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Savage Worlds - Pulp oder Militär?
Pyromancer:
--- Zitat von: CaerSidis am 17.02.2010 | 16:46 ---Außedem nochmal. Man kann ja Pulp damit spielen, aber es ist eben kein System "nur" für Pulp. Im Grunde wird doch keiner beschissen dabei.
--- Ende Zitat ---
Wenn in Deutschland jemand "Pulp" sagt, dann muss man ja leider auch immer mit Gorillas in Doppeldeckern und übermenschlichen Helden, die nichts zu Fall bringen kann, rechnen.
CaerSidis:
Ich denke das es ganz viele Begriffe und Ansichten zu der gleichen Sache gibt. Anders sind so unterschiedliche Wahrnehmung eh nicht zu erklären. Aber den Begriff generisch kann man eigentlich kaum falsch verstehen. Von dem her lautet doch die Frage nicht "ist SW zu sehr dies oder das", sondern eher "kann es bestimmte Settings gar nicht" obwohl es behauptet wird.
carthoz:
--- Zitat von: Falcon am 17.02.2010 | 16:32 ---Das es aber u.A. von kleinen Militärfetischisten geschrieben zu sein scheint, dem Eindruck kann ich mich nicht entziehen. Klar braucht ein vollständiges, generisches System viele z.b. Fahrzeuge, das ist kein Argument, aber die unterscheiden da allein zwischen 8 verschiedenen Panzern und 10Militärischen Flugzeugen aus zwei Kriegsepochen auf nur 13DinA5 Seiten, wo der Ottonormalspieler, der sie sowieso nicht auseinander halten kann mit "Panzer" völlig bedient ist.
Und dann stammt SW auch noch von einem pulpigen Kriegssetting.
Wie gesagt, wer das nicht sieht, der geht da ziemlich naiv ran.
--- Ende Zitat ---
Tatsache, ist mir vorher noch gar nicht aufgefallen. :o 6 Beispiel-Gifte, aber 10 Panzer und 10 Militärflugzeuge (gegen 4 zivile Flugzeuge). Und eine Seite mit Fahrzeugwaffen, bei denen mir die Typus-Kürzel so rein gar nichts sagen als nichtwaffenbegeisterter Durchschnittsspieler. Eine Tabelle mit Basisfernkampfwaffen (mit je 1 Typ der nachfolgend genannten Waffen), aber zusätzliche Tabellen für 9 Pistolen, 4 MPs, 4 Schrotflinten, 6 Gewehre, 4 Sturmgewehre, 6 MGs. Wobei die Unterschiede jeweils ziemlich marginal sind.
Weia.
--- Zitat von: CaerSidis am 17.02.2010 | 16:46 ---was wäre den standard Gedöhns was PG raus bringen soll? Zudem wird standard Gedöhns überhaupt noch gekauft? Kann man sich das nicht besser selber schustern?
--- Ende Zitat ---
Da ich nicht den Überblick habe, was SW auf englisch so heraushaut, kann ich dir das wohl kaum zufriedenstellend beantworten. Aber zum Thema Selberschustern: Nur anhand dessen, was im Grundbuch steht, finde ich Konvertierungen schwierig. Da wäre so etwas wie die Toolkits eine sehr sinnvolle Sache für den SL (zumindest von der Grundidee, wie die Ausführung ist, kann ich nicht beurteilen). Kam aber bisher nicht auf deutsch.
Auf jeden Fall glaube ich, dass ein Setting wie Necropolis nicht der Renner in Deutschland ist. Fantasy sollte immer gehen, Steampunk scheint hier auch einigermaßen zu laufen. Warum verkaufen sich denn die Forgotten Realms? Weil sie Standard-Fantasy sind. Cyberpunk wäre vielleicht auch etwas. Oder halt bewusst die großen Lücken im deutschen Markt ansprechen, die nicht von eigenen Systemen besetzt sind. Space Opera gibt es nicht vernünftig auf deutsch zu kaufen.
Zudem vielleicht auch Settings, die sich nicht nach 20 Sitzungen ausgespielt haben. Ich habe das Gefühl, dass das für viele zu flach ist.
--- Zitat von: CaerSidis am 17.02.2010 | 16:23 ---Zudem, wenn eh jedes Cover bei irgendwem falsche Vorstellungen weckt, dann muß man wohl einfach darauf vetrauen das die Leute auch das Wort "generisch" hinten drauf lesen, damit sie bescheid wissen.
Kauft denn wirklich noch jemand ein Buch nur wegen dem Cover ohne den Text zu lesen?
--- Ende Zitat ---
Ich hab's eben noch einmal gelesen, da steht nirgends "generisch". Da steht zwar "geeignet für jedes beliebige Rollenspielgenre", aber eben auf einer alten Postkarte, die in einem Klemmbändchen auf Kunstleder befestigt ist. Verstehst du, was ich meine?
(Außerdem sind mir beim Lesen mindestens 2 Rechtschreib- bzw. Zeichensetzungsfehler aufgefallen - das ist auch nicht sonderlich gut für den Klappentext, mit dem man die Leute zum Kauf animieren will...)
Taysal:
--- Zitat von: Falcon am 17.02.2010 | 16:32 ---(...)
Das es aber u.A. von kleinen Militärfetischisten geschrieben zu sein scheint, dem Eindruck kann ich mich nicht entziehen. Klar braucht ein vollständiges, generisches System viele z.b. Fahrzeuge, das ist kein Argument, aber die unterscheiden da allein zwischen 8 verschiedenen Panzern und 10Militärischen Flugzeugen aus zwei Kriegsepochen auf nur 13DinA5 Seiten, wo der Ottonormalspieler, der sie sowieso nicht auseinander halten kann mit "Panzer" völlig bedient ist.
Und dann stammt SW auch noch von einem pulpigen Kriegssetting.
Wie gesagt, wer das nicht sieht, der geht da ziemlich naiv ran.
(...)
--- Ende Zitat ---
SW liefert das, was Du zum Spielen brauchst. Es gibt halt kein Füllmaterial. Viele Rollenspiele beinhalten Kampfsituationen, dementsprechend existieren Regel dazu und gibt es auch Ausrüstungslisten. Dabei liegt der Fokus auf spielrelevanten Werten. Einen Mercedes gegen einen BMW "auszutauschen" ist in SW kein großes Problem, das kann sich jeder vorstellen. Bei einem Militärfahrzeug wird das schwieriger - denn Ottonormalspieler hat da keine Ahnung und es gibt mehr Spielwerte zu beachten, als bei einer Limousine. Davon mal abgesehen, werden 11 zivile Bodenfahrzeuge aufgeführt und 8 Weltkriegspanzer. Nimmt man die futuristischen Fahrzeuge hinzu, sind es 10 Militärfahrzeuge. Normalzeug kann sich jeder selber aus den Fingern saugen, aber die wenigsten Spieler dürften Erfahrung im Panzerbau oder Waffenbau haben. Da nehme ich das Angebot der Regeln doch gerne an.
SW bietet sich natürlich für Spiele mit militärischem Hintergrund an, ebenso für Spiele ohne militärischen Hintergrund. Ich kann die Sachen aus dem Regelwerk benutzen, es ist aber keine Pflicht. Was Du mit dem Werkzeug anstellst, bleibt Dir überlassen. Und nur weil sich für eine Aufmachung des Regelwerks entschieden wurde, kann SW trotzdem alles andere auch. Es kommt auch auf den Inhalt an und es kommt darauf an diesen Inhalt zu verstehen. Ich kann mich allerdings auch dumm anstellen, klebe einen Knochen-Sticker aufs Cover und lege das Regelwerk meinem Hund in den Napf.
Ich denke aber der Punkt ist einfach der, dass es - trotz aller Argumente gegen die eingeschränkte Sicht auf SW - einfach nur darum geht, SW mies zu machen. Die eigene Fantasie ist beschränkt, also muss es die Schuld der Regeln sein. Das ich problemlos Savage Advent mit den Regeln spielen kann und beim Schlittenfahren die Verfolgungsjagd-Regeln einsetze, dass muss wohl ein Zufall sein. Oder eventuell sind die Weihnachtskobolde alles verkappte Militärs.
CaerSidis:
Oje jetzt kommen wir auch von einem Detail zum anderen.
Ich denke wenn man SW verkaufen will muß man eben was bieten was andere nicht haben. AD&D mit SW Regeln ist sicher erst mal kein guter Einstieg. Ich denke sinvoller ist es schon was anzubieten was es eher noch nicht gibt. Warum sollte auch jemand das System wechseln um den gleichen Hintergrund wieder zu bespielen. Eher schaut man doch meist nach neuen Settings.
Wie die Auswahl bei diesen zustande kommt, kann wie gesagt auch rechtliche Gründe haben.
Eher der zweite Schritt wid bei vielen dann sein, bisherige Lieblingssettings zu convertieren. Zudem bedient SW mit den PP Kampagnen ja auch wiederum eine Niesche die es so kaum gibt. Ich finde das erst mal nen guten Ansatz, was weiter daraus wird, wird man sehen. Ich denke nur mit "Zeugs wie es alle andere haben" wird man heutzutage kaum noch Bücher los. Ist aber jetzt nur meine Einschätzung.
Warum die Settings nach 20 Abenden langweilig sein sollen, ist mir auch nicht ganz klar.
Aber SW richtet sich ja auch an Spieler die wenig Aufwand haben wollen und weniger Zeit insgesamt haben. Diese werden gut bedient mit den ganzen ABs, einfachen Regeln usw. und bis die 20 Abende gespielt haben ist meist eh so viel Zeit vergangen, das was neues ansteht (Nur falls mit den 20 Abenden die PPKs gemeint sind).
Vieleicht werden mit dem bisherigen Material "viel Spieler" nicht so gut bedient. Kann ich nicht sagen. Bin keiner.
Was das vermarkten betrifft, ich achte nicht allzu sehr aufs Cover, ich lese nicht nur was hinten drauf steht und schon gar nicht achte ich auf Rechtschreibfehler. Ich informier mich vorher eh umfangreich in Foren und entsprechend habe zumindest ich das bekommen was ich erwartet habe.
Aber wenn man einerseits so ins Detail geht andersum aber aber nur flüchtig die Dinge betrachtet wird man sicher immer jemanden finden der sich was anderes vorgestellt hat oder was zu kritisieren findet. Aber das ist ja nun kein SW spezifisches Problem.
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