Kann den Gazetteer auch nur wärmstens empfehlen. Das ist ein echtes Highlight, wo Erik Mona noch der hauptverantwortliche Autor war.
Das volle Campaign Setting (CS) kann ich aus drei Gründen nicht empfehlen.
Erstens wurden einige Texte aus dem Gazetteer verunstaltet übernommen und interessante Passagen im CS herausgenommen. Katapesh fällt mir ein, aber es gibt schon mehrere. Der Plusfaktor ist natürlich, dass es sich lohnt, den Gaz. zu haben, selbst wenn man das CS hat. Es gibt natürlich auch gute Texte im CS, aber die Tatsache, dass die die eigene Basis - den Gaz. - nicht optimal genutzt haben, ist für mich ein Faux-pas.
Zweitens ist das CS in Buchform unzumutbar und unterbietet alte 3rd-Party-Publisher wie Mongoose in punkto Druck- und Satzfehler. Verstümmelte Sätze ohne Leerzeichen zwischen den Worten, ausgelassene Verben, und eine HÜLLE an orthographfischen Unsauberheiten. Der 12 Seiten lange "Errata"-Thread auf paizo.com ist da Testament genug. Aber da fängt der Spass erst an. In den Karten ist der Fehlerteufel ebenso drin, fehlende Maßstabsangaben sind da ein "given", und die A2 große Weltkartel erhält als Zuckerguss die fette Überschrift "The Inner See REIGON". Au ja, das lege ich mir gerne auf den Tisch. Habe ich schon erwähnt, dass das Coverbild des Buches völlig unsauber und verwischt aufgedruckt ist?
Wer für dermaßen mieses Lektoriat 30 Euro bezahlt, ist selber schuld. Und das ist der dritte Kritikpunkt. Der Preis. Er ist mMn zu hoch. Vielleicht hätte ich darüber hinwegsehen können, wenn das Teil ordentlich produziert worden wäre, aber das ist es ja nicht. Also Finger weg, oder von vornherein auf die (erratierte) PDF ausweichen. Und daumendrücken, dass eine PFRPG-konvertierte Neuauflage des CS herauskommt, wo wieder Paizo-Standards angelegt werden. James Jacobs hat sich damals für die Verschluderung des CS persönlich entschuldigt, und den Zeitdruck verantwortlich gemacht (musste vor GenCon erscheinen oder so).
Thema: [erzählt mir von] Golarion (systemunabhängig) (Gelesen 2569 mal)
