Autor Thema: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens  (Gelesen 38687 mal)

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Offline Yehodan ben Dracon

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Und meines Empfinden nach ist es doch so, daß 90 Prozent der Abenteuer aller Rollenspielsysteme einen gewissen Verlauf und vor allem ein gewises Ende des Abenteuers vorraus setzen. Und das ist völlig unabhängig ob ein Metaplot benutzt wird oder nicht.

Ja, aber für die weiteren Abenteuer und Suplements ist es unerheblich, ob man Erfolg hatte oder nicht. Man kann mit den Konsequenzen aus dem Spiel befreit weitermachen.

Bei DSA stößt man da immer auf Widersprüche, weil die AB entweder für den Metaplot wichtig sind oder aber weil Orte und Personen so genau beschrieben sind, dass da kein Raum bleibt. Die (frühere?) Redaktion hat wohl daraus den Schluss gezogen, dass man eben nur RR propagieren kann und hat dies in den Produkten gezeigt.

Aber ist das wirklich die einzige mögliche Konsequenz aus einem Metaplot (den ich ja toll und atmosphärisch und so finde)?
Wieso beschränkt man sich auf so ein Szenario?

Ich hätte lieber ein paar Module (Alberniakrieg z.B.) in denen man frei ist. Dann kann man im Alberniaregionalband der Zukunft entweder sagen:
Wir gehen von dem und dem Ausgang der Schlachten aus oder man kann dort wenigstens einen Kasten/Anhang einbauen: Was wäre gewesen wenn? oder "Hilfe! Meine Helden haben das AB aber anders gelöst!"

Das wäre doch für alle was.
« Letzte Änderung: 22.10.2010 | 11:45 von Yehodan ben Dracon »
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Offline Harlan

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Ob man den Plot störend findet, hat doch nur mit der Erwartungshaltung zu tun.

Wenn die Ereignisse in einem Kaufabenteuer von dem nächsten Autor wieder aufgerufen werden, dann muss der sich immer entscheiden, wie er die Geschichte insofern fortschreibt, das was mal neu zu entdecken war (für die jeweiligen Spieler des Abenteuers) erstarrt zur Geschichte. Das kann doch gar nicht anders sein ?!

Abenteuer spielen da, wo die Zukunft gemacht wird.

Interessanter als der Plot, der nachträglich verlagsseitig gerinnt, finde ich deshalb, ob die Spieler dazu eingeladen werden, in bestimmten Kampagnen aktiv an der Veränderung der Welt mitzuwirken. Das macht auch Abenteuer möglich, die die Möglichkeit des Scheiterns bergen. Wenn hinterher jemand in der Redaktion sagt: Schwamm drüber - "im offiziellen Aventurien" gab es gar keine Helden, Aventurien ist im Chaos versunken und wurde von Insekten-Aliens erobert --- dann ist mir das völlig wumpe und es entwertet meinen vorherigen Spielspaß bei der erfolgreichen Rettung überhaupt nicht!

Vielleicht macht es dann sogar mal eine Weile Spaß, mit neuen Helden Chitinpanzer zu poppen?

Deshalb verstehe ich auch ganz gut, wenn man jetzt im Verlag sagt - "die Meatplotdiskussion schieben wir auf, wir machen nur was wir brauchen, wenn wir es brauchen." Denn was man aktuell braucht, sind neue Abenteuer, die der Geschichte vorauseilen.

Einen Boten-Artikel kann man hinterher immer nachlegen.

Offline Teylen

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"Konsequenzweicheier" sind doch im Grunde nur diejenigen, deren tatsächliche Handlungen sich auf den Metaplot nicht auswirken, weil das AB sie ohnehin zum Sieg führt (und zwar auf Schienen).
Nein, das Weichei bezog ich darauf das es einigen scheinbar nicht moeglich ist mit der Haerte umzugehen das der Metaplot ergebnisse vor gibt um sich auf Basis dieser weiter zu entwickeln.
Ist fuer mich als wuerde man bei einem WWII Abenteuer anfangen zu jammern das es fuer das Folge Abenteuer um den Baader Meinhof Komplex nunmal eine Reihe von Fakten geben muss die so festgelegt wurden.

Zitat
Denn was ist, wenn die Helden sich mal anders entscheiden? Was wenn sie mit dem Gegner fraternisieren (also z.B. Answin statt Brin/Hal unterstützen)?

Dann sind es Weicheier.

Zitat
Das ist doch der Grund warum DSA zu seinem (schelchten) Ruf gekommen ist, RR zu begünstigen/fördern.
Es ist auch der Grund wieso soviele Spieler DSA moegen.
Ich mein bei meiner ersten und einzigen DSA Runde ist eine Menge schief gelaufen, aber da war das "leuchten" in den Augen des Mitspieler wenn er auf den Metaplot und die detailliert gestaltete Welt zu sprechen kam. Quasi wie bei einem Trekkie.

Zitat
Die Spieler haben faktisch überhaupt keinen Einfluss. Sie können höchstens scheitern und dann wird wieder auf Reset gedrückt.
Ahjo, und in anderen Settings koennen die Charaktere sterben.

Zitat
Deswegen propagiere ich ja die Einführung von Modulen, die eine Abweichung der einzelnen Gruppe erlauben!
Und wie sollten dann Module aussehen die darauf aufbauen?
Da geht doch der komplette Detail Reichtum gerade mal hops.

Zitat
Aber mit mehr Möglichkeiten zur Ergebnisoffenheit erreicht man vielleicht noch andere Käufer als bisher.
Man vergrault die Metaplot Fans und ob da wirklich viele neue Kaeufer kommen und aufhoeren D&D oder SW oder was auch immer zu spielen ist m.E. fraglich.
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Offline korknadel

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Das steht aber im direkten widerspruch zum Metaplot Gedanken.
Man spielt dort doch gerade Sachen deren Ergebnisse wichtig und allen voran verbindlich sind.
Waeren sie das nicht waere die Geschichte die im Metaplot erzaehlt wird beliebig, oede und uninteressant.
Ein Pseudo Metaplot fuer Konsequenz Weicheier quasi.
 
Wenn es voellig egal waere, wieso sollte man es dann noch spielen?
 

Ich verstehe nicht, wieso man das tausendmal vorbeten muss. Ich bitte inständig darum, schaut euch mal ein Warhammer-Abenteuer an!!

Achtung, ich spoilere jetzt ein wenig:

Das
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muss in Aventurien vernichtet werden, weil es gesetzt ist, nicht weil es das Abenteuer verlangt, das ist der große Unterschied. Man könnte sich Abenteuer denken, wo es darum geht, das
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zu vernichten, einfach nur, weil das das Abenteuer ist, und dann wäre auch egal, ob dies den Helden gelingt oder nicht. Und zwar nicht egal für die Spieler, wie ständig unterstellt wird, sondern egal für das Setting.  

Diesen Vorwurf, dass dann alles beliebig würde, kann ich nicht mehr hören. Für die Spieler, die in Bögenhaven scheitern, ist das natürlich von immenser Bedeutung, aber der Ausgang ihres Abenteuers wird nicht irgendwo offiziell festgeschrieben, sondern betrifft nur ihr Spiel. In Aventurien ist doch letztlich nichts von Bedeutung, weil ich als Spieler doch überhaupt keinen Einfluss habe, ob das
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vernichtet wird oder nicht, das wird mir doch vorgegeben, damit es festgeschrieben werden kann. Als Spieler brauche ich mich doch nur zurückzulehnen und den Schienen zu folgen, dann wird schon das passsieren, was in kommenden grünen Bänden und dem Boten zu lesen sein wird.

Wäre der Ausgang offen, dann würden die Spieleraktionen viel mehr Gewicht kriegen. Dann ginge es tatsächlich um die Wurscht, udn erst dann wieder bekäme man das Gefühl, dass man die Welt rettet oder nicht. Und so war das meinerseits gemeint. Ich bin total dafür, dass Chars im großen Stile die Welt retten und
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vernichten! Aber das ist doch witzlos, wenn sie vorher immer schon wissen, dass sie nichts machen können, was die Welt aus den Angeln, bzw. der Festschreibung hebt. Das ist doch nur die Illusion von Einfluss. Wenn du dagegen in einem pobligen Warhammer-Einführungs-AB versagst, na dann geht halt mal ein Dorf vor die Hunde oder etwas Ähnliches. DAS, liebe Leute, sind Auswirkungen, und da merken Spieler, dass sie was reißen können.

Und dafür brauche doch nicht den Detailgrad runterschrauben, sondern ich muss einfach den Spielern deutlicher machen:
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hin oder her, wenn
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in den Niederhöllen versinkt, ist nicht so wild, habt Euern Spaß damit, und wenn Ihr auf dem Stand des nächsten grünen
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-bandes spielen wollt, dann halt mit neuen Heden und der Reset-Taste: Oder besser noch: zieht nach Al'Anfa um!

EDIT: noch artig was in die Spoiler gepackt.
« Letzte Änderung: 22.10.2010 | 12:33 von korknadel »
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Abenteuer spielen da, wo die Zukunft gemacht wird.

Interessanter als der Plot, der nachträglich verlagsseitig gerinnt, finde ich deshalb, ob die Spieler dazu eingeladen werden, in bestimmten Kampagnen aktiv an der Veränderung der Welt mitzuwirken. Das macht auch Abenteuer möglich, die die Möglichkeit des Scheiterns bergen. Wenn hinterher jemand in der Redaktion sagt: Schwamm drüber - "im offiziellen Aventurien" gab es gar keine Helden, Aventurien ist im Chaos versunken und wurde von Insekten-Aliens erobert — dann ist mir das völlig wumpe und es entwertet meinen vorherigen Spielspaß bei der erfolgreichen Rettung überhaupt nicht!

+1
Habe ich zu spät gelesen.
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LöwenHerz

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Teylen hat recht. Es gibt jede Menge Leute, die DSA eben genau wegen diverser festen Werte durchaus schätzen.

Und mir kann niemand erzählen, dass er es nicht gebacken bekommt, ein seinem Maßstäben gerechtes Abenteuer auf Dere/Aventurien zu leiten.

An diesem Punkt weiter zu diskutieren wirkt etwas:



...muss aber scheinbar sein ::)

Offline Yehodan ben Dracon

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Nein, das Weichei bezog ich darauf das es einigen scheinbar nicht moeglich ist mit der Haerte umzugehen das der Metaplot ergebnisse vor gibt um sich auf Basis dieser weiter zu entwickeln.
Ist fuer mich als wuerde man bei einem WWII Abenteuer anfangen zu jammern das es fuer das Folge Abenteuer um den Baader Meinhof Komplex nunmal eine Reihe von Fakten geben muss die so festgelegt wurden.
Man ist ein Weichei, wenn man nicht damit leben kann, dass die eigenen Entscheidungen und die Frage, ob ich etwas erreiche, mit meinem (virtuellen) Blut bezahle, letztlich keine Rolle spielen? Hauptsache, das Folgeabenteuer funktioniert?

Zäumst Du nicht das Pferd von hinten auf? Ich meine, die Entscheidungen der Spieler künstlich einzuschränken, nur damit das Folgeabenteuer Sinn ergibt ist doch verkehrte Welt? In meinen Runden wird geschaut, dass das Folgeabenteuer zu der Spielgruppe passt.
Und da beginnt das Problem. Da da soviel vorausgesetzt wurde, was vorher "erspielt" worden ist, gehen viele Folgeabenteuer von Anfang an von falschen Voraussetzungen aus. Aber kein Problem, ich bin ja kein Weichei, also passe ich das auf meine Gruppe an.
Allerdings nervts.

Dann sind es Weicheier.

Also ehrlich...das teile ich mal so gar nicht und halte es sogar für Blödsinn, die Spieler, die ja genauso guten Grund haben mögen, dem "Gegner" Sympathie entgegenzubringen, wie einige NSCs, als Weicheier zu betiteln. Ich hoffe hier fehlt ein Ironiesmiley?

Es ist auch der Grund wieso soviele Spieler DSA moegen.

Da stimme ich Dir zu. Es ist eine legitime Art zu spielen und eng mit DSA verbunden.

Man vergrault die Metaplot Fans und ob da wirklich viele neue Kaeufer kommen und aufhoeren D&D oder SW oder was auch immer zu spielen ist m.E. fraglich.
Nein, es soll doch ein zusätzliches Produkt sein. Gesondert gekenzzeichnet, eben als Spielwiese für die, dies mal ergenisoffen machen wollen oder dies mal ausprobieren wollen.
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Und wie sollten dann Module aussehen die darauf aufbauen?
Da geht doch der komplette Detail Reichtum gerade mal hops.

Das wurde doch schon hinreichend durch Module widerlegt, dass Detailreichtum nichts mit Metaplot zu tun hat. Schau Dir mal Harnmaster an, detaillierter geht's kaum. Du beziehst Dich damit ja nur auf einen winzigen Ausschnitt aus der Menge der Details, nämlich an die, an der die Geschichtsschreibung hängt. Diese Gleichung: kein Metaplot = keine Details ist mir völlig unverständlich.

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Offline Yehodan ben Dracon

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Ich verstehe nicht, wieso man das tausendmal vorbeten muss. Ich bitte inständig darum, schaut euch mal ein Warhammer-Abenteuer an!!
Ich kenne Warhammer nicht, kein bisschen, ich habe es noch nicht einmal gespielt und alles was ich darueber weiss ist das da materialistisch aussehende Leute auf dem Cover sind. In mehr oder weniger High Tech Outfits und bei einer Umgebung die mir dem Helden Ansatz von DSA komplett wiederspruechlich erscheint.

Zitat
Und zwar nicht egal für die Spieler, wie ständig unterstellt wird, sondern egal für das Setting.
Wenn es fuer das Setting egal ist, ist es auch fuer die Spieler egal.
Schliesslich spielen die Spieler im Setting.

Zitat
Diesen Vorwurf, dass dann alles beliebig würde, kann ich nicht mehr hören.
Es ist aber so.
Es wird fuer eine Spielgruppen uebergreifende Entwicklung absolut beliebig, egal was man macht und man kann dementsprechend nicht weiter Spielgruppen uebergreifend ABs anbieten die auf dem Ausgang und den Fakten die in vorangegangenen geschaffen wurden basieren.

Zitat
Für die Spieler, die in Bögenhaven scheitern, ist das natürlich von immenser Bedeutung, aber der Ausgang ihres Abenteuers wird nicht irgendwo offiziell festgeschrieben, sondern betrifft nur ihr Spiel.
Als logische Konsequenz gibt es dann keine offiziellen Abenteuer die auf dem Ausgang dessen was die Spieler getan haben und was das Setting veraendert basieren. Es bleibt statisch und die Handlungen der Spieler sind beliebig.

Zitat
In Aventurien ist doch letztlich nichts von Bedeutung, weil ich als Spieler doch überhaupt keinen Einfluss habe, ob das ... vernichtet wird oder nicht, das wird mir doch vorgegeben, damit es festgeschrieben werden kann.

Man war aber dabei.

Zitat
Als Spieler brauche ich mich doch nur zurückzulehnen ... dann wird schon das passsieren, was in kommenden grünen Bänden und dem Boten zu lesen sein wird.
Und was soll daran schlecht sein?
Man hat immerhin das Gefuehl bei dem was da in den Baenden und Boten geschrieben steht dabei gewesen zu sein, mit gewirkt zu haben. Das das was da steht und fuer alle Welt lesbar ist ein Teil der eigenen Geschichte ist. Seine Story auf der Titelseite der Aventurischen FAZ,..

Zitat
Wäre der Ausgang offen, dann würden die Spieleraktionen viel mehr Gewicht kriegen.
Nein, sie waeren vollkommen egal.
Kein Bericht im Boten, nix. Nichts womit man sich mit anderen als Common Sense unterhalten kann.
Das naechste Abenteuer setzt an wie eine Folge Star Trek, weil es ja nicht wissen kann was die Spieler fuer Aktionen gemacht haben kommt der komplette Reset.

Das ist wie Sex ohne Partner. Kann Spass machen, aber geteilt und bewirkt hat man nichts, ist auch total beliebig wie man's gemacht hat.


Ueber Harnmaster weiss ich noch weniger als ueber Warhammer und ich beziehe den Detailreichtum auf die Geschichte respektive den Plot.

Man ist ein Weichei, wenn man nicht damit leben kann, dass die eigenen Entscheidungen und die Frage, ob ich etwas erreiche, mit meinem (virtuellen) Blut bezahle, letztlich keine Rolle spielen?
Ja.

Zitat
Zäumst Du nicht das Pferd von hinten auf? Ich meine, die Entscheidungen der Spieler künstlich einzuschränken, nur damit das Folgeabenteuer Sinn ergibt ist doch verkehrte Welt?
Nein, es ist auch das was passiert wenn man ein historisches Setting spielt.

Zitat
Ich hoffe hier fehlt ein Ironiesmiley?
Nein, eigentlich nicht.

Zitat
Nein, es soll doch ein zusätzliches Produkt sein. Gesondert gekenzzeichnet, eben als Spielwiese für die, dies mal ergenisoffen machen wollen oder dies mal ausprobieren wollen.
Wozu braucht man das Produkt?
Respektive was genau haelt die Leute von ab einfach den Metaplot und gesetzte Ausgaenge zu ignorieren wenn sie ihn nicht moegen?
Zumal die parallel Veroeffentlichung doch ein Paradox waere.
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Offline korknadel

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A: "Hey, wir haben gestern das Finale von AB 583 gespielt."
B: "Mh-hm."
A: "Willst du denn nicht wissen, wie es ausging?"
B: "Weiß ich doch schon. Ich habe den letzten Botenartikel gelesen. Jetzt könnt Ihr ja gleich mit AB 591 weitermachen. Darin verhindern deine Spieler dann, dass die Milch der Kaiserin sauer wird."

Streng genommen haben nicht die Spieler das Setting verändert, sondern einzige der Autor des Abeneuers, das die Spieler brav absolviert und sich damit quasi zu Dienstleiestern des Settings degradiert haben. Wenn einem das wert ist, dass man hinterher bei einem Botenartikel wissend mitnicken kann, dann ... meintwegen.

Dahinter steckt aber auch eine gewisse (ganz grauenhafte) Setting-Hörigkeit. Nicht das Setting, das wir gerade bespielen und mitgestalten und wo es einzige auf unsere Leistungen ankommt, wie es hinterher aussieht, ist von Bedeutung (es ist sogar im Gegenteil zu ersticken), sondern das geheiligte Wort der Bände, Boten und Bullen, von denen kein Jota gestrichen werden darf. Und wie ich schon sagte: Du behauptest zwar, die Spieler würden das "offizielle" Setting gestalten, aber das ist nur Illusion, in Wahrheit machen das andere, und die Spieler dürfen nur zugucken.

Ich habe zwar im anderen Thread geschrieben, dass ich diesen Spielstil durchaus respektieren, aber ich muss in den oben angeführten Punkten dennoch widersprechen: Ohen Metaplot ist nicht unbedingt automatisch weniger detailreich, und ohne Metaplot gewinnt die Einflussnahme der Spieler auf das Setting an Bedeutung, weil das Setting dann nicht für den Boten und den Metaplot da ist, sondern für die Spieler zum bespielen.
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Waere das nicht eher:
A: "Hey, wir haben gestern das Finale von AB 583 gespielt."
B: "Hm, cool, hab ich im Boten von gelesen.
Wie war's denn?"
A: "Also <DSA Setting babel> dann kamm <Event> wir haben gerade so <Wuerfelzeugs> und dann kam <X> obwohl <Y> schon angeschlagen war."
B: "Ab als <X> kam war <Y> bei uns noch total fit, aber dann ist < Z W R was auch immer> passiert"
A: "Krass, wir koennten es ja mal gemeinsam spielen, oder lasst unsere beiden Gruppen mal Folge AB <Pumpernickel> nun spielen"

Dahinter steckt aber auch eine gewisse (ganz grauenhafte) Setting-Hörigkeit.
Also ich finde daran wirklich nichts grauenhaftest und die Spieler haben in dem Setting mitgewirkt.
Jetzt nicht so das das Ende veraendert worden waere, aber sie haben m.E. schon darin mitgewirkt, Leistung gebracht und Spass gehabt.

Zitat
Und wie ich schon sagte: Du behauptest zwar, die Spieler würden das "offizielle" Setting gestalten, aber das ist nur Illusion, in Wahrheit machen das andere, und die Spieler dürfen nur zugucken.
Sie fuellen das offizielle Setting mit Leben.
Genauso wie man Historie mit Leben erfuellt wenn man real geschichtliche Sachen nachspielt, auch wenn man dann bei bestimmten Punkten nur zugucken darf / kann / sollte.

Zitat
Ich habe zwar im anderen Thread geschrieben, dass ich diesen Spielstil durchaus respektieren, aber
Dann doch nicht ^^;

Zitat
ich muss in den oben angeführten Punkten dennoch widersprechen: Ohen Metaplot ist nicht unbedingt automatisch weniger detailreich, und ohne Metaplot gewinnt die Einflussnahme der Spieler auf das Setting an Bedeutung, weil das Setting dann nicht für den Boten und den Metaplot da ist, sondern für die Spieler zum bespielen.
Ohne Metaplot ist die Geschichte und das Setting sehr viel weniger detailreich und es kann kein wirklicher Einfluss mehr genommen werden da das Setting statisch bleibt, es veraendert sich nicht mehr grundlegend.
Genauso wie Star Trek Episoden insbesondere zur ST bzw. TNG Zeit.

Der Mut zur Veraenderung und akzeptanz fremd festgelegter Setting Erweiterungen fehlt doch dort.
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Alle Würfelwürfe, alle Entscheidungen und Pläne des Spiels sind bei einer solchen Sicht völlig nutzlos, Teylen. Für Deine Art, Aventurien zu bespielen braucht man gar kein Regelwerk. Es ist schließlich klar, dass die Spieler mitmachen und siegen werden.

Woraus zieht man dabei seinen Spaß, die Spannung? Wenn man weiß, dass sowieso nichts Schlimmes passieren kann.
Wenn man weiß, dass eben meine Freunde und alten Akademiegefährten aus Gareth sowieso nicht vom
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gefressen werden?

Das ist ja nicht mal ein Erzählspiel, wo jeder mal einen Absatz verfassen kann, sich aber über die grobe Richtung einig sind, sondern ein Buch, nicht mal ein interaktives Buch. Man ist dann nur gespannt darauf, was sich der Autor schönes ausgedacht hat? Dann kann doch der Spielleiter auch einfach eine Geschichte vorlesen?

Fühlt sich denn da keiner veräppelt, wenn er Attacken würfeln soll? Wie geht man in solchen Gruppen mit Spielern um, die den vorgestellten Plot dämlich und unlogisch finden und einen anderen Weg gehen wollen? Sind das dann störende Elemente, die ausgemerzt werden müssen?

Im übrigen: Produkte, die frei vom Metaplot existieren, bedrohen diesen doch nicht. Aber AB, die vom Metaplot beeinflusst sind, sind eben sinnvoll nur für diejenigen benutzbar, die dem auch folgen. Alle anderen sind bei do it yourself.
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Ohne Metaplot ist die Geschichte und das Setting sehr viel weniger detailreich und es kann kein wirklicher Einfluss mehr genommen werden da das Setting statisch bleibt, es veraendert sich nicht mehr grundlegend.

Nein, das Setting, das die Redaktion unabänderlich vorschreibt, das ist statisch. Jedenfalls aus Spielersicht. Es lässt sich ja nix verändern. Ich kann gar nichts machen. Ich bin nutzlos, ich war dabei, statt mittendrin. Warum hab ich mich überhaupt angestrengt? Was soll dass alles. Sollen doch die tollen Meisterpersonen den Plot lösen.

Gab es solche Fragen bei Dir in den Runden nie?
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Ich muss zugeben, dass ich gerade sehr emotional bin. Ich respektiere Teylen und sie soll glücklich werden, aber mir klingt das irgendwie nach Spielerverstümmelung. Das fühlt sich so FALSCH an.  :-[
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Ohne Metaplot ist die Geschichte und das Setting sehr viel weniger detailreich und es kann kein wirklicher Einfluss mehr genommen werden da das Setting statisch bleibt, es veraendert sich nicht mehr grundlegend.

Der Mut zur Veraenderung und akzeptanz fremd festgelegter Setting Erweiterungen fehlt doch dort.

Wie ich andernorts geschrieben habe, kann ich verstehen oder akzeptieren, dass man seinen Spaß haben kann, indem man eine vorgefasste Handlung virtuos und mit großem Gepränge nachspielt.

Aber dennoch sind Deine Aussagen über den Metaplot beziehungeweise über dessen Abwesenheit nicht richtig: Gerade ohne metaplot kann ich Einfluss nehmen. Im Metaplot ist gesetzt, dass das
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am Ende futsch ist, das heißt, es gibt hinterher nur ein einziges Setting, an dem man auch nicht rütteln kann. Ohne Metaplot hingegen sind zwei Enden denkbar: das
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ist futsch oder es hoppelt noch munter in der Gegend herum. Hier ist im Setting tatsächlich spürbar, was die Spieler gemacht haben und was nicht. Und da frage ich mich, was daran statisch ist? Im Gegenteil ist dieses, nicht vom metaplot festgeschriebene Setting doch organisch, veränderbar.

Für die weitere, abgespeckte Geschichtsschreibung kann man sich ja trotzdem eines der beiden Enden aussuchen, aber man muss den Spielern eben klar machen, dass das alles nicht so eng gesehen werden darf, und es sollte dann eben auch nicht jeder in einem AB gelassene Furz in Folgepublikationen weiterverwurstet werden. 

 
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ErikErikson

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Schubst Tjorne eine Packung mit Popcorn zu und stellt noch eine Cola dabei.

Eigentlich hatte ich doch erwaehnt, das ich an sich kein DSA spiele und sich meine aktive Erfahrungen auf bisher nur auf eine einzige Runde basierten. Die im Grossen und ganzen einen Eintrag im "Arrg der SL.." Thread wert wert waere oder die Eroeffnung eines Laester Diary.

Alle Würfelwürfe, alle Entscheidungen und Pläne des Spiels sind bei einer solchen Sicht völlig nutzlos, Teylen. Für Deine Art, Aventurien zu bespielen braucht man gar kein Regelwerk.
Man braucht das Regelwerk um Entscheidungen zu finden sowie an der Stelle wo es Sinn ergibt die Auswirkungen von Handlungen zu simulieren.

Zitat
Woraus zieht man dabei seinen Spaß, die Spannung? Wenn man weiß, dass sowieso nichts Schlimmes passieren kann.
Weiss man gar nicht unbedingt, wenn man nicht den Boten oder das AB gelesen hat.
Wenn man es weiss aus dem erleben. Wo man auch nicht unbedingt gemerkt haben muss das keine Gefahr bestand.

Zitat
Das ist ja nicht mal ein Erzählspiel, wo jeder mal einen Absatz verfassen kann, sich aber über die grobe Richtung einig sind, sondern ein Buch, nicht mal ein interaktives Buch.

Das halte ich fuer eine Uebertreibung ^^

Zitat
Fühlt sich denn da keiner veräppelt, wenn er Attacken würfeln soll? Wie geht man in solchen Gruppen mit Spielern um, die den vorgestellten Plot dämlich und unlogisch finden und einen anderen Weg gehen wollen? Sind das dann störende Elemente, die ausgemerzt werden müssen?
Ich denke nicht das man sich veraeppelt fuehlt und wenn man den Plot daemlich und unlogisch findet kann man sich beim SL beschweren der schliesslich das Abenteuer auswaehlte.
Die Ausmerzungs Phantasie halte ich dabei fuer fremd.

Zitat
Im übrigen: Produkte, die frei vom Metaplot existieren, bedrohen diesen doch nicht.
Wenn der Metaplot so dich ist wie es dargestellt wird schon.
Schliesslich waere das wie ein Buch mit weisssen Seiten / Loechern drin bzw. wie will man den da das Metaplot Setting vom Rest trennen?

Nein, das Setting, das die Redaktion unabänderlich vorschreibt, das ist statisch. Jedenfalls aus Spielersicht.
Nein, das Setting das weitergeschrieben wird veraendert sich permanent. Es gibt dauernd Veraenderungen ob es einem passt oder nicht wenn man den Plot verfolgt.
Wohingegen Spieleraktionen keine Auswirkungen auf das allgemeine Setting haben. Angenommen man versenkt das Horas Reich im Meer oder sowas. Kann man machen, aendert aber nichts dran das das Horas Reich weiter hin da sein wird und nicht mal Ansatzweise dran denkt im Meer zu versinken.

Zitat
Gab es solche Fragen bei Dir in den Runden nie?
Nein, allerdings mag es an einer Ermangelung entsprechender Runden gelegen haben.
Denen ich pers. in Bezug auf Dark Age Vampire auch schon aktiv ausgewischen bin ^^;

Aber dennoch sind Deine Aussagen über den Metaplot beziehungeweise über dessen Abwesenheit nicht richtig
Siehe den Vergleich zum Horas Reich und dem Meer.
Natuerlich ist sie richtig.

Zitat
Und da frage ich mich, was daran statisch ist?

Es aendert nichts am GRW, nichts an Settingbaenden, Regional Baenden, es kommt nicht im Boten vor, nirgendens. Ausser in deiner Runde ist es nicht passiert. An der Statik des System hat sich nichts veraendert. Wenn du danach in eine andere Runde gehst ist es nicht klar ob X rum hoppelt oder nicht hoppelt, es hat keine Veraenderung gegeben.
Gar nix.
Das Setting ist gleich geblieben.

Zitat
Für die weitere, abgespeckte Geschichtsschreibung kann man sich ja trotzdem eines der beiden Enden aussuchen, aber man muss den Spielern eben klar machen, dass das alles nicht so eng gesehen werden darf
Wieso sollte oder muss man den Spielern das klar machen?
Dieses "ignoriert es ggf" wiederspricht doch vollkommen dem das man da eine fortlaufende Geschichts Schreibung haben will, es fuehrt sie gar in's absurde. Irgendwie der versuch eine Geschichte zu erzaehlen ohne "die Eier" dazu zu haben dazu zu stehen.

Das waere als wuerde man beim neusten ST Film extra noch davor schreiben:
"Aber das mit der Alternativen Realitaet muesst ihr jetzt wirklich nicht ernst nehmen"

Das ist doch Mist fuer jeden der sich auf die Geschichte (ge)freut (hat).
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Offline Yehodan ben Dracon

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Weiss man gar nicht unbedingt, wenn man nicht den Boten oder das AB gelesen hat.

Das ist so einfach nicht nachvollziehbar, dass Du wirklich so denkst.

Klar: Wenn ich als Spieler nicht weiß, dass ich gar keinen Einfluss habe, dann merke ich auch nichts, was mir den Spaß evtl. vergällt. Bleibt aber trotzdem Betrug am Spieler, wenn er denkt, dass es seine Leistung ist, die die Kaiserzwillinge gerettet hat und nicht die Vorgabe des Metaplots (Sprich Settingband von übermorgen oder Av. Bote). D.h. ich habe entweder die Wahl, diese Geschichte einfach nachzuspielen und brav alles abzulaufen, ohne Entscheidungen treffen zu dürfen, oder ich spiele kein DSA?

Was ist eigentlich, wenn ich es nicht schaffe, die Kaiserzwillinge zu retten, wenn die Regeln einfach sagen: Ihr habts nicht geschafft. Fehlschlag, aus und vorbei. Wie würdest Du persönlich damit umgehen? Wie weit würdest Du gehen, um den Metaplot auf Schiene zu halten? Eine Mary Sue, die alles rettet? Regelbeugung gar?

Durch dieses Festhalten am Metaplot als einzige Spielart schränkt sich DSA unnötig ein. Ich denke, dass es sehr wohl Platz für ergebnisoffenes Spiel in Aventurien gibt. Nicht als Muss, sondern als Option. Wenn es dann einige wenige "Heilige Kühe" gibt, könnte man damit ja auch leben (die Regionalberschreibung des Mittelreiches wäre witzlos ohne das Bestehen der Schwarzen Lande z.B.).
Aber es kann doch beides geben?

Es aendert nichts am GRW, nichts an Settingbaenden, Regional Baenden, es kommt nicht im Boten vor, nirgendens. Ausser in deiner Runde ist es nicht passiert. An der Statik des System hat sich nichts veraendert. Wenn du danach in eine andere Runde gehst ist es nicht klar ob X rum hoppelt oder nicht hoppelt, es hat keine Veraenderung gegeben.

Das ist ja gerade das statische! Dadurch, dass die Geschichte von Anfang an feststeht, wird Aventurien zu einem Setting ohne dynamischen Einfluss der Spieler. Du versuchst uns das Wort im Munde herumzudrehen, indem Du behauptest: Ergebnisoffenes Spiel ist statisch, weil es nicht in den Kanon einfließt!? Das ist doch allerhand! Du verwechselst Ursache mit Wirkung.
« Letzte Änderung: 22.10.2010 | 13:54 von Yehodan ben Dracon »
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Offline Teylen

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Das ist so einfach nicht nachvollziehbar, dass Du wirklich so denkst.
Naja, ich habe auch den Fall erwaehnt das man weiss passiert.

Zitat
Klar: Wenn ich als Spieler nicht weiß, dass ich gar keinen Einfluss habe, dann merke ich auch nichts, was mir den Spaß evtl. vergällt.
Wenn man ein DSA Abenteuer spielt ist doch implizit das Wissen da das es hoechst wahrscheinlich auf einen nicht abzuaendernden Klimax hinsteuert und verschiedene NSCs ueberleben werden da sie fuer weitere Erzaehlungen benoetigt werden.

Das heisst da wird einem ebenso wenig der Spass vergaellt als wenn man sich einen Film ansieht, den Film kann man ja auch geniessen obwohl man auf das Ende keinen Einfluss haben wird, nicht weiss ob einem das Ende ueberhaupt gefallen wird.
Manchmal geht man sogar in Filme oder spielt CRPGs Spiele wo man genau weiss das man das Ende einmal so etwas von voll daneben findet, einfach weil die Erzaehlung Spass macht, der Handlungsrahmen toll findet oder sonst etwas.

Da wird auch keiner in irgendwelcher weise um keine Ahnung was betrogen.
Nun und wenn eine Gruppe von Spielern mit ihren Charakteren die Kaiserzwillinge retten, dann ist das durchaus eine Leistung.

Zitat
D.h. ich habe entweder die Wahl, diese Geschichte einfach nachzuspielen und brav alles abzulaufen, ohne Entscheidungen treffen zu dürfen, oder ich spiele kein DSA?
Was genau hindert dich daran einfach den Metaplot zu ignorieren?

Zitat
Was ist eigentlich, wenn ich es nicht schaffe, die Kaiserzwillinge zu retten, wenn die Regeln einfach sagen: Ihr habts nicht geschafft. Fehlschlag, aus und vorbei. Wie würdest Du persönlich damit umgehen?

Ich vermute das der Plot vor den Regeln geht oder die Gruppe das Abenteuer einfach nochmal spielt, je nachdem. Letzteres sieht man ja auch bei the Gamers die den Plot ein um's naechste mal durch zu zocken versuchen.

Zitat
Durch dieses Festhalten am Metaplot als einzige Spielart schränkt sich DSA unnötig ein.
Was genau hindert dich daran einfach den Metaplot zu ignorieren?
Und einfach ergebnisoffen zu spielen?
Wieso muss da DSA / Ulyssies irgendwas veroeffentlichen das potentiell den Metaplot Fans virtuell vor's Schienbien langt.
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Offline korknadel

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Es aendert nichts am GRW, nichts an Settingbaenden, Regional Baenden, es kommt nicht im Boten vor, nirgendens. Ausser in deiner Runde ist es nicht passiert. An der Statik des System hat sich nichts veraendert. Wenn du danach in eine andere Runde gehst ist es nicht klar ob X rum hoppelt oder nicht hoppelt, es hat keine Veraenderung gegeben.
Gar nix.

Das meinte ich mit Setting-Hörigkeit. Die Spieler sind doch nicht für das Setting da, sondern andersrum, und deshalb zählt NUR, was in MEINER Runde passiert. Das ist das Entscheidende, da passiert die Action, alles andere ist auf dem Sofa sitzen und Bücher/Zeitungen lesen, das findet alles außerhalb des Rollenspielabends statt.

Und mal im Ernst: natürlich schlägt sich das, was die Spieler machen, nicht in GRWs, Settingbänden oder im Boten nieder. Ich habe oft genug gesagt, dass das eine vielleicht ganz reizvolle, aber eben doch nur Illusion ist. Was die Spieler machen, ist dem Setting in Wahrheit scheißegal, denn Einzug in die Bücher findet nur das, was die Autoren reinschreiben. Und das haben die Spieler nachzuspielen. Von daher ist das kein Deut anders als im Spiel ohne Metaplot.

Und man könnte eher von Statik sprechen (was ich, aber dieser Zwischenton ist dem geneigten Leser offenbar entgangen, in dem Dialog oben darlegen wollte), wenn ich in eine andere Gruppe gehe und die Garanatie habe, dass X nicht mehr hoppelt. Das ist in allen Gruppen so. Viel spannender, weil eben nicht statisch, ist doch, wenn ich bei jeder Gruppe fragen kann: "Und, wie sieht's bei Euch aus?"

(So extrem fordere ich das für DSA ja gar nicht, mir geht es nur darum, dass die allgemeinen Aussagen über Metaplot vs. Nicht-Metaplot so einfach nicht stimmen)
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Offline Teylen

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Das meinte ich mit Setting-Hörigkeit.
Ich finde das es nichts mit einer Settings-Hoerigkeit zu tun hat sondern mit der Wertschaetzung gegenueber einem dynamischen, sich entwickelenden und Detailreichen Setting.
Das ohne die Fortschreibung durch den Metaplot gaenzlich statisch waere und von Gruppe zu Gruppe beliebig, nicht festgelegt und schwammig. Nur weil diejenigen welche den Metaplot nicht moegen nicht darueber hinweg kommen das es Personen gibt die ein Interesse haben das das das Grund Setting immer weiter entwickelt wird, ausgebaut und detailliert.
Weil die es nicht verkraften koennen das der Konsens nicht statisch ist.

Zitat
Die Spieler sind doch nicht für das Setting da, sondern andersrum, und deshalb zählt NUR, was in MEINER Runde passiert.
Das Setting ist etwas das ausserhalb der Runde existiert.
Das auf das man verweist wenn man mit anderen DSA Spielern redet.
Und dafuer ist es doch absolut egal was in deiner Runde passiert ist.

Ist doch reiner Egoismus das Setting zur Statik zu verdammen nur weil man sich sonst nicht traut beliebig zu werden.

Zitat
Und mal im Ernst: natürlich schlägt sich das, was die Spieler machen, nicht in GRWs, Settingbänden oder im Boten nieder.

Natuerlich haben das was die Spieler machten Konsequenzen welche sich im Boten und Regionalbaenden usw. wieder findet.

Zitat
Und das haben die Spieler nachzuspielen. Von daher ist das kein Deut anders als im Spiel ohne Metaplot.

Ohne einen Metaplot gibt es nichts relevantes zum nachspielen.

Zitat
Und man könnte eher von Statik sprechen (was ich, aber dieser Zwischenton ist dem geneigten Leser offenbar entgangen, in dem Dialog oben darlegen wollte), wenn ich in eine andere Gruppe gehe und die Garanatie habe, dass X nicht mehr hoppelt.

Es ist nicht mehr statistisch wenn X nicht mehr hoppelt sondern, wenn man es so spielt, eine zwingende und absolute Veraenderung.

Zitat
Viel spannender, weil eben nicht statisch, ist doch, wenn ich bei jeder Gruppe fragen kann: "Und, wie sieht's bei Euch aus?"
Was soll daran spannend sein?
Zumal die Aussage "X hoppelt" oder "X hoppelt nicht" doch voellig beliebig und konsequenz los ist.
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Offline First Orko

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Was genau hindert dich daran einfach den Metaplot zu ignorieren?

Ich greife die Frage nochmal auf, weil mich das auch interessiert. Ich teile zwar deine Meinung zum Thema soweit, habe mich selbst aber dergestalt mit DAS arrangiert, dass ich das Vorhandene für meine Spielweise nutze. Mich interessiert Metaplot gar nicht, also spiele ich ohne ihn.

Was fehlt dir denn, um mit DSA ergebnisoffen zu spielen? Spezifische Zufallstabellen? Das kanns doch nicht sein, oder?

(Ich empfinde es übrigens auch so, dass einem die Abenteuer und Kampagnen in DSA implizit versuchen in Richtung RR zu treiben, man möge sich nur die ganzen süffisant-arroganten Hinweise zur Spielererziehung in den alten Abenteuerbänden mal durchlesen. Die sind voll davon. Das hat zum Glück mittlerweile abgenommen, aber die grundsätzliche Haltung "Der MEISTER ist dazu da, die Gruppe in die Story zu drücken" seh ich immer noch. Ist mir aber letzendlich egal, ich brauch keine Abenteuer, mir reichen die Settingbände durchaus um zu spielen)

Ohne einen Metaplot gibt es nichts relevantes zum nachspielen.

Yep, richtig. Und nun?
« Letzte Änderung: 22.10.2010 | 14:21 von Orko »
It's repetitive.
And redundant.

Discord: maniacator#1270

Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Horadan

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Ehrlich gesagt verstehe ich das Problem gerade nicht. wtf?
Die metaplotigen DSA-Abenteuer haben einen Ausgang, der Eingang in die DSA-Geschichtsschreibung findet, so what?
Wenn die Spieler das entsprechende Abenteuer nicht (oder anders als "vorgesehen") beenden, dann ist das in meiner Spielrunde so. Ich kann nun damit weiterspielen (wie z.B. bei DIF) oder ich sage: "Ihr habt's nicht gepackt, die SCs sind tot (falls das passierte) und naechstes Mal spielen wir mit ner neuen Gruppe - allerdings zu einem spaeteren Zeitpunkt und in diesem Aventurien gab es eine erfolgreiche Heldengruppe. Nachzulesen (wer mag) im Boten X."
Falls die Gruppe aber wie geplant erfolgreich ist, koennen die Spieler ihren Erfolg in der Zeitung lesen (und evtl. die eine oder andere Nebenbemerkung als "Jounalistenunsinn" abtun).
Zusaetzlich gibt es noch: "Ihr wart jetzt wesentlich besser, als der Autor das vorgesehen hatte!" *Strahlende Gesichter* ...ooOO(Ich muss jetzt halt gucken welche genauen Auswirkungen das auf die naechsten Abs hat, aber das krieg ich hin.)