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Dieselpunk mit Q-Sys.....

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Waldviech:
Nur mal ein Brainstorming-Threat, um ein paar Ideen für eine Dieselpunkwelt mit Q-Sys festzuhalten:

Es gab ja schonmal die Idee, das Niholim-Universum technologisch einen Sprung nach vorn machen zu lassen - hier möchte ich allerdings einen etwas anderen Weg gehen und ein eigenes Q-Sys-Setting für den Dieselpunk vorschlagen ! Inspiriert wurde ich dafür auch von einigen anderen Settingfragmenten, die hier im Tanelorn herumgeistern...

Das Setting spielt in einer nicht näher bezeichneten Zukunft oder Paralleldimension, in der sich die Menschheit schon seit etlichen Jahrtausenden auf den Planeten Celdorn niedergelassen hat. Celdorns Oberfläche ist praktisch eine riesige Sumpflandschaft, durchbrochen von kilometerhohen und teilweise kontinentgroßen Hochplateaus. Während diese "Highlands" ein sehr gemäßigtes Klima aufweisen und von den Menschen dicht besiedelt werden, sind die "Lowlands" ein kochender Urweltsumpf. Die Lowlands sind geologisch recht aktiv und weisen Merkmale wie häufigen Vulkanismus, offene Lava-Ströme und Zonen voller Giftgase auf. Highlands und Lowlands werden nicht nur durch steile Klippen, sondern auch von der aschereichen Nebelzone voneinander getrennt, die nur düsteres Zwielicht in die Lowlands durchkommen lässt.



Die menschliche Zivilisation auf den Highlands hat eine technologische Entwicklungsstufe erreicht, die etwa der der irdischen Menschheit zwischen 1940 und 1950 entspricht, nur das die Luftfahrt aufgrund der schwierigen topographischen Bedingungen schon früher sehr viel wichtiger wurde. Erste Düsenmaschinen sind erfunden, aber noch ein Novum, moderne Wolkenkratzer streben himmelwärts, Autos sind elegant und mit Chromleisten verziert, jüngst haben Wissenschaftler erstmals das Atom gespalten, die Massen sitzen andächtig vor dem Radio und einige wenige in den fortschrittlichsten Nationen können sich gar bereits einen Fernseher leisten (schwarzweis und mit winzigem Bildschirm natürlich) ! Es gibt natürlich auch zahlreiche optische Parallelen zur Erde der gleichen technologischen Epoche, aber auf Celdorn wirkt natürlich alles etwas bizarrer und phantastischer.
Ähnlich wie auf der Erde der frühen 50iger haben die Celdorianer gerade einen verheerenden Weltkrieg hinter sich und der nächste scheint nicht weit entfernt zu sein, denn wie auf der Erde haben sich zwei Machtblöcke herausgebildet, die (momentan noch mit vergleichsweise friedlichen Mitteln) um die Vorherrschaft um den Planeten kämpfen. Da die Atomforschung auf Celdorn jedoch noch in den Kinderschuhen steckt (die Atombombe ist bis dato nur ein grauenhafter Plan völlig wahnsinniger Wissenschaftler in geheimen Militärlaboratorien), denkt noch niemand an den nuklearen Holocaust.
Ein Problem aller celdorischer Nationen sind die auf den Highlands nur recht knapp vorhandenen Treibstoffreserven....in den Lowlands jedoch gibt es das wertvolle Ignithium (ein durch chemische Prozesse im Lowlandsumpf entstehendes Öl) in rauhen Mengen, so das die Highlandbewohner seit dem letzten Weltkrieg zunehmend in die geheimnisumwitterten Lowlands vorstoßen, Schienen im Dickicht verlegen und Ölbohrtürme und Raffinerien dort errichten um dem höllengleichen Dschungel seine Schätze zu entreissen. Ein Vorhaben, das schon allein schwierig genug wäre....doch jeder Ölkonzern dort unten hat mit der geschäftlichen Konkurenz zu kämpfen. Saboteure, Industriespione, Agenten des feindlichen Blocks, Ölpiraten, ausgestoßene Kriminelle und die nichtmenschlichen Ureinwohner der Lowlands gestalten die Gewinnung der wertvollen schwarzen Pampe mehr als abenteuerlich

Was man auf Celdorn spielen könnte:
- Mit allerlei dieselpunkigen Ausrüstungsgegenständen versehene Söldner der Ölbohrfirmen
- Agenten einer Ölfirma oder Regierung
- wagemutige Buschpiloten und Schmuggler
- Luftpiraten
- Militärangehörige einer der großen nationalen Allianzen, die die Grenzen sichern oder in den Lowlands die nationalen Pfründe sichern sollen (Marke Topgun im Dieselpunk-Look)
- Wissenschaftler, die die bizarren Lebensformen der Lowlands studieren
- Detektive und Polizisten in den großen Metropolen der Highlands
- Wagemutige Siedler, die von den teils überbevölkerten Highlands in die Lowlands auswandern
- von den Highlands verbannte Kriminelle, die aus einem Gulak ausgebrochen sind

.....more to come....bin gespannt, was ihr zum Konzept so meint....

Quaint:
Ich musste mich ehrlich gesagt erstmal ein wenig informieren, was man so unter Dieselpunk versteht.

Letztlich könnte man da aber ein paar schöne Sachen mit machen, inklusive solcher Witzchen wie dieselgetriebene Mechas, allerlei World-War-2 Kriegsgerät und darauf basierende Szenarien aber auch primitiv-industrielle Cyborgs und auch okkulte Themen müssen nicht zwangsläufig aussen vor bleiben.
Und mit dem Q-Sys sollte sich das auch ganz gut umsetzen lassen.

Im Zuge der Ruhrpott-Blues Kampagne im Angel's Holocaust Setting konnte ich ja bereits Erfahrungen mit ca. WW2-Technik im Q-Sys machen und das funktioniert recht gut. Den dieselpunkigen Kram sollte man dann ja noch gut ergänzen können.

Mehr wenn ich geschlafen habe.

Waldviech:

--- Zitat ---Letztlich könnte man da aber ein paar schöne Sachen mit machen, inklusive solcher Witzchen wie dieselgetriebene Mechas, allerlei World-War-2 Kriegsgerät und darauf basierende Szenarien aber auch primitiv-industrielle Cyborgs und auch okkulte Themen müssen nicht zwangsläufig aussen vor bleiben.
--- Ende Zitat ---
An solches dachte ich natürlich ! Rußspuckende Dieselmechas sind schonmal eine Klasse Idee ! Vielleicht in Richtung Gear-Krieg.
Was Cyborgs und okkulte Themen angeht, wäre natürlich der "Flair des Zeitalters" ein wenig zu beachten:

- Cyborgs sind i.d.R. selten und reine Militär- und Regierungsprojekte oder das Lebenswerk einzelner verrückter Wissenschaftler. Eher der 6-Millionen-Dollar-Mann oder Astroboy als den versifften Gossencyborg aus der lustigen Cyberpunkdimension.
- Okkultismus hat hier weniger mit uralter Magie zutun, als eher mit PSI-Experimenten zur Zeit des Kalten Krieges. "Magiercharaktere" gehören also entweder einem Institut oder Geheimdienst an oder sind außergewöhnlich begabte Einzelindividuen. Will man die Atomforschung etwas fortgeschrittener haben, wären auch noch PSI-Mutanten denkbar....



Für die Plausibilitätsfans:
Warum das Öl in den Lowlands praktisch "nachwächst", hat einen erklärbaren Grund. Lebensformen wie diese:
http://www.morgenpost.de/web-wissen/article570180/Ein_hungriges_Bakterium_produziert_Oel.html
oder diese:
http://www.shortnews.de/start.cfm?id=714009
tummeln sich in den Lowlands fröhlich im Torf und machen diesen stark ölhaltig. Dummerweise krepieren die empfindlichen Mikroorganismen in den Highlands, so daß man zum Ölsuchen in die Lowlands muss. (Es gibt natürlich Techniken, mit denen man die Mikroorganismen unter Highland-Bedingungen im Labor am Leben erhalten kann, aber künstliche "Ölzuchttanks" werfen bei Weitem nicht so viel Profit ab, wie natürliche Ölfelder in den Lowlands.

Edit:
Ein paar Flairbilder:

Ein besonders ergiebiges Ölfeld


Mit dem Hubschrauber in die Lowlands kann eine miese Idee sein...


Gepanzerte Spezialfahrzeuge....




Kleine Colage...


Motor reparieren....

Quaint:
Wegen dem Okkulten dachte ich nur, weil halt auch so Sachen wie Wolfenstein als Dieselpunk gelten und da sind ja hinterhältige okkulte Naziverschwörungen recht üblich.

Waldviech:
Hmm...das ist natürlich mal´n gutes Argument für alte okkulte Bruderschaften. In dem Sinne würd´s natürlich doch passen !

Mal ein bisschen was Abrissartiges zu den Machtblöcken auf Celdorn (wobei zu beachten ist, daß ich hier praktisch die Situation des Kalten Krieges emulieren will):

Die wichtigsten Nationen:

Republik Arcadia und der Freiheitlich-Demokratische Block
Eine stark von den USA und den Alliierten inspirierte Machtgruppe. Fortschritt, Kapitalismus und persönliche Freiheit prägen Arcadia....und leider auch das organisierte Verbrechen und Korruption. Anders als die USA auf der Erde nimmt Arcadia sehr viel stärker Einfluss auf seine "Verbündeten", weswegen man zurecht von einem Block spricht. Optisch eine Mischung aus Gotham City und Suburbia....;) Viele konkurierende Großkonzerne stammen aus dem Freiheitlich-Demokratischen Block.

Kiewan-Union
Die UdSSR des Settings. Eine riesige Nation, die die Osthalbkugel des Planeten dominiert. Riesige, monotone Plattenbauten, gigantische Arbeiterdenkmäler, dreckige Industriegebiete so weit das Auge reicht, rote Fahnenmeere, Arbeiterheere, Propaganda und Geheimpolizei prägen diesen expansionistischen und agressiven Koloss. Wenn Unterwanderung und Propaganda bei der Übernahme einer anderen Nation nichts helfen, rollen Panzer und marschieren Mechs...

Kleinere Mächte:

Markomannische Föderation
Über 1000 Jahre lang beherrschten die großen Adelshäuser Celdorn, bis eine Welle von Revolutionen ihrer Macht ein Ende setzte. Die Markomannische Föderation war das letzte Bollwerk der alten Adelsherrschaft und wurde im Weltkrieg in Grund und Boden gestampft. Mittlerweile erholt sich die Föderation, nun unter demokratischer Herrschaft, und prescht mit einem unvergleichlichen Wirtschaftswunder nach vorn. Die Föderation ist ein Binnenstaat ohne Zugang zu den ölreichen Lowlands und daher immer auf der Suche nach neuen Antriebsarten und Technologien. Die Atomforschung und die moderne Kohlechemie nahmen in der Föderation ihren Anfang. Die Föderation ist, wie unschwer zu erraten, das "Deutschland" des Settings...mit viel Flair vom alten Europa und übriggebliebenen, verschwörerischen Fascho-Adeligen...

Kimiko-Archipel
Lange Zeit vom Rest des Planeten isoliert bildet das Kimiko-Archipel das Japan-Äquivalent von Celdorn. Obgleich marktführend in den Bereichen Robotik und Elektronik, wird diese kleine Nation oft unterschätzt und könnte sich mit ihrer mittlerweile eindrucksvollen Luftflotte zum Überraschungsfaktor im nächsten Weltkrieg entwickeln.

Die Konzerne:

Blackstar-Petrol
Der klassische Ölkonzern. In den Lowlands hohlen dreckige, vierschrötige Arbeiter das schwarze Gold aus dem Boden und in den Glaspalästen in den Highlands zählen die Bosse in Nadelstreifen ihre immensen Profite. Blackstar hat enge Verbindungen zur Regierung von Arcadia und verfügt über außerordentlich gut gerüstete Söldner. Blackstar gilt als zwielichtige Organisation, der niemand recht traut.

Squid-Oil
Blackstars größter Konkurrent - der ewige Zweite. Weniger mächtig, aber umso agressiver. Unten in den Sümpfen liefern sich Blackstar und Squid-Oil einen regelrechten Ölkrieg.

Hanschmann Petrochemie AG
Eine junge markomannische Firma, die weniger Öl fordert als alle anderen Konzerne - aber dafür ist die HPAG führend im Kunststoffsektor und verfügt über zahlreiche Chemie- und Biochemie-Versuchsanlagen an den ungewöhnlichsten Orten...mit den ungewöhnlichsten Projekten.

VEB Intergas
Der Staatskonzern der Kiewan-Union. Mit unglaublichem Aufwand und vielen Ressourcen stampft Intergas ganze Satellitenstädte aus dem Sumpfboden. Offiziell fördert Intergas lediglich Öl.....aber die massive Militärpräsenz um die Intergas-Kolonien herum lassen auf ganz Anderes schließen.

Die politische Lage

....ist momentan recht instabil. Noch vor 15 Jahren arbeiteten der Freiheitlich-Demokratische Block und die Union gemeinsam daran, der verbrecherischen Monarchistischen Achse in der Markomannischen Föderation und dem Umland das Licht auszupusten. Vergeblich hatte die Monarchistische Achse versucht, die revolutionären Nationen zu Boden zu ringen und die alte Ordnung wieder herzustellen und musste nun die Rechnung dafür zahlen. Doch bald kam es zu ernsten Differenzen zwischen den beiden Siegermächten...jeder der beiden Blöcke sieht in seiner politischen Philosophie die Zukunft des Planeten. Zunächst waren diplomatische Dispute an der Tagesordnung, doch mittlerweile ist die Stimmung so unterkühlt, daß beide Mächte tagtäglich mit dem Angriff des anderen rechnen. Da die ohnehin knappen Treibstoffressourcen in den Highlands durch den letzten Weltkrieg nahezu erschöpft sind, sind beide Mächte auf das Öl aus den Lowlands angewiesen - je mehr Öl, desto besser ! Quasi als Vorbereitung zum unvermeidlichen nächsten Weltkrieg stecken die Großmächte nun ihre Gebiete in den Lowlands ab und der Kampf um die ertragreichsten Ölfelder wird zunehmend agressiver - nicht nur die Nationen, sondern auch die konkurierenden Ölbohrgesellschaften bekriegen sich mit harten Bandagen....niemand weiß, wann der Funken kommt, der die Situation zum Eskalieren bringt.

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