Pen & Paper - Spielsysteme > D&D4E
Ist D&D 4 "back to the roots"?
Roland:
--- Zitat von: Mike am 11.04.2010 | 14:43 ---Ich persönlich glaube allerdings sogar, dass dies den Leuten bei Wotc sehr wohl bewußt ist und sie es absichtlich so gestallten haben, ...
--- Ende Zitat ---
Das ist ein Irrglaube. WotC hat sich mit D&D4 eher in Richtung neuer Spieler gewandt, als mit D&D3. Schon allein deswegen, weil viele D&D3 Fans durch die OGL die Möglichkeit haben bei ihrem System zu bleiben, mußten sich WotC umorientieren. In meinem Bekanntenkreis sind die D&D4 Spieler fast auschiesslich Menschen mit wenig D&D3 Hintergrund.
Sashael:
--- Zitat von: Mike am 11.04.2010 | 14:43 ---Vielleicht versteht man Rollenspielregeln in einem besonders jugendlichen Alter auch besser als wenn man erwachsen ist.
Keine Ahnung woran es ganau lag, aber AD&D (mit THAC0) und auch D&D 3 konnte ich sehr schnell und gänzlich ohne dass je so etwas wie Frust aufgekommen wäre, total schnell erlernen und mitspielen.
Hätte doch D&D 4.0 besonders den Aspekt der Zugänglichkeit der Regeln für neue Spieler ein Bisschen mehr an seinen "roots" ausgerichtet, würde es vermutlich mehr Spieleinsteiger und Neulinge geben, so ähnlich also wie früher. Aber hier hat man offenbar ganz bewußt mit den alten Traditionen gebrochen.
--- Ende Zitat ---
Also ich bin 36. Wie "erwachsen" muss man sein, damit man bei der extrem guten Übersichtlichkeit von der 4th Ed nicht mitkommt? o.O
THAC0 ist definitiv in der Top10 der beklopptesten Regeln der Rollenspielgeschichte, von anderen Regeln (ST%, Rettungswürfe) von AD&D reden wir besser mal nicht. Der Index der 3.x war einfach nur zum Kotzen, Zauber nachschlagen raubte Spielzeit ohne Ende und die Grapple-Regeln lass ich mal unter dem Teppich des Schweigens +5 verschwinden.
Mal zum Thema Zugänglichkeit für Neueinsteiger.
Stellt sich für mich langsam die Frage, ob du hier vielleicht nur durch die Hintertür sinnlos Editionsbashing betreiben willst.
Benjamin:
Und trotzdem ist für manche AD&D ganz schön Oldschool im Gegensatz zu 4e.
Komisch, oder? :D
Sashael:
--- Zitat von: r0tzl0effel am 12.04.2010 | 09:01 ---Und trotzdem ist für manche AD&D ganz schön Oldschool im Gegensatz zu 4e.
Komisch, oder? :D
--- Ende Zitat ---
Nö, ganz und gar nicht. Und manche haben mit der 4th Ed den meisten Spass an D&D seit der ersten deutschen D&D-Version. Darum geht es auch gar nicht.
Ich bezog mich nämlich nicht auf die Old-Schooligkeitvon AD&D sondern auf die nicht nachzuvollziehenden Äußerungen bezüglich der Kompliziertheit der 4th Ed. ;)
Mike:
Wie schon gesagt, ich spiele mit meiner Gruppe weiterhin D&D 4.0, wir haben uns also mehr oder weniger erfolgreich durchgebissen und mittlerweile haben wir sogar richtig Spaß daran. Ich will daher sicher nicht einfach nur D&D 4.0 schlecht machen, denn wenn man mal die vielen Regeln einigermaßen verinnerlicht hat, so ist es ein tolles System an dem man viel Spaß haben kann. Jedoch war es ein absolut unzumutbares Unding, dieses System als Neueinsteiger zu erlernen wenn man niemanden dabei hat, der es kennt und einem erklären kann.
Die Bücher mögen auf jemanden der sich mit anderen Editionen oder Systemen auskennt ganz toll strukturiert wirken, für jemanden wie mich der seit Jahren keine Rollenspiele mehr gespielt hat oder meine Mitspieler, die noch nie Rollenspiele gespielt haben, waren sie einfach nur ein völlig unstrukturierter und chaotischer Mist in dem man endlos suchen musste, um genügend Hinweise zu finden wie man eine Regel möglicherweise verstehen könnte.
Als ich vor Jahren mit AD&D und auch D&D 3 angefangen habe, bin ich als Spieler zu bestehenden Gruppen dazugestoßen, so dass ich in der komfortablen Situation war, jemanden zu haben der sich auskennt und mir Fragen schnell erklären kann. Heut zu Tage wüsste ich all die Regeln natürlich auch nicht mehr im Detail, da ich das Zeug seit Jahren nicht mehr gespielt habe, aber ich habe deutlich in Erinnerung wie leicht und schnell das erlernbar war. Der THC0 war auch nicht so wild wie er manchmal dargestellt wird, oder ist Minus plus Minus Rechnen echt so schwer? Möglicherweise würde es mir deutlich schwerer fallen diese alten Editionen zu erlernen wenn ich sie aus einer vergleichbaren Situation heraus zu erlernen versuchen würde wie das bei D&D 4.0 der Fall war, nämlich gänzlich ohne jemanden der etwas erklären kann und nur aus Büchern heraus. Aus diesem Grund ist mein Vergleich der Zugänglichkeit für Neueinsteiger vermutlich auch nur bedingt anwendbar.
Jedoch fallen mit unzählige Dinge ein, wegen denen wir in unserer neuen D&D 4.0 Gruppe unterbrechen mussten und nach Regeln suchten, die sich leider alles andere als leicht finden ließen (egal wie oft ihr hier das angeblich so gut strukturierte PHB und seinen Index lobt). Wenn sie sich denn überhaupt finden ließen. Das führte dazu, dass mehrere Abende einfach nur im Frust endeten (und eine Spielerin sogar aufgab weil sie keine Lust hatte ihre Zeit mit dem Mist zu verschwenden), weil selbst so simple Fragen, was man denn eigentlich zu seinem Würfelergebniss addieren muss wenn man einen Basic-Attack durchführen will, zu enloser Büchersuche geführt hat, da der Kram in den Büchern einfach nicht einsteigerfreundlich erklärt wird und man zur Beantwortung einer Frage mehrere verschiedene wild im Buch verstreute Seiten aufschlagen muss.
Implements sind neben den Basic-Attacks noch so ein Beispiel welches mir gut in Einnerung ist, wegen dem wir einen kompletten Abend abgebrochen hatten, da niemand wusste wie und worauf sich die Boni davon nun genau auswirken.
Da darfst Du als erfahrener Rollenspieler und D&D 4.0-Fan sich gern fragen, ob ich "einfach nur Editionsbashing" betreiben möchte, meine Erlebnisse mit dem Einstieg ins D&D 4.0-System sind nun mal genau solche gewesen und können auch von meinen vier Mitspielern bestätigt werden. Ich persönlich stelle in dem Fall dann fest, dass Du genau das bestätigst was ich zuvor schon vermutet hatte: Erfahrene Spieler wollen keine Neueinsteiger, denn sollten diese den schwierigen Einstieg und Zugang zu ihrem Lieblingssystem kritisieren, wird ihnen gleich erst mal unterstellt, sie wollen nur "Editionsbashing" betreiben anstelle die Kritik zumindest als solche stehen zu lassen. Aber nein, gleich mal meine kompletten Erlebnisse anzweifeln und mich öffentlich als Lügner bezichtigen. Das ist ein wunderbares Beispiel wie man mit (Wieder-)Einsteigern ins D&D-System umgeht und wieviel Wert erfahrene D&D-Spieler auf neue Spieler legen. So einen Unfug gab es früher bei älteren Editionen nicht, da haben sich erfahrene Spieler noch mit den Fragen und der Kritik neuer Spieler auseinander gesetzt anstelle diesen mit unverschämten Unterstellungen zu begegnen. Daher kann allein aufgrund der Spieler-Basis und der darin etablierten Mentalität das neue D&D 4.0 nicht mehr "back to the roots" sein schätze ich...
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