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[Crimebuster-Setting] Feuergefecht-Szene aufpeppen - wie?

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Markus:
Alles klar.
In dem Fall würde ich vor allem versuchen, die Umgebung mit möglichst viel Zeug auszustatten, hinter dem man Deckung nehmen kann, mit dem man werfen kann, dass abbrennen kann. Das sollte eigentlich reichen. Wach-/Kampfhunde wären noch eine Idee, Entwaffnung und ein Nahkampf mit Bootshaken....

OT:
Vielleicht zum Hintergrund: Ich würde wahnsinnig gerne The Wire als RSP umsetzen, nur wüsste ich nicht wie. Insofern hätte es mich jetzt wahnsinnig interessiert, wenn du die Aspekte von The Wire, die mich faszinieren irgendwie in's RSP gebracht hättest. Daher meine Hartnäckigkeit.

Harlan:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Alles klar:

The Wire hat erst mal meine Folie für die Polizisten-Gruppe abgegeben. Meine Spieler kennen die Serie nicht! Ich habe bei der Charaktererschaffung vorgegen, dass alle Protagonisten einer Einheit angehören, die etwas quer zur sonstigen Hierarchie steht. Die Spieler sollten eine Begründung dafür nennen, warum sie in der Enheit gelandet sind und warum sie deren Erfolg wollen (bis dahin war alles abstrakt). Dabei sind feine Biographien rausgekommen, in denen man die Wire-Protagonisten widerfinden konnte. Als unmittelbaren Vorgesetzten habe ich Ihnen den inkompetenten Häuslebauer vorgesetzt.

Im zweiten Schritt habe ich ein großes "X" auf ein Blatt gemalt. Die Spieler haben daraufhin angefangen, ihre bisherigen Ermittlungerfolge gegen "den Russen" zu beschreiben und dadurch ein immer größeres Netzwerk aus Drogen (Meth), Toten, Morden, Prostitution und Politik skizziert, dem sie auf der Spur waren.

Im dritten Schritt gab es eine Konfrontation mit einem höherrangigen Polizeimajor: er braucht (aus Haushaltsgründen und wegen politischem Druck) einen vorzeigbaren Erfolg in 48 Stunden. Sonst wird der ganze Laden dicht gemacht.

Jetzt ist was lustiges passiert: die Spieler haben sich zu einem Schlag gegen eine Drogenküche entschieden, weil ihnen dies in der kurzen Zeit gut machbar erschien. Dabei war aber allen klar, dass diese Aktion dem Kampf gegen den Russen und seine Krake eher abträglich sein würde, weil eben nicht am stinkenden Kopf, sondern am schlüpfrigen Ende angepackt wurde.

Dadurch war ein tragischer Grundton gesetzt, der mir auch in The Wire sehr gut gefallen hat.

Die Küche haben sie in einem housing project angesiedelt, so dass es mir nicht schwer fiel, die towers abzubilden. Na, ich will jetzt nicht mit den Details der Ermittlungsarbeit nerven. Für die Überwachungsarbeit wurden Kameras und Mikrophone beschafft (connections und Überreden). Und ich war ziemlich begeistert, dass die Recherche schließlich bis in eine Schule geführt hat, die früher von einer Drogentoten besucht wurde.

Lass es mich mal so sagen: ich nehme aus the Wire alles mit, was mir die Beschreibung von Institutionen im modernen Amerika plastisch macht. Aber ich will eben nicht nur eine "realistische" Welt abbilden, sondern immer mal was in die Luft jagen lassen. Und Verfolgungsjagden wollte ich auch dringend im Setting haben. Dafür steht für mich Miami Vice.

Ein kruder mash-up. Zugegeben. Aber solange es allen Spaß macht . . .

Ich glaube, es sind klare, harte Schnitte zwischen den Szenen nötig, um die Stimmung jeweils passend zu setzen. Daher ist es auch ganz schön, wenn wir uns nächstes Mal auf den Kampf stürzen, um dann mit etwas Abstand wieder "die Polizeiarbeit" aufzunehmen.

Und ich überlege noch, ob ich den Vorschlag aus der GE: "Massenkampfregeln für Gerichtsverhandlungen" gut übernehmen kann.

Wir sind ja auch noch ganz kleine savages, die einfach nur spielen wollen.

Markus:
Jetzt hab ich's verstanden. Da passt das dann auch mit der Aktionszene.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)FWIW: Meine größte Sorge bei dieser ein-seitigen Umsetzung (also nur Cops) wäre, dass die Spieler relativ schnell frustriert werden, wenn der SL sie dauernd stresst und gleichzeitig bei den Gegnern auf die Tränendrüse drückt. Bei euch scheint das durch recht aufgeschlossenen Spieler und viel Player Empowerment sehr gut zu klappen. Dafür fehlen mir die Leute.
Aber ich würde - gerade auch zur Ermittlungsarbeit - dazu gerne mal ein Diary lesen. http://tanelorn.net/index.php/board,176.0.html

Buddz:
Spoiler, da OT:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Ich muss hier mal eine Lanze für Miami Vice brechen. Diese Serie ist lange nicht der inhaltsleere Effektpopper als welche sie so oft dargestellt wird. Es gibt spektakuläre Szenen, ja, aber genau wie Markus es über The Wire schreibt, gewinnt hier nicht das Gute. Die Miami Vice Folgen, bei der das Gute am Ende triumphiert sind an einer Hand abzuzählen. Die Protagonisten versuchen ihr Bestes, aber am Ende stehen sie immer vor einer Wand aus Korruption und Bürokratie. Gerade durch den Fokus auf die Äußerlichkeit (schöne Autos, schnelle Frauen, Armani Anzüge, Explosionen, usw.) und die kontrastierenden Abgründe der Ermittlungserfolge stellt diese Serie unsere Erwartungshaltung auf den Kopf.
Für poppige Kämpfe würde ich dann allerdings nicht die ultra harten Regeln der Moscow Connection nehmen. Dann führt die AK-47 und die Bazooka nämlich zu (un)gewollten Verstümmelungen / Charaktertoden / TPKs.

Heretic:
Tut sie auch unter normalen Schadensregeln, zumindest dann, wenn der SL die Gegner mit Hirn spielt.

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