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LotFP Neuigkeiten

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Humpty Dumpty:
Okay, das verstehe ich. Und der letzte Punkt ("Und manche sind vielleicht einfach in jenen alten Tagen mit den LBBs, BECM, der Roten Box oder AD&D1 angefangen und dabei geblieben, weil es für sie völlig ausreichend war und alles bot, was sie brauchten.") leuchtet mir ähnlich ein wie das "Wiederauflebenlassen der Jugend" ein, wenngleich mir diese Art zu denken tatsächlich vollkommen fremd ist. In meiner kleinen Welt verbinde ich mit Neugier, Fortschritt, Kreativität und Entdeckerattitüde ziemlich positive Dinge, wohingegen ich Konservativismus gerade bei einem im Kern so kreativen Hobby wie Rollenspielen abwegig finde. Muss wirklich ne Geschmacksfrage sein.

Und der Rest: Gygax & Arneson gleich Heilige? Offenkundiger Mumpitz und Du implizierst diese Bewertung ja auch. Die beiden Jungs haben fraglos Großes geleistet, aber die Welt dreht sich weiter. Hoch komplexe Regelwerke? Klar, kann man scheiße finden. Aber es gibt mittlerweile genügend Alternativen, die moderner, durchdachter, konsequenter, schlicht: besser sind. Da lässt sich nach meiner Ansicht kaum dran rütteln. Wie gesagt: es gibt Gründe und für die jeweiligen Leute mögen die auch schlüssig sein. Nachvollziehbar muss das für mich insgesamt aber tatsächlich nicht sein. Mir bleibt das fremd. Aber das muss ja nix heißen. Jedem Tierchen sein Pläsierchen ;)

Obwohl: ich muss das revidieren: das Gefühl von "Wiederauflebenlassen der Jugend" habe ich im letzten Jahr ebenfalls für extrem kurze Zeit gehabt, nämlich als der verehrte Dead Operator ne Runde Castles & Crusades auf Aventurien mit uns spielte. Dauerte aber wirklich nicht lange an. Hat sich aber gut angefühlt, stimmt. Ich wünschte, ich könnte das länger konservieren. Klappt aber leider nicht.

Der Oger (Im Exil):
Was ich persönlich generell sehr interessant an den OS - Klonen finde: Sie laden dazu ein, am Regelkern herumzubasteln, bei Sword's & Wizardry wird das sogar vorrausgesetzt. Quasi, man bekommt ein Spiel, das mutwillig noch nicht fertig ist, in dem absichtsvoll Lücken gelassen wurden, und das vom SL erfordert, sie irgendwie zu schließen. Man vergleiche zum Beispiel das S&W - Grundregelwerk mit seinen sieben Kernklassen mit Rob Conley's Majestic Wilderness - Kampagne* (vom Autor dieses Blogs: http://batintheattic.blogspot.com/ ), wo nicht nur eine Handvoll neuer Klassen, sondern auch ein Fertigkeitssystem und eine Kampagnenwelt zu finden sind.

* Link: http://rpg.drivethrustuff.com/product_info.php?products_id=68864&filters=0_0_40050_0

Humpty Dumpty:

--- Zitat von: Der Oger am 20.10.2010 | 18:00 ---Was ich persönlich generell sehr interessant an den OS - Klonen finde: Sie laden dazu ein, am Regelkern herumzubasteln
--- Ende Zitat ---
Ah, okay, na das kann ich als Motivation gut nachvollziehen. Mache ich auch gerne. Aktuell zwar nicht so sehr, aber wir haben in der Vergangenheit beispielsweise MERS, Rolemaster, Shadowrun oder auch die WoD teilweise so extrem verhausregelt, dass kaum noch was vom Ursprung übrig blieb.

D. M_Athair:

--- Zitat von: TAFKAKB am 20.10.2010 | 15:36 ---2. Das Old-School-Zeugs finde ich ziemlich unspannend und frage mich, was viele so offensichtlich aufgeweckte Kerlchen (gibts eigentlich auch weibliche OldSchool-Fans?) daran faszinierend finden. Irgendwie erschließt sich mir das nicht.

--- Ende Zitat ---
Die Old-School-Sachen sind sowas wie Stammzellen. Ein RSP-Grundgerüst, das man selbst in vielerlei Richtungen entwickeln kann. Dabei bleiben die Regeln einfach und ufern nicht endlos in wenn-dann-Zusammenhänge aus.

Die OSR-RPG sind offen für eigene Ideen und haben Schnittstellen für alles Mögliche.
Die Regeln lassen sich sehr leicht auf eine Spielrunde zuschneiden, ohne dass das jeweilige System dabei auseinanderbricht.
Die Spiele können mit dem kreativen Input einer Spielrunde einfach anders umgehen als DSA4, GURPS4 oder D&D4.
[Freeform-Spiele können das zwar auch, aber sie verlangen während des Spielens deutlich mehr von den Partizipianden ab.]


@ LotFP:
Die Leistung von LotFP ist unter anderem, dass es die cD&D-Regeln entwirrt und systematisch neu zusammensetzt, ohne dass die Kompatibiliät in irgendeiner Form darunter leiden würde. [Dirk hat das aber das Meiste schöner und viel besser schon in seinem Blog beschrieben.]

Humpty Dumpty:
Ah, okay. Ist aber im Kern der gleiche Grund, den Oger anführt. Oder? Ich kann das wie gesagt generell nachvollziehen, habe aber für meine Gruppen lieber einen etwas ausformulierteren Regelsatz zum Rumschrauben. Bei OD&D kann man ja auch kaum mehr von "Rumschrauben" sprechen, sondern man baut quasi das System in den Facetten, die man möchte, neu auf - das ist zumindest der Eindruck, den ich gewinne.

Insofern änder ich mal meine Einschätzung von oben: ich kann nun deutlich besser nachvollziehen, weshalb die Leute OSR-Zeugs mögen. Meins ist das aber nicht.

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