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Eternal Sleepers
Bathora:
Hi,
vor ein paar Jahren hatte ich mal vor, einen Roman zu schreiben. Ich bin so unweit nicht gekommen, aber dann kamen erst American Gods, dann Scion: Hero, und beides war im Konzept, so schien es mir damals, zu nahe an meinem Entwurf, als dass es sich gelohnt hätte weiterzumachen. Mittlerweile bin ich mir da nicht mehr ganz so sicher, und bin vor allem zum Schluss gekommen, dass es sich lohnen würde, das ganze als Rollenspielsetting aufzubereiten. Und weil ich momentan zu faul bin, ein Regelwerk zu schreiben, nehm ich mal wieder Savage Worlds dafür. Und stell es euch hier einfach mal vor.
Zum Setting
Eternal Sleepers ist ein zweigliedriges Setting. Es kann sowohl in der Erwachens- als auch in der Endphase bespielt werden. Das ganze ist gerade runtergeschrieben und entsprechend schwurbelig, das wird noch weitaus schärfer ausformuliert.
Erwachen
Wir schreiben, in bester Videospieltradition, das Jahr 201X. Die Welt ist im Großen und Ganzen so, wie wir sie kennen. Allerdings geschehen im Hintergrund schlimme Dinge. Die alten Götter, alle alten Pantheons, sind, nachdem sie nicht mehr vom Glauben der Menschen getragen werden, wieder zurück in die mythische Ursuppe gefallen. Allerdings mit einem Unterschied zu vorher: Wo sie zuvor nur Energie, nur Potential waren, sind sie jetzt denkende, fühlende Individuen, auf ewig eingesperrt. Sie sind wütend, verstehen nicht, warum sie verstoßen worden sind, und wünschen sich, Rache üben zu können.
Der Schlüssel zu dieser Rache ist Ares. Als erstem Gott gelingt es ihm, in die Welt zurückzukehren. Dazu zerbricht er seinen Helm und seinen Speer, die Attribute, die ihn zu dem machen, was er ist, und träumt sich als neuer Gott in die Welt, als neuer Gott des Krieges, der Massenvernichtungswaffen und des Terrors. Noch ist er schwach, seine Macht auf zahllose Individuen aufgeteilt, die sie in sich tragen wie ein schlafendes Talent. Doch er findet und tötet einen Splitterträger nach dem anderen, nimmt seine Macht wieder in sich auf, erstarkt. Gleichzeitig arbeitet er daran, seine Brüder und Schwestern wieder in die Welt zu holen und die alten Stätten der Macht wieder zu erheben.
Durch Ares' Gegenwart (und nach und nach die Gegenwart der anderen Götter) beginnen die Splitter in den Gedanken ihrer Träger zu singen. Sie bringen Impulse und Empfindungen, aber auch neue Begabungen, die nach und nach stärker, geradezu übermenschlich werden. Viele der Splitterträger beginnen ihre neuen Talente für das Gute zu nutzen, die Macht, die sie in sich tragen, ist noch unverdorben, nicht von den vergifteten Gedanken der wahnsinnigen Götter berührt. Andere streben nach Macht, und machen Jagd auf Ihresgleichen, um die Macht abzuernten.
Eternal Sleepers ist eine Art Superhelden-Setting mit "Es kann nur einen geben"-Touch.
Bathora:
Endspiel
Die Götter haben gewonnen.
Die Städte der Menschen liegen in Trümmern. Kontinente haben sich verschoben, um dem Willen der neuen Herren zu entsprechen.
Das südliche Europa ist nun Utopia. Unter der Herrschaft der griechischen Götter, die vom Olymp aus herrschen, einem riesigen Berg, der aus dem Kontinent gesprossen ist. Jeder lächelt, jeder ist glücklich, denn wer es nicht ist, wird aus der Geheimpolizei aus Überläufern und mythischen Monstern zur Strecke gebracht. Ares ist der neue Herrscher der Götter, und die anderen fürchten seine scheinbar grenzenlose Macht.
Das nördliche Europa wurde zu Midgard. Die gefallenen Jotun, einst Feinde der Götter, sind nun gehetzte Flüchtlinge und einzige Verbündete der Menschen. Jeder Versuch einer Rebellion wird grausam niedergeschlagen, denn was sollen Menschen ausrichten gegen einen Herrscher, der die Zukunft kennt wie seine eigene Westentasche?
(Utopia und Midgard sind nur Beispiele, das ganze Setting soll aus solchen Parzellen bestehen).
Die Spielercharaktere sind auch hier Splitterträger, von den Göttern gejagt, wollen sie doch die letzten Reste ihrer Macht auch zurück.
Zur regeltechnischen Seite schreibe ich die Tage noch was. Über Feedback würd ich mich sehr freuen.
Waldviech:
Klingt interessant. Aber wie schaut´s eigentlich mit menschenfreundlichen Göttern aus ? Ich würde nicht ausschließen, daß einige Götter verstehen, warum sie "verstoßen" wurden (nämlich, damit die Menschheit sich weiterentwickeln kann). Quetzalcoatl, Thetys, Mime oder Ganesha wären da beispielsweise passende Kandidaten. (Apropos Ganesha - wie schaut´s eigentlich mit den defacto niemals verstoßenen indischen Göttern aus ? Gibt´s z.b. ne von einem Vishnu-Avatar geleitete Justice-League, die Ares World-Destruction-Tour unterbinden wollen ?)
Und wie schaut der "Techlevel" beim Endspielsetting aus ? Flitzen in Utopia schwebende Autos zwischen makellos weißen Säulen herum ? Ist wieder Bronzezeit ? (Persönlich fänd´ ich ersteres ja reizvoller. Da stechen die Blutspritzer des Unrechtsregimes besser in´s Auge und außerdem passt das besser zum Namen "Utopia")
Bathora:
Hi,
was menschenfreundliche Götter angeht: Die gibt es, aber vor allem in der Theorie. Das Problem: Viele Götter sind der Meinung, dass sie genau das richtige tun, und die Menschen Anleitung brauchen, man sieht ja, was sie ohne aus der Welt gemacht haben. Das ist natürlich eine verzerrte Wahrnehmung - das Problem ist, dass die Götter, die aus der Versenkung auferstanden sind, sich selbst dazu so sehr verändern mussten, so wichtige Teile von sich aufgeben mussten, dass sie einfach wahnsinnig geworden sind. Die wahrhaft und vollständig "gütigen" Götter haben sich niemals aus dem Nichts gerissen, weil ihnen der Preis zu hoch war. Diese Götter in wahrer Manifestation in die Welt zu rufen dürfte ein Aufhänger für die PPK werden.
Die Hindu-Götter haben ebenfalls die Macht über ihren Herrschaftsbereich an sich genommen, aber mehr aus Gruppenzwang. Sie stehen Ares' Wahnsinn neutral bis feindlich gegenüber, sind aber nicht in der Position, sich gegen die ganzen anderne Pantheons zu stellen, die zwar nicht wirklich verbündet sind, sich aber sofort auf sie stürzen würden, würden sie aus der Reihe tanzen. Aber als mächtige Kontaktpersonen taugen sie sehr wohl, und die Idee einer verdeckt agierenden "Justice League" finde ich sehr reizvoll.
Das Techlevel hängt von der Region ab, ist aber schon eher hoch. Gerade Utopia ist richtig doll hightech, und ja, weißer Marmor wird eine wichtige Rolle spielen. ;-) Über Flugautos hab ich noch nicht nachgedacht, aber habe sie gerade eben aus Gründen der Coolness integriert, danke!
Darkling ["beurlaubt"]:
Wer Splitterträger sagt muss auch Opus Anima sagen. ;)
Ist bloß Spaß, mach mal ruhig weiter.
Sehe ich das richtig, dass es ein wenig in die Richtung ""SCs als Mitglieder von Terrorzellen gegen die böse Diktatur der Alten Götter" geht? Falls ja könnte das wohl was werden, wenn du das Überwachungsstaatgefühl der permanenten Bedrohung und Kontrolle durch die Obrigkeit gut rüberbringen kannst. (Nicht vom Stil, aber vom Feeling her muss ich da ja mal Beyond Good& Evil in den Ring schmeissen...)
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