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[Abenteuer] Der Todeswirbel von Klippenstadt

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Belchion:
Dr. jur. Franz Richteviel ist der Bürgermeister Klippenstadts. Er stammt ursprünglich aus Kleinkari und hat dort jahrelang als Rechtsanwalt praktiziert, immer nur an einem Fall, in dem es 37 Jahre lang darum ging, die Eigentumsverhältnisse einer Pflaume zu klären, die der Beklagte in der Minute vor Mitternacht der Nacht zu seinem 7. Geburtstag gegessen hatte. Nach diesem nervenaufreibenden Verfahren beschloß Dr. Richteviel, seinen Lebensabend in einem ruhigen und beschaulichen Ort zu verbringen – Klippenstadt wirkte da ideal. Er gewann mit seiner vorsichtigen und konservativen Art schnell das Vertrauen der Klippenstädter und wurde schließlich sogar zum Bürgermeister gewählt. Im Augenblick wachsen ihm die Dinge allerdings über den Kopf: Die Klippenstädter verfallen einem extasischen Leserkult, anstatt brav einmal wöchentlich zur Messe zu gehen und den Rest der Woche zu arbeiten und Skat zu spielen. Die örtliche Kirche wurde in einem gigantischen Unglücksfall zerstört, wobei auch Pfarrer Gotthilf Fürchtegott auf tragische Weise ums Leben kam. Zudem wird die Stadt in letzter Zeit von Erdbeben erschüttert und wenn er zum Klippenfischen geht, beißen die Fische nicht mehr. Sicherheitshalber hat Bürgermeister Richteviel sich in seiner Amtsstube eingeschlossen und unter dem Schreibtisch versteckt. Sollten sich die Helden als Helden zu erkennen geben, wird er sich ihnen zu erkennen geben und mit allem helfen, was er hat – was allerdings nicht sonderlich viel ist. Immerhin kann er ihnen Zugang zu allen Berichten und Archiven verschaffen.

Belchion:
Hendis die Neo-Meuchlerin ist extrem unauffällig, wie es sich für eine Meuchlerin gehört. Sie ist auch extrem vorsichtig und plant sämtliche Vorhaben ausführlich, wenn auch nicht ganz so übertrieben ausführlich wie die meisten Neo-Meuchler. Derzeit wird sie von „Ratze“ beschäftigt, um sowohl gegen ihn gerichtete Anschläge abzuwehren, als auch in seinem Auftrag Störenfriede aus der Welt zu schaffen. Bisher hat sie lediglich Priester Fürchtegott auf dem Gewissen, allerdings wäre es durchaus möglich, dass „Ratze“ Fummel sie auf die Helden ansetzt. Sie schätzt „Ratzes“ Engagement in der Auslöschung von Leben, da sie ja selbst sich ja ebenfalls zu diesem Metier berufen fühlt, empfindet ihn ansonsten aber als eher anstrengenden Arbeitgeber. Sollte ihr der Boden zu heiß werden, wird sie sich absetzen und hoffen, dass niemand von ihrem Vertragsbruch erfährt.

Belchion:
Das Ableben Gotthilf Fürchtegotts

Gotthilf Fürchtegott war seines Zeichens Priester des Lesers und lange Zeit die intellektuelle Autorität Klippenstadts. Er erkannte schon früh die Gefahr, die von „Ratze“ Fummel und seinem Kult ausgeht. Er erkannte allerdings nicht das ganze Ausmaß der Gefahr, sonst hätte er vermutlich Helden zu Hilfe gerufen, anstatt bloß vor dem extasischen Kult zu warnen und darüber zu predigen, dass jener Irrlehren Radiergummis verbreite. Hendis erhielt daher schon früh den Auftrag, den Priester aus dem Weg zu räumen, was sie nach nur dreimonatiger Planung auch tat. Sie passte dafür den nächsten Sturm ab, da der Priester zu diesem Zeitpunkt stets allein im Tempel war, um die Glocken zu läuten und so die Gewitterhexen abzuwehren. Sie verband geschickt den Blitzableiter mit der Glocke und überzog das Glockentau mit einem Kupfergeflecht. Zudem brachte sie im Glockenturm mehrere zerbrechlicher Flaschen mit leicht entflammbaren Flüssigenkeiten unter und brachte am Aufhänger einen Flacon mit Säure an. Während des Sturms schlug ein Blitz ein, elektrisierte die Glocke, wodurch der Flacon zersplitterte, die austretende Säure löste die Halterung der Glocke auf, welche dann zu Boden fiel und den Priester erschlug. Gleichzeitig ließ der Blitz auch die restlichen Flaschen im Glockenturm platzen und entzündete die darin enthaltene brennbare Flüssigkeit, wodurch schließlich die gesamte Kirche abbrannte. Die Trümmer wurden zwar von der Stadtwache untersucht und die Leiche geborgen, anonsten hat sich aber seit dem Brand nichts am Tempel (der jetzt nur noch aus geschwärzten Ruinen besteht) geändert.

Was sagen die NSC dazu?

Die meisten Leute wissen nur, dass Gotthilf in der Kirche war, als sie abbrannte. „Ratze“ ließ verbreiten, Gotthilf Fürchtegott sei für seine Sünden vom Leser bestraft worden, was viele glaubten. Die restlichen Einwohner wurden von den Kultisten als Sünder angeprangert und mit der Drohung, Leser könne auch sie bestrafen, eingeschüchtert. „Ratze“ Fummel wird grundsätzlich nur eine Predigt über Fürchtegotts Sündhaftigkeit halten, eine göttliche Probe auf Durchschauen zeigt allerdings, dass er lügt – sonst wirkt er nur so, als sei er stark mitgenommen bzw. bei besonders starken Fehlschlägen, fällt einem gar nichts auf.

Es bedarf daher einer fast unmöglichen Probe auf Auftreten, Bekehren, Betören bzw. einer unmöglichen Probe auf Geselligkeit oder Intrigen spinnen, um Zeugenaussagen zu erhalten. (Diese Proben können erleichtert werden, wenn die SC den NSC einen plausiblen Grund für ihre Untersuchungen vorlegen – dabei sollte bedacht werden, dass die Bewohner Klippenstadts sehr gesetzestrau sind, sich also von offiziell klingenden Angaben leicht beeindrucken lassen. Bei besonders geschickten Vorgehen der Helden können die Proben sogar ganz entfallen.

Folgende Infos sind verfügbar:
Eigentlich habe ich den Priester immer für einen sehr ehrlichen und tugendhaften Mann gehalten, ich kann mir wirklich nicht vorstellen, wie er Leser verärgert haben kann. Sein Ende hat mich wirklich erschüttert. Einmal hatte er sich bei einer Predigt sogar versehen und sich dafür in der nächsten Woche entschuldigt. So etwas sieht man heute gar nicht mehr.
Ich habe violette Flammen aus der Kirche schlagen sehen! Violette! (Bei einer einfachen Probe auf Alchimie oder einer sehr schweren Probe auf Allgemeinwissen fällt den Helden ein, dass ein sehr beliebter Brandbeschleuniger violette Flammen erzeugt)
Schon schade, dass die Kirche abgebrannt ist, kurz nachdem sie dieses wunderschöne neue Glockenseil erhalten hat.
Der Turmreparateur kann sich echt freuen, dass er schon wieder gegangen war, als Lesers Zorn auf die Kirche herabfuhr! (Bei Nachfragen erklärt derjenigen, dass kurz vor dem Brand eine Frau in die Kirche gegangen war, sie trug eine Tasche, auf der Lila & Tochter, Turmreparaturen stand. In Klippenstadt und auch sonstwo gibt es allerdings keine Firma dieses Namens)

Dr. Richteviel ordnete trotz allem eine genaue Untersuchung an, es muss schließlich alles seine Ordnung haben. Der entsprechende Bericht befindet sich in seinem Büro.

Vermerk 44/2/8149
Brand mit Todesfolg im Lesertempel

Tatzeit: 2. Tag im Monat des Radiergummis des Jahres 8149 nach dem großen Aufklappen.

Tatort: Kirche des Lesers in Klippenstadt

Tatgeschehen: Während eines Gewittersturms in der Nacht vom 2. zum 3. brannte der Tempel des Lesers vollständig nieder. In den Trümmern wurde halb unter der Glocke eine Leiche gefunden, die später als jene des Priesters Gotthilf Fürchtegott identifiziert wurde. Nach Aussagen seiner Ehefrau und des Tempeldieners begibt sich Priester Fürchtegott bei jedem Sturm in die Kirche, um die Glocken zu läuten. Andere Zeugen bestätigen, dass bei jedem Gewitter die Glocken geläutet worden wären, einige gaben an, auch während der Tatnacht die Glocke kurz schlagen gehört zu haben.

Als Brandursache ist anzugeben ein Blitzeinschlag im Glockenturm, bei dem sich vermutlich die dort befindlichen Vogelnester entzündeten und sich in Windeseile verbreiteten. Durch den Brand löste sich die Glockenhalterung, welche herabfiel und den sich darunter befindlichen Toten erschlug.

Eigene Nachforschungen im Tempel

Wenn die Helden die Überreste des Tempels unter die Lupe nehmen, so finden sie mit bei erfolgreichen schweren Proben auf Aufmerksamkeit, Sechster Sinn oder Spurenlesen folgende Hinweise:

An der Oberkante der Glocke ist ein Stück Draht festgeschweißt, der da nichts zu suchen hat. Zudem kann die metallene Halterung unmöglich vom Feuer zerstört worden sein, wenn die restliche Glocke aus dem gleichen Material den Brand überstanden hat.
In den Bodenplatten aus dem oberen Teil des Turms hat sich ein fast unsichtbarer lila Überzug gebildet, ein typisches Zeichen für Brandbeschleuniger. Hingegen fehlen die typischen Verfärbungen durch Vogelkot o.ä.

Belchion:
Samtan Grünlich ist der klippenstädter Schalterbeamte der Wichtelpost. Er ist sehr blaß und schreckhaft, seitdem „Ratze“ ihn in Begleitung einiger Weißer Wichtel aufgesucht hat, um ihn davon zu überzeugen, dass es doch wohl besser ist, sich gut mit dem Kult zu stellen. Dabei ging es ihm vor allem darum, Pfarrer Fürchtegott daran zu hindern, seinen Vorgesetzten von den Vorkommnissen zu berichten und Verstärkung anzufordern. Sollten die Helden Samtan befragen, so wird er versuchen, sie abzuwimmeln und sich dabei vermutlich in Widersprüche verheddern. Er wird auf keinen Fall erzählen, dass Ratze mit ihm gesprochen hat oder gar die Weißen Wichter erwähnen. (Einfache Probe auf Durchschauen, um zu erkennen, dass er tierische Angst hat) Wenn sie ihn zu sehr unter Druck setzen, wird er einfach durchdrehen und in Ohnmacht fallen. Die einzige Möglichkeit, ihn von seiner Angst zu kurieren, ist die hexische Psychologie (Schwere Probe im Fachgebiet Beeinflussung, Menschen oder Tränke).

Evina Schwärzlich trägt in Klippenstadt die Post aus. Sie ist zäh, mutig, naiv und läuft mit ausgesprochenen Scheuklappen durchs Leben. Dies war auch der Grund, warum Ratze seinen Einschüchterungsversuch bei ihr entnervt abgebrochen hat, allerdings werden die Helden aus ihr nur herausbekommen, dass so ein komischer Typ mit einer Kutte ihr ziemlich auf den Keks gegangen ist und schließlich entnervt davonzog, obwohl er überhaupt keine Beschwerden über die Post hatte. Aber der war wohl krank und hat Samtan angesteckt, denn seitdem er sich bei dem beschwert hat, geht es dem total schlecht.

Belchion:
Gundula Fürchtegott ist die Frau von Gotthilf Fürchtegott. Sie ist äußerst klischeebewußt und schämt sich ihrer "wilden Zeiten" (als 16jährige hat sie mal auf einer Feier heimlich vier Jungen geküsst), weshalb sie alles tut, um sich nun besonders korrekt zu benehmen. Selbstverständlich trägt sie Dauerwelle. Sie wird den Helden in jeder Hinsicht helfen, wenn es darum geht, den Tod ihres Mannes aufzuklären, sie unter anderem auch in seine Predigtnotizen sehen lassen. Außerdem wird sie darüber plaudern, dass dieser neue Leser-Kult sich irgendwie falsch anfühlt, die kann allerdings nicht genau sagen, warum. (Das Gefühl dort ist dem, welches sie beim unerlaubten Küssen hatte, zu ähnlich - ein Gefühl der Auflehnung, der Macht -, das könnte aber höchstens durch Hypnose o.ä. herausgefunden werden)

In den Predigtnotizen steht als ständig wiederkehrendes Thema, dass LESER die leeren Stellen mit einer als Fantasie bezeichneten Gabe auffüllt und so das Weltenbuch erst zum Leben erweckt. In den letzten Predigten wird dieses Thema sogar noch deutlicher aufgefüllt und er warnt vor jenen, die LESER bloß in den Lücken der Welt suchen. In seiner letzten Predigt, die er nicht mehr halten konnte, spricht er davon, dass LESER zwar Lücken braucht, um sie mit Fantasie auszufüllen, aber diese Lücken eine Grundlage brauchen - den Text der AUTORIN, dem LEKTOR den letzten Schliff gibt, bevor GESTALTER ihn in eine gefällige Form bringt und DRUCKER diese greifbar macht. Er warnt ausdrücklich davor, dass RADIERGUMMI und FEHLERTEUFEL versuchen, deren Werk so zu durchlöchern, dass es LESERs Fantasie nicht mehr gefangenhalten kann. Wenn dies passiert wird LESER das Weltenbuch gelangweilt zuklappen.

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