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Blechpirat:

--- Zitat von: Enkidi Li Halan am 27.11.2010 | 16:26 ---Wenn dir das Zaubern zu verregelt ist - lass die Regeln halt weg. FATE funktioniert dann trotzdem noch.
  Das ist, mit Verlaub, Quatsch. Denn wenn du dir als Spieler in einer brenzligen Situation überlegst, wieviel Power du in einen Zauber steckst, machst du nichts anderes, als Harry in den Romanen. Nur dass du als Spieler die Entscheidung auf der Metaebene triffst.

--- Ende Zitat ---
Ich lass mal meine Vorurteile raushängen - mit den Mädels, mit denen ich das bisher gespielt habe, war das Crunchige auch immer ein Problem, weil dort oft keine vertiefte Regelkenntnis vorherrscht. Ohne diese ist die Frage nach den gewünschten Shifts aber nicht zu beantworten. Und wenn ich als SL dort (ohne Erläuterung, um den Spielfluss nicht zu unterbrechen) einen Wert vorgebe ist der Sinn der Regel natürlich hin. Umgekehrt hab ich mit meinen männlichen Regelfüchsen noch nicht gespielt und weiß daher nicht, ob es dort eine spannungserzeugende Regel ist (wie vermute) oder eine langweilige.

Joerg.D:
@ Enkidi
Hey, wenn ich die DF Regeln weglassen kann ich doch gleich Fate im Original spielen und mir das teure Buch sparen.

Aber ich glaube wir sind uns einig, dass wir uns nicht einig werden.

@ Karsten
Wie viele Leute kennst Du die sich wirklich intensiv mit den Regeln zum Spiel auseinander setzen, dass sie spielen?
Ich hatte mal den Luxus, dass ich mit MSch und Chaos Aptom 2 wirklich regelfeste Spieler in einer Runde hatte, dann gehen auch mal anspruchsvollere Sachen, aber in der Regel sind die Runden nicht so an den Regeln interessiert.

Scimi:

--- Zitat von: Der Schlachter am 27.11.2010 | 16:06 ---Halte ruhig dagegen, wenn ich Crunch will, dann spiele ich Spiele in denen Chrunch wichtig ist und nicht Fate.

--- Ende Zitat ---

FATE ist aber in seinem ganzen Design darauf ausgelegt, dass Regeln und Erzählung vermischt werden: Das mechanischen System ist extrem starr und unflexibel, dafür ergeben sich außergewöhnlich hohe Modifikatoren aus erzählerischen Elementen. Die ganze Grundidee, aus Aspekten der Geschichte und der Charaktere Boni für das Würfelsystem zu machen, funktioniert doch nur, wenn das grundsätzliche Würfel- und Wertesystem für das Spiel wichtig ist.

FATE ist eigentlich sehr erbsenzählerisch und pinglig, es wurde halt nur ein Weg gefunden, die ganze Verwaltung mit geringem Aufwand zu betreiben (Chips/Beads als FP, feste Modis für Aspekte, überschaubare Werte im einstelligen Bereich etc.). Ich persönlich finde es ein sehr schönes Werkzeug, um Geschichten zu erzählen, die mir gefallen und andere können damit vielleicht wenig anfangen. Aber was das DFRPG an Regeln dazuerfindet passt eigentlich gut in das Schema von FATE.

Ich hatte bis jetzt noch keine Gelegenheit, das Magiesystem vom DFRPG am Spieltisch zu testen, aber die Grundidee schien mir eigentlich ganz tauglich und nachvollziehbar: Die Annahme ist, dass Magie potentiell alles kann, aber auch arg schiefgehen kann und auf jeden Fall etwas kostet. Außerdem gibt es mächtigere und schwächere Zauberer.
Unter diesen Voraussetzungen finde ich die Umsetzung gelungen: Man überlegt sich, welchen Effekt man erzielen will und wie stark er sein soll, dann würfelt man, ob man das Ganze gestemmt bekommt. Wenn man zu schwach ist, erleidet man außerdem noch Stress (was ja kein Schaden ist).

Man kann Magie natürlich auch anders sehen, aber das Spiel versucht natürlich, das Feeling des Dresdiversums einzufangen und nach Lektüre der ersten zehn Bände passt das für mich ganz gut...


--- Zitat von: Der Schlachter am 27.11.2010 | 16:45 ---@ Karsten
Wie viele Leute kennst Du die sich wirklich intensiv mit den Regeln zum Spiel auseinander setzen, dass sie spielen?
Ich hatte mal den Luxus, dass ich mit MSch und Chaos Aptom 2 wirklich regelfeste Spieler in einer Runde hatte, dann gehen auch mal anspruchsvollere Sachen, aber in der Regel sind die Runden nicht so an den Regeln interessiert.

--- Ende Zitat ---

Wenn ein Spiel längere Zeit gespielt wird, kommt es bei uns meistens dazu, das jeder die Regeln gut kennt. Natürlich werden manche Sachen auch weggelassen oder gehausregelt, aber immer, weil alle die Regeln kannten und doof fanden, nicht, weil die Originalregel nie wer zu Gesicht bekommen hat. Mag anderswo anders sein, aber für mich besteht ein System immer aus Regeln und Setting in Komplettheit.

Enkidi Li Halan (N.A.):

--- Zitat von: Der Schlachter am 27.11.2010 | 16:45 ---@ Enkidi
Hey, wenn ich die DF Regeln weglassen kann ich doch gleich Fate im Original spielen und mir das teure Buch sparen.

--- Ende Zitat ---
Klar, kannst du. Andererseits stehen in den Büchern ja noch ne Menge anderer Sachen abseits der Zauber-Regeln. Wenn die dir natürlich auch nicht zusagen (würden), ist es sinnlos, sich das Buch zu kaufen. 

Für mich ist DF-Fate(3) eine echte Weiterentwicklung im Vergleich zu Fate2 (wie z.B. in SotC). Ich mag, wie die unterschiedlichen Subsysteme wie Zaubern und Powers umgesetzt wurden, kann aber auch verstehen, wenn einem das nicht gefällt. Das tolle an FATE ist ja: das Basis-System ist immer das Gleiche. Und auch das, was Fate am besten kann - nämlich der storyorientierte Einsatz von Aspekten zur Generierung spielmechanischer Effekte - ist in allen Versionen gleich. Das heißt, du könntest supereasy das Dresdenverse auf Fate 2 'strippen', wenn dir das besser taugt.

killedcat:
Ich bin ja (noch) kein Fate-Fan, aber die Kritik kann ich nun wirklich nicht verstehen. Ja: FATE (in der Version von Dresden Files) hat Crunch. Na und?

So wie ich das sehe, ist FATE kein Erzählspiel. Es ist allerdings ein Spiel mit Schwerpunkt auf Erzählung im Sinne von: es ist nicht taktisch und will nicht simulieren. Es ist jedoch nicht regelfrei. Und ganz ehrlich: ich dachte nach dem Lesen von Free Fate, dass das Spiel die Regeln eigentlich weglassen könnte. Da fand ich FATE furchtbar. Erst nach dem Durchlesen von Dresden Files habe ich wieder Vertrauen gefasst (könnte auch an der besseren Aufmachung liegen, da bin ich mir nicht sicher ;) ) und sogar die gedruckte Version bestellt.

Wer einem Spiel mit Crunch vorwirft, Crunch zu haben, sollte überlegen, ob es vielleicht an falschen Erwartungen lag. Imho.

Sollte FATE allerdings damit geworben haben, crunchfrei zu sein oder alle Ergebnisse der Story jederzeit unterzuordnen, dann wäre dies FATE durchaus anzulasten. Das weiß ich aber nicht, da ich FATE in den Medien und in der Community nicht wirklich aufmerksam verfolgt habe. Aber selbst wenn, würde dies an den FATEs Qualitäten nichts ändern.

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