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[Designtagebuch] Wee free men

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ChristophDolge:
Dämonennimbus

Einen krassen Gegensatz zur Blütenwelt bildet der Dämonennimbus: Seine Geschöpfe sind in ihrem Wesen grundlegend verdorben und oft sehr bösartig. Die "Landschaft" besteht aus einem unendlich großen Höhlensystem, das teils von Lava durchflossen, teils ständig von Erdbeben erschüttert und praktisch immer von grellen Schreien durchdrungen ist. Da der Fels recht locker ist, formt sich diese Hölle ständig neu, wird von den Dämonen umgestaltet und ruht nie. Bis auf den berüchtigten Dämonenthron, den jedoch niemand bisher finden konnte, existieren keine festen Siedlunge. Stattdessen lungern die scheußlichen Bewohner überall herum, lauern in den Schatten, hoffen darauf, jemanden zu finden, der kleiner ist als sie, an dem sie dann ihre Überlegenheit und Kraft demonstrieren können. Etliche Dämonen begnügen sich aber auch damit, leise ihre Einflüsterungen in der Düsternis zu raunen, um jene zu verderben, die nicht aus dem Nimbus stammen. Die Hierarchie hier ist jedoch streng: Praktisch jeder Dämon hat mehrere Untergebene und mindestens einen Vorgesetzten, von dem er Aufträge erhält, damit er stets beschäftigt ist.
In der Glut so mancher Höhlen verstecken sich wertvolle verlorene Schätze: Die Dämonen stehlen mindestens genauso gern wie die Größten und häufen nur materielle Güter an: Gold, Edelsteine, wertvolle Gemälde, kunstvoll geschmiedete Waffen und dergleichen werden von ihnen in großen Horten zu sammengetragen und bewacht - dabei weiß jeder Dämon genau, was ihm gehört (solange es ihm kein Stärkerer wegnimmt). Da sie rein destruktiv veranlagt sind, schaffen die Dämonen allerdings keine eigenen Schätze, sondern beschränken sich auf das, was andere produziert haben.
Schnittstellen zum Nimbus sind einfach zu finden: Pflanzen und auch Tiere beginnen zusehends zu verdorren, die Menschen werden agressiv und paranoid, hören schreckliche Stimmen in ihren Köpfen flüstern und gehen merkwürdigen Tätigkeiten nach. Da die Dämonen es als ihre ureigene Aufgabe verstehen, Angst und Schrecken zu verbreiten und die Menschen zum Bösen zu verführen, schließen sie gern einfache Pakte mit den Sterblichen, um sie nach Erfüllung des Vertrages schließlich in den Nimbus zu entführen und zu einem der Ihren zu machen. Anders herum haben die Zauberer in den Städten Methoden entwickelt, um relativ gefahrlos einen Dämon, dessen wahren Namen sie kennen, zu sich zu rufen und ihn sich dienstbar zu machen ohne eine eigene Gegenleistung zu erbringen. Wehe dem Zauberer, der später einmal einem solchen Dämon begegnet, ohne in einem Schutzkeis zu stehen.
Die Dämonen selbst sind extrem vielgestaltig: Einige haben keine feste Substanz, wabern halbdurchsichtig durch den Raum und sind nur in der Lage, jemanden heftig zu erschrecken oder seinen Geist zu beeinflussen (dafür sind die Größten aber meist zu hartnäckig), es gibt aber auch mächtigere Exemplare, die Feuer speien können, große rote Schuppen auf der Haut tragen und deren Maul vor scharfen Zähnen starrt. Meist sind die Dämonen allerdings ziemlich fett und träge, haben einen langen Schwanz mit breiter Quaste, ein normales und ein tierisches Bein (besonders geschlagen sind jene bemitleidenswerten Kreaturen mit einem Elefantenbein) und tragen zwei eher kurze Hörner auf dem Schädel. Sie verlassen sich meist auf ihre kräftigen Muskeln, Hirnschmalz ist nur sehr wenigen der ihren gegeben.

Callisto:
Du hast ja einen ganz schönen Output, hast du das alles eben erst geschrieben???

ChristophDolge:
Jop. Ich warte gerade auf einige HPLC-Läufe, da hab ich im Moment freie Valenzen.

ChristophDolge:
Ewige Kälte

Klirrende Eiskristalle liegen aufeinander, ständig weht ein schneidender Wind neue Schneeflocken herbei, Metall sollte man direkt zu Hause lassen, friert man doch fast sofort daran fest und läuft Gefahr, dass es bei Belastung splittert wie Glas. Ja, die Ewige Kälte trägt ihren Namen zu Recht. An einigen Stellen dieser immerfrostigen Einöde gefriert offenbar sogar die Luft und bildet riesige durchscheinene Kristalle. Große Felsen ragen aus dem Boden auf und recken sich weit in den Himmel, wohl in der Hoffnung, etwas mehr Sonne abzubekommen, doch wirklich auszuhalten ist es nur am Fuße dieser Gebilde - dort, wo der Wind nicht allzustark pfeift, wo man einen Moment der Ruhe gegönnt bekommt. Der Himmel ist von einem strahlenden Azurblau und vermittelt den Eindruck, als würde man auf einen vollkommen ruhig daliegenden See starren.
Weißpelzige Jäger trotten langsam über das Eis, immer auf der Suche nach einem unglückseligen Tier, dass noch ein wenig Fleisch auf den Knochen hat, verzweifelte Wesen graben im Schnee in der Hoffnung auf ein paar grüne Triebe, aus Eislöchern steigen Tiere, die im mörderisch kalten Wasser nach Fischen jagten. Doch nirgendwo scheint man auf eine Kultur, intelligentes Leben zu treffen. Doch weit gefehlt: In der Mitte der Eiswüste erheben sich glasartige Gebäude, Festungen der Eisprinzen, die miteinander im ewigen Wettstreit um eine schöne Prinzessin liegen. Ihr Blut ist so kalt wie die Umgebung, ihnen scheint die Ödnis nichts anhaben zu können. Mit ihren Rittern und Knechten führen sie lange Kriege gegeneinander, reiten auf Schimmeln zur Jagd oder statten gar der normalen Welt einen Besuch ab, um sich ein Kind oder eine Braut zu rauben. Äußerlich sehen sie aus wie sehr kräftige Menschen, doch sind sie im innersten kalt und gnadenlos, ganz Kinder ihrer Heimat. Alles, was sie besitzen, fertigen sie aus Eis und dem, was ihnen die Tiere ihres Reiches liefern: Fell, Knochen, Sehnen, aber auch das Bein gewaltiger Fische wird verwendet, um den Eispalästen einen barbarisch anmutenden Glanz zu verleihen.
Wegen ihrer Kraft und kriegerischen Art sind die Bewohner der Ewigen Kälte in anderen Welten gefürchtet. Ein Durchbruch äußert sich in wisperndem Klirren von Eis, dem Zufrieren von Pfützen, dem Erscheinen von Rauhreif und anderen Kältephänomenen sowie einer merkwürdigen Verschiebung allen Lichts in den blauen Bereich des Spektrums. Besonders in ländlichen Gegenden sind derartige "kalte Steine" oder ähnliches oft zu finden und Gegenstand der Folklore: Oftmals bringt man der Kälte Opfer dar, um zu verhindern, dass sie sich ausbreitet oder dass Kinder oder Frauen geraubt werden. Besonders tragisch ist das Erscheinen dieser Fenster zur Kälte, wenn in der Nähe ein schöner Rosenstock oder ein großer Apfelbaum in der Blüte steht. Viele dieser Portale öffnen sich zufällig und harren auf ihre Entdeckung zu beider Seiten - die Eisprinzen bedienen sich ihrer zwar gern, scheinen aber auch nicht in der Lage zu sein, eine derartige Öffnung willentlich herbeizurufen.

Määh. Mir fehlen noch ein wenig die Plot-Hooks.

oliof:
Wenn Du grad Zeit hast, kann ich ja den Startschuß geben:

weiter so!

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