Autor Thema: Savage Worlds vs. Ubiquity  (Gelesen 10158 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Offline Ludovico

  • Ludovico reloaded
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 6.362
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Kaffeebecher
Savage Worlds vs. Ubiquity
« am: 11.02.2010 | 09:15 »
Gerade in Sachen Settings gibt es zwischen den beiden Systemen ja mittlerweile zwei Ueberschneidungen.
Die erste ist:
Red Sands vs. Space 1889 - Ein Setting und zwei Systeme
Die zweite ist HEX: Ok, das wird zwar nur von Ubiquity behandelt, aber koennte als Pulp-Setting ja sehr gut auch von Savage Worlds bedient werden.

Diese Ueberschneidungen lassen mich nun die Frage stellen, was das eine System dem anderen voraus hat.
Wann lohnt es sich eher auf Ubiquity zu setzen und wann eher auf Savage Worlds?
Was kann SW, was Ubiquity nicht kann und umgekehrt?

(von mir aus kann hier auch etwas gebasht werden)

Zu der Ubiquity-Mechanik
oder hier
« Letzte Änderung: 11.02.2010 | 09:18 von Kaffeebecher »

Offline Boba Fett

  • Kopfgeldjäger
  • Titan
  • *********
  • tot nützt er mir nichts
  • Beiträge: 37.952
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Mestoph
    • Internet-Trolle sind verkappte Sadisten
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #1 am: 11.02.2010 | 09:19 »
Savage Worlds geht eher in die "ARS" Richtung.
Ubiquity geht eher in die Storyteller Richtung. Ist daher "regelärmer".

Ich würde Ubiquity in die gleiche Stufe wie das "nWoD" Grundregelwerk oder auch das Uni-System stellen.
Savage Worlds ist in meinen Augen ein "vereinfachtes D&D meets vereinfachtes GURPS".

Daraus resultiert die Antwort auf "wann lohnt sich was".
Gegenfrage: Wie willst Du spielen?

Interessanterweise wird 'Space 1889' demnächst als englische Version auf Savage Worlds Variante erscheinen und in deutsch auf der Ubiquity.
Spätestens dann wirst Du direkt vergleichen können...
« Letzte Änderung: 11.02.2010 | 10:06 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Waldviech

  • Legend
  • *******
  • Malmsturm: Settingfuddel
  • Beiträge: 7.116
  • Username: Waldviech
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #2 am: 11.02.2010 | 09:34 »
So wie ich das sehe, spricht der Boba wahr ! Trotz ähnlicher Thematik ist das Spielerlebnis ein etwas anderes. Stehst du mehr auf ein sehr simples Regelsystem, daß quasi "Im Hintergrund" mitläuft, ist Ubiquity sehr geeignet, willst du "gamistischer" an die Sache herangehen, ist das recht haptisch aufgebaute SW besser geeignet.

Zitat
Die zweite ist HEX: Ok, das wird zwar nur von Ubiquity behandelt, aber koennte als Pulp-Setting ja sehr gut auch von Savage Worlds bedient werden.
Und zwar problemlos "By the book" und ohne nennenswerten Aufwand. Ich würd´s zwar nicht machen, das hat seine Gründe aber im persönlichen Spielstil unserer momentanen Gruppe, da wir generell nicht sehr "rule-heavy" spielen.
Barbaren ! Dekadente Stadtstaaten ! Finstere Hexenmeister ! Helden (oder sowas Ähnliches)!

MALMSTURM !

Offline Falcon

  • HvD
  • Titan
  • *********
  • Raise Your DICE !
  • Beiträge: 12.009
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Tiamat
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #3 am: 11.02.2010 | 09:35 »
Ausserdem scheint mir Ubiq. im Vergleich extrem langsam zu sein, wenn man bei Proben einen Eimer Würfel wirft (auch im Kampf?) und bei ständig wechselnden Würfeltypen (im Schlimmsten Fall), die guten und die schlechten rauspicken muss. Das überlasse ich dann lieber Aschenbrödel.

Roll and ROCK! GetSavaged!
             still counting: "... dieses EINE Mal stimme ich Falcon zu..."
hoch ist gut Sowas wie'n Blog

Offline Waldviech

  • Legend
  • *******
  • Malmsturm: Settingfuddel
  • Beiträge: 7.116
  • Username: Waldviech
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #4 am: 11.02.2010 | 09:47 »
Zitat
und bei ständig wechselnden Würfeltypen (im Schlimmsten Fall)
Na das is´ Quatsch - Ubiquity verwendet ein "Münzwurfsystem", bei dem gerade Zahlen treffen und ungerade nicht. Oder umgekehrt. Da ist der Würfeltyp praktisch egal, theoretisch kann man das Ganze auch mit geworfenen Pfennigen spielen. Wenn man sich das Ganze dann mit dem Verwenden verschiedener Würfeltypen selbst so unübersichtlich wie möglich macht, ist man selber schuld ;)

Aber der Punkt mit der Geschwindigkeit ist natürlich nicht ganz unzutreffend. Ist halt ein Poolsystem mit "Erfolgen", ähnlich wie beim Storytellersystem. "Extrem langsam" ist es natürlich nicht (wir sind ja nicht bei DSA), aber es gibt sicherlich Schnelleres.
Barbaren ! Dekadente Stadtstaaten ! Finstere Hexenmeister ! Helden (oder sowas Ähnliches)!

MALMSTURM !

Offline Falcon

  • HvD
  • Titan
  • *********
  • Raise Your DICE !
  • Beiträge: 12.009
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Tiamat
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #5 am: 11.02.2010 | 09:55 »
@so unübersichtlich wie möglich: Deswegen nennt man das auch "im schlimmsten Fall". Wenn ich die Wahl hätte würde ich natürlich W12er nehmen, einige meiner Mitspieler aber nicht :)

Das Picken bleibt natürlich. In größeren Kämpfen stelle ich mir das einen Alptraum vor.

und ich kenne ein paar Leute die DSA schneller finden als SR. Drei Werte zu vergleichen ist jetzt auch nicht soo viel langsamer.
Roll and ROCK! GetSavaged!
             still counting: "... dieses EINE Mal stimme ich Falcon zu..."
hoch ist gut Sowas wie'n Blog

Offline Ludovico

  • Ludovico reloaded
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 6.362
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Kaffeebecher
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #6 am: 11.02.2010 | 09:57 »
In groesseren Kaempfen laesst man ein paar Wuerfel weg und nimmt stattdessen deren Durchschnitt.

Offline Waldviech

  • Legend
  • *******
  • Malmsturm: Settingfuddel
  • Beiträge: 7.116
  • Username: Waldviech
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #7 am: 11.02.2010 | 10:02 »
OK, so gedreht macht´s Sinn. Da man sich allerdings ja vorher drüber geeinigt hat, ob nun gerade oder ungerade Zahlen "treffen", minimiert sich das Problem wieder etwas. Wie schon gesagt: Das System ist auch nicht "albtraumhafter" als z.b. bei der WoD, wo ja auch "gepickt" wird. Man gewöhnt sich recht schnell daran, zumal die Zahl der Würfel auch nicht sooooo groß ist, als das man den Überblick verlieren würde. Außerdem:

Zitat
In groesseren Kaempfen laesst man ein paar Wuerfel weg und nimmt stattdessen deren Durchschnitt.

Zitat
Interessanterweise wird 'Space 1895' demnächst als englische Version auf Savage Worlds Variante erscheinen und in deutsch auf der Ubiquity.
Spätestens dann wirst Du direkt vergleichen können...
Space 1895 ? Ist das ein Schreibfehler, oder eine Fortführung von Space1889, von der ich noch nix wissen tu ?  ;)
Im Übrigen kannst du auch jetzt schon direkt vergleichen. Spiel "Eye of Kilquato" einmal mit HEX-Regeln und einmal mit Ubiquity-Regeln....der generische Pulp ist ja defacto der selbe....;)
Barbaren ! Dekadente Stadtstaaten ! Finstere Hexenmeister ! Helden (oder sowas Ähnliches)!

MALMSTURM !

Offline Boba Fett

  • Kopfgeldjäger
  • Titan
  • *********
  • tot nützt er mir nichts
  • Beiträge: 37.952
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Mestoph
    • Internet-Trolle sind verkappte Sadisten
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #8 am: 11.02.2010 | 10:06 »
ja schreibfehler... 1889 ist korrekt

Infos findest Du hier:

Space 1889 in deutsch von Ulisses mit Ubiquity
(da würde mich interessieren, ob das zur RPC erscheint [wenn nicht, verschenkt sich Ulisses echt die Chance vor der SW Version zu releasen])

und hier:

Space 1889 in englisch von Pinnacle mit Savage Worlds
(kommt offensichtlich zum GenCon im Sommer 2010)
« Letzte Änderung: 11.02.2010 | 10:25 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Quaint

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 3.782
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Quaint
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #9 am: 11.02.2010 | 10:12 »
Also ich habe jetzt ne Weile Ubiquity gespielt und es fallen ein paar Sachen auf

- hat immer zu guter Atmosphäre tendiert und das System steht dem zumindest nicht im weg (SW habe ich wenig gespielt, habe aber den Eindruck, das bei SW klassisch nicht soviel wert auf Atmosphäre gelegt wird)
- Kämpfe tendieren dazu sehr tödlich zu sein, gerade mit frischgebackenen Charakteren und wenn man noch nicht so genau weiß, was man tut
- Ubiquity scheint nicht gar so toll gebalanced, jedenfalls kann man mit etwas Wollen extrem viel drastischere Sachen bei der Charaktererschaffung herausholen, als die Archetypen so bieten
Besucht meine Spielkiste - Allerlei buntes RPG Material, eigene Systeme (Q-Sys, FAF) und vieles mehr
,___,
[o.o]
/)__)
-"--"-

Offline Waldviech

  • Legend
  • *******
  • Malmsturm: Settingfuddel
  • Beiträge: 7.116
  • Username: Waldviech
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #10 am: 11.02.2010 | 10:17 »
Yepp....wobei das IMHO auch vom bespielten Setting abhängt, aber generell ist´s richtig...
Zitat
- Ubiquity scheint nicht gar so toll gebalanced, jedenfalls kann man mit etwas Wollen extrem viel drastischere Sachen bei der Charaktererschaffung herausholen, als die Archetypen so bieten

Trifft sowohl auf HEX als auch auf Desolation zu. Bei HEX ist das noch kein Problem (schließlich SOLL man da Doc Savage spielen können), bei Desolation vielleicht schon....
Barbaren ! Dekadente Stadtstaaten ! Finstere Hexenmeister ! Helden (oder sowas Ähnliches)!

MALMSTURM !

Offline Falcon

  • HvD
  • Titan
  • *********
  • Raise Your DICE !
  • Beiträge: 12.009
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Tiamat
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #11 am: 11.02.2010 | 10:25 »
ich fand die Pulpatmosphäre kam durch die Regeln bei SW sehr gut rüber. Alleine durch die ganzen "Tricks" und coolen Edges. Als die Nazis mit ihren MP40s und "Rock'nRoll-Edge" auftauchten fand ich das schon sehr cool.
Das "Extra vs. Wild Card"system fördert Pulpatmosphäre auch extrem.

die kommt imho sogar so gut rüber, daß man sie oft auch hat, wenn man sie gar nicht haben will. Obwohl das Kampfsystem relativ tödlich bzw. unberechenbar ist.
« Letzte Änderung: 11.02.2010 | 10:27 von Falcon »
Roll and ROCK! GetSavaged!
             still counting: "... dieses EINE Mal stimme ich Falcon zu..."
hoch ist gut Sowas wie'n Blog

Offline Quaint

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 3.782
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Quaint
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #12 am: 11.02.2010 | 10:43 »
Nun, ich kann das für SW nicht so super beurteilen. Was Falcon da sagt kommt aber meinem Eindruck entgegen, dass man bei SW mit irgendwelchen Spielmechaniken hantiert anstatt dass wirklich Atmosphäre aufkommt. Heißt ja nicht, dass man nicht auch Spaß dabei hätte.

Die Atmosphäre bei Ubiquity geht aber nicht so sehr in Richtung Pulp. Ich spiele ja hauptsächlich Desolation damit und da hat man kein Pulpfeeling, schon allein weil ne doppelte Übermacht an normalen Gegnern ne Anfängergruppe mit ziemlicher Sicherheit zerrupft, für Pulphelden aber kein Problem sein sollte.
Besucht meine Spielkiste - Allerlei buntes RPG Material, eigene Systeme (Q-Sys, FAF) und vieles mehr
,___,
[o.o]
/)__)
-"--"-

Offline Waldviech

  • Legend
  • *******
  • Malmsturm: Settingfuddel
  • Beiträge: 7.116
  • Username: Waldviech
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #13 am: 11.02.2010 | 10:47 »
Sagen wir´s mal so: Die Ubiquity-Atmosphäre passt sich "besser" dem bespielten Setting an.... :d
Barbaren ! Dekadente Stadtstaaten ! Finstere Hexenmeister ! Helden (oder sowas Ähnliches)!

MALMSTURM !

Offline Falcon

  • HvD
  • Titan
  • *********
  • Raise Your DICE !
  • Beiträge: 12.009
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Tiamat
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #14 am: 11.02.2010 | 10:52 »
Zitat
dass man bei SW mit irgendwelchen Spielmechaniken hantiert anstatt dass wirklich Atmosphäre aufkommt.
Ihr habt vielleicht Vorstellungen. Wenn ihr keine Regeln mögt, dann lasst sie doch weg, das geht auch ohne SW und HEX.
für mich: Atmosphäre=Spielmechanik+X.

ich weiss nicht wie sich die Atm. von Ubiq. anpasst aber ich kenne kein System, bei dem es besser geht als bei SW durch die Trappings, der übersichtlichen Spielbalance, wodurch man Settingregeln für jede Spielwelt entwirft (was ein wichtiger Aspekt von SW ist!) und Anderes.
Da muss Ubiq. schon einiges aufbieten. Sollte ich mir wohl doch mal genauer anschauen.
Roll and ROCK! GetSavaged!
             still counting: "... dieses EINE Mal stimme ich Falcon zu..."
hoch ist gut Sowas wie'n Blog

Offline Quaint

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 3.782
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Quaint
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #15 am: 11.02.2010 | 11:01 »
Du wirst lachen, Falcon, aber meine Hauptkampagne spiele ich schon ohne Regeln^^
Und für mich stehen Regeln der Atmosphäre durchaus häufiger mal im Weg

Festhalten lässt sich vielleicht, dass Ubiquity sehr leichte Regeln hat.

Ich muss aber fairerweise auch sagen, dass ich mit SW nie warm geworden bin, man wird also von mir wohl keine Lobeshymnen darauf hören.
Besucht meine Spielkiste - Allerlei buntes RPG Material, eigene Systeme (Q-Sys, FAF) und vieles mehr
,___,
[o.o]
/)__)
-"--"-

Offline Waldviech

  • Legend
  • *******
  • Malmsturm: Settingfuddel
  • Beiträge: 7.116
  • Username: Waldviech
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #16 am: 11.02.2010 | 11:17 »
Ich vermute stark, daß man die Grundunterschiede tatsächlich auf Bobas Post ganz oben herunterdestillieren kann.
Viel von dem Spaß bei SW rührt daher, daß das Spiel eher "ARSig" ist und viel Wert auf haptische Spielgeräte gelegt wird. Man hat einen Haufen Würfel, Karten, im Zweifelsfalle auch noch Pokerchips für Bennies und Papierminiaturen zum Herumschieben. Das macht einen erheblichen Teil des Spielerlebnisses aus. (Bevor´s jetzt kommt: Jaaaaaaa, man kann SW auch ohne Papierminiaturen spielen. Aber darum geht´s grad nicht ;) ). Das Regelsystem steht also stark im Vordergrund.
Ubiquity hingegen versucht (mit einigem Erfolg) das Regelsystem stark im Hintergrund zu halten. Daher ist es so schlicht, ja fast schon spartanisch.

Der Rest ist Schwei...ähm....Geschmäckle. Was für eine Spielweise liegt euch mehr ?
Barbaren ! Dekadente Stadtstaaten ! Finstere Hexenmeister ! Helden (oder sowas Ähnliches)!

MALMSTURM !

Offline Yvo

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.197
  • Username: Yvo
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #17 am: 11.02.2010 | 11:32 »
Der Unterschied ist nicht nur gamistisch vs. "im Hintergrund bleibend", sondern wahrscheinlich auch "pulpig" vs. "normaler"...

Das "Wildcard vs. Extra" macht viel aus.
Vielleicht sind die Proben bei Ubiquity etwas langsamer, aber ich vermute mal: Da das System als sehr tödlich beschrieben wird, gibt es wahrscheinlich auch weniger Gegner als bei SW.

Bei SW gibt es explodierende Würfel = Ausreißer nach oben.
Bei Ubiquity steht häufig schon fest, wie gut eine Probe gelingt weil man entweder den Durchschnitt nimmt oder die Normalverteilung dazu führt (bei 10 Würfeln gibt es fast nie 8,9 oder 10 Erfolge, aber häufig 4-6).

SW ist also "überraschender": Der Magier tötet mal den Oger mit seinem Stab, nach unten ist das durch den Wilddice zwar etwas abgefedert, aber Patzer gibt es auch schonmal.

Ehrlichgesagt sehe ich jetzt nicht wirklich viele Gemeinsamkeiten zwischen den Systemen.

Bye,
Yvo
Butt-Kicker  100%, Storyteller 83%, Method Actor 75%, Specialist 75%, Tactician 67%, Power Gamer 50%, Casual Gamer 33%...

Offline Horatio

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.578
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Horatio
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #18 am: 11.02.2010 | 11:37 »
Hm, also nach der „Systemvorstellung“ in dem verlinkten Thread bin ich diesem System unglaublich abgeneigt. Ist mindestens zwei Schritte zurück, im Vergleich mit SW.

Das mit dem benutzt jeden Würfel den ihr wollt klingt wie ein Witz. Wenn es um Verfügbarkeit geht, sind W6 die verbreiteten und billigsten. Riesige Würfelpools aus denen man auch noch rausfriemeln muss was den jetzt ein Erfolg ist, sprechen auch nicht dafür, gerade wenn wirklich sogar für Initiative ein Pool gewürfelt wird. Naja ich vermute mal, das die eigenen Ubiquity Dice da Abhilfe schaffen; soviel zum Thema, nehmt die Würfel die ihr wollt. Wieso überhaupt Würfel? Karten sind der bessere D2. Rot: Erfolg, Schwarz: Kein Erfolg.

Dann wieder zurück zu einer Vielzahl an Attributen und abgeleiteten Werten. Wozu? Bei der Menge an Attributen, die auch noch in Verbindung mit Fertigkeiten geworfen werden, müssen Unausgewogenheiten und Dump Stats fast schon zwangsweise enstehen.. oder gibt es etwa ein brauchbare System zur Abhandlung von Ssozialen Konflikten in denen man  Inteligence / Charaisma genau so sehr braucht wie im Kampf Body / Dexterity / Strenght? Last mich raten, die geistigen Attribute werden nur im Magie System wichtig, das auch wieder in jedes Setting unter einem Decknamen reinfindet. Ganz davon abgesehen, das es in fast allen Systemen mit Würfelpool  = Attribut + Fertigkeit dazu kommt, dass Attribute einen unangenehm höheren Stellenwert einnehmen.

Breit gefächerte Wissenskills sind auch in "klassischen" Systemen selten eine gute Wahl, da sie in der Regel nur dazu führen, dass eine Fertigkeit, auf die so oder so schon selten geworfen wird, auch noch aufgesplittet wird. Das Flaw System wirkt wie unreflektiert von Savage Worlds geklaut, gleich mit den kleinen Inkonsistenzen.

Sorry, wir leben nicht mehr in den 90ern. Heute gibt es Systeme die mehr können und wollen.

So was bleibt noch? Was ist an dem System gut, toll oder zumindest neu? Macht es mir mal schmackhaft, weil Pulp ist eigentlich mein Ding^^.
« Letzte Änderung: 11.02.2010 | 11:42 von Horatio »
You see, it did not matter that setting canon and expected style was being broken,
as long as the characters in the story believed in their roles, the Story Guide believed in the consequences of any actions taken,
and the players believed in the story more than mere setting facts. Whatever the story would be in genre and message,
that would be revealed after the fact, not before.
- Eero Tuovinen: A Loveletter to a Story Gamer

Offline Quaint

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 3.782
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Quaint
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #19 am: 11.02.2010 | 12:00 »
Also ich mag Poolsysteme, aber ich spiele das auch online und dem Würfelbot ist's grad egal ob er 4, 40 oder 400 Würfel würfelt und auswertet.
Wenn ich es mal am Tisch spiele wird dann meist ein ordentlicher Teil des Pools als Durchschnitt genommen um bei handhabbaren Würfelzahlen zu bleiben.
Und man kann tatsächlich sehr gut eigene Würfel nehmen, man muss ja letztlich nur eine 50:50-Chance darstellen können. Ich tendiere da auch zum w6, aber dem System an sich ist das recht egal.

Mit den Werten: die sind eigentlich schon garnicht so schlecht gebalanced, es kommt halt ein wenig auf den SL an, dass der auch mal soziale Würfe fordert usw. Dumpstat war bisher übrigens eher Stärke als sonstwas, weil man auch lernen kann mit anderen Attributen zu kämpfen.

Wo du eine sonderlich hohe Menge an Attributen hernimmst ist mir allerdings gerade schleierhaft (es sind 6 Stück, eine durchaus übliche Zahl und auch bei SW nicht groß anders) und bei den abgeleiteten Werten hat man IMHO auch nur ein paar übliche und sinnvolle Kandidaten.

Magiesysteme gibt es übrigens verschiedene, die auch verschieden funktionieren (ich kenne nur das von Desolation, das ja aber schon unterschiedliche Magieformen mit einigen verschiedenen Bezugsattributen usw kennt).

Und wegen Wissensskills würde ich dir eigentlich zustimmen, aber das Geschichtswissen meines Charakters hat mir jetzt schon zu häufig gute Dienste geleistet als dass ich das noch ernsthaft könnte...

Und im übrigen, abgesehen davon dass du hier viele individuelle und letztlich nicht objektiv zu begründenden Sachen reinbringst:

Ubiquity funktioniert. Es ist sehr einfach und nicht übermäßig detailliert und es erlaubt ein paar hübsche Konzepte.

Fiese Kampfmistsau: Kein Problem
Eher mehr Int: supi, dann kann man ein vielseitiges Skillmonster und/oder einen Magier gut bauen
Oder man lernt mit Charisma anzugreifen und macht einen Typen, der immer nen dummen Spruch parat hat und neben Kampfskills auch ein sozialer Überflieger ist.

Besucht meine Spielkiste - Allerlei buntes RPG Material, eigene Systeme (Q-Sys, FAF) und vieles mehr
,___,
[o.o]
/)__)
-"--"-

Offline Ludovico

  • Ludovico reloaded
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 6.362
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Kaffeebecher
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #20 am: 11.02.2010 | 12:14 »
So was bleibt noch? Was ist an dem System gut, toll oder zumindest neu? Macht es mir mal schmackhaft, weil Pulp ist eigentlich mein Ding^^.

Ergaenzend zu Quaint: Du hast vergessen, dass man auch immer noch die Wuerfelzahl reduzieren kann, indem man den Durchschnitt nimmt.
"Ich muesste 8 Wuerfel werfen, aber ich wuerfel nur 4 und die anderen sind 2 feste Erfolge"

@Quaint
Wie hoch war eigentlich eure maximale Wuerfelzahl?

Offline Horatio

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.578
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Horatio
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #21 am: 11.02.2010 | 12:24 »
@ Quaint
Also ich würde gerne ein paar "individuelle" Gründe hören, was das System gut macht :). Also Dinge die nicht in die Richtung „andere Systeme machen das auch so“ oder „es funktioniert“ oder „Der SL bügelt das aus“ geht ;). Das gilt jetzt ja für mehr als ein System^^.

@ Kaffebecher
Was die Pools betrifft: Wenn sie Extremwerte über die Option vermeiden wollen, dass man Durchschnittswerte nehmen kann, dann warum keine Fudge Würfel? Wenn es nur um Ja / Nein Entscheidungen geht, warum keine Karten? Ansonsten machen die Ubiquity Dice die großen Würfelpools ja auch wieder handbar aber warum erzählt man dann, alle Würfel sind gleich gut?


Ok jetzt noch ne Sache, die mich interestiert :). Heißt das, man würfelt nur, wenn der Erfolg-Durchschnittswert geringer ist, als die benötigten Erfolge?
« Letzte Änderung: 11.02.2010 | 12:26 von Horatio »
You see, it did not matter that setting canon and expected style was being broken,
as long as the characters in the story believed in their roles, the Story Guide believed in the consequences of any actions taken,
and the players believed in the story more than mere setting facts. Whatever the story would be in genre and message,
that would be revealed after the fact, not before.
- Eero Tuovinen: A Loveletter to a Story Gamer

Offline Waldviech

  • Legend
  • *******
  • Malmsturm: Settingfuddel
  • Beiträge: 7.116
  • Username: Waldviech
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #22 am: 11.02.2010 | 12:28 »
Zitat
Wenn es nur um Ja / Nein Entscheidungen geht, warum keine Karten?
Vermutlich, weil sie ihre Ubiquity-Würfel verkaufen wollen  ~;D. Aber mal im Ernst: Ob und was für Würfel du benutzt, bleibt bei dem System ja dir überlassen. Wie oben schonmal angemerkt: Theoretisch kannst du auch Pfennige werfen. Die Idee mit den Karten hört sich hervorragend an, und lässt sich problemlos praktizieren. Go, get them !
Barbaren ! Dekadente Stadtstaaten ! Finstere Hexenmeister ! Helden (oder sowas Ähnliches)!

MALMSTURM !

Offline Ludovico

  • Ludovico reloaded
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 6.362
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Kaffeebecher
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #23 am: 11.02.2010 | 12:32 »
@ Kaffebecher
Was die Pools betrifft: Wenn sie Extremwerte über die Option vermeiden wollen, dass man Durchschnittswerte nehmen kann, dann warum keine Fudge Würfel? Wenn es nur um Ja / Nein Entscheidungen geht, warum keine Karten? Ansonsten machen die Ubiquity Dice die großen Würfelpools ja auch wieder handbar aber warum erzählt man dann, alle Würfel sind gleich gut?

Fudge Wuerfel sind schwer zu bekommen, Karten koennen abgezaehlt werden oder muessen jedes Mal neu gemischt werden=hoeherer Zeitaufwand... Das System finde ich insofern nett, als dass Du jeden Wuerfel nehmen kannst, der Dir in die Finger kommt und somit schon mal einsteigerfreundlich ist. Ich denke auch eher, dass nicht das Ziel war Extremwerte zu vermeiden (denn die sind schon sowieso nicht moeglich durch die nichtexplodierenden Wuerfel), sondern den Zeitaufwand fuer das Wuerfeln zu reduzieren (bis hin zu 0).

Zitat
Ok jetzt noch ne Sache, die mich interestiert :). Heißt das, man würfelt nur, wenn der Erfolg-Durchschnittswert geringer ist, als die benötigten Erfolge?

Bedingt ja! Die Anzahl der Erfolge ueber den benoetigten Erfolgen hat auch Einfluss auf die Qualitaet.

Offline Horatio

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.578
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Horatio
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #24 am: 11.02.2010 | 12:39 »
@ Kaffebecher
Hm ok, gilt das auch für normale Proben, oder in erster Linie für den Kampf und vergleichende Proben? Die Vorstellung, dass ich viele Dinge automatisch schaffe und bei den Aufgaben die drüber liegen noch einen gewisse Chance habe zu bestehen (ohne dass ich schlimmer dran sein kann, als wenn ich nicht gewürfelt habe) finde ich nicht schlecht und für das Pulp Genre passend. Das macht Würfeln auch wieder spannender und entfernt "unnötige" Allerweltsproben :).

EDIT: btw.: Wenn es nur auf Rot oder Schwarz ankommt, muss man nur mischen, wenn das Deck alle ist ;).

@ Waldviech
Och wenn ich es spielen würde, würde ich mir wohl Ubiquity Würfel besorgen :D. Ich hab weniger Würfel als die meisten Rollenspieler die ich kenne, aber dafür fast immer die Art die ich brauch :P.
« Letzte Änderung: 11.02.2010 | 12:45 von Horatio »
You see, it did not matter that setting canon and expected style was being broken,
as long as the characters in the story believed in their roles, the Story Guide believed in the consequences of any actions taken,
and the players believed in the story more than mere setting facts. Whatever the story would be in genre and message,
that would be revealed after the fact, not before.
- Eero Tuovinen: A Loveletter to a Story Gamer

Offline Ludovico

  • Ludovico reloaded
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 6.362
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Kaffeebecher
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #25 am: 11.02.2010 | 13:59 »
@ Kaffebecher
Hm ok, gilt das auch für normale Proben, oder in erster Linie für den Kampf und vergleichende Proben? Die Vorstellung, dass ich viele Dinge automatisch schaffe und bei den Aufgaben die drüber liegen noch einen gewisse Chance habe zu bestehen (ohne dass ich schlimmer dran sein kann, als wenn ich nicht gewürfelt habe) finde ich nicht schlecht und für das Pulp Genre passend. Das macht Würfeln auch wieder spannender und entfernt "unnötige" Allerweltsproben :).

Also der Mechanimus des Durchschnitts greift bei jeder Probe, ganz egal ob Skill- oder Attribut oder sonstwas. Was die Qualitaet angeht, so hab ich nicht mehr im Kopf bei welchen Proben es darauf ankam.

Zitat
EDIT: btw.: Wenn es nur auf Rot oder Schwarz ankommt, muss man nur mischen, wenn das Deck alle ist ;).

Guter Punkt!  :d

@all
Ok, das wird hier mir jetzt etwas zu Ubiquity-lastig. Ich haette halt ganz gerne eine Gegenueberstellung beider Systeme, die ich hier noch nicht sehe.

Deshalb schmeisse ich mal folgende Fragen in den Raum:
Was kann Ubiquity weshalb besser als SW (und umgekehrt)?

Mit welchen Mechanismen brilliert Ubiquity beim Pulp?
Mit welchen Mechanismen brilliert SW beim Pulp?

Offline Boba Fett

  • Kopfgeldjäger
  • Titan
  • *********
  • tot nützt er mir nichts
  • Beiträge: 37.952
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Mestoph
    • Internet-Trolle sind verkappte Sadisten
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #26 am: 11.02.2010 | 14:10 »
Deshalb schmeisse ich mal folgende Fragen in den Raum:
Was kann Ubiquity weshalb besser als SW (und umgekehrt)?
Mit welchen Mechanismen brilliert Ubiquity beim Pulp?
Mit welchen Mechanismen brilliert SW beim Pulp?

Was kann Ubiquity weshalb besser als SW (und umgekehrt)?
- Ubiquity hat eine regelärmere Würfelmechanik.
- SW hat ein präzises Kampfsystem das trotz Präzision recht schnell ist.

Mit welchen Mechanismen brilliert Ubiquity beim Pulp?
- Poolwürfel
- schnelle Task-Resolution

Mit welchen Mechanismen brilliert SW beim Pulp?
- Bennies
- Mooks (Extras)
- explodierende Würfel
- arkane Hintergründe
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Horatio

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.578
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Horatio
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #27 am: 11.02.2010 | 15:51 »
Wie sind Arkane Hintergründe Pulp? Den leicht mysteriösen Touch seh ich noch, aber abgesehen von ein wenig Mumbo Jumbo und "Könnte da doch was dran sein" ist Pulp doch eher technik- und wissenschaftzentriert. Das Arkane läuft da doch eher im Hintergrund.

Dafür versteh ich auf Bobas Ubiquity Seite nicht, was an Pool Würfeln pulpig ist^^.

Hier übrigens ein sehr guter Text zum Thema GMing Pulp Adventures und was Pulp ausmacht auf den, trotz seines Alters, immer noch viel verwiesen wird :):
http://www.fantasylibrary.com/lounge/pulpavengers.htm
« Letzte Änderung: 11.02.2010 | 15:53 von Horatio »
You see, it did not matter that setting canon and expected style was being broken,
as long as the characters in the story believed in their roles, the Story Guide believed in the consequences of any actions taken,
and the players believed in the story more than mere setting facts. Whatever the story would be in genre and message,
that would be revealed after the fact, not before.
- Eero Tuovinen: A Loveletter to a Story Gamer

Offline Waldviech

  • Legend
  • *******
  • Malmsturm: Settingfuddel
  • Beiträge: 7.116
  • Username: Waldviech
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #28 am: 11.02.2010 | 16:04 »
Zitat
Wie sind Arkane Hintergründe Pulp?
Weil bei SW unter "Arkane Hintergründe" nicht nur Zauberspuk und Götter-Kokolores fallen, sondern auch Mad-Science (ist eigentlich klar bei Pulp), Psionik ("wissenschaftlich erklärbare" Geisteskräfte alá "The Shadow" und "Mandrake the Magician") und Superpowers (OK, jetzt nicht gaaaaanz Pulp, aber im Sinne von Golden-Age-Superhelden zumindestens nahe dran). Da wird´s schon pulpiger.

Zitat
Dafür versteh ich auf Bobas Ubiquity Seite nicht, was an Pool Würfeln pulpig ist^^
Tu´ ich so richtig auch nicht. Vermutlich, weil´s ein sehr leicht begreifbares, simples System ist. Das man auch mit Karten spielen kann  ;D Sowas wie "Bennies" hat Ubiquity im Übrigen auch.
Barbaren ! Dekadente Stadtstaaten ! Finstere Hexenmeister ! Helden (oder sowas Ähnliches)!

MALMSTURM !

Offline Horatio

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.578
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Horatio
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #29 am: 11.02.2010 | 16:24 »
Ok, Mad Science kauf ich noch ab, aber es ist eben Science, wenn auch großgeschreiben und mit "!". Mandrake oder The Shadow kommen eher aus der Richtung: "Hey dieser Typ aus Östereich hat Hypnose wissenschaftlich erklärbar gemacht, dass passt doch super ins Konzept". Ich denke der Gedanke der "wissenschaftlichen denkbarkeit" war im Hero Pulp schon schwer verankert. Klar Indy Jones gibts das mystische als Aufhänger, aber der kam ja quasi als Homage (wenn auch eine brilliante) erst in den 80ern in Genre rein, genau wie The Rocketeer^^.

Zuviel Mystery oder zu offene Magie sind für mich ein Schritt vom Pulp weg, zumindest vom Hero Pulp^^.
You see, it did not matter that setting canon and expected style was being broken,
as long as the characters in the story believed in their roles, the Story Guide believed in the consequences of any actions taken,
and the players believed in the story more than mere setting facts. Whatever the story would be in genre and message,
that would be revealed after the fact, not before.
- Eero Tuovinen: A Loveletter to a Story Gamer

Offline Edwin

  • der andere Teil des Kaufrausch-Pärchens
  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.199
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Edwin
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #30 am: 11.02.2010 | 16:34 »
Find ich interessant, den Gedanken, auch wenns nix mit dem Thema zu tun hat.

Eigentlich ist Magie, wenn vorhanden, IMMER Bösewichtsache, oder?
Ähnlich wie in Conan oder ähnlichem.
Guten Tag! Ja, ich bin ein sprechendes Pferd mit einer Kerze auf dem Kopf, aber kommunizieren Sie doch bitte mit mir so unbefangen wie mit bipedalen vernunftsbegabten Lebewesen auch!

Offline Waldviech

  • Legend
  • *******
  • Malmsturm: Settingfuddel
  • Beiträge: 7.116
  • Username: Waldviech
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #31 am: 11.02.2010 | 17:33 »
Zitat
Ich denke der Gedanke der "wissenschaftlichen denkbarkeit" war im Hero Pulp schon schwer verankert.

Wenn ich mir alte Original-Pulp-Stories so anschaue, muss ich dazu leider sagen: Nö, oder zumindest "Jein". Bei Mandrake, Shadow, Chandu und wie sie alle heißen spielen "Mysteriöse Kräfte" schon eine bedeutende Rolle. "Wissenschaftliche Denkbarkeit" findet man im richtigen Pulp allenfalls als dünne Tünche. Klar werden mysteriöse Hypnokräfte, phantastische Maschinen usw. (manchmal) irgendwie erklärt - aber diese Erklärungen sind bestenfalls pseudowissenschaftlich halbgar, schlechtestenfalls (und meistens) völlig bizarrer "Hogwash". Bei den Kräften von Chandu dem Magier reicht´s aus, daß er die "Mysteriösen Techniken des Fernen Ostens" studiert hat und ab und zu Fachausdrücke benutzt die für den Durchschnittsradiohörer von 1936 irgendwie indisch oder chinesisch klingen, das Raketenschiff von Dr. X wird durch jüngst entdeckte Delta-Strahlen angetrieben, die anti-polarisierte Unobtaniumprotonen reversibel energetisieren, und so weiter und so fort. Auf Gutdeutsch: Alles Pseudo ;) Wichtig ist, daß man den Anschein von wissenschaftlicher Haltbarkeit erweckt - für den laienhaften, jugendlichen Leser der 30iger....

Zitat
Eigentlich ist Magie, wenn vorhanden, IMMER Bösewichtsache, oder?
Mit Hinsicht auf die oben genannten Pulp-Magier: Jein. In den meisten Fällen ist Magie allerdings dennoch böse.

Zitat
Zuviel Mystery oder zu offene Magie sind für mich ein Schritt vom Pulp weg, zumindest vom Hero Pulp
Das stimmt allerdings auch wieder - die Dosis und die Präsentationsweise sind´s.
« Letzte Änderung: 11.02.2010 | 17:45 von Waldviech »
Barbaren ! Dekadente Stadtstaaten ! Finstere Hexenmeister ! Helden (oder sowas Ähnliches)!

MALMSTURM !

Offline Horatio

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.578
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Horatio
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #32 am: 11.02.2010 | 18:14 »
Ok Ok, also mit "Wissenschaftlicher Denkbarkeit" meinte ich mehr die Richtung: "In 20 Jahren haben wir das alle". Egal ob Riesenroboter oder Rayguns oder eben "Beherrschungs-Hypnose-Techniken" oder mystische Kampfkünste. Sollte nur bedeuten, es wird in der Regel alles irgendwo unter Sience! abgehakt, auch wenn man sich nicht um weitere Erklärungen schert.. allerdings mag es da klar Grenzfälle geben, zu firm bin ich auf dem Gebiet leider auch nicht^^.


Eigentlich ist Magie, wenn vorhanden, IMMER Bösewichtsache, oder?
Ähnlich wie in Conan oder ähnlichem.
Ich glaub das ist was dran. Der Schurke, die sich der (scheinbaren) Magie oder anderer Mysterien bedienen und vom aufgeklärten, wissenschaftlichen denkendem Helden mit zwei harten Fäusten eines besseren belehrt wird, ist schon irgendwo ein Pulp Trope^^.

EDIT: Vielleicht können wir das ja in einen "Pulp im Rollenspiel" Thread auslagern. Da ich momentan ne Spirit of the Century Runde vorbereite, bin ich natürlich um Input zu dem Thema froh und hab selbst ein wenig recherchiert^^.
« Letzte Änderung: 11.02.2010 | 18:20 von Horatio »
You see, it did not matter that setting canon and expected style was being broken,
as long as the characters in the story believed in their roles, the Story Guide believed in the consequences of any actions taken,
and the players believed in the story more than mere setting facts. Whatever the story would be in genre and message,
that would be revealed after the fact, not before.
- Eero Tuovinen: A Loveletter to a Story Gamer

Offline Waldviech

  • Legend
  • *******
  • Malmsturm: Settingfuddel
  • Beiträge: 7.116
  • Username: Waldviech
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #33 am: 11.02.2010 | 18:21 »
Zitat
Sollte nur bedeuten, es wird in der Regel alles irgendwo unter Sience! abgehakt, auch wenn man sich nicht um weitere Erklärungen schert.

So formuliert richtig ! Denn selbst "Mysterious Powers from beyond our imagination" werden meist unter der Sichtweise "Noch wissen wir nicht viel drüber, aber irgendwann knackt unsere Wissenschaft das Rätsel" abgehandelt. Im Übrigen ist das auch der Unterschied zwischen gutem und bösem Pulp-Magier...der gute Pulpmagier gibt unumwunden zu, daß seine Kräfte nicht "übernatürlich" im eigentlichen Sinne sind, sondern "lediglich" faszinierend, fremdartig und exotisch - der böse Pulpmagier hingegen kommt oft mit der vollen Kanne Aberglauben (oder nutzt leidlich den Aberglauben anderer aus).


Zitat
EDIT: Vielleicht können wir das ja in einen "Pulp im Rollenspiel" Thread auslagern. Da ich momentan ne Spirit of the Century Runde vorbereite, bin ich natürlich um Input zu dem Thema froh und hab selbst ein wenig recherchiert^^.
Finde ich eine gute Idee.....:)
Barbaren ! Dekadente Stadtstaaten ! Finstere Hexenmeister ! Helden (oder sowas Ähnliches)!

MALMSTURM !

Offline Zornhau

  • Comte de VERSALIES
  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 3.667
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Zornhau
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #34 am: 11.02.2010 | 18:49 »
Komisch, daß es noch keiner entsprechend herausgestellt erwähnt hat:

Savage Worlds bietet umfassende Unterstützung für das Spiel mit MINIATUREN.

Wer also GERNE mit schönen Miniaturen und schönen Szenerien spielt, und dabei ein Regelsystem verwenden möchte, daß die Verwendung derselben nicht nur "nicht verbietet", sondern von Grund auf für Miniatureneinsatz ausgelegt ist, der ist mit SW gut beraten.

Miniaturenallergiker werden sich bei Ubiquity besser aufgehoben fühlen.

Belchion

  • Gast
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #35 am: 12.02.2010 | 07:37 »
Mit welchen Mechanismen brilliert SW beim Pulp?
- Mooks (Extras)
Mir ist übrigens gerade aufgefallen, dass es für Ubiquity inzwischen auch Mook-Regeln gibt. Habe aber keine Ahnung, wie gut die funktionieren, da sie mir nur aufgefallen sind, als ich mich ein wenig über das System schlau machen wollte.

Offline Ludovico

  • Ludovico reloaded
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 6.362
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Kaffeebecher
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #36 am: 12.02.2010 | 09:07 »
@Boba
Danke fuer die kurze Zusammenfassung!
Inwiefern sind die Poolwuerfel fuer Pulp interessant?

Also wenn ich das jetzt mal so kurz festhalten darf, was bisher geschrieben wurde:

Wenn man Pulp spielen will dann greift man zu
-SW, wenn man einen eher ARSigen Spielstil pflegt mit dem Schwerpunkt auf Task Resolution, taktische Kaempfe (insbesondere mit Miniaturen) bevorzugt, bei denen das Wuerfelsystem sich nicht in den Vordergrund draengelt und auch Action im groesseren Massstab (Massenkampf) mag.
-Ubiquity, wenn man einen storylastigen Spielstil pflegt, bei dem das System eher in den Hintergrund tritt und unterstuetzend wirken soll.

Doch was ist jetzt pulpiger? Oder wirken diese beiden vollkommen unterschiedlichen Regelsysteme sich gar nicht auf die Spielbarkeit des Genre Pulp aus?
« Letzte Änderung: 12.02.2010 | 09:11 von Kaffeebecher »

Offline Boba Fett

  • Kopfgeldjäger
  • Titan
  • *********
  • tot nützt er mir nichts
  • Beiträge: 37.952
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Mestoph
    • Internet-Trolle sind verkappte Sadisten
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #37 am: 12.02.2010 | 09:14 »
Inwiefern sind die Poolwuerfel fuer Pulp interessant?

Poolwurf-Systeme neigen dazu, die Task-Resulution in möglichst wenigen Schritten abzuhandeln.
Das minimiert den Aufwand und lenkt nicht ab. Fokus bleibt auf dem Spiel nicht auf der Spielmechanik.
[Meinung!]
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Falcon

  • HvD
  • Titan
  • *********
  • Raise Your DICE !
  • Beiträge: 12.009
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Tiamat
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #38 am: 12.02.2010 | 11:23 »
Ok,  jetzt habe ich die Aussage das zweite mal in einem Post gelesen und ich weiss nicht, wie man darauf kommen kann, daß, wenn man einen Eimer von Würfeln wirft und anfängt zu suchen, der Fokus auf dem Spiel bleiben kann (das gilt nicht nur für Ubiq., sondern auch SR und eben viele Pools).
Roll and ROCK! GetSavaged!
             still counting: "... dieses EINE Mal stimme ich Falcon zu..."
hoch ist gut Sowas wie'n Blog

Offline Gilgamesch

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 354
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Dawnrider
    • Drachenzwinge
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #39 am: 18.02.2010 | 14:25 »
Was das betrifft: Ubiquity ist sicherlich nicht unbedingt ein superschnelles Würfelsystem, das kann wohl kein Pool-System sein, aber dadurch dass man relativ wenig würfelt und dadurch dass es 50% und nicht 33% ist wie etwa SR hat man insgesamt auch in der Regel weniger Würfel zu werfen. Dazu kommt noch der Mechanismus des Durchschnittsnehmens, der einige Würfe wegfallen lässt. Und eben so Dinge, wie dass Angriffs- und Schadenswurf in einem abgehandelt werden und auch ohne noch irgendwelche Kopfrechenübungen wie etwa bei SR. Das macht Ubiquity in meinen Augen zu einem verhältnismäßig schnellen Poolsystem und da ich an sich Fan von Poolsystemen bin, ist das für mich ein echter Vorteil. Meine neuen Ubiquity-Würfel habe ich noch nicht ausprobieren können (Montag vermutlich :)), aber ich schätze, die werden hier noch einmal einiges an Zeit einsparen.

Ich mag an Ubiquity jedenfalls dass es recht intuitiv und schnell zu lernen ist, einigermaßen schnell (siehe oben) und tödlich ist, dass es dank Durchschnitt und Stilpunkten einige "taktische" Möglichkeiten bietet, ohne dass es dadurch komplizierter würde und dass die beiden Settings dazu (HEX und Desolation) einfach toll sind.
Es ist aber richtig, dass das Balancing in einigen Bereichen nicht gerade optimal ist, eine Überlegenheit körperlicher Attribute (wie weiter oben mal vermutet) ist allerdings nicht festzustellen. Das scheint lustigerweise hier mehr Intelligenz zu sein, zumindest bei Desolation, wo man damit noch zaubern kann.

Nachdem ich keine Miniaturen mag und keinen großen Wert auf Regeln und Balancing lege, ist Ubiquity für mich ein sehr gutes System. Ich würde es wohl derzeit als mein Lieblingssystem bezeichnen und ich habe es auch schon testweise einmal für ein eigenes Space-Opera-Setting hergenommen, was eigentlich ganz schnell und problemlos zu machen war.

Offline Cagliostro

  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 580
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Nanoc der Wanderer
    • Bernd-Wachsmann.de
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #40 am: 21.05.2010 | 13:49 »
Komisch, daß es noch keiner entsprechend herausgestellt erwähnt hat:

Savage Worlds bietet umfassende Unterstützung für das Spiel mit MINIATUREN.

Wer also GERNE mit schönen Miniaturen und schönen Szenerien spielt, und dabei ein Regelsystem verwenden möchte, daß die Verwendung derselben nicht nur "nicht verbietet", sondern von Grund auf für Miniatureneinsatz ausgelegt ist, der ist mit SW gut beraten.

Miniaturenallergiker werden sich bei Ubiquity besser aufgehoben fühlen.

Genau das hält mich akutell auch von SW ab.
Obwohl ich:
WildDice
die SW-Würfelmechanik
den stärkeren Pulp-Charakter als bei Ubiquity
explodierende Würfel
und Mooks mag

Aber wegen Rippers komme ich ja an SW eh nicht vorbei und RoC muss ich auch ausprobieren ;)

Gibt es eigentlich SW-Variante ohne Miniaturen- und Massenkämpfe-"Zwang"?

Offline Zwart

  • Beilunker Reiter
  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.822
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Zwart
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #41 am: 21.05.2010 | 13:50 »
Zitat
Gibt es eigentlich SW-Variante ohne Miniaturen- und Massenkämpfe-"Zwang"?
Ja, sie nennt sich Savage Worlds ohne Miniaturen und Massenkämpfe. ;D

Das funktioniert ganz wunderbar.

Offline Cagliostro

  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 580
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Nanoc der Wanderer
    • Bernd-Wachsmann.de
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #42 am: 21.05.2010 | 13:54 »
Ja, sie nennt sich Savage Worlds ohne Miniaturen und Massenkämpfe. ;D

Das funktioniert ganz wunderbar.

Soweit ich weiß, unterstützen manche Edges aber genau den Miniatureneinsatz und Massenkämpfe.
So ganz ohne ist das also nicht. Daher meine ernstgemeinte Frage.

Offline Zwart

  • Beilunker Reiter
  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.822
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Zwart
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #43 am: 21.05.2010 | 14:02 »
Das wäre mir in der Form noch nie so aufgefallen das man jetzt unbedingt Miniaturen und ein Zollmaßband braucht. Die Zollangaben lassen sich leicht durch verdoppeln in Meterangaben umrechnen und das ist auch schon alles. In der GE stehen auch Alternativen wie man mit den Angaben zu den Schablonen für Flächeneffekte umgeht wenn man diese gar nicht einsetzt. Auch das funktioniert.

Es gilt einzig und allein nur wie immer: Mit Miniaturen ist es sehr viel übersichtlicher. Das gilt aber denke ich auch Ubiquity. Auch wenn ich das gar nicht kenne. ;)

Offline Zornhau

  • Comte de VERSALIES
  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 3.667
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Zornhau
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #44 am: 21.05.2010 | 14:08 »
Gibt es eigentlich SW-Variante ohne Miniaturen- und Massenkämpfe-"Zwang"?
Bei SW gibt es KEINEN "Zwang" Miniaturen zu verwenden. Es ist vielmehr so, daß das Regelwerk Miniaturenverwendung UNTERSTÜTZT.

Das sind zwei verschiedene Dinge.

Ein Zwang würde so etwas bedeuten wie "Unter Bedingung A muß die Miniatur des Gegners um 1 Feld nach hinten verschoben werden." - So etwas gibt es nicht bei SW.

Der Miniatureneinsatz erleichtert nur den Überblick über das Kampfgeschehen und erspart einem Buchhaltungsaufgaben, weil diese mittels Miniaturen und Markern erledigt werden.

Gerade bei Realms of Cthulhu sehe ich so gut wie KEINERLEI Notwendigkeit überhaupt mit Miniaturen zu spielen.

Viele SW-Runden spielen OHNE Miniaturen. Und die SW-GE hat sogar explizit Tipps für das Spiel OHNE Miniaturen als neue Texte bekommen, weil es eben auch Gruppen gibt, die LIEBER OHNE Miniaturen spielen wollen, und somit wissen müssen, wie sie z.B. Flächeneffekte, die als Pappschablone auf dem Bodenplan umgesetzt werden, nun ohne Schablone nur im Rahmen der Erzählung umsetzen sollen.

Es trifft weiters NICHT zu, daß Edges direkt den Miniaturen-Einsatz beträfen. - Es gibt Edges, die eine höhere Bewegungsgeschwindigkeit geben oder die alle Gegner in Nahkampfreichweite (= Basenkontakt bei Miniatureneinsatz) angreifen lassen, usw. - Aber diese kann man auch rein erzählerisch abhandeln. Dann muß der Spielleiter eben berücksichtigen, daß der leichtfüßige Held eben eher einem normalschnellen Gegner davonlaufen kann, als ein langsamer Zwergencharakter. Das geht schon, ist halt nur nicht so "punktgenau" wie auf dem Bodenplan. Aber wenn es keinen stört, daß nicht alles in Zollmaß nachgemessen werden kann, wo ist dann das Problem?

Zu Massenkämpfen:

Die Massenkampfregeln sind für GROSSE Beteiligtenzahlen - wir reden hier von Hunderten bis Hundertausenden! an Kampfbeteiligten - gedacht. Es handelt sich um ein alternatives System, welches dann eingesetzt wird, wenn man NICHT MEHR nach den normalen, meist mit Miniaturen gespielten Kampfregeln spielen möchte. (Nach meiner Erfahrung ist bei 1200+ Figuren langsam Schluß mit der Handhabbarkeit nach normalen Kampfsystem auf Bodenplan.)

Das Massenkampfsystem ist ABSTRAKT, d.h. es wird völlig OHNE Miniaturen gespielt, und das Eingreifen der SCs wird zwar schon mit konkreten Fertigkeitseinsätzen, aber eben hier auch eher erzählerisch gehandhabt.

Für dieses ABSTRAKTE Massenkampfsystem gibt es in den Settings, in denen so etwas öfter vorkommt (meist Militärsettings wie Necropolis, Weird Wars II, usw.) auch Edges, die einem Kommandeur bessere Möglichkeiten beim Führen einer solchen Schlacht geben. Aber diese sind für das Spielen in Settings wie Rippers oder gar Realms of Cthulhu völlig unnötig.

Hat Dir das weitergeholfen? - Sind noch Fragen offen?

Offline Cagliostro

  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 580
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Nanoc der Wanderer
    • Bernd-Wachsmann.de
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #45 am: 21.05.2010 | 14:34 »
Hallo Zornhau,

danke für die Antworten, waren sehr hilfreich. Dann werde ich mir die GE wohl doch endlich noch mal zur Hand nehmen ;)

Und so ganz bin ich Minis ja nicht abgeneigt, da wo passend und sinnvoll finde ich Figure Flats coole Idee

Gruß
Cagliostro




Offline CaerSidis

  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 553
  • Username: CaerSidis
Re: Savage Worlds vs. Ubiquity
« Antwort #46 am: 29.08.2010 | 00:24 »
Gibt es im Ubiquity System auch Mechaniken die dem SL die Arbeit erleichtern?

Bei SW finde ich es genial gelöst, daß ich für 5 Mooks z.B. 5 gleiche Würfel nehme und direkt schauen kann wieviele treffen. Dann entsprechend wieder so viele Würfel werfe und schau wieviel Schaden sie austeilen.

So habe ich mit 2 Würfen ne ganze handvoll NPCs abgehandelt und kann mit der Beschreibung loslegen.
Für die Wunden legt man einfach Marker aus wie z.B. von Reversi (grüne/rote Seite für Fit/Angeschlagen) oder sie sind eben Außer Gefecht.
Für Wild Cards nimmt man einfach W4 um die Anzahl Wunden zu markieren.

Grade für den SL finde ich SW ein sehr gut durchdachtes Spiel was den Aufwand z.B. in Kämpfen betrifft.

Gibts das wie gesagt bei Ubiquity ähnlich einfach?