Autor Thema: Der Krieger außerhalb des Kampfes  (Gelesen 9104 mal)

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Offline Pesttanz

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #50 am: 29.04.2010 | 07:44 »
Hmmm... unterschiedliche Erfahrungswerte, würde ich mal sagen. Sieht man von ein paar wenigen D&D 3 Charakteren ab habe ich noch keinen einzigen Krieger erlebt, der nicht auch außerhalb des Kampfes mit brauchbaren Fähigkeiten aufwarten konnte. Von daher kann ich diesen "Fakt" nicht bestätigen. Gehen wir mal von D&D weg zu anderen Systemen:

Nun, nimm mal z.B. noch Earthdawn oder Shadow Run. Ein Krieger kann kämpfen, und sonst nicht wirklich etwas.  Ja ich weiß theoretisch gibt es da Möglichkeiten, dass...bla... Es gibt aber nur wenige Systeme, die den Klassen feste Klassenbezogene (und eben nicht völlig absurde/fremde Talente) Fähigkeiten zuschreiben. Ein Beipsiel: Ein Krieger ist eine imposante Erscheinung. Diese hat er aber doch auch außerhalb des Kampfes. Warum gibt es kein Talent/Fähigkeit dafür? Soetwas in der Art wie "Eindruck" oder "Präsenz". Wenn ein System sagt, dass die normalen Krieger z.B: in einer Akademie ausgebildet wurden, dann sollte es doch eigentlich nich viel leichter sein, ihm Klassenbezogene Fähigkeiten zu geben, die er auch außerhalb des Kampfes anwenden könnte.

Mal kurz zu DSA: In DSA 3 konnte jeder Typus alles. Natürlich nicht gleich gut, aber prinzipiell hatte jeder jedes Talent auf einen Wert. Dies gefiel mir schon damals nicht so besonders. In der 4er Version haben sie wirklich einiges am Regelsystem verbessert. Vielelicht würde ich DSA auch sympathischer gegenüber stehen, wenn es die Vierer in meiner Jugend schon gab, aber OK das ist jetzt ein anderes Thema.

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #51 am: 29.04.2010 | 10:15 »
@Eulenspiegel: das klingt in der Theorie nett, aber kannst du das auch leiten? Mal abgesehen davon, dass die Gruppe kaum etwas zusammen tut, sondern alles koordinierte Einzelaktionen sind. Die Praxis sieht aber wenigstens bei mir so aus, dass ich es als SL zu unübersichtlich finde, die Gruppe derart zu splitten, und auch andere SLs unter denen ich gespielt habe, haben das vermieden. Im Endeffekt sind es dann nicht parallele Szenen, in denen jeder seinem Spezialgebiet nachgeht, sondern die Szenen werden nacheinander mit allen zusammen durchgeführt.

Allein ein Kampf, der parallel zu einer Szene, die sich schlecht in Runden spielen lässt, stattfindet, wäre imho in der Spielleitung kaum zu koordinieren. Oder nicht?

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« Letzte Änderung: 29.04.2010 | 10:17 von Tudor the Deadish »
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Offline Pesttanz

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #52 am: 29.04.2010 | 10:25 »
Die Szenen sind alle so spielbar und auch zu leiten.

Szene 1 würde ich z.B. so gestalten. Der Krieger stellt sich dem mächtigsten Feind. Der Gelehrte muss die Schriften entschlüsseln, um das Tor, wo evt ein Dämon beschworen wird zu schließen. Andere Chars könnten tricksen, oder kleinere Gegner haben.
Erstmal würde ich mir eine Rundenzahl notieren wie viel Zeit die Gruppe hat bevor der Dämon durch das Tor kommt. Der Gelehrte muss eine vorgegebene Zahl an Proben schaffen. Statt zu kämpfen, würfelt der Gelehrte, wenn er dran ist die Probe.

Das stelle ich mir sogar richtig spannend vor. Jede runde erwähne ich, das die Zeit knapper wird und jeder Char hat in jeder Runde etwas zu tun. Das geht, wenn der SL nur will.

Ein richtiger Split wie z.B: in Szene 3 beschrieben, ist natürlich etwas schwieriger, aber ist auch möglich und habe ich auch schon so geleitet. Jeder "Schauplatz" (Also jeder Held oder Gruppenteil) bekommt etwa 1 Minute Realzeit und dann ist der nächste dran usw. Das kann man stimmungsvoll umsetzen und die Spieler langweilen sich nicht. Allerdings sollten solche Splits nicht überhand nehmen.
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Eulenspiegel

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #53 am: 29.04.2010 | 11:55 »
@ Tudor the Deadish
Die 1. Szene habe ich noch nicht gespielt, aber ich plane sie für demnächst.
Es wird ungefähr so ablaufen:
Alle 4 Runden kommen 5 "Mini-Dämonen" aus dem Portal. Alle 8 Runden zusätzlich ein mittlerer Dämon. Alle 16 Runden ein zusätzlicher großer Dämon. Und nach 32 Runden würde ein riesiger Dämon erscheinen. (Aber ich hoffe mal, dass sie bis dahin das Portal bereits geschlossen haben.)

Im Raum verteilt gibt es mehrere Inschriften. Er kann diese nun untersuchen und Erfolge sammeln, um das Portal zu beeinflussen:
a) Aufladezeit des Portals hochsetzen/Rundenzahl hochsetzen: Für jeweils 5 TaP* dauert es jeweils eine Runde mehr, bis die nächste Dämonenwelle kommt. (Das heißt, bei 5 Tap* würden Mini-Dämonen alle 5 Runden und der mittlere Dämon alle 9 Runden erscheinen.)
b) Größe des Portals verkleinern: Im Augenblick passen maximal 8 Dämonen Dämonen gleichzeitig durch das Portal. Für jeweils 5 TaP* wird die maximale Anzahl an Dämonen, die durch das Portal passen, reduziert.
c) Verbindung stören: Für jeweils 5 Tap* die Angriffs- und Verteidigungswerte der Dämonen um 1.
d) Pentagramm verstärken: Für jeweils 5 Tap* kann man das existierende Pentagramm um das Portal verstärken. Sobald ein Dämon das Portal verlässt (und damit durch das Pentagramm geht), erleidet es einen Schadenspunkt pro 5 TaP*.

Der Gelehrte muss sich jetzt entscheiden, welche Sache er untersucht.
Und ich überlege mir, ob es nur 1 Swift Action, eine Standardaktion oder eine ganze KR dauert, damit er seine Erfahrung umsetzen kann.

Auf alle Fälle darf der Gelehrte halt pro KR eine geeignete Wissensprobe machen, wenn er vor der entsprechenden Inschrift (oder dem Pentagramm) steht. (Der Gelehrte schafft pro Runde durchschnittlich 2-3 TaP*. Andere, die ihn unterstützen, evtl. 0-1 TaP*)

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #54 am: 29.04.2010 | 12:26 »
Ja, gut. Ich hatte es etwas über die Beispiele verallgemeinert. Solange alle örtlich und zeitlich versammelt sind, gehts. Allerdings würde mir persönlich die Analyse des Portals seitens des Gelehrten zu schnell bzw. zu einfach gehen. Das ist imho ein klares Zugeständnis an die Zeiteinteilung, die der Kampf nunmal in Runden vorgibt. Es läuft darauf hinaus, ob der Gelehrte auf Anhieb die Inschriften durchschaut und quasi instantan etwas dagegen tun kann. Kann man so machen, würde mir aber nicht so sehr gefallen.
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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #55 am: 29.04.2010 | 13:25 »
Najaaa ist Geschmackssache. In dem Falle geht es nicht großartig anders. Außerdem muss er seine Proben, ob er es schafft erstmal schaffen. Sagen wir mal es sind 10 Runden Zeit. 5 Proben müssen innerhalb dieser Zeit gelingen. Er kann davon auch ne Menge verhauen. Zeit ist um der Gelehrte hat es nicht geschafft...

Oder natürlich so wie Eule schrieb.
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Offline Yellow

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #56 am: 29.04.2010 | 15:23 »
Nun, nimm mal z.B. noch Earthdawn oder Shadow Run. Ein Krieger kann kämpfen, und sonst nicht wirklich etwas.  Ja ich weiß theoretisch gibt es da Möglichkeiten, dass...bla...
Earthdawn kenne ich jetzt nicht so gut. Habe ich zwei oder drei Spielsitzungen lang gespielt, aber keine positive Erinnerung daran. Lag vermutlich an dem vollkommen unfähigen Spielleiter. Aber Shadow Run? Wo ist das Problem bei Shadowrun? Sich da einen halbwegs vielseitigen Charakter zu erstellen ist doch nicht wirklich ein Problem.

Mal kurz zu DSA: In DSA 3 konnte jeder Typus alles. Natürlich nicht gleich gut, aber prinzipiell hatte jeder jedes Talent auf einen Wert.
Jetzt verstehe ich dich überhaupt nicht mehr. Einerseits beschwerst du dich, wenn ein Krieger außerhalb des Kampfes nichts anderes kann, wenn jetzt aber ein System jedem Charakter theoretisch alle Möglichkeiten offen lässt, dann gefällt dir das auch nicht? Jetzt bin ich wirklich irritiert...

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #57 am: 29.04.2010 | 16:14 »
Zitat
Allein ein Kampf, der parallel zu einer Szene, die sich schlecht in Runden spielen lässt, stattfindet, wäre imho in der Spielleitung kaum zu koordinieren. Oder nicht?
Wer das nicht kann, ist ein Amateur.

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #58 am: 29.04.2010 | 16:54 »
Da ich nicht fürs Spielleiten bezahlt werde (obwohl ich es verdient hätte!!!  :Ironie:), bin ich kein Profi-Spielleiter und ergo natürlich ein Amateur.  ;)
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

Korrigiert meine Rechtschreibfehler!

Offline Pesttanz

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #59 am: 29.04.2010 | 17:37 »
Earthdawn kenne ich jetzt nicht so gut. Habe ich zwei oder drei Spielsitzungen lang gespielt, aber keine positive Erinnerung daran. Lag vermutlich an dem vollkommen unfähigen Spielleiter. Aber Shadow Run? Wo ist das Problem bei Shadowrun? Sich da einen halbwegs vielseitigen Charakter zu erstellen ist doch nicht wirklich ein Problem.
Jetzt verstehe ich dich überhaupt nicht mehr. Einerseits beschwerst du dich, wenn ein Krieger außerhalb des Kampfes nichts anderes kann, wenn jetzt aber ein System jedem Charakter theoretisch alle Möglichkeiten offen lässt, dann gefällt dir das auch nicht? Jetzt bin ich wirklich irritiert...

Erst einmal. Es war keine Beschwerde, sondern eine von Freunden und mir aufgestellte These. Und zweitens meinten wir damit Klassen bezogene Fähigkeiten. ;) Natürlich betrifft das nicht nur den Krieger.
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Offline Yellow

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #60 am: 30.04.2010 | 02:27 »
Und zweitens meinten wir damit Klassen bezogene Fähigkeiten. ;) Natürlich betrifft das nicht nur den Krieger.
Da stellt sich dann allerdings die Frage: was ist bei einem System ohne klassenbezogene Fertigkeiten eine klassenbezogene Fertigkeit? Wenn wir mal D&D außen vor lassen haben meiner Erfahrung nach ja die wenigsten Systeme noch eine solche Zuordnung. DSA, Shadworun, 7te See, (o)WoD bzw Storyteller-System, Call of Cthulhu, Mechwarrior, Legend of the Five Rings... alles Systeme, bei denen im Prinzip jeder alles lernen kann. Keine Fertigkeit ist Klassenexklusiv (Disziplinen, Gaben etc. bei WoD mal außen vor gelassen), und keine Fertigkeit/Fähigkeit ist für irgendeine Klasse günstiger.

Um beim von dir an einer Stelle gebrachten Beispiel Shadowrun zu bleiben: das System macht ja eine solche Unterscheidung nicht. Jeder kann alles lernen (magische Fähigkeiten mal ausgenommen). Ist also "Athletik" nun eine klassenbezogene Fertigkeit oder nicht? Und wenn ja: für welche "Klasse"? Und aufgrund welcher Kriterien?

Der Vorteil von solchen Klassenlosen System ist doch eben der, dass es keine klassenbezogene Zuordnung von Fertigkeiten gibt. Das man seinen Charakter frei erstellen und entwickeln kann. Das man eben nicht zum Fachidioten wird, wenn man es nicht möchte.

Offline Pesttanz

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #61 am: 30.04.2010 | 06:34 »
Bleiben wir bei Shadowrun, in Ordnung.

Natürlich kann man sich auch dort die Fähigkeiten selber zusammen stellen, richtig. Aber was wird ein Straßen Samurai wohl tun? Die ganze Beschreibung der Klasse ist auf möglichst effektiv drauf hauen angelegt. Ich habe i.ü. nichts gegen Shadowrun. Das Regelsystem ist imo sogar richtig gut.
Generell habe ich noch nicht mal gesagt, dass der Krieger außerhalb des Kampfes nichts drauf hat. Ich habe die Frage nur zur Diskussion gestellt. Irgendwer sagte hier, dass Magier in vielen System zu gut weg kommen. Da muss ich demjenigen auch Recht geben.
Eine klassenbezogene Fähigkeit ist, wenn nicht fest vorgegeben, eine die a) der Beschreibung der Klasse im Setting entspricht b) etwas passendes zum Charakter.
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