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[SW] Charisma - war: Small Talk
alexandro:
--- Zitat von: Yvo am 29.01.2010 | 03:23 ---Achja, eine Sache finde ich dann doch auch GUT an den SW-Regeln zum Überreden: Es steht explizit drin, das NSCs und SCs keine SCs "überreden" (im Sinne von ein Persuation-Wurf gegen sie machen) können, sondern Spieler immer über ihre Reaktion frei verfügen...
Ist für mich eigentlich selbstverständlich, aber den Satz/die Idee vermisse ich in vielen anderen Systemen.
--- Ende Zitat ---
In "Empire of Dust" ist es sogar noch besser (weil aufgeklärter): da steht drin, dass Persuasion nicht auf "named" (SC und wichtige NSC) wirkt. Finde ich fair, wenn Spieler diese "Ausnahme" genießen dürfen, dann sollte das (innerhalb bestimmter Grenzen) auch für den SL gelten.
Zornhau:
Sieht soweit ganz OK aus.
--- Zitat von: Yvo am 29.01.2010 | 03:23 ---Der Spielleiter legt nach seiner Einschätzung fest, ob, wie weit und wie schwer ein NSC sich überreden, manipulieren, belügen oder austricksen lässt.
--- Ende Zitat ---
Bei "Austricksen" wäre ich vorsichtig: Hier ist die Grenze zwischen Persuasion (nicht im Kampf) und Smarts-Trick (Kampf-Anwendung) fließend! - Die Smarts-Tricks sind als Kampfmanöver mit HARTEN Effekten versehen. Bei diesen sollte die "Austricksbarkeit" wirklich NUR am Smarts-Wert des Gegners hängen, und nicht vom Spielleiter "irgendwie" festgelegt werden.
--- Zitat von: Yvo am 29.01.2010 | 03:23 ---Umhören: geändert
Es gibt den Wert „Charisma“ in XIAN nicht mehr. Der Spielleiter kann ähnlich wie bei Proben auf Allgmeinwissen Boni oder Mali je nach Hintergrund des Charakteres verteilen (z. B. Für Adlige am Hofe, Soldaten in Kasernen, für Gauner in Spelunken...), wenn dieser besonders passend ist (-2 bis +2).
--- Ende Zitat ---
Bis auf den hier nicht mehr angewandten Charisma-Bonus unterscheidet sich die Handhabe aber überhaupt nicht von der normalen Anwendung von Streetwise. - Das Charakterkonzept, der Charakterhintergrund, die Charakter-Edges und -Hindrances (Vow, Enemy, usw.) haben SCHON IMMER situative Modifikatoren bewirkt. (Auch wenn Du das den gesamten Thread über nicht wahrhaben wolltest.)
--- Zitat von: Yvo am 29.01.2010 | 03:23 ---Alle Nachteile und Vorteile, die Charisma ändern, wurden gestrichen (Blutrünstig gilt nur noch als leichter Nachteil, weil kein Charisma geändert wird, adlig ist im Setting eh NSCs vorbehalten, einäugig zählt nicht mehr als Nachteil, weil Augen leicht nachzüchtbar sind etc.), stattdessen gibt es nur noch den Nachteil "uncharismatisch" und den Vorteil "charismatisch":
--- Ende Zitat ---
Du "faltest" damit einen ganze MENGE Nachteile und die genannten Vorteile auf nur ein Edge und - und das ist schlimm! - EINE Hindrance!
Konnte man früher Bloodthirsty, Mean, Outsider nehmen und damit DREI Hindrances für seine Charakterbastelpunkte und zum Bennie-Generieren wählen, bekommt man jetzt nur eine Minor-Hindrance. - Hast Du dann wenigstens zum Ausgleich MEHRERE NEUE andersgelagerte Hindrances in Deiner Setting-Adaption mitgeliefert, so daß die Spieler nicht zu wenig Auswahl haben?
Durch das Falten auf nur EINE Hindrance VERARMT das Setting an Auswahlmöglichkeiten VON BEDEUTUNG für den Spieler. - Bei drei sozial wirksamen, Charisma beeinflussenden Hindrances kann der Spieler in jeder Situation WÄHLEN, ob und wie weit er sie einsetzen möchte. Kommen sie zum Tragen, gibt es Bennies.
So kann der Mean, Bloodthirsty, Outsider sich gut benehmen und wirkt dann - z.B. durch sein Äußeres bei einer Fremdrasse - NUR als Outsider in einer bestimmten Szene. In einer anderen Szene, wo er mit anderen seiner Fremdrasse zusammen ist, wirkt ja Outsider nicht, aber dort könnte er den Fiesling (Mean) heraushängen lassen. Von seiner Neigung keine Gefangenen zu machen, muß man in BEIDEN Szenen nichts wissen, daher wirkt der Charisma-Abzug dort nicht.
--- Zitat von: Yvo am 29.01.2010 | 03:23 ---Er ist schüchtern, hässlich, rüpelhaft, stottert sehr stark, ist mürrisch, wirkt kalt, distanziert, unnahbar, dumm, ist ungehalten, tritt immer in Fettnäpfchen, ihm fehlt Selbstbewusstsein oder er hat einfach keine Erfahrung im Umgang mit Menschen.
--- Ende Zitat ---
Wenn man jetzt nach dieser "Sammel-Hindrance" einen Mean, Bloodthirsty, Outsider als Teil des Charakterkonzepts abbilden möchte, dann wählt man NUR "Uncharismatisch" und notiert sich irgendwelche "Qualifier" für diese "Sammel-Hindrance".
Kommt nun ein Charakter mit "Uncharismatisch (blutrünstig, fies, Außenseiter)" in eine Szene, in welcher er sich mal (SPIELER-Entscheidung!) nicht blutrünstig und nicht fies, sondern nur - weil eben am Äußerlichen seiner Fremdrasse festzumachen - als Außenseiter präsentiert, dann SOLLTE das eigentlich einen SPÜRBAREN Unterschied für die Reaktion der NSCs auf diesen Charakter ausmachen, verglichen mit einer Szene, in welcher er unter Seinesgleichen mit anderen Angehörigen seiner Fremdrasse sich als Fiesling aufführt.
Diesen Unterschied, der nach SW-Regeln normalerweise durch das Anspielen oder Nicht-Anspielen der betreffenden Hindrances (PLURAL!) gemacht wird, den muß nun der Spielleiter anhand der erst vom Spieler zu ERFRAGENDEN Qualifier für die "Uncharismatisch"-Sammel-Hindrance machen. - Da es nun nicht mehr reicht dem Spielleiter zu sagen, WELCHE Hindrance man hat, sondern man die GENAUEN DETAILS und deren Teilmenge, die aktuell gerade ausgespielt werden soll, angeben muß, bremst man den Spielfluß deutlich ab.
Und man hat KEINE Chance mehr, mehr als einen Bennie auf einmal für das Anspielen gleich mehrerer Hindrances in einer Szene zu erhalten!
Dadurch, daß ja ALLE sozialen Nachteile auf genau EINE "Sammel-Hindrance" gefaltet wurden, bekommt man auch nur für EINE Hindrance einen Bennie!
In demselben Maße, wie durch das Zusammenfalten von OHNEHIN SCHON GROBEN Hindrances auf nur eine einzige eine VERARMUNG bei der spielwertebezogenen Individualisierung und Charakterisierung vorgenommen wurde, findet ebenfalls auf Seiten des "Sammel-Edges" Charismatisch eine Verarmung statt.
Es macht schon IMMER einen UNTERSCHIED im Spiel, ob jemand einen Charisma-Bonus aufgrund seines Aussehens, seiner Herkunft, seiner rhetorischen Begabung, eines bestimmten Berufes oder einer angesehenen Beschäftigung hat. - Diese situative Berücksichtigung ist STANDARD-Umgangsweise bei SW. - Der Texas Ranger ist NUR im Bereich der CSA angesehen (+2 Charisma), hat in den Disputed Territories nichts zu melden (+0) und ist im USA-Gebiet unter der Wirkung der Enemy-Hindrance (d.h. er wird dort aktiv gejagt!).
Wie bildet man solche mit bestimmten Professionen verbundene Charisma-Boni unter bestimmten Bedingungen regeltechnisch nach Falten auf das "Sammel-Edge" ab?
Noch ein anderer Punkt: Das Connections-Edge funktioniert NUR über einen Persuasion-Wurf. Ein Charakter mit einem hohen Charisma-Bonus hat hier regeltechnisch vorgesehene Vorteile schneller und mehr Hilfestellung aus dem Connection-Edge herausziehen zu können, als ein uncharismatischer Charakter. - Wie wird dieses Edge in Deinem Setting umgesetzt? Oder fehlt das Connection-Edge ganz?
Zornhau:
--- Zitat von: Alexandro am 29.01.2010 | 03:49 ---In "Empire of Dust" ist es sogar noch besser (weil aufgeklärter): da steht drin, dass Persuasion nicht auf "named" (SC und wichtige NSC) wirkt. Finde ich fair, wenn Spieler diese "Ausnahme" genießen dürfen, dann sollte das (innerhalb bestimmter Grenzen) auch für den SL gelten.
--- Ende Zitat ---
Von solchen "Ausnahmen" halte ich grundsätzlich NICHTS!
Wenn ein SC einen anderen Einschüchtern, Provozieren oder Austricksen kann, wenn er einen anderen mittels Puppet manipulieren kann, dann MUSS er auch einen anderen SC mittels Persuasion dazu bringen können, seine Einstellung etwas zu ändern.
HARTE Effekte solcher sozialer Fähigkeiten im PvP-Spiel sind m.E. extrem NOTWENDIG. - In Deadlands Classic war das schon immer so, weil dort auch immer wieder PvP-Situationen vorkamen. - PvP ist in meinen Savage Worlds Adaptionen von Unknown Armies, Engel, Babylon 5 usw. STÄNDIG vorgekommen. Und bei Necropolis ist das nicht anders.
Wenn SC #1 sich der Kampfregeln bedienend SC #2 vor das Messer oder vor die Knarre nehmen kann, dann sollte SC #2 auch mittels der in Persuasion investierten Charakterentwicklungs-Resourcen eine CHANCE haben, diese Situation zu deeskalieren!
Wie BESCHISSEN so etwas abgeht, wenn der Spielleiter es verweigert, daß ein "Laber-Experten-SC" auch mal etwas gegen den ständig andere SCs mittels seiner Kampffähigkeiten niederhaltenden SC eines anderen Spielers unternehmen kann, daran erinnere ich mich nur zu gut. - Das war eine der QUÄLENDSTEN Spielrunden, in denen ich je mitgespielt habe. Geprägt vom Gefühl UNFAIR behandelt zu werden, eben WEIL ein Experten-SC im sozialen Bereich KEINE CHANCE gegen die "immunen" anderen SC bekommt, während er selbst und alle anderen von den "Schlägertypen" kleingehalten werden, da der Spielleiter ja nichts dagegen hatte KAMPFREGELN PvP anwenden zu lassen.
So geht es NICHT!
Konflikte zwischen SCs kommen - je nach Setting - immer mal wieder vor. - Wenn einem Spieler nun sein auf Soziales ausgerichteter Charakter quasi in die "Zwangsjacke" gesteckt wird, wenn er mal gegen andere SC seine Fähigkeiten einsetzen möchte, dann halt ich das für UNERTRÄGLICH.
Wer alle Charakterentwicklungspunkte in ein "Combat-Monster" packt und dafür im Sozialen hochgradig "entblößt" ist, der MUSS damit genauso leben, wie jemand, der alle Punkte in einen "Face-Man" gepackt hat, und dafür im Physischen Kampf kaum etwas aufzubieten hat.
Samael:
--- Zitat von: Kynos am 29.01.2010 | 01:08 ---, D20-Chars (außer Sorcerer/Barde) mit Cha als niedristem Attribut.
--- Ende Zitat ---
Also als Paladin oder Kleriker sollte man Cha auch nicht vernachlässigen. Gerade in D20 ist Cha eigentlich nur für ganz bestimte Charakterklassen Dumpstat (Fighter, Barbarian, Wizard...). Für andere dann wiederum Stärke (Wizard, Sorcerer, ggf. Rogue). Insofern kann ich da nicht zustimmen. Wobei natürlich hinzugefügt werden sollte, dass Cha dort nicht wegen seiner boni auf soziale Fertigkeiten gewählt wird, sondern wegen Zauberei, Rettungswürfen oder Untote vertreiben.
CaerSidis:
--- Zitat von: Yvo am 29.01.2010 | 01:57 ---Außerdem überlege ich, ob "Erkenntnisresistenz" nicht ein toller Name für einen Nachteil wäre... ;)
--- Ende Zitat ---
Klingt leider ein bisschen wie "ich habe Recht und die meisten von Euch raffens nicht".
Ich würden den Nachteil Zwangsvorstellung: "Es kann nie zwei Meinungen nebeneinander geben" vorschlagen, den haben wir wohl alle in bisschen :)
Ansonsten wäre ich auch vorsichtig, allzu viele Vorteile und Nachteile zu streichen. Eventuell reicht es die Boni ab und an zu halbieren, und lieber ein paar Ausnahmen zu formulieren wo bestimmte Vorteile nicht greifen. Eine Höchsgrenze an anwendbaren Boni wäre auch ne Idee, oder eben generell nur den höchsten werten. Sind aber auch nur spontane Ideen, die mir angenehmer wären als eine stark reduzierte Auswahl.
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