Autor Thema: Filme und Serien - Smalltalk  (Gelesen 1045771 mal)

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Online tartex

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #10250 am: 3.02.2024 | 11:09 »
Mit "Mr und Mrs Smith" auf Prime angefangen. Und nach zwei Episoden glaube ich mich genau so zu fühlen, wie Leute, die 1967 unvorbereitet "The Prisoner" gesehen haben.  ~;D

Was? Was? Was? Ist das krasser psychedelischer Kram? Soll ich mir das anschauen?
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Offline Outsider

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #10251 am: 3.02.2024 | 11:10 »
Oderbruch (ARD Mediathek)

Für eine deutsche Produktion ungewöhnlich kreativ. Eine interessante Mischung aus Krimi, Familiendrama und Mysterie. Insgesamt ist die Idee hinter der Story nicht neu aber interessant in Szene gesetzt. Nur am Ende flacht das Niveau dann deutlich ab, die Handlungen der Protagonisten werden eindimensional. Es gibt Optionen für eine Fortsetzung in einer weiteren Staffel ohne das es ein riesen Cliffhanger gibt.

7,5/10 Punkten


Asbest (NF)

Noch eine deutsche Produktion in der Tradition von 4Blocks (teilweise gleicher Cast in bekannten und neuen Rollen), sprich Clan, Kriminalität, skurrile Gestalten, Berlin und alles ein wenig drüber. Insgesamt eine runde Sache aber nur wenn man damit leben kann alles irgendwo schon einmal gesehen zu haben. Die Inszenierung ist gut und die Stereotypen sind gut gespielt aber eben alles nicht wirklich neu. Die fünf Folgen knapp unter 40 Minuten je Folge fühlen sich auch eher wie ein langer Spielfilm denn wie eine Serie an. Am Schluss ein überdeutlicher Cliffhanger der nach Fortsetzung schreit oder halt ein relativ unbequemes Ende ist, weil zu viel passiert, was deutliche Auswirkungen auf die Protagonisten hat aber nicht mehr fortgesetzt wird. Wenn ich tippen müsste würde ich sagen (ohne mein GoogleFu bemüht zu haben, es gibt eine zweite Staffel).

Kurzweilig aber mit zu wenig Tiefgang für das Thema.

7/10 Punkten 

 
La Revolution (NF)

Die französische Revolution mal anders. Auch das Thema ist nicht neu, aber hier wenigstens mit gutem Cast, Kostümen und Settings schick in Szene gesetzt. Ich bin noch nicht durch, aber insgesamt überzeugt mich die Story schon jetzt. Starke Bilder und teilweise brillant gespielt. Besonders Amélia Lacquemant ist ein kleiner Diamant in der Serie!

Bisher 8/10
« Letzte Änderung: 3.02.2024 | 11:12 von Outsider »
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Offline Kurna

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #10252 am: 3.02.2024 | 14:43 »
Ich bin endlich dazu gekommen, meine Komplettbox Wynonna Earp anzugehen. Bis jetzt habe ich die ersten neun Folgen der ersten Staffel gesehen und fühle mich gut unterhalten. Klar, man sieht das geringere Budget als z.B. Westworld und es ist auch nicht so sophisticated, aber ich mag die Charaktere. Und die Geschichten sind bisher auch interessant.

Ich plane, dieses Wochenende zumindest noch die erste Staffel abzuschließen (d.h. noch vier Folgen).  :d
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Offline Lyonesse

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #10253 am: 4.02.2024 | 20:58 »
Schaue mir gerade Mr Bates vs The Post Office an, in der der skandalöse und
hochgradig kriminelle britische Postskandal thematisiert wird, der wider besseres
Wissen hunderte von Postshop-Betreibern ruiniert, kriminalisiert und herabgewürdigt
hat, weil sie angeblich Geld veruntreut hätten. Dabei wusste die Post schon längst,
dass die Verantwortung bei ihrer neuen Software 'Horizon' lag, das hinderte sie aber
nicht daran Ermittler loszuschicken, die für Anzeigen noch Sonderprämien kassierten,
und über Jahre so zu tun, als hätten sie keine Ahnung. Auch der Tod von vier Post-
Managern, die sich aus Scham das Leben nahmen, wurde quasi achselzuckend in Kauf
genommen.
Bis heute ist der größte Justizirrtum in der Geschichte des Vereinigten Königreichs nicht
restlos aufgeklärt, bis heute ist unklar wo das Geld geblieben ist, und bis heute warten
die meisten Opfer dieses kategorischen Wahnsinns auf eine adäquate Entschädigung.

PS: Fujitsu, die Horizon entwickelt haben, entschlossen sie erst im letzten Monat zu einer
kleinlauten Entschuldigung und versprachen eine Entschädigung, und das auch erst als
ihnen damit gedroht wurde, ihnen weitere Regierungsaufträge in Milliardenhöhe zu entziehen.
Wie Fujitsu inzwischen zugab, hat Horizon von Beginn an nie fehlerfrei funktioniert.
« Letzte Änderung: 13.10.2024 | 20:39 von Lyonesse »
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #10254 am: 4.02.2024 | 21:23 »
Mit "Mr und Mrs Smith" auf Prime angefangen. Und nach zwei Episoden glaube ich mich genau so zu fühlen, wie Leute, die 1967 unvorbereitet "The Prisoner" gesehen haben.  ~;D
Habe die erste Folge gesehen und werde die Zweite wohl nicht mehr sehen. Das Amazon die Komplette Staffel auf einmal raus gehauen hat, hätte wohl ein Warnzeichen sein sollen...
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Offline Mr Grudenko

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #10255 am: 5.02.2024 | 04:54 »
Was? Was? Was? Ist das krasser psychedelischer Kram? Soll ich mir das anschauen?


Wenn man eine "Ehepaar als Geheimagenten"-Serie sehen will, die aber wie eine 90er Beziehungskomödie funktioniert, und in der nichts über unterliegenden 'Regeln' der Welt erklärt wird (worin bestehen die größeren Konflikte, weshalb werden zwie augenscheinliche Anfänger auf vollkommen wahnwitzige Missionen mit schwammigen Zielvorgaben geschickt): Ja. ;)

Deutlich ambitionierter als das zusammen gestückelte "Citadel" oder das grottig öde "True Lies", aber obscure as hell.
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #10256 am: 5.02.2024 | 07:02 »


Wenn man eine "Ehepaar als Geheimagenten"-Serie sehen will, die aber wie eine 90er Beziehungskomödie funktioniert, und in der nichts über unterliegenden 'Regeln' der Welt erklärt wird (worin bestehen die größeren Konflikte, weshalb werden zwie augenscheinliche Anfänger auf vollkommen wahnwitzige Missionen mit schwammigen Zielvorgaben geschickt): Ja. ;)

Deutlich ambitionierter als das zusammen gestückelte "Citadel" oder das grottig öde "True Lies", aber obscure as hell.
Wenn du hingegen eine kurzweilige Action serie suchst, dann lass es, ich fand die erste Folge von Mr. und Mrs. Smith jedenfalls auch "grotten öde" und würde das ganze unter Etiketten Schwindel abbuchen, dann mit dem Film hat das ganze eigentlich keine Ähnlichkeit.
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Offline xplummerx

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #10257 am: 5.02.2024 | 09:37 »
Mit "Mr und Mrs Smith" auf Prime angefangen. Und nach zwei Episoden glaube ich mich genau so zu fühlen, wie Leute, die 1967 unvorbereitet "The Prisoner" gesehen haben.  ~;D

Aber hey, es gab John Turturro als Jeffrey Epstein Parodie und es wurde ein Ron Perlman in einer späteren Episode versprochen. ;)

Wird als nächstes geschaut. Ich erwarte etwas von Glover und Murai, und wenn es nicht so ist wie der Film, dann ist das für mich ein Plus.

Offline Flamebeard

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #10258 am: 5.02.2024 | 17:39 »
Wer sowas mag, kann sich auch auf Netflix FUBAR angucken. Ähnliche Prämisse, aber mit Vater/Tochter als Agenten, die gleichzeitig die (Nicht-)Beziehung zu Ex-Frau/Verlobtem managen wollen/müssen.
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Offline Kurna

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #10259 am: 5.02.2024 | 21:05 »
Ich bin endlich dazu gekommen, meine Komplettbox Wynonna Earp anzugehen. Bis jetzt habe ich die ersten neun Folgen der ersten Staffel gesehen und fühle mich gut unterhalten. Klar, man sieht das geringere Budget als z.B. Westworld und es ist auch nicht so sophisticated, aber ich mag die Charaktere. Und die Geschichten sind bisher auch interessant.

Ich plane, dieses Wochenende zumindest noch die erste Staffel abzuschließen (d.h. noch vier Folgen).  :d

Brummel. Fieser Cliffhanger am Ende von Staffel 1. Da konnte ich natürlich nicht aufhören und habe noch vier Folgen der zweiten Staffel geschaut.  :-[
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Offline Outsider

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #10260 am: 5.02.2024 | 21:20 »
Brummel. Fieser Cliffhanger am Ende von Staffel 1. Da konnte ich natürlich nicht aufhören und habe noch vier Folgen der zweiten Staffel geschaut.  :-[

Mal eben vier Folgen schauen wegen eines Cliffhangers ist natürlich auch ein Qualitätsmerkmal  :d
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Offline Horsinand

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #10261 am: 5.02.2024 | 21:46 »
True Detective Staffel 4 ist bis jetzt recht vielversprechend angelaufen.
An die Polarnacht in Alaska muss man sich aber erst ein wenig gewöhnen.
Der Fall dreht sich um das Verschwinden von Wissenschaftlern in einer
Forschungsstation, und die Hauptrolle spielt Jodie Foster. Bin zwar nicht
ihr größter Fan, aber die Rolle ist ihr schon mal auf den Leib geschneidert.
Bisher gut.


Puh, für mich nach drei Folgen die schwächste der vier Staffeln. Jodie ist ok, Alaska ist ok - das war es aber auch schon. Naja, gut - der Eisbär mit dem einen Auge war ganz nett und hat so ein bisschen böse His Dark Materials Vibes hervorgerufen. Am dämlichsten sind hier die privaten Stories der Protagonisten. Schaue ich irgendwie zu Ende . . .

Offline Outsider

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #10262 am: 5.02.2024 | 23:38 »
Puh, für mich nach drei Folgen die schwächste der vier Staffeln. Jodie ist ok, Alaska ist ok - das war es aber auch schon. Naja, gut - der Eisbär mit dem einen Auge war ganz nett und hat so ein bisschen böse His Dark Materials Vibes hervorgerufen. Am dämlichsten sind hier die privaten Stories der Protagonisten. Schaue ich irgendwie zu Ende . . .

Ach shit ;( Ich fand die 3 schon richtig schlecht und jetzt gehts noch weiter Bergab. Warum nur...Ausläufer des Autorenstreiks?
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Offline Kurna

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #10263 am: 5.02.2024 | 23:45 »
Mal eben vier Folgen schauen wegen eines Cliffhangers ist natürlich auch ein Qualitätsmerkmal  :d

Jupp, bisher gefällt Wynonna Earp mir sehr gut. Mein größter Minuspunkt bisher wäre, dass es in ein oder zwei Folgen Szenen gab, die mir schon zu eklig waren. Da habe ich sogar mindestens einmal weggeschaut. Solange es nicht mehr wird, geht es aber noch. Da bei meinen englischen DVDs nur die erste Staffel als "ab 18" eingestuft ist und der Rest als "ab 15", bin ich auch optimistisch.
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Offline BobMorane

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #10264 am: 6.02.2024 | 10:55 »
Brummel. Fieser Cliffhanger am Ende von Staffel 1. Da konnte ich natürlich nicht aufhören und habe noch vier Folgen der zweiten Staffel geschaut.  :-[

HiHi
Ich fand die auch sehr gut. Muss noch die letzte Staffel schauen. Vieleichtschaue ich die noch mal von vorne, ist ja nicht so viel.

Offline Zed

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #10265 am: 6.02.2024 | 12:13 »
Sløborn - "Walking Dead" auf deutsch ohne Zombies: Die dritte und letzte Staffel der deutschen "Corona"-Apokalypsen-Serie "Sløborn" gesehen: Nur 16% der Menscheit überlebt, davon überwiegend Jugendliche. Die dritte Staffel und auch die ersten beiden Staffeln gibt es in der Mediathek, hier lässt sich alles auch runterladen.

Autor&Kameramann&Regisseur ist Christian Alvart, einer der wenigen deutschen Regietalente, die sich nun schon über viele Jahre an "German Genre" versuchen.

Ich bin hin- und hergerissen:

Der Cast
gefällt mir bishin zu stummen Nebenfiguren ausgezeichnet. Und wenn sie doch den Mund aufmachen, dann sprechen sie so gut wie keine cringen Dialoge. Es gibt wahnsinnig viele Figuren, kaum eine wird schlecht gespielt, und doch sind fast alle eher unbekannte, teils Amateur-Gesichter: Das halte ich für eine große Regieleistung.

Der Look
Aus dem begrenzten Budget holt das Produktions-Design-Team das Maximum heraus: Menschenleere Klein- und Großstadtstraßen, weit umlaufende Mauern und andere Begrenzungsanlagen, viele Drehorte in 6 Folgen (3. Staffel). Kleiner Wermutstropfen: An sehr wenigen Stellen ist mieses CGI sichtbar. Die Gewaltdarstellung ist manchmal drastischer (aber immer noch FSK 16), aber trifft ein sehr gutes Maß: Durch diese (manchmal überraschenden) Momente des Horrors wird eine hilfreiche Unsicherheit über Geschichte gelegt. Weil wir ab und zu schlimmes gesehen haben, muss wiederum nicht alles schlimm gezeigt werden. An Statisten wird nicht gespart, wenn man mal viele Menschen erzählen möchte.

Die Kameraarbeit
gefällt mir insgesamt gut. Viel Handkamera, oft nahe an den Figuren. Nicht zu hollywood-technisch ausgeleuchtet, und doch schöne Bilder. Viele Drohnenaufnahmen, aber immer passend. Die Vorstellung, dass Deutschland nach der Entvölkerung so aussehen könnte, geht für mich in den gewählten Bildern und Sets sehr gut auf.

Das Drehbuch
(hier beziehe ich mich auf die 3. Staffel) unterläuft manches Mal die Erwartungen: Nicht alle Guten überleben; manchmal gehen Dinge ganz schnell, manchmal wird ein kleines Hindernis ein großes. Besonders gut gefällt mir, dass einige Figuren Dinge spontan und auch falsch entscheiden, weil die Pläne nicht nach Plan verlaufen. So wird aus manchen Vorhaben eine unvorherzusehende Abfolge von (tödlichem) Chaos, während andere Momente mit einer versteckten Bedrohung so ausführlich gefilmt werden, dass man eine Eskalation befürchtet - die dann nicht eintritt. Das hält Unsicherheiten aufrecht und trägt zum Plus der Serie bei.

Trotzdem unterliegen manche Figuren dann doch der klassischen, poetischen Gerechtigkeit. Sie erhalten ihre Strafe, weil sie sie aufgrund der "Sünden ihrer Vergangenheit" "verdient" haben. Ganz ohne die Gerechtigkeit mag man nicht auskommen, aber letztlich war es mir dann doch zuviel. Insgesamt gefallen mir die Motivationslagen der allermeisten Figuren gut - ich halte sie für nachvollziehbar.

Die dritte Staffel nimmt ein dann einigermaßen hohes Tempo auf. Das gefällt, aber wenn dann noch neue, interessante Themen aufgegriffen werden, zB in welche Richtung der Neubau der Gesellschaft stattfinden soll, dann kann ich zwar positiv hervorheben, dass Alvart hier zwar alle Seiten der Ideen beleuchtet, aber für mich findet diese Betrachtung dann doch in einem zu hohen Erzähltempo statt.

Der Robinsonade-Faktor/das Worldbuilding
Wie schnell kommen die Leute an Saatgut, wie lange kann man noch auf Diesel zurückgreifen? Kommt man wirklich im Zweifel an so viele schwere Gewehre in Deutschland? Lässt sich medizinische Hochtechnologie wirklich so gut improvisieren? Da kann man sicher auch mal die Stirn runzeln, aber mir scheint das Worldbuilding doch insgesamt solider als bei "Fear the Walking Dead".

Musikeinsatz/Ton
Alvart produziert auch die gerade erschienene Serie "Oderbruch" (auch teils Regie), die viele Prinzipien von "Sløborn" noch stärker einsetzt, so den Musikteppich. Ist er bei "Sløborn" noch etwas dezenter, sowohl in Lautstärke als auch in Häufigkeit, so überdeckt er in "Oderbruch" alles andere.

Weil die Figuren beider Serien zudem kein artikuliertes Theaterdeutsch sprechen, sondern nuscheln, murmeln, Silben verschlucken - was zu ihrer Glaubwürdigkeit beiträgt - sind sie zusammen mit der Musik schon in Sløborn manchmal nur schwer zu verstehen - und in Oderbruch ist der Klangteppich gegenüber dem Dialogton dann so laut gezogen, dass ich mir wirklich Untertitel gewünscht habe. kurz: In Sløborn war's schon schmerzhaft, in Oderbruch so unerträglich, dass ich nicht weiter geschaut habe.

Ist Sløborn gut gemachter Trash oder einfach gut?
Ich habe mich noch nicht entschieden. Aber weil ich es unterm Strich für besser als "Fear the Walking Dead" -halte (<- ist auf jeden Fall Edeltrash), und es dann auch noch überzeugend in Deutschland spielt und hier produziert ist, möchte ich Sløborn auf jeden Fall Respekt zollen, auch ohne die Frage beantworten zu können.
« Letzte Änderung: 6.02.2024 | 16:16 von Zed »

Offline Outsider

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #10266 am: 8.02.2024 | 09:59 »
Sløborn Staffel 3 (ARD Mediathek)

Staffel eins und zwei waren noch ganz passabel. Solange es auf der namensgebenden Insel spielte, das Setting klein war und man die Leere und Abgeschiedenheit nutzen konnte ein echtes Mini Highlight.

Nicht der ganz große Wurf aber ein richtig großer Schritt in die richtige Richtung. Das Pacing stimmte, die Charakterentwicklung stimmte (Scheer vom nervigen Sidecast zum Chronisten der Apokalypse, sehr geil gespielt und in Szene gesetzt), die Handlungen waren nachvollziehbar und machten im Kontext des Settings (Taubengrippe rottet die Menschheit aus) Sinn. Das Beste war mit das Ende von Staffel 2, selten so konsequent gut gelacht als der Teeny Plan „…wir verführen sie alle und machen auf harmlos…“ in nur einer Szene platzt. Da hat mal jemand mitgedacht und wenigstens versucht so etwas wie Konsequenz der Handlungen mit einzubauen.

Ich habe mich auf Staffel drei zumindest ein bisschen gefreut und dann das. Ich habe jetzt die ersten zwei Folgen der dritten Staffel gesehen und weiß nicht ob ich mir die weiter antun soll.

Ich habe gelernt German Apocalypse ist:
- wenn die guten E-Quads fahren
- Nachrichten aus dem „neuen“ Bundestag sich darum drehen das Partei X Partei Y die Legitimation abspricht, weil es neben 7 Milliarden Toten keine Wahlen gab
- die Autos so funkelniegelnagelneu aussehen das nicht ein Staubkorn auf dem Lack hängt (nach einer Woche auf Landstraße / Autobahn zur Arbeit pendeln sieht mein Auto mehr nach Apokalypse aus als deren Showroom Vehicle)
- es auf dem letzten Feldweg irgendwo im nirgendwo ohne Ziel auch noch ein Autofrack gibt, weil ist ja Apocalypse da gibt’s die halt überall
- das das ständig angegriffene Krankenhaus nebst Barrikade nicht eine Beschädigung aufweist
- die Barrikade nicht einen Tag der Witterung ausgesetzt war und glänz als würde sie gerade aus dem Lager des Bauhofs kommen
- die Kids bewaffnete sind als hätten sie ein Depot der US Armee geplündert oder der NVA (es scheint mir die AK oder M.. Varianten sind die üblichen Waffen der Schleswig-Holsteiner
- die Ausstattung unteres Larp Niveau hat (genauso wie die Ausrichtung der Fraktionen)
- sich eine Fahrt von Husum nach Schleswig (auf E-Quads) darstellt als wäre man in Madmax und nicht im verschlafenen Schleswig-Holstein, böse Motorradbanden überall

Warum sticht das so extrem ins Auge. Weil es das in Staffel 1 nicht gab und in Staffel 2 nur bedingt am Ende (als man halt auf dem Festland angekommen war). Leider scheint es so als wäre das Setting eine Nummer zu groß für das Budget. Die Story ist dann am Anfang wenig überraschend, die guten sind Spießer die unter sich bleiben wollen und faktisch vor allem Angst haben während ihnen der Diesel für die E-Säulen ausgeht (lol). Die Bösen sind die Bösen weil sie mit fragwürdigen Methoden auf einem Campingplatz in einem Impro Labor nach einem Heilmittel suchen und da sowieso alles Arschlöcher und Sklavenhalter sind.
« Letzte Änderung: 8.02.2024 | 10:02 von Outsider »
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Online Alter Weißer Pottwal

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #10267 am: 10.02.2024 | 19:01 »
Haben gerade Longmire fertig geschaut. Endlich mal eine Serie, die wirklich sinnvoll und rund zu Ende gebracht wurde. Sehr stark!  :d.
spielt: Labyrinth Lord bei Fezzik
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Offline McCoy

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #10268 am: 10.02.2024 | 21:42 »
Gestern auf Netflix Loudermilk zu Ende gesehen. Gefiel mir sehr gut. Viele obskure Charaktere :)
Er ist tot, Jim!

Tuco: "Gott ist mit uns! Er haßt die Nordstaatler genauso wie wir!"
Blonder: "Gott ist nicht mit uns. Er haßt Idioten wie dich!"

Offline Outsider

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #10269 am: 10.02.2024 | 22:31 »
„La Révolution“ NF

Nachtrag zu Post #10251

Ich habe die Serie jetzt durch und muss sagen, gerne mehr davon. Ich würde die Wertung auch auf 9/10 anheben. Neben sehr gut spielendem Cast, guten Kostümen, Dama und Mysterien kommt am Ende auch noch eine zünftige Keilerei. Darüber hinaus wird der Handlungsstrang zuende geführt, ohne dass man sich die Chance auf eine nahtlos folgende Staffel 2 verbaut. 
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Offline ghoul

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #10270 am: 11.02.2024 | 08:39 »
Sell your haunted house auf Empfehlung von hier.
Fängt ganz nett an, dreht dann aber auf - lustige koreanische Serien. Passt zum Orpheus RPG.
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Offline Grubentroll

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #10271 am: 11.02.2024 | 11:49 »
Gestern zwei Folgen "Der Untergang des Hauses Usher" angeschaut.

Also ich fand's ganz witzig, aber meine Freundin (die die Serie vorgeschlagen hatte) war nach den zwei Folgen dann auch bedient. Der war das zu beknackt.

Allein weiterschauen würde ich es aber auch nicht.

Die Geschichte finde ich ganz spannend, aber die Aufmachung des Ganzen ist mir konservativem alten Sack zu grell und doch auch etwas zu sehr ins Gesicht geklatscht.

Ein Gutes hat es aber, ich werde mal nach dem Original schauen, und mich erkundigen was es denn sonst noch für Verfilmungen zu dem Thema gab.

Offline Raven Nash

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #10272 am: 11.02.2024 | 11:57 »
Demnach jeder Folge eine andere Poe-Geschichte zu Grunde liegt, und gerade die titelgebende faktisch nicht vorkommt, wirst du mit den alten Verfilmungen was ganz anderes finden.
Ansonsten kann ich sagen: die Serie ist großartig, entwickelt sich aber erst im Laufe der Folgen. Was anfangs "beknackt" wirkt, wird am Ende eher verstörend.
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Offline ghoul

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #10273 am: 11.02.2024 | 13:56 »
Ich habe jedenfalls viel gelacht und ein paar der Poe-Geschichten nochmal nachgelesen.
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Zensur nach Duden:
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von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität.

Offline Grubentroll

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #10274 am: 11.02.2024 | 14:30 »
Demnach jeder Folge eine andere Poe-Geschichte zu Grunde liegt, und gerade die titelgebende faktisch nicht vorkommt, wirst du mit den alten Verfilmungen was ganz anderes finden.
Kann ja auch gut sein..: :D

Ansonsten kann ich sagen: die Serie ist großartig, entwickelt sich aber erst im Laufe der Folgen. Was anfangs "beknackt" wirkt, wird am Ende eher verstörend.
ich denke wir meinen da grad zwei verschiedene Dinge.