Autor Thema: Zu starker Eingriff in den Charakter?  (Gelesen 12602 mal)

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Online Sashael

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Zu starker Eingriff in den Charakter?
« am: 17.12.2009 | 10:22 »
Hallo!

Ich plane derzeit eine Fantasy-Kampagne. Es geht dabei um ein isoliertes Hoch-Volk (Rasse spielt hierbei erst einmal keine Rolle), das einen Krieg gegen eine primitive Rasse wilder Barbaren kämpft. Vor 20 Jahren wurde dabei von den Barbaren ein mächtiges Ritual gewirkt, indem sie mit Hilfe dunkler Götter das Hochvolk mit Vergessen schlugen. Bis auf die Angehörigen des Hoch-Volkes, die ihrerseits durch mächtige Schutzartefakte gegen Magie gefeit waren, vergaßen alle Mitglieder ihr komplettes bisheriges Leben. Die SCs beginnen also als relativ unerfahrene Abenteurer, egal wie alt sie sind. Durch das Ritual kam es zwar beinahe zu einem Exodus der Hochkultur, aber mit dem Mut der Verzweiflung wurden die nachfolgenden schweren Angriffe der Barbaren zurückgeschlagen und ein neuer Status Quo installiert. Die SCs erleben den Krieg, welchen die Hochkultur nun doch langsam zu verlieren droht, da die Rasse der Barbaren sich wesentlich schneller fortpflanzt und eine extrem kürzere Aufwachsphase hat. Sie müssen durch das ehemalige Imperium streifen auf der Suche nach einer Möglichkeit, in diesem Krieg wieder die Oberhand zu gewinnen.

Jetzt kommen wir langsam zu meiner Frage. ;)

Im Laufe der Kampagne finden die SCs heraus, dass so manches schief lief in den großen Zeiten des Imperiums. Und sie finden heraus, dass sie selbst in ihren früheren Leben eine echt große Menge Dreck am Stecken hatten. Bis hin zu magischen Experimenten an versklavten intelligenten Kraturen und sogar Massenmord.

Würdet ihr das als eine rollenspielerische Herausforderung ansehen (sich der sehr unangenehmen eigenen Vergangenheit zu stellen) oder würdet ihr das als einen zu starken Eingriff in euren SC wahrnehmen? Wie gesagt, die Verbrechen fanden allesamt VOR dem Charakterbau statt und der Charakter und seine (jetzige) Persönlichkeit wurden dank des Rituals sozusagen von Null an aufgebaut.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Ein

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #1 am: 17.12.2009 | 10:24 »
Kann man machen ja. Wobei mich das Thema nicht interessieren würde, bin aus meinen Teen-Jahren raus.

Offline Zornhau

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #2 am: 17.12.2009 | 10:33 »
Würdet ihr das als eine rollenspielerische Herausforderung ansehen (sich der sehr unangenehmen eigenen Vergangenheit zu stellen) oder würdet ihr das als einen zu starken Eingriff in euren SC wahrnehmen?
Kommt darauf an.

Wenn ich VORHER als Spieler weiß und mich darauf einstellen kann, daß das Ganze ein "Mindfuck"-Setting ist, dann OK. - Es reicht schon zu wissen, DASS es das ist, ohne konkrete Details offenzulegen, damit ich mich darauf einstellen kann.

Wenn ich aber in eine Fantasy-Runde mit der Einstellung gehe, daß ich hier einen vielleicht seltsamen Start vorgegeben bekomme, aber dann doch meine Charakterkonzepte des edlen Ritters in der Not, des trickreichen Fallenbezwingers usw. spielen kann, und wenn ich DANN erst nach einer Weile mitbekomme, daß mein "Edler Ritter" eine Art "Fantasy-Konzentrationslager-Kommandant" oder so etwas war, dem es nur die Erinnerung etwas benebelt hat, dann wäre ich schon ziemlich ANGEPISST.

Mindfuck ist OK, wenn man das vorher ausgemacht hat, daß es zu so etwas kommen kann.

Aber einfach eine Sache spielen, um dann eine GANZ ANDERE daraus zu machen, ist zumindest mit mir als Spieler NICHT OK.

Engel: Es ist eine andere Sache, wenn man rausbekommt, daß man ein OPFER war, als wenn man erfährt, daß man ein TÄTER ist, der Dinge begangen hat, die einem als Spieler soweit gegen den Strich gehen, daß man so etwas NIEMALS in seinen Runden akzeptiert hätte.

Hier sind die persönlichen GRENZEN enorm wichtig - und diese können bei dem oben vorgeschlagenen Ansatz UNGEFRAGT überschritten worden sein. Wie sehr, das merkt der arme Spieler erst später.

Ein

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #3 am: 17.12.2009 | 10:38 »
Ich hab Total Recall gesehen, mir wäre es egal.

Wobei mir gerade auffällt, dass ich viel dämlicher finde, dass die Barbaren sich schneller vermehren, schneller heranwachsen und anscheiend bessere Magie haben als die Hochkultur.

Humpty Dumpty

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #4 am: 17.12.2009 | 10:40 »
Cooles Thema und eine schöne Geschichte. Hätte ich Lust drauf. Bei der Beschäftigung mit der eigenen Vergangenheit solltest Du ziemlich genau darauf achten, wie die Spieler reagieren und die Kampagne entsprechend steuern. Falls die Leute Bock haben, neben der kriegerischen Auseinandersetzung auch eine Art Katharsis für das eigene Volk einzuleiten und zu begleiten, kann das eine ziemlich runde Sache werden. Finden die Spieler solche Situationen hingegen eher unangenehm und drücken explizit oder implizit ihr Unbehagen aus angesichts solcher in einem Fantasyrahmen doch eher ungewöhnlichen Themen, würde ich an Deiner Stelle die Finger davon lassen und diesen Strang nur am Rande einflechten. Für eine vielschichtige Geschichte würde ich die Vergangenheit mit den Experimenten allerdings möglichst grau zeichnen und glaubwürdige Gründe für die vermeintlichen und offensichtlichen Missetaten anbieten. Aber wie gesagt: auf solche eher forgigen Themen haben nicht alle Leute Lust.

Chiungalla

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #5 am: 17.12.2009 | 10:43 »
Diese Frage kann Dir nur Deine Gruppe beantworten.
Am besten solltest Du sie, etwas weniger konkret um nicht soviel zu spoilern, Deiner Gruppe stellen.

"Darf ich euch ein paar Leichen in den Keller eurer Charaktere packen, und ihr müsst euch den Schlüssel in der Kampagne verdienen, um nachzugucken was für welche es sind?"

Oder so ähnlich.

Wenn Du hier im Forum 90% Zuspruch bekommst, und 10% Ablehnung, aber eben einer aus den 10% in Deiner Gruppe sitzt, dann bringt Dir das Gefrage hier wenig. Oder willst Du Dich dann darauf berufen das eine repräsentative Umfrage im Tanelorn ergab, dass Du das darfst?  >;D

Für mich klingt die Story, dass mag aber auch durchaus der Zusammenfassung geschulded sein, auf jeden Fall an den Haaren herbeigezogen und hahnebüchen. Sorry.

Wenn Du das aber so durchziehen möchtest, dann würde ich Dir ganz eindeutig dazu raten den Spielern/Charakteren im Laufe der Kampagne, das ganze etwas verdaulicher zu präsentieren. Zum Beispiel indem Du sie vor der großen Enthüllung auch schlimmes über die Vergangenheit eines befreundeten "Helden" herausfinden lässt, der jetzt vor allem deshalb gutes tut, um seine früheren Verbrechen auszugleichen, o.ä.
Wenn Du sowas thematisierst, oder auch den Sachverhalt das die früheren Taten ja "nicht sie selbst waren irgendwie", machst Du es glaube ich ein ganzes Stück erträglicher.

Und Du solltest halt schon irgendwie dafür sorgen, dass die Charaktere "moralisch gefestigt" und gut sind.
Was ich irgendwie gar nicht so selbstverständlich fände, bei Charakteren die ausschließlich in Kriegszeiten "aufgewachsen" sind. Sonst läuft es schnell darauf hinaus, dass die Charaktere statt die alten Muster zu verteufeln, die als tolle Ideen aufgreifen.  >;D

Online Teylen

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #6 am: 17.12.2009 | 11:01 »
Ich faende es als Spieler ein sehr interessanter Ansatz und denke nicht das es zu sehr in den Charakter eingreift da der Charakter selbst - also das was im Hintergrund beschrieben ist - sich ja dadurch nicht veraendert.
Das Problem ist nur das es sich kaum auf andere Spieler verallgemeinern laesst,..

@Ein
Die haben doch nicht bessere Magie sondern eigentlich einfach nur die intelligentere Rasse mit Masse statt Klasse ueberrannt.
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Ein

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #7 am: 17.12.2009 | 11:05 »
Ritual, das in der Lage ist, die Erinnerung einer ganzen Zivilisation zu tilgen? Ja, total primitiv.

Offline Sequenzer

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #8 am: 17.12.2009 | 11:08 »
Das ist ja kein Eingriff in den Charakter, sondern die Vergangenheit vom ihrem Volk ;) Mit Mindfuck hat das nichts zu tun... Das ist eher ne Settingsgeschichte wie alles andere ^^
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Offline Crimson King

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #9 am: 17.12.2009 | 11:11 »
Ich finde die Idee gut.

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Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
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Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

ChristophDolge

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #10 am: 17.12.2009 | 11:19 »
Jo, an diesen Spoiler musste ich auch denken. Das den Spielern korrekt zu vermitteln, ist aber extrem schwierig und eine Gratwanderung zwischen Beliebigkeit (xtes Amnesie-Setting) und Lächerlichkeit (xtes Amnesie-Setting)...

Offline First Orko

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #11 am: 17.12.2009 | 11:22 »
Ist aus meiner Sicht wie mit vorbereiteten Charakteren spielen, was ja zumindest im Rahmen von Cons nix unübliches ist.
Das sollte halt nur vorher den Spielern klargemacht werden... also nach dem Motto: Werte könnt ihr vergeben, aber was es mit dem Charakter auf sich hat, gebe ich vor.

Wäre für mich durchaus ok (auch wenn mich das Setting jetzt auch nicht so anrockt) und irgendwie vielleicht auch reizvoll.
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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Don Kamillo

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #12 am: 17.12.2009 | 11:23 »
Mir gefällt die Idee auch, würde aber vorher zumindest mit den Spielern abstimmen, daß sie quasi unter Volksamnesie leiden und nur von einigen wenigen „Wissenden“ geführt werden.

Wenn sie mit der Zeit mitkriegen, was sie so früher angestellt haben ( was man den Spielern auch überlassen kann, die sind da gerne kreativ drin, wenn es anständige Leutz sind ), wer weiss, wie sie sich entwickeln. Ich stelle mir gerade Verhandlungen mit den Barbaren vor und man jagt die Wissenden des einen Volkes und die Kriegshetzenden der Barbaren zum Teufel und macht gemeinsam weiter...

Kann man viel draus machen, würde ich sagen!
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Offline Lord Verminaard

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #13 am: 17.12.2009 | 11:23 »
The Artist Formerly Known As Kurt Biedenkopf sagt es richtig: Die Frage ist, ob deine Spieler sich auf so etwas einlassen wollen. Du kennst sie am Besten und kannst das am Ehesten beurteilen. Die Annalen des Forums sind voll von ambitionierten Spielleitern, die ihre Gruppe zu großem Drama, Selbsterkenntnis und moralischem Grenzgang zwingen wollten und damit gnadenlos auf die Schnauze gefallen sind. Ebenso sind sie aber voll von Geschichten über denkwürdige Runden mit großem Drama, Selbsterkenntnis und moralischem Grenzgang. YMMV.

Um deine Frage zu beantworten, ich persönlich finde es gut. :)
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Offline Bentley Silberschatten

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #14 am: 17.12.2009 | 11:26 »
Ich würde die Spieler vorher informieren.

Ich selbst finde das ne klasse Idee.

Offline DasTaschentuch

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #15 am: 17.12.2009 | 11:29 »
Wenn ich mal meine unverblümte Meinung sagen darf:
Rollenspiel ist ein Spiel,kein Selbstfindungstrip.
Beim Schach frag ich ja vorher auch nicht den Gegenspieler um Erlaubnis ob ich seinen Bauern schlagen kann.
Wenn die Spiler dich als Meister akzeptieren,müssen sie auch acuh akzeptieren daß du die Geschichte machst.
Vorher um Erlaubnis fragen würde ausserdem die Überaschung kaput machen.

Nur meine 2 cent.

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #16 am: 17.12.2009 | 11:34 »
Verminaard hat recht. Wenn deine Spieler sich sperren, wird das nischt. Wenn sies mögen, wirds bestimmt cool. Must du einschätzen.

Offline 6

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #17 am: 17.12.2009 | 11:35 »
@Taschentuch:
Stell Dir vor Du machst einen Charakter. Später im Spiel stellt sich raus (ohne Dein Zutun. SL hat so entschieden), dass Dein Charakter eigentlich ein ehlender Kinderschänder war(und es ihm Spass gemacht hat).
Würdest Du dann immer noch akzeptieren, dass Dein SL die Geschichte macht?
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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #18 am: 17.12.2009 | 11:38 »
Ich faende es auf jedenfall schlecht wenn man die Spieler spoilert.

Ausnahmen bestaetigen die Regeln, also so etwas wie: "Darf ich deinen Char im Laufe des Plot umbringen lassen und dir einen komplett gegenteiligen neuen geben?" fand ich schon gut gefragt zu werden - respektive die Moeglichkeit gehabt zu haben "Ne, mag ich nicht" zu sagen. ^^;

@6
Zur Not kann der Spieler bzw. Charakter doch einfach in die "In Denial" Haltung gehen, also das er es einfach nicht war und keine Verbindung mehr zu der Person vor der Erinnerung hat..
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Pyromancer

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #19 am: 17.12.2009 | 11:46 »
Wenn die Spiler dich als Meister akzeptieren,müssen sie auch acuh akzeptieren daß du die Geschichte machst.
Vorher um Erlaubnis fragen würde ausserdem die Überaschung kaput machen.

Ich kauf ja die Katze im Normalfall nicht im Sack, und wenn ich jemanden als Spielleiter akzeptiere, dann tue ich das, weil das, was er leiten will, mich anspricht. Bei Szenarien mit einer großen Überraschung(TM) weiß ich das natürlich nicht.

Und wenn der SL dann nach drei Monaten Spielzeit auf einmal sagt: "Ätsch, du bist gar nicht Hans Scholl, sondern Joseph Mengele!", dann können genau zwei Dinge passieren: Entweder, ich finde das richtig toll, oder ich fühle mich abgrundtief verarscht. Manchmal bildet man sich als SL ein, man müsse solche Risiken eingehen. Man sollte sich aber bewusst sein, dass das böse nach hinten losgehen kann.

Offline 6

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #20 am: 17.12.2009 | 11:49 »
@Teylen:
Das Problem mit dem nicht Spoilern ist halt immer, dass es auch eine böse Überraschung geben kann. Was macht der Spieler, wenn sein Charakter eigentlich ganz anders angelegt war? Er hat z.B. so nen Errol Flynn-Typen gebaut, der fröhlich, sympathisch und einfach cool drauf ist und erfährt dann während er schon ein paar Sitzungen gespielt hat, dass er eigentlich Rorschach hat.
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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #21 am: 17.12.2009 | 11:55 »
@Taschentuch:
Stell Dir vor Du machst einen Charakter. Später im Spiel stellt sich raus (ohne Dein Zutun. SL hat so entschieden), dass Dein Charakter eigentlich ein ehlender Kinderschänder war(und es ihm Spass gemacht hat).
Würdest Du dann immer noch akzeptieren, dass Dein SL die Geschichte macht?

Ja, denn das ist ein Teil meiner Geschichte, mit dem ich nun lernen uss umzugehen, eine Herausforderung, die mich motiviert...

Es ist ja nichts, was mir (also mein Char) noch bewußt ist, ein Teil meiner Vergangenheit, den ich erst entdecken muss.

Das ist doch nichts anderes,als wenn der SL meinen verschollen geglaubten Bruder auftauchen lässt.

Ich hab das Gefühl, das einige Leute den "Wert" ihres Charakters für zu hoch einschätzen...er ist ein Vehikel um eine gute Story zu erzählen.

Offline Don Kamillo

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #22 am: 17.12.2009 | 12:00 »
Ja, denn das ist ein Teil meiner Geschichte, mit dem ich nun lernen uss umzugehen, eine Herausforderung, die mich motiviert...

Es ist ja nichts, was mir (also mein Char) noch bewußt ist, ein Teil meiner Vergangenheit, den ich erst entdecken muss.

Das ist doch nichts anderes,als wenn der SL meinen verschollen geglaubten Bruder auftauchen lässt.

Ich hab das Gefühl, das einige Leute den "Wert" ihres Charakters für zu hoch einschätzen...er ist ein Vehikel um eine gute Story zu erzählen.
Ich denke, je nachdem, womit man es zu tun bekommt, gibt es mehr oder weniger Motivation, kommt wirklich auf die Spieler an.
Und je nachdem, was aus der " mir nicht bekannten" Vergangenheit hochkocht, kann mich das als Spieler möglicherweise schon tierisch anpissen und dafür sorgen, daß ich keinen Bock mehr auf den Charakter habe!
immerhin habe ich den Char gebaut, normalerweise, und ich will auch den Spass beim Ausspielen haben!
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Pyromancer

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #23 am: 17.12.2009 | 12:01 »
Ich hab das Gefühl, das einige Leute den "Wert" ihres Charakters für zu hoch einschätzen...er ist ein Vehikel um eine gute Story zu erzählen.

Ja, ich bau mir einen Charakter, um "Held kämpft auf verlorenem Posten gegen den Untergang seines Reiches" zu erzählen, und der SL würgt mir "Protagonist entdeckt, dass er kein Held sondern eine fiese Mistsau ist" rein.
Das kann rocken. Aber wenn ich mich auf die Rolle als tragisch-strahlender Held gefreut habe und das spielen will, dann nützt mir die coole Geschichte im Kopf des SLs gar nichts.

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #24 am: 17.12.2009 | 12:02 »
@6
Dadurch aendert sich doch der eigentliche Charakter des Errol Flynn nicht wieder in Rorschach? Vielmehr muss der Char damit leben mal rorschachig gewesen zu sein, heisst ja nicht das er gleich wieder in das Muster faellt und alles vergisst was er bis dato erlebt hat.

Nun und er kann es noch verdraengen.

Wenn mir irgendein Religioeser weis machen wuerde das meine Liste der Reininkarnation von Attila, ueber Jack the Ripper oder einem Nazi alles Graeul der Menschheit abdeckt wuerde ich - selbst wenn er es beweisen koennte - es einfach, nu, wahrscheinlich verdraengen.
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