Pen & Paper - Spielsysteme > Savage Worlds Conversions
Wir wollen alles savagen.
Feuersänger:
In den letzten Wochen ist bei uns der Entschluss gereift, dass wir unsere Spielrunden sämtlich auf SW umstellen wollen. Als da wären:
- Conan RPG: weg vom Mongoose D20 System, weil das mit den höheren Leveln (wir sind so auf 12-13) zunehmend sperrig wird. Von mir aus wär das nicht nötig, aber der Conan-SL würde gerne ein flotteres System ausprobieren.
- Shadowrun 3: dieser SL (Eichenmeister) hat einen derartigen Widerwillen gegen das SR-System entwickelt, dass man schon von Boykott sprechen kann. Auch hier bin ich anscheinend leidensfähiger als meine Kollegen, aber ich sehe auch, dass SR3 schon wirklich sehr kompliziert und kniefieselig sein kann.
- Steampunk: genauer gesagt keine Umstellung, sondern ein Neustart, aber da soll ich nun auch eine Runde leiten, und da hab ich mir gedacht, SW müsste sich doch anbieten.
Heute also haben wir uns getroffen, um unsere Charaktere umzustellen - wir wollen die jeweiligen Kampagnen mit denselben Chars weiterspielen. Dabei haben wir gar nicht erst versucht, sie zu "konvertieren", sondern wollten die jeweiligen Konzepte mit SW nachbauen.
Da wir bei Conan wie gesagt so knapp auf Level 13 sind, haben wir uns hier überlegt, das sollte mit "Veteran" halbwegs gut abgebildet sein. Also acht Advancements für jeden. Als Spielhilfe habe ich "Savage Sword of Conan" mitgebracht.
Bei Shadowrun haben unsere Chars zwar noch nicht so viel Karma, aber da fängt man ja vom Start weg ziemlich kompetent an. Nach einigem Debattieren haben wir uns auch hier für acht Advancements entschieden. Als Konversionshilfe haben wir "Daring Tales of the Sprawl" ausprobiert (kurz DTS).
Wir haben uns also einen Nachmittag Zeit genommen, uns hingesetzt und gebastelt. Bei Conan ging das relativ flink, bei Shadowrun geriet ordentlich Sand ins Getriebe, vor allem hinsichtlich der Cyberware. (Achja, der bisherige Hexer-Spieler will bei der Gelegenheit auf was nichtmagisches umsteigen.)
Um es kurz zu machen: wir sind mehrheitlich bisher nicht so ganz zufrieden. Selbst mit acht Advancements wirken die Charaktere wesentlich schwächer und imkompetenter als nach den alten Systemen. Um es mal so zu sagen, 1-2 Skillpunkte Verbesserung pro 2-3 Spielabende erscheint uns doch ziemlich mickrig.
Nein, wir haben noch nicht gespielt, es noch nicht ausprobiert. Aber besonders ermutigend wirkt es halt nicht, wenn man auf den Charakterbogen seines "Veteranen" schaut, und einen da bei den Fertigkeiten lauter "d4" anglotzen, Wild Die hin oder her.
Nunja. Wollte das nur eben mit euch teilen, und mal nachfragen, ob ihr bei der Umstellung bestehender Runden auch solche Erfahrungen gemacht habt. Tatsächlich spielen werden wir wohl erstmalig am kommenden Freitag (Conan); für Shadowrun werden wir uns nochmal Gedanken machen müssen, weil wir da mit der Cyberware-Regelung von DTS nicht so ganz zufrieden sind.
YY:
Ich habe erst einmal eine "hot conversion", also spontan mitten in einer laufenden Kampagne, gemacht; von DL:C auf DL:R.
Genau genommen haben wir die Charaktere konvertiert und die "Vorlagen" für weitere DL:C-Runden behalten, aber das ist ja erst mal egal.
Die Konvertierung habe ich völlig frei Schnauze vorgenommen, also abseits der Charaktererstellung und "X advancements müssten passen", sondern einfach so aufgeschrieben, wie wir es für passend hielten.
Das war wohl deswegen völlig unproblematisch, weil DL:C sowieso zufällige Charakterstellung hat und deswegen die SCs von vornherein sehr unterschiedlich ausfallen.
Ich hätte es aber auch für andere Systeme so gemacht bzw. machen wollen.
Das funktioniert halt nur dann so richtig, wenn man sowohl das Originalsystem als auch SW schon etwas ausgiebiger gespielt hat und entsprechend einschätzen kann, was ungefähr äquivalente Kompetenzgrade sind.
Aber wenn das so weit stimmt, halte ich das für die beste Methode.
Und als Anmerkung:
Mir wäre es ein Graus, die eigentliche Settingkonvertierung und die SC-Konvertierung gleichzeitig zu machen.
Zuerst kommt bei mir immer die Settingkonvertierung, und wenn da die größten Sorgenkinder abgehandelt sind, gehts an die SCs.
Feinabstimmung kann man dann freilich immer noch machen, aber dass erst bei der SC-Konvertierung die Frage nach der regelseitigen Behandlung recht umfassender Bereiche (wie hier halt die Cyberware) gestellt wird...das hinterläßt bei mir ein ungutes Gefühl.
Darkling ["beurlaubt"]:
Hast du dir mal den Science Fiction Gear ToolKit angeschaut? Da hast du drei verschiedene, optionale Möglichkeiten (per Arkanem Hintergrund, als Talente oder als Ausrüstung), wie man Cyberware mit Savage Worlds umsetzen kann.
Heretic:
Tip: Nicht über Fertigkeitenhöhe gehn, Edges sind A und O bei SW.
Ansonsten:
Für Cyberware, SF generell und gewisse andere Dinge sind die Toolkits sehr zu empfehlen...
Feuersänger:
Toolkits? Sorry, ich bin noch total grün im SW-Bereich, da müsst ihr mir näher erklären, was das ist und wo ich die finde. =)
Cyberware als Edges find ich schwachsinnig, pardon. Edges sind für mich etwas, was eine Besonderheit des Charakters darstellt. Und keine gekaufte Ausrüstung, die man halt zufälligerweise _im_ Körper trägt statt außendran. Ich muss ja auch kein Edge kaufen, wenn ich ein Sturmgewehr haben will.
In DTS wird auch Cyberware behandelt. Und zwar nach folgendem Prinzip: Jedes Attribut und jede Fertigkeit kann mit Cyberware verbessert werden. Es gibt jede Cyberware in 3 Stufen. Jede Stufe erhöht den _Wild Die_ um 1 Stufe, also auf d8, d10, d12. Der eigentliche Trait/Skill bleibt unverändert. Die Trappings darf man sich dabei frei ausdenken.
Problem #1: DTS ist ein "Pulp" Setting. Es wird empfohlen, dass sich halt jeder einfach alles Frei Schnauze an Cyberware aufschreibt, was er gerne möchte, und auch zwischen den Sitzungen ohne buch zu führen aufrüsten darf. Das widerspricht schonmal unserem Spielstil, weil der wirtschaftliche Aspekt bei uns zwar nicht bei Kleinscheiss, wohl aber bei teuren Anschaffungen wie Cyberware eine Rolle spielen soll.
Für diese Fälle bietet DTS zwar auch eine Preisliste -- aber das nützt uns wieder nicht viel, weil man in SW ja immer bitterarm anfangen soll, und es nirgends einen Vorschlag gibt, wie man die Starressourcen nach Priorität umsetzen kann.
Problem #2: SR-Cyberware ist halt sehr detailliert und hat verschiedene Auswirkungen, wie auch umgekehrt sich eine Cyberware auf verschiedene Werte auswirken kann. Z.B. die allseits beliebten Hochleistungsgelenke erhöhen die physische Reaktion um 1 und geben 1 Würfel auf alle Kampf- und köperlichen Fertigkeiten. Das kann man unmöglich so auf SW übertragen.
Außerdem ist das Initiativesystem mit mehreren Durchgängen ein zentraler Bestandteil des SR-Kampfsystems. Und schließlich impliziert das, dass Extras keine Cyberware haben können.
Problem #3, eh ich's vergesse: meine Mitspieler sind voreingenommen gegen die SW-Initiativekarten. Sie wollen lieber würfeln. (Mir wär's egal bzw wär ich eigentlich neugierig auf die Karten). Wir haben da erstmal ad hoc was aus dem Ärmel geschüttelt: AG+SP+Wild Die. So sind halt Wildcards prinzipiell schneller dran als Extras.
Naja. Ich werd mich wohl demnächst mal hinsetzen müssen und mir was zum Thema Cyberware selber ausdenken, um SR und SW besser unter einen Hut zu bekommen. Wer weiß, vielleicht bekomm ich ja mit der Zeit eine richtige SR-Settingconversion zusammen.
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