Kann eine Rezension überhaupt professionell sein, denn das würde voraussetzen, dass der Schreiber dies beruflich macht und davon lebt. In einem Bereich, der von Fandom und Faninitiative lebt, nicht möglich.
Kann und sollte eine Rezension neutral sein?
Neutral also grau, leidenschaftslos ohne Vorlieben. So wie eine Produktbeschreibung. A priori neutral, folglich keine Bewertung erlaubt, also keine Rezension. Uninteressant.
Ich finde den Punkt mit der Dankbarkeit ganz wichtig. Ich habe nicht dafür dankbar zu sein, ein Rezi-Exemplar kostenlos zu erhalten. Das ist das, was ich ERWARTEN kann als Rezenset. Immerhin nehme ich mir die Zeit das Produkt zu lesen, die Zeit ein wenig zu recherchieren und die Zeit eine Rezi zu schreiben. Von den etwa 100 Rezensionen, die ich geschrieben habe, hat jede inklusive aller Schritte min. 10H in Anspruch genommen. Ich will das jetzt nicht auf einen Stundenlohn runterrechnen. Aber selbst die Maximalkosten, nämlich der Ladenpreis, sind immer noch lächerlich gering für meinen Aufwand.
Der Grund übrigens, warum ich nicht mehr rezensiere. Es macht zu wenig Spaß, man muss (ist man gewissenhaft wie der Visionär) Dinge lesen, die echt ätzend geschrieben sind, und dann muss man noch um die divenhaften Attitüden der Verlage zu ertragen, echte kritikpunkte mindern.
Sorry Leutz, das ist ein Spielbuch und keine goldene Armbanduhr von Cartier.
Vor x Jahren bin ich wegen einem Verriss des Eberron-Abenteuers "Whisper of the Vampires Blade" im D20-Forum auch blöd angemacht worden, weil es keine Rezi sei.
Im übrigen waren die Rezis on den Zeiten vor Internet meist eine halbe oder drittel Seite kurz und gar nicht so detailliert wie heute.