Autor Thema: (oWoD) Werwölfe versus Deepwater Horizon  (Gelesen 1393 mal)

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(oWoD) Werwölfe versus Deepwater Horizon
« am: 1.08.2010 | 04:18 »
Hi ihr!
Ich entwickle gerade ein Szenario für Werewolf mit der Katastrophe um Deepwater Horizon als Hintergrund. Nach all den misslungenen Versuchen, das scheiß Bohrloch zu stopfen kommt man nicht ganz umhin, schwarzmalerisch zu denken, BP mache das alles mit Absicht, finde ich. Und da die World of Darkness uns ja als Kanal für solche schwarzen Gedanken dienen kann, weil in ihr eben alles dramatisch überspitzt ist, scheint es mir naheliegend, die ganze Sache als tatsächlich so böse darzustellen, wie sie auf unseren Fernsehschirmen oberflächlich aussieht. Na ja, das ist also gewissermaßen ein Versuch, mit der Tatenlosigkeit klarzukommen.

BP oder das WoD-Äquivalent gehört also insgeheim Pentex. Die Serie von Mißerfolgen beim Versuch, die Ölpest einzudämmen ist absichtlich inszeniert, um möglichst umfangreiche ökologische Verheerung anzurichten, und trotzdem vor den Weltmedien als "besorgter und bemühter Konzern" dazustehen. Das eigentliche widerliche As im Ärmel von Pentex ist die Chemikalie Corexid 9500, welche in BPs Heimatland verboten ist, aber von der Firma in Mengen ins Meerwasser eingeleitet wird, um das Öl aufzulösen und davon abzuhalten, an Land geschwemmt zu werden. Die BP-/Pentex-Fuzzis beeilen sich natürlich damit, weil auch die US-Regierung sich besinnen kann und das Zeug auch in ihren Gewässern verbieten (wenn sie rauskriegen, was Pentex da in ihren Labors zusammengepanscht hat). Alldieweil hat Pentex natürlich insgeheim den Fuß in der Türe in diversen Büros des US-Regierungsapparates, und der EPA (Environmental Protection Agency) und anderen Regierungsinstanzen sind weitgehend die Hände gebunden, weil Pentex mit seinen Lobbies sie eben kontrolliert.

Die Garou-Nation schreitet also zur Tat, was auch der Aufhänger für alle möglichen Spielergruppen sein kann. Die Wucht der Katastrophe tut ja vielleicht gar das Ihrige, um die Zerrissenheit der Garou-Nation momentan zu überbrücken? Immerhin spielt die Prophezeihung des Phönix im Dritten Zeichen ziemlich klar auf eine Ölpest an. Viele Garou-Mystiker haben bisher vermutet, dieses Zeichen habe sich durch das Exxon-Valdez-Desaster bewahrheitet. Nun sind sie gezwungen, umzudenken.

Der Golf von Mexico wird heimgesucht von einer unsichtbaren Woge von Plagen, Wyrmelementare, die alle Flora und Fauna zu töten versuchen, während auf der stofflichen Seite Öl und Corexid ähnliches tun. Mit den Plagen kommen möglicherweise neuentstandene Besessene, und schließlich Tänzer der Schwarzen Spirale.

Dreh- und Angelpunkt des Konfliktes könnte das abgebrannte und versunkene Wrack von Deepwater Horizon sein: Solange die Quelle Ixtoc I noch Öl beinhaltet, ist ihre Macht nicht gebrochen. Möglicherweise planen die Spiraltänzer, hier irgendwie ein Wyrmcaern entstehen zu lassen?

Andere Schauplätze für ein SC-Rudel können die Küstenorte sein, wo sich ihre Kin sammeln, um als Katastrophenhelfer gegen das Öl zu kämpfen, oder verdeckt gegen die Konzern-Drahtzieher zu ermitteln, und ihren Werwolf-Verwandten Informationen zuzuschanzen. Was aber wären Punkte, an denen sich die eintreffenden Garou sammeln? Mir schwebt bisher vor, dass es ein oder zwei Küstenstädte gibt, die von diversen Rudeln als Verstecke verwendet werden, wo sie ihre Wunden lecken können und Informationen mit ihren Kin und den Einheimischen austauschen können. Florida, Mississippi und Alabama sind ja gewissermaßen traditionell Uktena-Jagdgründe. Ich bin in meinen Büchern aber über kein großes Caern gestolpert in der Gegend, das für die Rudel, die auf König Albrechts Gesuch eintreffen, als Basis dienen könnte in Küstennähe. Fällt Euch was ein? Möglicherweise öffnen mehrere kleine Caerns ihre Tore für die Durchreisenden - auf Kosten von deren geheim gehaltener Lage oder ihrer Ressourcen an Gnosis und Nahrung?

Was tun die Rokea? Der Golf von Mexico ist Revier von vielen Haien, darunter seltene Walhaie. Die Walhaie sind zwar keine Rokea-Kin, aber dienen möglicherweise als "Rorqual"? Möglicherweise vermuten die Rokea mit ihrer eingeschränkten Sicht von den Menschen, dass die Spezies als Ganzes den Golf von Mexico zu zerstören versucht (oder glauben gar, es mit einem zweiten Turna´A zu tun zu haben)? Das Resultat könnte sein, dass sie ein mittelgroßes Heer aus mehreren Schulen aufstellen und losschwimmen, um in blinder Wut den Golf von Menschen zu befreien? Wenn das so ist, wie interagieren die Garou mit ihnen, versuchen sie, sie aufzuhalten?

Was geschieht ansonsten, und wie ist die Krise zu bewältigen? Gibt es bestimmte Pentex-Manager, die man zu Lande, zu Wasser oder in der Luft finden muss und ihnen den Kopf abbeißen, um Pentex´ Kontrolle über die Situation zu beenden und der EPA zu ermöglichen, effektivere Schritte zu unternehmen? Oder ist der Schaden bereits angerichtet, und alles was der Garou-Nation und den Fera zu tun bleibt ist, alle First Teams und Plagen in der Gegend zu killen? Möglicherweise kann ein Missionsziel auch sein, die Einleitung von Corexid zu stoppen, mit Gewalt in einem Kampfeinsatz, oder (vielleicht durch Kin) auf politischem Wege?
« Letzte Änderung: 1.08.2010 | 04:23 von Schalter »

Nin

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Re: (oWoD) Werwölfe versus Deepwater Horizon
« Antwort #1 am: 1.08.2010 | 09:41 »
Ein sehr passendes Szenario und gelungene Überlegungen!
Sehr viel mehr an Reaktion fällt mir nicht ein, denn du hast, wie ich finde, alles Wesentliche schon geschrieben.

Mir ist nicht so ganz klar, was hinter deinem Beitrag steht ... geht es dir mehr um das Mitteilen deiner Idee oder darum sie zu diskutieren?



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Re: (oWoD) Werwölfe versus Deepwater Horizon
« Antwort #2 am: 1.08.2010 | 12:48 »
Na ja, ich bin noch in der Ideenfindungsphase. Vielleicht weiß noch wer was dazu, oder hat sich an ähnlichen zeitkritischen Szenarien versucht?

Nin

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Re: (oWoD) Werwölfe versus Deepwater Horizon
« Antwort #3 am: 1.08.2010 | 16:47 »
Steht das in Massen austretende Öl und Corexid 9500 nicht für zwei verschieden Aspekte des Wyrm?  Beast-of-War und ... Eater-of-Souls(?).
Die Region würde sich ja wohl in ein Hellhole verwandeln. Was für Banes zieht dieser Ort an?

Für die Garou (SCs) stelle ich mir eine Situation, die ähnlich Rage Across the Amazone ist. Von überall her treffen AktivistInnen ein, vor Ort sind aber nur wenige einheimische Kräfte (Wendigo, Uktena, Rokea etc.), so dass die eintreffenden Garou zwar gerne gesehen sind, es aber trotzdem Vorbehalte und Misstrauen gibt.

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Re: (oWoD) Werwölfe versus Deepwater Horizon
« Antwort #4 am: 1.08.2010 | 20:41 »
Genau. Möglicherweise ist die Ölpest auch für die Gestaltwandler so ein Skandal, dass der Krieg im Amazonas möglicherweise für Wochen zum Erliegen kommt. Fera-Gruppen machen sich neben den Garou-Rudeln zum Golf auf, was zu Allianzen oder auch Rivalitäten führen kann...

Das mit dem Hellhole ist natürlich eine prima Idee. Ich hatte auch daran gedacht, dass sich möglicherweise unter Wasser ein temporärer Zugang nach Erebus öffnet, aber das ist vielleicht zu reißerisch. Die Plagen müssten Wakshaani (Toxine) und Hoglinge (Schlamm) sein, und natürlich die üblichen Heere von Scrags. Hmm, und es gibt so eine Selbstverflüssigungs-Kraft für Fomori, das passt ja wie die Faust aufs Auge.

alexandro

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Re: (oWoD) Werwölfe versus Deepwater Horizon
« Antwort #5 am: 1.08.2010 | 23:58 »
Mir gefällt die "Pentex hat die Regierung in der Tasche"-Masche nicht, genausowenig wie das mit der Chemikalie (die meißten Pentex-Produkte haben keine nachweisbaren schädlichen Auswirkungen, sondern schädigen auf der spirituellen Ebene - es gäbe also keinen (rationalen) Grund die Chemikalie zu verbieten). Außerdem würde die Aktion die eigene Firma schädigen, was auch nicht im Interesse von Pentex sein kann (immerhin arbeiten sie auf lange Sicht - wenn sie an einer schnellen Zerstörung der Umwelt interessiert wären, würden sie einfach in jedem ihrer weltweiten Firmengebäude eine Atombombe zünden). Schließlich gibt es kaum Handlungsoptionen für Garou: sie werden kaum am Strand sitzen und Steine putzen und auch die Suche nach "Beweisen" erscheint mir etwas zu dünn.

Alternative:
- BP ist der Konkurrent von Pentex, deshalb sabotieren sie (über ein Team von BSDs im Umbra) die DWH und verhindern eine Reparatur (Verlust von Marktanteilen für BP -->mögliche Übernahme durch Pentex)
- durch das Loch strömen ein Haufen Erd(öl)-Geister in das lokale Umbra und machen den Meeres-Geistern das Territorium streitig
- Pentex-Mitarbeiter gründen eine Umweltbewegung und machen Stunk gegen BP (dadurch werden die Wolfies wahrscheinlich auf das Ganze aufmerksam - eine neue, blitzschnell gegründete paramilitärische Umweltorganisation ist verdächtig)
-irgendein Pentex-Konzern versucht mit ölauflösender Chemikalie zu punkten

Mögliche Abenteuer:
-Untersuchung der neuen Umweltgruppe/Verhinderung von Anschlägen, welche ein schlechtes Licht auf Umweltaktivisten werfen sollen
-Verhandlung von "Grenzstreitigkeiten" zwischen Erdöl- und Meeres-Geistern (Erdölgeister können nicht gegen ihre Natur handeln, müssen "immer nach oben" - daher muss woanders ein Ausgleich geschaffen werden, damit sie sich im Golf zurückziehen)
-Sabotage des Pentex-Konzerns, der die "Ölfresser"-Chemikalie herstellt
-zwischendrin bleibt immer noch Platz für Kämpfe gegen BSD/Fomori

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Re: (oWoD) Werwölfe versus Deepwater Horizon
« Antwort #6 am: 2.08.2010 | 23:31 »
Das mit dem Imageproblem sehe ich auch so. Ich habe mir gedacht, BP ist schon seit Jahrzehnten von Pentexmanagern infiltriert, und fungiert sozusagen als "halbe" Tochterfirma. Um sie eben auch auf dem Papier zu besitzen, steuert Pentex von innen her BP auf den Skandal zu. BP muss große Anteile verkaufen, möglicher Käufer ist die sogenannte Apache Corporation, die in der WoD natürlich eine Pentex-Tochter ist. Ist BP verkauft, ist für Pentex die Welt richtig in Ordnung und sie können sich in Ruhe an die Sanierung des Markenimages machen. Und auf dem Weg dahin haben sie den Golf von Mexico richtig versaut, so wie sie wollten. Ich würde in meinen Spielen nicht inszenieren, dass Pentex alles machen kann, wie zum Beispiel Atombomben zünden wie es ihnen passt. Könnten sie das, HÄTTEN sies gemacht. Ihnen sitzen immer noch die "lächerlichen" demokratischen (oder diktatorischen) Regierungen der Länder, in denen sie ihre Standorte haben, im Nacken. Darum müssen sie ihre Katastrophe mit BP so schnell ablaufen lassen, wie es eben geht, bevor die EPA oder OBama oder sonstwer ihnen (trotz all ihrer Lobbies) doch noch in die Ölsuppe spucken. Dazu gehört, das Corexid möglichst schnell ins Wasser zu pumpen, und in möglichst großen Mengen. Andererseits sagt irgendein Buch, Pentex "kaufe sich" gerne mal Regierungen, und ich denke, das ist ein ganz schickes Mittel, um den SCs die Macht des Konzerns zu illustrieren; es darf halt nur nicht umfassend sein.

Das Corexid ist keine Erfindung von mir! Das ist die Chemikalie, die das Öl "unschädlich machen" soll, die Nebenwirkungen sind natürlich schwerlich kalkulierbare Schäden an Flora und Fauna im Meer, und in diesem Fall hat eigentlich die Realität die WoD mal in puncto Scheußlichkeit eingeholt. Warum sollte Pentex immer nur "magische" Chemikalien und den ganzen Hocuspocus verwenden? Wenn es doch das tolle Corexid gibt. (Obama hats noch nicht verboten, also rein damit in die Suppe...)