Mir geht es eher darum, dass die TAG Sachen out-of-the-box meiner Meinung nach bestenfalls mittelmässig geschrieben sind.
Das ist Deine Meinung. Und die hast Du ja unmißverständlich dargelegt.
Man darf aber immer noch die SW-Produkte anderer Hersteller SCHLECHTER oder auch BESSER finden, und man darf auch die unterschiedlichen TAG-Produkte BESSER oder SCHLECHTER finden.
Ich finde z.B. die Daring Tales of Adventure für meinen Geschmack zu "railroadig". Da werden die SCs durch die Settingregeln "gepampert" und dürfen die Plot-Eisenbahn befahren. - Das ist für mich schon ein ganz grundsätzliches Qualitätsproblem, aber ich weiß, daß es Spieler gibt, die gerne einfach mal "bei einem spannenden Abenteuer-Zug mitfahren" wollen.
Über die Qualität der Texte kann man wirklich sagen, daß Wiggy im Mittelfeld liegt. Es gibt grottenschlechte Texte (mieses Englisch, unklare Formulierungen) wie in Winterweir, und es gibt sprachlich saubere, flotte Texte wie in DaR. - Auch die Produkte eines Verlags unterscheiden sich stark. So sind die Texte von Shane Hensley - ähnlich wie die Wiggy - mit höchster Geschwindigkeit hingeschrieben worden, und man merkt es ihnen an. Aber z.B. die DL:R-Kampagne "The Flood" von Cutter ist sprachlich ausgesprochen settingadäquat ohne sich in "barocken Western-Slang-Kapriolen" zu verlieren, sondern mit guten Gespür für Informationsklarheit UND Settinggefühl.
SW-Produkte sind, wie überall, qualitativ recht unterschiedlich.
Hier jetzt einfach mal TAG schlechtreden zu wollen, finde ich ein komisches Ansinnen von Dir. Du mußt die Produkte ja nicht kaufen.
Ich schreibe zu Produkten, für die ICH MEIN GELD ausgegeben habe. - Meine Position ist die eines zufriedenen oder eben auch eines UNZUFRIEDENEN KUNDEN.
Was mich halt ehrlich gesagt stört ist dass Zornhau mit seinem Fanboytum ein solides, wenn auch mässig geschriebenes und im wesentlichen zusammengeklautes Setting in den Himmel lobt, aber ein anderes, dass im wesentlichen die gleichen Merkmale aufweist (nur meiner Meinung nach um längen besser geschrieben ist) schlecht redet.
Nur weil mir DaR als ZU DÜNN vorkam?
Ich habe doch geschrieben, daß es GUT GESCHRIEBEN ist. Aber leider zu eng gefaßt. Andere "pulpige" Settings wie TRES oder DTA sind da breiter angelegt, was mir mehr Langzeitspielspaß verspricht.
Da er nunmal ein "Standard" in der deutschen SW Szene ist, kommt so schnell der Eindruck auf, TAG Sachen sind überdurchschnittlich gut und alles andere ausser Pinnacle schlecht.
Ich "der Standard"? - "Standard", das hört sich wie eine Tageszeitung an.
Ich sage nur, was MEIN Eindruck ist. - Für ALLE ANDEREN MENSCHEN dieser Welt gilt:
Bild, Dir DEINE Meinung! Ich stelle doch in den diversen Foren ziemlich klar, was ich MAG und was ich NICHT MAG. Das ist mein PERSÖNLICHER GESCHMACK ohne jeglichen "Absolutheitsanspruch".
Klar kann man meiner Meinung sein. Meine Meinung nur zum Teil teilen. Überhaupt nicht meiner Meinung sein. Oder man kann meine Meinung sich einfach am Arsch vorbei gehen lassen. - So geht man halt überall mit Forenbeiträgen um. Das ist doch normal.
Ich kann KEIN Setting zu einem "Verkaufsrenner" herbeireden, und ich kann KEIN Setting zu einem "Ladenhüter" schlechtreden.
Ich bin KEIN "Sales-Mensch". Ich schreibe NUR und IMMER von meinen völlig aus persönlicher Sicht, ganz emotional nach meinem Geschmack, meinem Bauchgefühl, meiner Zufriedenheit mit einem Produkt geprägten Eindrücken.
Und wenn ich DaR als zu dünn bezeichne, dann - so erwarte ich von einem Forenleser - ist zu ergänzen:
"Ich meine, nach meinem ganz persönlichen, nicht für andere gültigen, Eindruck, daß ..." DaR zu dünn ist - dünner als ich es erwartet hatte und wünschen würde.
Den "Standard" lassen wir mal lieber im Zeitungsregal.
Es stimmt, dass kaum ein anderer Lizenznehmer die Regeln so gut im Griff hat wie Wiggy (mir fällt da eigentlich nur reality blurs ein),
Stimmt. Gerade bei RunePunk gab es regeltechnisch wirklich NICHTS zu mäkeln (schwäbisch: nicht geschimpft, ist genug gelobt). - Die Umsetzung ist SOLIDE und weist ein sehr gutes Verständnis der SW-Spezifika auf. Meine Empfehlung. (Außerdem enthält das Setting mehr STEAM in der Steamfantasy gegenüber z.B. Sundered Skies. Wer das mag, ist bei RunePunk besser bedient als in den Skies.)
und es stimmt, dass viele der neuen Sachen keine PPC mehr haben (finde ich jetzt persönlich nur bedingt tragisch, da SW auch das selbsterstellen von Abenteuern wirklich einfach macht).
Ich BRAUCHE für MEINE knappe Zeit zum Rollenspielen einfach mehr Abenteuermaterial. - Daher hatte ich ja auch so über Hellfrost hergezogen, weil das eben DREI Hardcover-Bände erfordert und dabei noch nicht einmal eine PP-Kampagne anbietet.
Hingegen hat sich die DL:R-Lage gebessert. Mit "The Flood" liegt meines Erachtens sogar das bislang BESTE Settingbuch, sowohl vom Schreibstil, als auch vom Spielwert der Kampagne, als auch vom Nutzwert des Bandes für eigene Entwicklungen vor. - SO sieht ein in meinen Augen gut gemaches Setting-Buch aus, welches ZUSÄTZLICH zu einem Setting-Band mit reinem Regel/Spielwelt-Inhalt herausgebracht wird.
Schade, daß es so etwas für Hellfrost wohl kaum geben wird. - Und die Einzelabenteuer reißen es halt doch nicht raus, daß man sich eine zusammenhängende Kampagne, die einen der GRUNDKONFLIKTE im Setting angeht, SELBST bauen muß.
Hellfrost war eine bewußte Abkehr vom "EIN Regelbuch, EIN Settingbuch"-Konzept, um mehr Geld mit der intellectual property Hellfrost machen zu können. Das kann ich verstehen, finde es aber aus KUNDEN-Sicht nicht so toll.
Aber es gibt ja auch Savages, die lieber AUSFÜHRLICHERE Weltbeschreibungen hätten. Für die ist dann solch ein Setting eher etwas.
Als SPIELER rockt Hellfrost jedoch mächtig. (Aber bin ICH froh, daß ich es nicht leiten/vorbereiten muß.)
Aus den obigen Gründen war ja zuerst Winterweir mein Favorit noch vor Hellfrost. Jedoch beim intensiveren Lesen VERLIERT Winterweir eben WEGEN der nicht gut beherrschten SW-Regelkenntnis und des schlechten Englisch und der kaum aneinander bindenden, nur einzeln für sich guten Ideen. - Daher auch Heartbreaker.
Es stimmt aber NICHT, dass die Setting langweilig sind
DIE Settings sind NICHT langweilig. Die sind nur geschrieben.
Ich finde MANCHE Settings langweiligER als andere. Manche sogar wirklich schnarchlangweilig, weil hier die Spieler NICHTS ZU TUN bekommen (Shaintar). - Aber das ist MEINE MEINUNG.
Also stimmt es, daß ICH manche Settings langweiliger FINDE, als andere.
Aber da ICH auch für einen Settingband bezahlt habe, darf ich meiner Meinung als Kunde auch Ausdruck verleihen.
Solch ein "absolut geltender" Satz wie "Es stimmt aber NICHT, dass die Setting langweilig sind" ist für NIEMANDEN hilfreich, und letztlich ist er sogar nicht zutreffend. Da es KEIN OBJEKTIVES "langweilig" geben KANN, wird das immer subjektiv sein. Somit ist eine Aussage "Ein Setting ist langweilig" eine subjektive. Und wer auch immer sie tätigt: Sie ist KORREKT.
die Leute alle SW nicht verstehen (wers nicht glaubt lese den SL-Teil von DaR) etc.
DaR hat nur wenig über die Grundregeln hinaus an Settingregeln eingeführt. Und das ist eine STÄRKE von DaR. Man sieht hier schön, wie man mit einem VORSICHTIGEN Vorgehen ein überzeugendes (wenn auch zu dünnes) Resultat produzieren kann.
Suzerain ist einen komplett anderen Weg gegangen und hat die Alt-Suzerain-Regeln einfach in SW reingeklopft. Daß so etwas von ZU WENIG Verständnis im Erstellen einer Settinganpassung mit SW spricht, liegt doch auf der Hand. - Daher braucht man solch eine offensichtlich mangelhafte Kenntnis von SW auch nicht zu "verteidigen". - Das Resultat ist eine Settingadaption, die überall wackelt und kracht. Schlimmer als manch ein Conversion-Erstling.
... dass in dem Sumpf da draussen immer noch prozentual deutlich mehr Schätze zu finden sind als das bei D20 je der Fall war.
Prozentuell? - Da wage ich nicht einmal eine Schätzung, weil ich die Fülle an eventuell SEHR GUTEN D20-Produkten garnicht überblicken kann. - Kennst Du wirklich so viele D20-Produkte GENAU GENUG für solch eine Aussage?
Ich habe den Eindruck, daß es SEHR unterschiedliche Qualität bei SW-Produkten, sowohl von Pinnacle, als auch von deren Lizenznehmern gibt.
Man muß bei JEDEM EINZELNEN Produkt genau hinschauen.
RunePunk ist sehr gut geworden. TRES ist eine unausgegorene, zusammengeklatsche Pulp-Anhäufung ohne Linie.
Hellfrost ist als Spieler toll, als Spielleiter nicht mein Fall. Sundered Skies hat mit Glowmadness-Regeln einen echten und PROMINENTEN Problempunkt, der NICHT sauber geregelt ist. Die DTA sind viel zu "railroadig" für meine Spieler. Necropolis zeigt vorbildlich, welche Vielfalt man aus einem militärischen Rollenspielsetting rausholen kann.
Savage Sherwood (Battlefield Press) ist ein "Geheimtipp". - Das ist ein TOLLES Settingbüchlein mit effektiv DREI unterschiedlichen Geschmacksrichtungen von Robin Hood Setting, die unterschiedlichen Film- und Literatur-Freunden Spaß machen werden. Vor allem sind die Settingregeln in Ordnung (keine massiven Kracher) und die Setting-UMSETZUNG ist
wirklich verdammt gut gelungen.
Agents of Oblivion (Reality Blurs) ist auch so eine Produktion, die ich mal anzuschauen empfehlen kann.
An sich sehr geile Setting-Idee hat
Strike Force 7. Das ist ein G.I.Joe-Klon-Setting. - Mich törnt ab, daß es Regeln für FOLTER im Rollenspiel hat. Klar, die muß man nicht benutzen. Aber ich WILL dafür nicht einmal Regeln haben!
Ja, es gibt solche Krämpfe wie Souzerain und Shaintar.
Eben. Und Heartbreaker, wo ein klein wenig mehr Arbeit das Ganze wirklich BESSER gemacht hätte.