Pen & Paper - Spielsysteme > D&D - Dungeons & Dragons
[3.x und 4] Kleine Tanelorn-Umfrage zum Miniaturen- und Visualisierungseinsatz
Koenn:
Zur These Rollenspiel funktioniert besser ohne Visualisierung:
Der Spielleiter erläutert und beschreibt die Szenerie, d.h. Landschaft oder Gebäude, teilnehmende andere Charaktere a.k.a. NSCs, und die Interaktion jener Charaktere. Die Spieler versetzen sich in die Rolle ihrer Charaktere, und reden bzw. handeln demnach wie sie es für ihren Charakter definiert haben.
Soweit Teil eins, bis hierhin brauche ich keinerlei Miniatur und kein Spielfeld. Ich empfände es eher als störend, weil es die erzählerische Athmosphöre, die der SL von sich gibt belästigen würde.
Sollte es bei uns zum Kampf kommen, und das tut es gelegentlich schon, brauchen wir aus mehreren Gründen keine Miniaturen und kein Spielfeld:
a) Unsere Kämpfe sind nicht auf absolute Exaktheit ausgelegt, wer wie flankiert, wer wieviele Fuß vom anderen entfernt steht ist unwichtig. Wir erläutern, wie wir einzeln im Kampf vorgehen, und der SL geht neutral gesonnen darauf ein. Wenn uns ein Gegner im Nahkampf erreicht, dann erreicht er uns halt, Punkt. Es geht viel Spontanität verloren, wenn man seine Kampfrunden bis zur Perfektion taktisch vorausdenkt. Kampf heißt, dass viele Dinge in wenigen Augenblicken passieren, das wahren wir.
b) Wenn wir Miniaturen sehen, denken wir, es geht um irgendein Tabletop. Daher haben wir sie verbannt, weil es uns kein Spaß macht, sie zu benutzen.
c) Bequemlichkeit
Soviel nur zu "Rollenspiel braucht keine Visualisierung".
Ich nehme das Wort Rollenspiel wörtlich, Interaktion und Hineinversetzen in Charaktere, nicht mehr. Dafür reicht Vorstellungskraft.
Bei D&D geht es nicht nur um Kämpfe; schade wenn man D&D auf Kämpfe reduziert, die einzelnen Settings bieten viel mehr als das.
Retronekromant:
Na gut. Aber vielleicht solltest du dir mal überlegen, dass:
--- Zitat ---Ich nehme das Wort Rollenspiel wörtlich, Interaktion und Hineinversetzen in Charaktere, nicht mehr.
--- Ende Zitat ---
das, was du meinst, eventuell nicht Rollenspiel (schließlich ist das Wort "Spiel" ein Teil davon), sondern viel eher Improtheater ist. Wozu braucht ihr dann überhaupt Würfel, Werte und den ganzen "Kram" ? Mal ganz ehrlich, wäre es nicht viel sinnvoller ohne das zu spielen ? Das hätte drei Vorteile:
a.) ihr hättet mehr Spaß voraussichtlich, denn wo deine Prioritäten liegen, hast du ja nun deutlich gemacht
b.) wenn ihr mit anderen darüber redet, dass ihr "D&D" spielt, dann gucken sie euch nicht wie ein Auto an, wenn sie dann feststellen müssen, dass ihr die Regeln zugunsten vom Flavor ignoriert im Kampf
c.) wenn ihr mal neue Spieler sucht, treten ob der Aspekte von Punkt b.) keine Missverständnisse auf. Ihr spielt "Storytelling ohne wirkliches Regelwerk". Da findet ihr doch viel eher Gleichgesinnte als wenn ihr sagt: "Wir spielen D&D, mit ein wenig Fokus auf Atmosphäre und Rollenspiel". Oder nicht ?
Ranor:
Wir verwenden fast immer ein Grid - allerdings ohne Miniaturen... wir haben nämlich keine ;) Also müssen meist verschiedenfarbige Würfel als Ersatz herhalten.
Koenn:
Willküre, ich glaube du hast den Sinn meines Textes nicht verstanden.
Egal, back to topic!
Nur mal rein interessehalber, wieviel kosten im großen und ganzen ein vollständiger Satz Miniaturen?
Und, ich weiß, dass die Dinger auch in Boostern kommen, was wenn man 40 Skelette braucht? Ist da der Sinn der Rollenspiels nicht ein wenig am Arsch, wenn man den Inhalt der Booster rein nach Zufall bekommt, bzw. manche Miniaturen komplett vergriffen sind (alte Serien, keine Neuauflagen)?
Sashael:
Es geht hier nicht um Pro und Kontra der D&D Minis, sondern um Pro und Kontra von visualisierten Kämpfen. Wir z.B. verwenden die Miniaturen aus Descent, die sehen gut aus, sind fast immer in ausreichender Anzahl vorhanden und wenn nicht, dann nimmt man eben ein anderes Modell für einen bestimmten Gegner.
Dass das mit dem Gut Erzählen ziemlich schnell in die Hose gehen kann, hab ich erst neulich wieder erlebt, als drei SCs gegen 2 Gegner antraten. Ein durchschnittlicher Encounter, der schnell und problemlos abgehandelt werden sollte. Darum hab ich auf Minis verzichtet und nur schnell den Kampfort (eine Ruine eines alten Wachturms) beschrieben. Danach hatten drei Spieler drei verschiedene Vorstellungen, wie was wo steht. Und jeder hatte aus irgendeinem Grund ein anderes Detail richtig verstanden. Der erste hatte die richtige Vorstellung von der Größe des Kampfschauplatzes, der zweite hatte die richtigen Details über Zustand und Lage der noch stehenden Wände und Türen mitbekommen und der dritte wusste, wo die Gegner standen. Wie sie das hinbekommen haben, entzieht sich bis heute meinem Verständnis. Bis wir das allerdings bemerkten, war der Kampf schon eine Weile gelaufen. Bis es dann von den Spielern zu Äußerungen kam wie "Ach so sieht das aus? Ich dachte, an der Stelle wäre ne Wand?" "Ja schon, aber die ist doch nur noch 5 Steine hoch, das hat er doch genau beschrieben!" "Hab ich irgendwie nicht mitbekommen ..."
:o
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