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Equilibrium

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Alakaron:
Ich glaube das Problem hier besteht darin, dass man als "fühlender" Mensch überlegt, was andere Menschen "fühlen". So wie die Darsteller in Filmen. Deshalb ordnet man Gesichtsausdrücken und Gesten sofort einer Emotion zu.

Das Gesten/Mimik nicht immer mit Emotionen zu tun haben, habe ich gelernt, als ich an einem Rhetorik-Seminar teilgenommen habe.
Dabei saß eine Person reglos auf einem Stuhl. Die anderen Teilnehmer sollten sagen, was diese Person darstellt. Meistens kam Langeweile, Desintresse, Apathie oder ähnliches heraus. Die einzige Anweisung, die der Sitzende bekommen hat, war nur: "Still sitzen, NICHTS tun."

Warum haben die anderen trotzdem soviel interpretiert. Weil sie erwarten, dass das Gegenüber Gefühle hat --> So wird das auch im Film auf den Protagonisten übertragen.

Guardsman:

--- Zitat von: Alakaron am 10.07.2005 | 12:36 ---Deshalb ordnet man Gesichtsausdrücken und Gesten sofort einer Emotion zu.

Das Gesten/Mimik nicht immer mit Emotionen zu tun haben, habe ich gelernt, als ich an einem Rhetorik-Seminar teilgenommen habe.

--- Ende Zitat ---

Na da passt aber was nicht. Mimik und Gestik ist Köpersprache und direkter Ausdruck von Emotionen. Ohne das hätten wir Menschen ein verdammt fettes Problem im Umgang miteinander: Wir würden uns ständig auf die Füsse trampeln und Streit anfangen. Die Tonlage des Gesagten gehört genauso dazu. Das ist bei emotionalen Wesen mit so sozialen Strukturen wie wir sie haben eigentlich wichtig. Hat sich noch keiner gefragt, wieso es Smilies in Foren gibt?
Gute Schauspieler schaffen es, ihre emotionale Sprache zu verfälschen. Sie zeigen Angst wenn sie gar keine haben und Freude wenn sie ihrem Filmpartner gerde den Schädel abreissen könnten. Diese Gabe ist ebenfalls sehr wichtig. Manchmal kann man es sich einfach nicht erlauben ihm die Wahrheit zu äh... emotionieren? Das berühmte asiatische Lächeln halt.
Man sollte nur zweimal hinschauen, um nicht auf eine falschen Köpersprache reinzufallen.

Setzt Dich mal auf einen Stuhl und tu mal nichts. Da wird es schnell langweilig.


--- Zitat ---Warum haben die anderen trotzdem soviel interpretiert. Weil sie erwarten, dass das Gegenüber Gefühle hat --> So wird das auch im Film auf den Protagonisten übertragen.

--- Ende Zitat ---

Ich habe damit gerechnet das sie keine haben, das sie rumrennen wie Zobies, keine Miene verziehen und habe ständig welche gesehen:
Der Junge redete immer aggressiv und blickte immer sehr dunkel drein, so ein richtiger kleiner Diktator, sein neuer Partner grinste immer, der Typ der die Eintragungen im Buch vorgenommen hat, der war genervt das man ihm nicht glauben wollte, irgendwo war ein Polizist, dem sind vor lauter emotionaler Überflutung die Gesichtszüge entglitten und der einzige der im Raum mit dem Emotionsaufzeichnungsgerät nicht umgeschossen wurde, blicke ängstlich und verunsichert drein. Die Liste liesse sich fortführen, vieles schwach ausgeprägt zwar aber da. Cycronos Beitrag mit dem Abschwächen erklärt das im nachhinein.

Falcon:
Ich fand den Film verdammt gut und in den meissten Szenen konnte man akzeptieren das keine Gefühle im Spiel sein sollten.

NUR dieser eine schwarze Kleriker hat die ganze Zeit gegrinst, das war in meinen Augen der Einzige ders vermasselt hat, und zwar derbe, kostet dem Film ein paar kleine Pünktchen.
Sonst gabs da echt nichts zu bemängeln.

Ein bisschen erinnerte der mich an Brazil. Wegen des fehlenden Individualismus, der Bürokratie, der menschl. Verarbeitungsanlagen usw.

hätte man mehr Aufwand betrieben wär der ne echte Konkurrenz für Matrix gewesen  :-\


Aeron:
Ich fand den Film auch nicht schlecht.
Das ganze hat mich ein wenig an "Brave New World" erinnert.

Was die Emotionen betrifft, ist es sicher schwierig jene weg zuretuschieren. Aber besonders bei den Wutausbrüchen des "Oberbösewichts" bin ich schon ins zweifeln gekommen, da dies eine extreme Emotion ist.

Trotzdem, coole Einlagen bei den Kämpfen. Man müßte die Jacke, aus der die Pistolen und Magazine aus dem Ärmel geschossen kommen mal regeltechnisch ins Rollenspiel umsetzten (so nach der Art "Lichtschwert in DSA"). ;)

Eva_Tg:
Also ich würde den Film mit mixed emotions betiteln. Viele interessante Ansätze, vieles nicht so gut umgesetzt.
Gezeigte Emotionen hatten wir schon zu genüge, daß kann man den Schauspielern oder der Regie zuschreiben, aber davon mal angesehen: Wieso ist jemand, der keine oder nur schwache Gefühle hat, darauf fixiert seine Karrie zu fördern. Meines Erachtens ist Karriedenken nun wirklich mit starken Gefühlen verbunden.  ???
Ansonsten fiel mir noch die eine Erklärung zum Gunkata unangenehm auf: Maximale Gegneranzahl führt zu maximaler Tötungseffizenz? Ist sowas logisch? Widerspricht das nicht eigentlich dem was in fast allen Kampfsportarten gelehrt wird?
Was ich mich auch frage ist, wenn das ein Überwachungsstaat war, wie kommt es denn, daß der Hauptdarsteller so lange unentdeckt, herum laufen konnte?
Und zu guter letzt warum heißen die eigentlich Kleriker? Relegion hat damit ja nun nichts im geringsten zu tun. Hätte man nicht einen Titel suchen sollen, der besser ins Gesamtkonzept paßt?

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