Autor Thema: Rollenspiel und der liebe Freund  (Gelesen 6561 mal)

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Online Tudor the Traveller

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Rollenspiel und der liebe Freund
« am: 26.08.2009 | 15:51 »
Wenn ich mir so manchen Diskussionsfaden hier anschaue, lese ich sehr oft "Mit diesen Leuten spiele ich dann nicht" oder eben auch gerne Mal "Regel 0".

Da frage ich mich, ob diesen Leuten ein enormer Pool an potentiellen Mitspielern zur Verfügung steht, aus dem sie nur die "passenden" finden müssen, während die "Blöden", "Inkompetenten", "Sozialversager", "Loser" oder wie auch immer man sie nennen möchte bei Feststellen eben dieser Eigenschaft aus der Gruppe herauskomplimentiert werden.

Ich für meinen Teil habe keinen solchen Pool. Ich habe seit ich denken kann zu 90% mit Freunden und Freundesfreunden gespielt. Diese einfach so zur Spieloptimierung abzuservieren wäre mir nicht eingefallen. Klar, einige Gruppen sind zerbrochen, trotz Freundschaft, weil Spielstile sich nicht vereinen ließen. Diese Erfahrung macht man dann nunmal.  

Gerade jetzt, wo wegen Wegzugs eines Freundes und eben Spielstil-Unterschied mit einem anderen Freund meine Stammgruppe zur Nostalgierunde wird, die nur noch alle paar Monate mal zusammenfindet, habe ich erkannt, dass es einen Unterschied macht, ob man mit Freunden spielt oder mit Fremden (die dann freilich zu Bekannten werden und vielleicht auch irgendwann zu Freunden). Ich zöge im Moment jederzeit eine Freundes-Runde vor, auch wenn das Spiel dann vielleicht nicht optimal läuft.

Wie seht ihr das?
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Offline Jens

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Re: Rollenspiel und der liebe Freund
« Antwort #1 am: 26.08.2009 | 15:55 »
Ich spiele gerne und viel online und bin da sehr aufgeschlossen und habe bisher sehr gute Erfahrungen gemacht - auch offline (Hallo Achim) :)

Wenn man natürlich Angst vor den Unbekannten hat, wird das nichts ;) Es gab auch ne Menge Reinfälle, aber da bin ich nach ein, zwei Spielsitzungen einfach selbst gegangen...

Und mit guten Freunden oder Bekannten spiele ich zwar gerne zusammen, aber durch den Luxus, den großen Pool voller junger, williger Rollenspielerinnen zu haben, bin ich da nicht ganz so dran gebunden und mit Kumpels kann man auch mal was anderes machen, wenns Rollenspiel nicht klappt ;)
« Letzte Änderung: 26.08.2009 | 15:57 von Jens »

Offline sir_paul

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Re: Rollenspiel und der liebe Freund
« Antwort #2 am: 26.08.2009 | 15:58 »
Das spielen mit wirklich guten Freunden kann aber auch belastend sein. Gerade wenn es darum geht Probleme anzusprechen fällt mir das bei einem reinen "Rollenspielkumpel" manchmal leichter als bei einem guten Freund der mit mir spielt.

Ansonsten habe ich nicht soviele Runden um hier belastbare Aussagen zu treffen!

Online Tudor the Traveller

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Re: Rollenspiel und der liebe Freund
« Antwort #3 am: 26.08.2009 | 15:58 »
Nein nein, nicht falsch verstehen: Ich spiele auch in Runden, die sich online zusammengefunden haben, und die Erfahrung ist bisher recht positiv. Aber ich stelle fest, dass es mit Freunden einfach mehr Spaß macht, selbst wenn das Spiel qualitativ schlechter ist.
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Offline Jens

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Re: Rollenspiel und der liebe Freund
« Antwort #4 am: 26.08.2009 | 16:00 »
Och mit denen macht auch Biertrinken oder Schwimmen gehen Spaß, Spielrunden natürlich auch, aber ich habe da kein Scoringsystem nach dem ich die Leute mit Freundesbonus oder so beurteile ;)

Ich kann nur vermuten, dass auch der Rollenspieler ein Gewöhnungstier ist und ihm die bekannte Runde einfach mehr Sicherheit gibt :)

Ludovico

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Re: Rollenspiel und der liebe Freund
« Antwort #5 am: 26.08.2009 | 16:02 »
Da frage ich mich, ob diesen Leuten ein enormer Pool an potentiellen Mitspielern zur Verfügung steht, aus dem sie nur die "passenden" finden müssen, während die "Blöden", "Inkompetenten", "Sozialversager", "Loser" oder wie auch immer man sie nennen möchte bei Feststellen eben dieser Eigenschaft aus der Gruppe herauskomplimentiert werden.

Ich mag Rollenspiele, aber ich halte es nur kurz mit Spielern aus, die nicht mit meiner Persönlichkeit kompatibel sind. Der resultierende Stress und Ärger sind für mich Grund genug, dann halt nicht zu spielen.


Zitat
Ich für meinen Teil habe keinen solchen Pool. Ich habe seit ich denken kann zu 90% mit Freunden und Freundesfreunden gespielt. Diese einfach so zur Spieloptimierung abzuservieren wäre mir nicht eingefallen. Klar, einige Gruppen sind zerbrochen, trotz Freundschaft, weil Spielstile sich nicht vereinen ließen. Diese Erfahrung macht man dann nunmal.  


Geht mir auch so, aber nicht jeder ist mit meinen Ansichten kompatibel. Da gibt es Leute zwischen meinen Freunden und Bekannten, mit denen ich auf keinen grünen Zweig komme, erst recht nicht, wenn ich leite. Warum es also dann überhaupt erst probieren?


Offline Das Grauen

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Re: Rollenspiel und der liebe Freund
« Antwort #6 am: 26.08.2009 | 16:04 »
Ich habe in der Vergangenheit viel nur mit Freunden und Freunden meiner Geschwister gespielt. Im Rollenspielverein ging es dann schnell, das ich auch mit erfahreneren Spielern und mir meist Unbekannten gespielt habe. Da hat sich dann auf Dauer natürlich auch eine Vertrautheit eingeschlichen. Auf Cons bin ich dann auch mit "wildfremden" in Kontakt gekommen, mit denen ich auch durchaus wirklich gute Runden gespielt habe.   

Nach meinem Umzug habe ich hier in der Region angefangen mir eine kleine Gruppe aufzubauen, was natürlich auch eine entsprechende Zeit und Phase der Eingewöhnung verlangt.

Ich habe bisher mit vielen Leuten gespielt, die ich vorher noch nie kennengelernt habe und Abenteuer gespielt oder geleitet. Es ist aber irgendwie nicht das gleich, wie wenn ich mit einer Gruppe spiele, die mir vertrauter ist. Ich für meinen Teil spiele sehr gerne mit meinen Freunden, weil ich dort weiß, mit welchem Stil und wie ich sie begeistern kann. Bei "Fremden" ist es immer schwierig, zumindest meines Erachtens nach, den Nerv zu treffen, um ihnen eine tolle Erfahrung zu geben. Das sind zumindest meine Erfahrungen. 
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Offline Arbo

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Re: Rollenspiel und der liebe Freund
« Antwort #7 am: 26.08.2009 | 16:13 »
Der Punkt ist doch, ob mensch "mit Fremden" auch noch andere Dinge unternimmt, außer Rollenspiel (RS). Ich für meinen Teil spiele lieber mit Leuten, mit denen ich auch mal andere Sachen machen kann. Bisweilen kann's nämlich passieren, dass in Sachen RS etwas "tote Hose" - ein gewisses Motivationsdefizit - vorherrscht. Dann ist es schon ganz schön, wenn mensch z.B. zu einem c00len Gesellschaftsspiel o.a. zusammen trifft. Außerdem empfinde ich es extrem dämlich, wenn mensch sich mal so über den Weg läuft und dann alles NUR um das Thema RS kreist ... Meine Fresse, ich trage zwar eine Brille und bisweilen bunte Hemden, aber ich habe auch noch ein Leben außerhalb des RSs. ;)

Arbo
« Letzte Änderung: 26.08.2009 | 16:15 von Arbo »
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Re: Rollenspiel und der liebe Freund
« Antwort #8 am: 26.08.2009 | 16:15 »
Meine Erfahrung ist, dass die meisten Leute gar keine inkopetenten, unsozialen Idioten sind.

Die letzten völlig inkompetenten Deppen habe ich vor 15 Jahren gehabt und das hat sich schon so schnell herauskristallisiert,
dass es nur zu einer einzigen Sitzung gekommen ist. Shit happens!

Ein riesiges Angebot an Spielern habe ich auch nicht.
Aber ich finde eigentlich immer jemand zum spielen. :)
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Re: Rollenspiel und der liebe Freund
« Antwort #9 am: 26.08.2009 | 16:21 »
Von meinen Freunden spielen vier Rollenspiel und mit einem und einer davon spiele ich in einer Runde. Wobei die Freundin ohne mich zum Rollenspiel gekommen ist und menschlich sehr gut in die Runde passt.

Ich trenne das Rollenspiel und die normalen Freunde recht strickt voneinander, weil ich mich sonst nur noch mit Rollenspiel beschäftigen würde. Die Erdung durch meinen Freundeskreis ist da sehr wichtig für mich. Das durchbreche ich nur zu meinert Geburtstagsparty, wenn ich beide Seiten mixxe.

Ich nehme das Wort Freindschaft aber auch recht ernst.

Ich spiele lieber mit Leuten, mit denen ich auf einer Wellenlänge bin und die sozial kompetent genung sind um eine gute Runde zu gewährleisten. Dabei nehme ich lieber mal ein paar neue Spieler, die mich auf einem Con positiv überrascht haben, als immer auf die gleichen Nasen aus meiner Kleinstadt zurück zu greifen. Manchmal sind da echte Schätze als Spieler zu entdecken (Hallo Martin und Harald).

Freundschaft baut für mich oft eine zu hohe Erwartungshaltung auf und man kann mit einem Kommentar im Spiel für wochenlanges Gestreite sorgen. Das Problem hat man mit Bekannten nicht.
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Offline kirilow

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Re: Rollenspiel und der liebe Freund
« Antwort #10 am: 26.08.2009 | 16:24 »
Das geschilderte Problem kenne ich eigentlich nur aus meiner Schulzeit.
Inzwischen finde ich das alles sehr unproblematisch. Meine Stammrunde aus Freunden spielt ja nicht zuletzt deshalb so lange zusammen Rollenspiel, da uns ähnliches Spaß macht. Da gibt es also kein Problem.

Ich bin einmal aus einer Runde an der Uni schnell wieder ausgestiegen, da sich da einer der schelchtesten Rollenspieler beteiligte, da hat es mir keinen Spaß mehr gemacht. Auch wenn man die Leute ansonsten mag, muss man mit ihnen ja nicht spielen wollen.

Spiele in den letzten Jahren auch mit 'Fremden' -- man sollte aber nicht vergessen, dass man sich da auch im Laufe der Zeit ein wenig kennenlernt.

Ansonsten denke ich, dass, wenn man mit
"Blöden", "Inkompetenten", "Sozialversager", "Loser"
Probleme in der Runde aus Freunden hat, noch anderes im Argen liegt. ;)
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Re: Rollenspiel und der liebe Freund
« Antwort #11 am: 26.08.2009 | 16:42 »
Das geschilderte Problem kenne ich eigentlich nur aus meiner Schulzeit.

Welches Problem? Ich war mir gar nicht bewusst, ein Problem geschildert zu haben  ;)

Ich habe nur gesagt, dass ich bisher mit Freunden mehr Spaß beim RPG hatte.

Allerdings ist dieses

Freundschaft baut für mich oft eine zu hohe Erwartungshaltung auf und man kann mit einem Kommentar im Spiel für wochenlanges Gestreite sorgen. Das Problem hat man mit Bekannten nicht.

die Kehrseite des Ganzen. Das stimmt natürlich und ist der Grund für meine Verwunderung und Kritik an Aussagen a la "Regel 0". 1. Sind meine Freunde und ich ja grundlegend auf einer Welle, also schonmal zumindest mir gegenüber keine Arschlöcher, und 2. schmeiß ich die nicht einfach raus. Es ist ja auch nicht unbedingt "meine" Runde, selbst wenn ich SL bin, sondern die Runde aller Spieler. Dennoch gibt es Dinge, wo man mit einem Freund nicht einer Meinung ist, ohne das das zum Streit führt. Sagt ihr dann einfach "Du, mit dir kann ich einfach nicht spielen, sorry, ich such mir nen anderen?"
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Re: Rollenspiel und der liebe Freund
« Antwort #12 am: 26.08.2009 | 16:46 »
"Ich spiele nicht mit Idioten" heißt im Forenjargon meist eher "ich spiele nicht mit Leuten wie die, von denen ich in Foren lesen kann wie bescheuert die sind", mal unabhängig davon ob die so wahrgenommene Gruppe von Leuten überhaupt existiert. Das ist meist eine rein hypothetische Aussage, die nichts damit zu tun hat dass man selbst in der Praxis schon hunderte Spieler "aussortiert" hätte. Mit Leuten die man persönlich kennt und die einem nicht sympathisch sind, fängt man normalerweise erst gar nicht an zu spielen.
Ich musste noch nie einen Spieler raus schmeißen, weil es persönliche Probleme gab und, ich habe höchst selten überhaupt mit völlig Unbekannten gespielt. Und die seltenen male wo es mir nicht gefiel mit neuen Leuten zu spielen kam die Gruppe dann auch nicht mehr wieder zusammen.

Offline Arbo

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Re: Rollenspiel und der liebe Freund
« Antwort #13 am: 26.08.2009 | 16:50 »
Richtig, Sympathie ist zunächst erst einmal ein wichtiger Punkt. Ansonsten verhält es sich wie mit einer Band. Wenn die "Chemie" nicht stimmt, funzzt es einfach nicht. Das muss nicht unbedingt an mangelnder Sozialkompetenz liegen, sondern kann auch schlicht im unterschiedlichen Anspruch (o.ä.) an das Rollenspiel begründet sein.
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Offline Joerg.D

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Re: Rollenspiel und der liebe Freund
« Antwort #14 am: 26.08.2009 | 16:52 »
Zitat
Sagt ihr dann einfach "Du, mit dir kann ich einfach nicht spielen, sorry, ich such mir nen anderen?"

Ja, das mache ich. Die Unstimmigkeiten im Rollenspiel können sehr schnell in Privatleben schwappen.

Das gilt auch für gute Bekannte. Chiungalla ist ein guter Rollenspieler und ich kann privat oder im ICQ ganz gut mit ihm Quatschen. Ich habe auch schon in 7te See Runden sehr viel Spaß mit ihm gehabt.

Da er mit der Erstellung meiner Gegner in der aktuellen Kampagne nicht zufrieden war weil diese ihm immer grundsätzlich zu hart waren, habe ich ihn gebeten sich einen anderen SL zu suchen, dem er vertraut.

Er war dann so nett die Runde zu verlassen.

Wo liegt da das Problem? Wir sind doch alle erwachsene Leute.
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Offline Falcon

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Re: Rollenspiel und der liebe Freund
« Antwort #15 am: 26.08.2009 | 17:17 »
Mir ist auch jeder dauerhafte Rollenspieler wichtig. Es hat sich für mich herausgestellt, daß man vielleicht mit 1 von 3 Neuzugängen gut zusammen spielen kann, von denen dann noch höchsten 1 von 4 wirklich zuverlässig und erreichbar sind (ich spiele wöchentlich 1mal) und von denen dann vielleicht 1 von 8 wirklich auf der Wellenlänge meiner Spielweise liegen.
Da kann man nicht mal eben wegen jeden Zimperlitzchen einen Kumpel rauschmeissen. Wenn meine Ansprüche so hoch wären müsste ich wahrscheinlich alleine spielen. Man kann alleine sowieso niemanden aus Runden schmeissen, in der Regel ist man nämlich SELBST derjenige, der gehen muss.

Der Bekanntheitsgrad ist auch ein sehr großer Bonus durch den ich eben auch mit Spielern spiele, die nicht 1:1 meine Ansicht vertreten, die rutschen dann auch schonmal eine der obigen Anspruchsebenen nach unten (die müssen sich dann aber an meine stressige Art gewöhnen, daß ich versuche es nicht dabei bewenden zu lassen, sondern einen gemeinsamen Spielstil zu finden). Den Bekanntheitsgrad müssen sich andere aber erstmal anspielen, das ist der Nachteil.
Der Bekanntheitsgrad hat aber auch rein spieltechnisch immense Vorteile, der viele abweichende Meinungen überdeckt (desewegen hat Tudor wohl auch am meisten Spass mit seinen Kumpels), und das ist etwas, was man nicht so einfach austauschen kann.
Ich kann jederzeit einen Stimmungsspieler gegen Buttkicker austauschen, ich kann aber nicht mal eben jemanden, von dem ich genau weiss wie er spielt und was ich erwarten kann (und umgekehrt), und das sind sicher viele hundert Faktoren, die sich über die Zeit einspielen, gegen Unbekannte austauschen.

Insofern habe ich die ganzen hilreichen Tipps wie "dann such dir halt neue Leute" als sehr unbrauchbar empfunden.

also, gerade für introvertierte wichtig:
halte dich an die Leute die du kennst, versuche über diesen Kern an immer neue Spieler zu kommen (wenn du nicht alleine in fremde Runden willst). Wenn es in den alten Runden ganz schlimm ist, versuche irgendwann einen fliegenden Wechsel.
« Letzte Änderung: 26.08.2009 | 17:21 von Falcon »
Roll and ROCK! GetSavaged!
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Offline kirilow

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Re: Rollenspiel und der liebe Freund
« Antwort #16 am: 26.08.2009 | 17:25 »
Sowas ist vermutlich stark vom Umfeld und auch dem Wohnort abhängig.

Spieler finden finde ich nicht schwierig, ich lerne verrückterweise ständig Rollenspieler kennen.

Schwierig ist:
  • Gute Spielleiter finden und
  • Termine finden

« Letzte Änderung: 26.08.2009 | 17:26 von kirilow »
Der Kummerkasten von Dr. Sommer-kirilow ist im rsp-blog Forum. Hier ist sein Postfach voll.

alexandro

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Re: Rollenspiel und der liebe Freund
« Antwort #17 am: 26.08.2009 | 17:32 »
Ich spiele regelmäßig beim "offenen Spieleabend" und spiele dann mit den Leuten die sich in meine Runde verirren. Ich picke mir die nicht raus, sondern bin zufrieden mit dem, was ich kriege. Habe dabei eigentlich immer gute Erfahrungen gemacht. Irgendwelche "Idioten" habe ich dabei nicht getroffen.

Natürlich gab es (anfangs) auch weniger gute Runden (Spieler und Spielleiter hatten unterschiedliche Vorstellung von Rollenspiel), aber das gehört imo dazu.

Zitat
Schwierig ist:
* Gute Spielleiter finden und
* Termine finden
QFT
« Letzte Änderung: 26.08.2009 | 17:34 von Alexandro »

Offline Christoph

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Re: Rollenspiel und der liebe Freund
« Antwort #18 am: 26.08.2009 | 17:46 »
  • Termine finden

Ohja. Termine haben unsere Runden laufend zerschossen, das Ärgernis schlechthin.

Pyromancer

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Re: Rollenspiel und der liebe Freund
« Antwort #19 am: 26.08.2009 | 17:55 »
Nein nein, nicht falsch verstehen: Ich spiele auch in Runden, die sich online zusammengefunden haben, und die Erfahrung ist bisher recht positiv. Aber ich stelle fest, dass es mit Freunden einfach mehr Spaß macht, selbst wenn das Spiel qualitativ schlechter ist.

In meinem Freundeskreis gibt es da ein sehr tragisches Beispiel: Zwei sehr gute Freunde (auf Trauzeugen- und Taufpaten-Level), deren Rollenspiel-Geschmack sich im Lauf der Jahre extrem auseinanderentwickelt hat. Das haben sie auch eingesehen. Aber weil sie beide so gute Freunde sind und beide so gerne Rollenspiele spielen versuchen sie es immer wieder miteinandern, was regelmäßig nach 2-3 Sessions in einem riesigen Krach und Frust auf beiden Seiten endet.

Sehr tragisch.

Offline Boba Fett

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Re: Rollenspiel und der liebe Freund
« Antwort #20 am: 26.08.2009 | 17:57 »
Wo liegt da das Problem? Wir sind doch alle erwachsene Leute.

Meistens resultieren Probleme aus Enttäuschungen, verletzten Gefühlen und gekränkten Eitelkeiten.
Und damit können auch die wenigsten Erwachsenen sachlich umgehen.
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Offline Arbo

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Re: Rollenspiel und der liebe Freund
« Antwort #21 am: 26.08.2009 | 18:10 »
Sprich: Alter schützt vor Torheit nicht!
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Offline SeelenJägerTee

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Re: Rollenspiel und der liebe Freund
« Antwort #22 am: 26.08.2009 | 19:32 »
Ich denke das Hauptproblem ist folgendes:

Wenn hier im Forum fällt "Dann können die Ohne mich weiterspielen!" bezieht sich das häufig auf eine Situation die rein theoretischer Natur ist und "SO" in der Praxis nie vorkommen würde.
Die Forenbeispiele beziehen viele Faktoren die ich "begleitend" zum eigentlichen Problem sehen würde NICHT MIT EIN.

Der eine hat dann eine ganz andere Sichtweise als der andere im Kopf, weil jeder so ergänzt wie es für ihn logisch wäre.

Der eine denk dann "Asoziale Arschlöcher warum haben die mich nicht gewarnt, dass Punkte in der Fähigkeit verschwendet werden!" und derjenige der das Beispiel gebracht hat, denkt dass es ja selbstverständlich ist, dass Punkte in der Fähigkeit nix bringen. Weil jeder die Beschreibung aus dem eigenen Spielstil ergänzt.

Da aber in der Praxis wohl in >90% der Fälle ein Konsens in der Gruppe herrschen wird kommt es für die Meisten in der Praxis eben nicht zu dem "Wat für Arschis sind das denn?" Gedanken.

So gesehen wird diese "Androhung" in der Praxis wohl nur sehr selten vor kommen. Da in der Praxis einfach viel mehr Kommunikation abseits des "Schriftinhaltes" stattfindet und daher die Synchronisation besser sein wird.

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Re: Rollenspiel und der liebe Freund
« Antwort #23 am: 26.08.2009 | 19:40 »
@SeelenJägerTee: Wenn das so ist, dann müsste man doch daraus folgern, dass entsprechende Beiträge, deren Inhalt auf "Mit denen spielt man dann nicht" effektiv für die Tonne sind. Weil sie praxisuntauglich sind. Also kann man sie sich in Zukunft auch sparen.
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Offline SeelenJägerTee

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Re: Rollenspiel und der liebe Freund
« Antwort #24 am: 26.08.2009 | 19:46 »
Ja eigentlich schon.
Da gabs zwischen mir und Eluenspiegel mal so nen Dialogwechsel der im Wesentlichen darauf beruht hat, ich find den aber grad nimmer.