Autor Thema: Ist Dungeon Crawl out?  (Gelesen 15508 mal)

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Offline Glgnfz

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Re: Ist Dungeon Crawl out?
« Antwort #100 am: 27.08.2010 | 16:47 »
Die DCC-Reihe ist wohl am nächsten an D&D 3/3.5 gelegen. Aber mit simplen D&D-Varianten ist alles rubbeldikatz umgebaut und gespielt.
Visionär: "Geht weg ihr Rabauken mit eurer Rockmusik und den Rauschgifthaschischspritzen!"

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Offline slasar

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Re: Ist Dungeon Crawl out?
« Antwort #101 am: 27.08.2010 | 17:21 »
In meiner Runde ist reines Dungeoncrawling verpönt, weil dieser Spielstil seit Jahrzehnten zum Alltag eines Videogame/PC-Zockers gehört. Wenn sich meine Spieler an den Tisch setzen, wollen sie was anderes erleben als das, was sie schon am PC machen. Wozu sollte man auch PnP spielen? Für reines Dungeoncrawling gibt es doch bereits viel adäquatere Medien.

Ich insistiere daher auf dem Begriff "rein", weil Dungeons nicht nur in meiner MIDGARD-Runde in Abenteuern auftauchen, sondern auch in allen RPGs, die ich so kenne, fest verankert sind. Dabei sind - wie bereits von einigen Leuten hier beschrieben - eben genau diese Dungeons implementierte Elemente eines Abenteuers und kein Selbstzweck.

Für "reines" Dungeoncrawl würde keiner von unserer Runde aus dem Bett steigen, aus obigen Gründen. Mir als SL sind (implementierte, sinnhafte) Dungeons als Abwechslung ganz recht, weil sie einfach zu leiten sind. Andererseits gehen mir Dungeons ab einer bestimmten repetitiven Schwelle mächtig auf die Cochones. Zum Glück sind in den offiziellen MIDGARD-Abenteuern die Dungeons nicht so grenzdebil designed, dass die Spielfiguren durch einen leeren Raum nach dem anderen hetzen.








Pyromancer

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Re: Ist Dungeon Crawl out?
« Antwort #102 am: 27.08.2010 | 17:51 »
Zum Glück sind in den offiziellen MIDGARD-Abenteuern die Dungeons nicht so grenzdebil designed, dass die Spielfiguren durch einen leeren Raum nach dem anderen hetzen.
Wer wirklich schlechte Midgard-Dungeons sehen will, der braucht nur "Die Suche nach dem Regenstein".

Andererseits: "Sturm über Mokattam"!

Humpty Dumpty

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Re: Ist Dungeon Crawl out?
« Antwort #103 am: 27.08.2010 | 17:56 »
Andererseits: "Sturm über Mokattam"!
Das habe ich nun schon von mehreren Leuten gehört. Würde ich mir gerne mal anschauen. Weiß jemand, wo man die Kampagne noch kaufen kann oder ob man sich besser die angeblich inhaltsgleich Box Pyramiden von Eschar holt?

Offline slasar

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Re: Ist Dungeon Crawl out?
« Antwort #104 am: 27.08.2010 | 18:00 »
Zitat
Das habe ich nun schon von mehreren Leuten gehört. Würde ich mir gerne mal anschauen. Weiß jemand, wo man die Kampagne noch kaufen kann oder ob man sich besser die angeblich inhaltsgleich Box Pyramiden von Eschar holt?

Wenn schon die Box, dann ist die Kampagne nur in der Luxus-Edition. Üblicherweise erschien die Kampagne ansonsten in einer separaten Box. Bei Ebay wird das Teil oft für Plunderpreise verscherbelt.

Humpty Dumpty

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Re: Ist Dungeon Crawl out?
« Antwort #105 am: 27.08.2010 | 18:01 »
Okay, danke. Dann warte ich mal geduldig ab!

Offline Glgnfz

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Re: Ist Dungeon Crawl out?
« Antwort #106 am: 27.08.2010 | 18:05 »
Hättest du das mal vor etwa 2 Monaten gesagt, da habe ich das Ding bei eBay rausgehauen. So unfassbar spektakulär ist es aber nun nicht.
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Samael

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Re: Ist Dungeon Crawl out?
« Antwort #107 am: 27.08.2010 | 18:08 »
Die DCC-Reihe ist wohl am nächsten an D&D 3/3.5 gelegen. Aber mit simplen D&D-Varianten ist alles rubbeldikatz umgebaut und gespielt.

Genau.
Ich spiels grad mit Savage Worlds und den SW Fantasy Toolkits*, was weniger Konvertierung benötigt als man vermuten sollte (etwa 1,5h habe ich bei Legacy of the Savage Kings investiert). Aber gedacht ist es für D&D 3.x. Portierung auf älteres und neueres D&D sowie Ableger (Pathfinder, True d20) etc. sollte sehr wenig Aufwand bereiten.

Discl:

In der DCC Reihe gibt es auch ziemlich schwaches Zeug, man kann danebengreifen. Im Schnitt ist die Qualität aber erstaunlich hoch.



*Und dann noch mit Proto-Aventurien als Setting.....
« Letzte Änderung: 27.08.2010 | 18:12 von Samael »

Offline Mythforger

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Re: Ist Dungeon Crawl out?
« Antwort #108 am: 27.08.2010 | 18:29 »
Ein Dungeon kann niemals out sein solange man ihn richtig aufbaut. Ich habe bisher drei Forgotten Realms Kampagnen in den "Spukhallen von Abendstern" von Ed Greenwood begonnen. Dort gibt es in jedem Raum einen interessanten Aufhänger für tolle Geschichten und Ideen. Zum Beispiel eine in der Zeit gefangene Zauberin welche, sofern befreit, interessante Geschichten zu erzählen weiß. Oder ein Wappenschild der, wenn er von einem Charakter getragen, für Missmut unter dem Volk sorgt, weil er das Wappen eines Rebellen trägt. All solche Dinge.
Wenn ein Dungeon gut geschrieben ist, spannend dargestellt wird und von der Gruppe entsprechend angenommen wird, dann ist das einfach DER Klassiker schlechthin!
Dafür wurden Rollenspiele gemacht! Und jeder der "Keep on the Borderlands" von Gary Gygax kennt, kann bestätigen dass dort schon im Vorwort mehrfach darauf hingewiesen wird wie wichtig Rollenspiel ist und wie man es machen sollte. Nur weil etwas klassisch ist, muss es noch lange nicht schlecht sein.
Für mich persönlich ist ein guter Dungeon wie ein interessanter NPC. Ein lebender und atmender Organismus, welcher ein fester Bestandteil der Spielwelt ist. Ein legendärer Ort voller Geheimnisse, vielleicht ein Massengrab für neugierige Abenteurer.
Ich liebe meine alte "Ruinen im Unterberg" Box und habe schon viele Gruppe damit zum Lachen, zittern, jubeln und verzweifeln gebracht.
Am meisten Spaß hatte dabei komischerweise die Gruppe welche sich (von sich aus) vorgenommen hatte die letzte Ebene des Dungeons zu erreichen und ewig Zeiten nichts anderes machte als durch ein einziges Superdungeon zu streifen.
Out? Nein! Etwas Retro vielleicht. Und wenn es gut gemacht ist, immer eine Reise wert!
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alexandro

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Re: Ist Dungeon Crawl out?
« Antwort #109 am: 27.08.2010 | 18:29 »
Dabei fällt auf, dass es eigentlich nur einen Unterschied zwischen Storytelling und Dungeon Crawl gibt, und zwar die zugrunde liegende Verörterung.

Storytelling-Abenteuer sind in Szenen organisiert, wobei man nicht zu einer Szene zurückkehren kann, die man verlassen hat. (zeitliche Organisation)

Dungeon Crawls sind in Räume (geographische Einheiten) organisiert, zwischen denen man hin und her wechseln kann.

Prinzipiell richtig, man muss sich aber auch vor Augen führen, wie man von Raum zu Raum (oder von Szene zu Szene) kommt:

Dungeons:
-man geht durch Gänge zum nächsten Raum (geographische Organisation)

Storytelling:
-eine neue Szene beginnt, wenn man
a) einen bestimmten Zeitraum verstreichen lässt (zeitliche Organisation)
b) einen bestimmten Ort betritt (geographische Organisation)
c) sich in bestimmter Weise gegenüber bestimmten NSCs verhält (interpersonelle Organisation)
d) bestimmte Ereignisse miteinander in Beziehung setzt (logische Organisation)
e) ein Spannungspunkt erreicht ist (dramatische Organisation)
f) eine Mischung aus a-e

Offline Xemides

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Re: Ist Dungeon Crawl out?
« Antwort #110 am: 27.08.2010 | 18:39 »
Dafür wurden Rollenspiele gemacht! Und jeder der "Keep on the Borderlands" von Gary Gygax kennt, kann bestätigen dass dort schon im Vorwort mehrfach darauf hingewiesen wird wie wichtig Rollenspiel ist und wie man es machen sollte. Nur weil etwas klassisch ist, muss es noch lange nicht schlecht sein.

Komischerweise habe ich nur schlechte Erinnerungen an dieses Dungeon. Was aber sicherliuch an meinem jungen Alter liegt, dass ich damals hatte. Es ist für mich genau das Beispiel für ein Klischeedungeon, denn die Stadt zum Hintergrund sammeln fehlt da ja völlig, und ich habe es damals als Stand-Allone geleitet, und die Charaktere wollten Informationen sammeln, und ich als SL hatte keine einzige.
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Offline Glgnfz

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Re: Ist Dungeon Crawl out?
« Antwort #111 am: 27.08.2010 | 18:40 »
Dann sieh es dir doch jetzt nochmal in Ruhe an.
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Re: Ist Dungeon Crawl out?
« Antwort #112 am: 27.08.2010 | 19:09 »
Ich hab gerade nochmal durch Keep on the Borderlands geblättert. Von 30 Seiten sind knapp 5 Seiten Beschreibung des Keeps, also der "Basis" der Gruppe, es gibt 20 Gerüchte die man ausstreuen kann. Manche wahr andere nicht. Und die Einführung strotzt vor fett gedruckten Hinweisen wie: "the choice of action is the players’ decision!".
Da steckt sehr viel mehr drin als nur ein stupides Dungeon.
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Re: Ist Dungeon Crawl out?
« Antwort #113 am: 27.08.2010 | 19:11 »
@alexandro
Nein, leider stimmt deine Punkte zur Szene nicht ganz. Dafür müssen wir uns erst einmal fragen, was überhaupt eine Szene ist. Bei einer Szene geht es um die Kontinuität der beobachteten Handlung. Wichtig dabei ist, die Szene ist kein Element der Spielwelt (wie der "Raum"), sondern vielmehr entsteht sie erst auf der Metaebene, wenn die Spielteilnehmer die Handlungen im Kopf anhand der Handlungslogik in Sinneinheiten unterteilen.

Dein (a) kann einen Szenenwechsel darstellen, doch kann das Verstreichen einer Zeitspanne auch zu einer Szene gehören, mitunter sogar zu einer Einstellung (um mal filmtechnisch zu sprechen). Klassisch hier die Warteszene.

Auch der Ortswechsel (b) muss keinen Szenewechsel bedeuten, sofern durch den Wechsel nicht die aktuelle Szene beendet wird. Eine Verfolgungsjagd quer durch die Stadt kann z.B. eine einzelne Szene sein.

(c) ist mir nicht ersichtlich, da die interpersonelle Interaktion sehr vage ist. Generell spielt sich aber eine einzelne Interaktion immer innerhalb einer Szene ab. Ein Szenenwechsel läge hier nur vor, wenn die Interaktion zu einem Wechsel der Handlung führt. Z.B. haben zwei Charaktere erst einen Streit und anschließend Sex. Hier ist aus der Handlungslogik klar, dass es sich um zwei Szenen handelt. Andersherum können sie sich aber auch streiten, sich eine Weile anschweigen und dann verbittert, aber normal weiter reden, ohne dass hier ein Szenenwechsel vorliegt.

Und auch das Erreichen eines Spannungspunkt führt nicht zu einem automatischen Szenenwechsel. Oftmals soll die Spannung ja z.B. auch noch etwas gehalten werden.

Wobei du hier ja vor allem auf die Dynamik weisen willst, aber natürlich sind auch "Räume" dynamisch. Denn Räume haben Zustände, die sich manipulieren lassen bzw. sich selbstständig mit der Zeit verändern.

Es macht z.B. einen großen Unterschied, ob in einem Raum gerade das heimische Monster da ist oder nicht. Oder ob die Tür des Raums eingetreten ist. Oder all die anderen Zustände, die dadurch zustande kommen, dass Charaktere (SCs und NSCs) wie Mächte (Zauber etc.) mit der Spielwelt interagieren. Die Modifikation eines Raums kann dabei sogar soweit gehen, dass der Raum im Grunde durch einen anderen ersetzt wird, der einfach dieselbe Stelle in der geographischen Organisation einnimmt.

alexandro

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Re: Ist Dungeon Crawl out?
« Antwort #114 am: 27.08.2010 | 19:15 »
Ich meinte nicht, dass diese Ereignisse automatisch einen Szenenwechsel herbeiführen (genausowenig wie bei Dungeons das Betreten eines Ganges mit dem Betreten eines neuen Raumes gleichzusetzen ist), aber sie schaffen die Basis für den Wechsel in eine neue Szene (genau wie bei Dungeons der Satz "Wir verlassen den Raum durch die Nordtür" die Basis für das Betreten eines neuen Raumes bildet).

Offline Xemides

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Re: Ist Dungeon Crawl out?
« Antwort #115 am: 27.08.2010 | 19:18 »
Ich hab gerade nochmal durch Keep on the Borderlands geblättert. Von 30 Seiten sind knapp 5 Seiten Beschreibung des Keeps, also der "Basis" der Gruppe, es gibt 20 Gerüchte die man ausstreuen kann. Manche wahr andere nicht. Und die Einführung strotzt vor fett gedruckten Hinweisen wie: "the choice of action is the players’ decision!".
Da steckt sehr viel mehr drin als nur ein stupides Dungeon.

Mythforge, wie gesagt, ich war damals 13 und es war die damalige deutsche Ausgabe. Ich weiss nicht, was da drinnen stand oder nicht, ich weiss nur, dass ich mit dem Abenteuer damals überfordert war und es ein reines Dungeon für mich war. Ich hatte von einem Setting in dem es eingebunden war keine Ahnung und begann mit: IHr seit kurz vor der Festung, sehr die Felder ringsherum und die leer stehenden Höfe. Dann steht ihr vor dem Tor der Festung, als mich die Spieler unterbrachen und die Höfe erkunden wollten, über die IIRC aber auch nichts weiter im Abenteuer stand.

Ich besitze das Abenteuer schon seit Jahren nicht mehr.
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Offline Mythforger

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Re: Ist Dungeon Crawl out?
« Antwort #116 am: 27.08.2010 | 19:23 »
Auch ein Dungeonabenteuer (wobei Keep eine große Oberlandkarte und dergleichen hat), erfordert, so gut wie es auch immer geschrieben ist, etwas Improvisation.
In dem Alter wäre mir das allerdings auch etwas viel gewesen.
Hier über steinzeitliche Ergüsse des guten Gygax zu plaudern bringt das Thema wohl auch nicht weiter. Immerhin ist das ja schon ein paar Jahre her und was damals war kann gut "out" sein. Jedoch werde ich bald Keep mittels LabLord (ich liebe es) in Fantasy Grounds 2 leiten.
Die Gruppe ist allgemein recht jung und hat die damalige Goldene Zeit der Rollenspiele nicht miterlebt. Ich bin gespannt wie sie darauf reagieren wird und ob sie es als "out" wertet.
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Re: Ist Dungeon Crawl out?
« Antwort #117 am: 27.08.2010 | 19:50 »
Naja, du hast das Keep doch ins Spiel gebracht  ;D
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Offline Mythforger

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Re: Ist Dungeon Crawl out?
« Antwort #118 am: 27.08.2010 | 20:01 »
Als Beispiel dafür dass Dungeon Abenteuer nicht stupide und fade sein müssen, sondern durchaus spannend und interessant.
Das Keep war für viele Rollenspieler das erste Abenteuer überhaupt, immerhin lag es ja zu seiner Zeit in der Grundregelbox bei.
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Re: Ist Dungeon Crawl out?
« Antwort #119 am: 27.08.2010 | 20:17 »
Als Beispiel dafür dass Dungeon Abenteuer nicht stupide und fade sein müssen, sondern durchaus spannend und interessant.
Das Keep war für viele Rollenspieler das erste Abenteuer überhaupt, immerhin lag es ja zu seiner Zeit in der Grundregelbox bei.

Um ehrlich zu sein stimmt das natürlich nur teilweise, denn in Deutschland gab es nie eine Box, der das Abenteuer beilag. Die rote Mentzer-Basisbox hatte "nur" Spieler- und Spielleiterhandbuch. Dem Moldvay-Basic Set lag allerdings ab 1981 "Keep on the Borderlands" bei - im ersten Jahr war es noch wie bei der 1978er Homes-Box "In Search of the Unknown".
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Re: Ist Dungeon Crawl out?
« Antwort #120 am: 27.08.2010 | 20:32 »
Jep, und natürlich habe ich mit der deutschen Box angefangen und die ganzen erste Jahre hindurch nur deutsche Rollenspiele gekauft. Ich glaube englische Sachen habe ich mir erst in den 90ern gekauft, vor allem die Runequestprodukte. Obwohl ich nicht mehr sagen kann, wann ich Chill gekauft habe.
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Re: Ist Dungeon Crawl out?
« Antwort #121 am: 27.08.2010 | 20:53 »
In meiner Runde ist reines Dungeoncrawling verpönt, weil dieser Spielstil seit Jahrzehnten zum Alltag eines Videogame/PC-Zockers gehört. Wenn sich meine Spieler an den Tisch setzen, wollen sie was anderes erleben als das, was sie schon am PC machen. Wozu sollte man auch PnP spielen? Für reines Dungeoncrawling gibt es doch bereits viel adäquatere Medien.
Du scheinst DC eher mit Hack & Slay gleichzusetzen, aber ein guter Dungeoncrawl, auch ein reiner, spricht viele Aspekte an: vom taktischen Geschick bis hin zu Interaktion und Charakterspiel.
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Re: Ist Dungeon Crawl out?
« Antwort #122 am: 28.08.2010 | 02:41 »
Versteh ich Dich falsch, oder postulierst Du hier die Unvereinbarkeit von "ganz einfachen, ergebnisoffenen Fantasyabenteuern" mit "dramatischem und stimmungsvollem" Spiel? Wieso sollte sich das ausschließen?
Ich postulier gar nichts. Aber was sich geändert hat waren die Methoden:
 sprich erst stand dramatisch, schauspielerisch usw. im Vordergrund, daß wurd mit Handwedelei, Willkür usw. gelöst, später war dann eher Fairness, Herausforderung und Konsistenz wichtiger, aber wieder mit ganz anderen Methoden. Vermutlich könnte ich jetzt auch dramatisch spielen, ist mir aber nicht mehr so wichtig.
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Re: Ist Dungeon Crawl out?
« Antwort #123 am: 28.08.2010 | 02:53 »
Danke. Hätt mich auch gewundert...
I'm not nice. I'm on medication.

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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

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Re: Warum ist Dungen-Crawl out?
« Antwort #124 am: 28.08.2010 | 12:07 »
Echt? Wo denn? Als tartex sowas Ähnliches sagte, ging ich davon aus, er würde Deine Posts meinen. Nun bin ich mir aber nicht mehr so sicher. Magst Du verlinken? Ich habe vielleicht Tomaten auf den Augen.

Ich habe den Threadanfang nochmal überflogen, und wahrscheinlich habe ich mich an den Posts von Teylen gestört, z.B. #22:

[qoute author=Teylen]:Naja und ein Stadtabenteuer ist imho schon kein Dungeon Crawl mehr, da das Dach über den Kopf und die Monster zum schlachten fehlen, sowas ist da imho schon Storytelling.[/quote]

Implizit: Dungeon=Hack&Slay, Stadtabenteuer=Storytelling. (Teylen ist übrigens i.d.R. jemand, die stark pro-RR argumentiert, darum vielleicht auch der RR-Eindruck meiner Charakterisierung von Storytelling. Ich habe das aber nicht primär von Teylen, sondern von den Argumentationen und Sessions des Storymeisters meines privaten Spielumfeldes gezogen.)

Die folgenden Posts von Saulus Traiton (#23) und Jiba (#24) sowie Teylens PC-Vergleich (#26) haben da meine Stimmung nicht unbedingt verbessert. Wie gesagt, mein subjektiver Eindruck war, dem Dungeoncrawling würde Storytelling als ausschließende Alternative gegenübergestellt. Und genau diese Gegenüberstellung habe ich dann auch vertreten, und vertrete sie immer noch, auch wenn mir Eins Hinweise auf den Dungeonerzählonkel zu denken geben.

Allerdings ist mir beim Überfliegen des Threads dann auch aufgefallen, dass ich (halb im Spaß, halb im Ernst) leider doch tatsächlich der erste im Thread war, der damit angefangen hat (Tümpelritter#2 und #12) - allerdings, weil mein Post aus einem D&D4-Thread stammt, und D&D4 für mich nochmal eine besondere Form des (Dungeon)-Spielens begünstigt. Sollte es also eine Eskalation gegeben haben, infolge derer Du den Eindruck bekommen hast, ich wolle alle nicht-Dungeoncrawler als Vollidioten darstellen (TAFKAKB#68), dann übernehme ich dafür ein gewisses Maß an Verantwortung. (Und um es deutlich zu sagen: Ich bin nicht der Auffassung, dass jeder nicht-Dungeoncrawler ein Vollidiot ist. Ich halte auch nicht jeden Storyteller/Erzählonkel für einen Vollidioten, selbst wenn das nicht meine "Lieblingsmusik" ist - aber ich lasse mir als Dungeonfan auch nicht sagen, dass P&P-Dungeons "Diabolo am Spieltisch" sind, wo kein "richtiges Rollenspiel" stattfinden kann.)

Im Grunde bin ich der Ansicht, dass der Entwurf eines umfangreichen Gebäudekomplexes (Dungeon) fast zwangsläufig ein Netz oder Baumdiagramm als Abenteuerstruktur mit sich zieht (während der Entwurf einer Story fast zwangsläufig zum Tunnelbau führt, s.u.). Das heißt aber nicht, dass Netz- oder Bäumchenstrukturen zwangsläufig eine Gebäudeerkundung im Abenteuer voraussetzen (oder nur/ausschließlich Abenteuer mit umfangreicher Gebäudeerkundung eine Bäumchenstruktur haben). Nur: Baumdiagramm und fertige Story - das beißt sich.

Beim Storytelling (nach meiner polemischen und zur Abgrenzung zum Dungeoncrawling eingeworfenen "Definition") steht eine Story (Überraschung!) im Vordergrund, die erzählt wird. Nicht "am Tisch gemeinsam entwickelt" wird, was einige moderne post-storyteller-Erzählsysteme leisten (wollen), sondern erzählt wie eine 90er-Jahre Spielleiterstory. Eine solche Story folgt traditionellen, "literarischen" Spannungsbögen. Um diese aufrecht zu halten hat die Story einen vorgegebenen Anfang ("Auftrag"), einen vorgegebenen Verlauf ("überraschende Wende"), vorgegebene Problemlösungen und eine vorgegebene Auflösung ("Happy Phyrrussieg"). Sie braucht markante, starke NSCs, und um als Story zu funktionieren muss sie "unsichtbare Wände" hochziehen. Z.B. plotimmune NSCs. Der Spannungsbogen klappt nicht mehr, wenn SCs den NSC-Verräter "vor seiner Zeit" enttarnen/erledigen. Genau deswegen darf sich der "Entscheidungshorizont" der Spieler nur innerhalb des Story-Schlauchs befinden. Die besten Beispiele (und das ist zugegebenermaßen nichts Neues unter der Sonne), sind DSA- und V:tM-Abenteuer (7.See vielleicht auch, selbst D&D in einer Phase).

Wenn ich das hätte freundlich schreiben wollen, hätte ich herausgestellt, dass Storytelling-Abenteuer schwierig/herausfordernd zu leiten sind (denn das sind sie auch! Nicht jeder Durchschnittspielleiter kann eine packende Story an den Spieler bringen). Dass sie Spielern Möglichkeiten zum Darstellen innerer Konflikte geben und Theaterspiel belohnen, dass sie eine spannende, hintergrundreiche Geschichte haben usw. usf.

@Alexandro:
Deinen Dungeoncrawling-Fix (Alexandro#86) nehme ich nicht so ernst, scheint mir eher Provokation zu sein. Aber wenn Du Lust hast und das durchgehend ernst meinst, kannst Du die nicht-polemisch gemeinten Teile hervorheben und zur Diskussion stellen. Dann mag sich einiges klären. Ansonsten beschreibst Du gute Stadtabenteuer - aber das meinte ich nicht mit Storytelling. Im Gegenteil, mich ärgert diese Gleichsetzung Stadtabenteuer = Storytelling (die Du ja auch nicht explizit vorgebracht hast, die aber implizit durch das vorangegangene Fixen meines Dungeoncrawls mitschwingt). Solche Stadtabenteuer sehe ich als etwas Eigenständiges an (vgl. Tümpelritter#72), quasi eine eigene Kategorie, denn es gibt ja nicht nur Storytelling (Erzählonkeln) und Dungeoncrawling.

Dans un quartier qui est triste à tuer
Prends des bombes de peinture et bombe tout
Ecris se que tu penses sur les murs!
Couleurs sur Paris...nanana...
Il est temps de changer... na nana na