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[13Mann] Qualität der Übersetzung - wann kommt die Neuauflage?

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Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder):
Und nachdem der Ruf der Natur beantwortet wurde OT: Rechnet mal nach, was eine anständige Übersetzung von Pathfinder kosten würde, d.h. übertragt den Fitzeldruck auf Normseiten (30 Zeilen, max. 60 Anschläge) und multipliziert das mit ca. 16,00 Euro pro Seite, das ist laut VdÜ ein gangbares Mittel. Ich komme, grob überschlagen, auf ca. 1000 Seiten.

Wer glaubt, daß Ulisses 16.000 € an den / die Übersetzer gezahlt hat? Wie groß war die Erstauflage? Ich bin mal kühn und sage 2000 Stück. Die haben garantiert keine 8 Euro pro Buch für die Übersetzungs ausgegeben.

Und nun schaun wir uns 13Mann an, die, seien wir ehrlich, ein Nischenprodukt vermarkten. Was denkt ihr, können die pro Normseite rüberschaufeln? Eben. Ein asbolutes Nischenprodukt, a work of love, mit hohem Risiko. Wie groß ist deren Auflage? 1000 wenns hochkommt, oder? Wie groß ist da wohl das Übersetzungsbudget? Das Ganze soll ja auch bezahlbar bleiben.

Was das Gejammer des OP angeht: WIEVIEL WÜRDE ER DENN ZAHLEN? Was ist ihm eine gute Übersetzung wert? Wenn Windjammer und alle anderen Interessenten sagen, sie seien gewillt, 10 € mehr für eine gute Übersetzung auszugeben, dann kann der Verlag anständig entlohnen, dann erkläre sogar ich mich bereit. Da das aber wahrscheinlich illusorisch ist - Geiz ist in D ja immer noch geil - haben Kleinstverlage wirklich nur Bruchteile zur Verfügung. WIe ich schon sagte: Selbst 1/4 ist, ganz ehrlich, üppig (das wäre so der Rahmen, den ich bei Pathfinder vermuten würde, mithin also die Ausnahme).

Im Klartext: Profiübersetzer gibt es in diesem Markt nicht, allenfalls (sehr) kundige Laien wie Dr. Rainer Nagel, den ich von meiner Studienzeit her sehr schätze. Er ist Sprachwissenschaftler, aber eben kein professioneller Übersetzer. Solange der Markt ein Nischenmarkt ist und / oder der Kunde eben nicht deutlich tiefer in die Taschen greift, solange werden die Kleinverlage und auch Häuser wie Ulisses und Pegasus auf selbstausbeutende Fans mit mehr oder minder großen Kenntnissen zurückgreifen müssen. Das kann gutgehen (Savage Worlds GE, Manticore hatte auch Glück), muß aber eben nicht.

(Wer sich noch fragt, was nicht-literarische Übersetzer bekommen: Je nach Textkomplexität zwischen 1,25 und 4,00 pro Zeile.)

EDIT: Ey, kuckstu auch hier, ne.

Thot:

--- Zitat von: Achamanian am 29.04.2010 | 00:21 ---Finde ich nicht.

--- Ende Zitat ---

Na, dann denke mal nach, warum Du überhaupt von der Existenz der deutschen RoleMaster-Ausgabe weisst.


--- Zitat ---Viele Verlage kriegen ihr Geschäft auch ohne diesen albernen Autovertreter-Tonfall gemacht. [...]

--- Ende Zitat ---

Welche denn?

killedcat:
Ich finde, ...
- was ich an Überstetzungen hier gelesen habe tatsächlich nicht gut.
- sowas sollte man (in freundlichem Ton) an den Verlag schreiben (damit die sich bessern können).
- das ist nicht gleichbedeutend mit einem schlechten Regelwerk.
- die Qualität der Form ist nur eines von vielen Kriterien und für die meisten nicht das wichtigste.
- sowas sollte nicht einreißen, es ist aber auch kein Drama.
- die wenigsten von uns wissen, wie dieses Buch entstanden ist. Wir sollten uns also mit Verurteilungen zurückhalten.

Ich glaube, damit habe ich das Thema für mich erschöpfend behandelt.

Kermit:

--- Zitat von: Tearmaster am 29.04.2010 | 03:14 ---Was das Gejammer des OP angeht: WIEVIEL WÜRDE ER DENN ZAHLEN? Was ist ihm eine gute Übersetzung wert? Wenn Windjammer und alle anderen Interessenten sagen, sie seien gewillt, 10 € mehr für eine gute Übersetzung auszugeben, dann kann der Verlag anständig entlohnen, dann erkläre sogar ich mich bereit. Da das aber wahrscheinlich illusorisch ist - Geiz ist in D ja immer noch geil - haben Kleinstverlage wirklich nur Bruchteile zur Verfügung. WIe ich schon sagte: Selbst 1/4 ist, ganz ehrlich, üppig (das wäre so der Rahmen, den ich bei Pathfinder vermuten würde, mithin also die Ausnahme).

--- Ende Zitat ---
Das ist aber ein seltsames Totschlagargument, dem es meiner Meinung nach etwas an Stichhaltigkeit fehlt. Dann müssten alle übersetzten Rollenspielwerke holprig zu lesen sein, was sie ja definitiv nicht sind. Auch bei kundigen Laien sollte man ein gewisses Maß an Qualität erwarten dürfen. Und gut, einen Profiübersetzer bekommst du vielleicht mit dem üblichen RPC-Budget kaum zu fassen, aber doch mit Sicherheit engagierte Anglistikstudenten in höheren Semestern, die, wie an eigentlich allen deutschen Universitäten üblich, einige Übersetzungskurse belegt haben (und einige dieser Kurse gehen echt unter die Haut, kann ich euch sagen). Die sollten dann in der Lage sein, flüssige Texte zu verfassen.
Davon mal abgesehen sind die Beispiele des Eingangsthreads vielleicht nicht sprachlich elegant, aber ganz furchtbar schrecklich sind sie auch nicht. Und wer da die Übersetzungsfehler rauslesen kann, kann ohnehin genug Englisch, um das Buch auch im Original zu lesen. Die anderen werden es kaum bemerken. Daher wieder mein Aufruf: Kauft mehr Originale und macht eure eigenen Übersetzungsfehler!

Tequila:

--- Zitat von: Kermit am 29.04.2010 | 08:19 ---... Daher wieder mein Aufruf: Kauft mehr Originale und macht eure eigenen Übersetzungsfehler!

--- Ende Zitat ---


Genau, wozu die kleinen Liebhaberverlage unterstützen, die sich bemühen, uns deutsche Regelwerke zu liefern?

Wann endlich wird es ein Letzter verstehen, das man nur mit deutschen, leicht zugänglichen Regelwerken, auch Neulinge in das Hobby bringen kann? Kaum jemand wird sich ein neues Hobby, das derart Einarbeitungs und Zeitintensiv ist wie das Rollenspiel, freudestrahlend beginnen, wenn gleichzeitig noch eine Sprachhürde dazu kommt...

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