Autor Thema: Darf ein (eigener) Charakter freiwillig sterben?  (Gelesen 16066 mal)

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Offline Joerg.D

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Re: Darf ein (eigener) Charakter freiwillig sterben?
« Antwort #25 am: 17.11.2010 | 10:20 »
Zitat
Seid ihr auch der Meinung, ein Charakter muss bis zum bitteren Ende gespielt werden - ob er noch Spass macht oder nicht?

Wenn er keinen Spaß macht, dann spiele ihn nicht mehr. Das Ende ist immer dann, wann der Spieler es entscheidet. Ich meine Du bist nicht mitten im Dungeon ausgestiegen und hast die Gruppe alleine gelassen, sondern eine gute Gelegenheit genutzt um den Charakter nachhaltig aus dem Spiel zu nehmen.

Ich hätte dir als SL zwar eher angeboten den Charakter einfach nur zurück zu ziehen und ihn bei Zeiten noch mal als NSC zu führen, aber deine Entscheidung ist da absolut zu akzeptieren.

Zitat
Ist ein geskripteter Tod ein Stilbruch?

Nein, es ist eher Stil pur, wenn man es pur macht und kann vom SL prima als Motivation für die Charaktere der anderen Spieler benutzt werden.

Zitat
Darf ein neuer Charakter erst Wochen später eingeführt werden - um den Spieler zu "bestrafen" der wechseln will?

Was ist denn das für ein Quatsch? Ich würde den neuen Charakter als SL schon vorher ein paar mal aufblitzen lassen um ihn vorsichtig einzuführen (Ihr wisst, nur Tumadin kennt den Weg durch die Todessümpfe, doch der führt gerade eine andere Gruppe hindurch). Dann kennt die Gruppe den neuen SC vielleicht schon und fragt ihn von sich aus, ob er ihnen bei der noblen Queste helfen will.
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Darf ein (eigener) Charakter freiwillig sterben?
« Antwort #26 am: 17.11.2010 | 10:56 »
Auch ich bin der Meinung, dass es der Idee des gemeinsamen Spielspaßes abträglich ist, wenn ein Spieler an seinem Char keinen Spaß hat. Daher sollte er dann wechseln dürfen. Ich persönlich bin auch ein Freund von unkomplizierten schnellen Lösungen, damit Spieler eben NICHT herumsitzen, ohne etwas tun zu können (da tuts zur Not(!) auch ein "you seem trustworthy"  ;) )

Ich hätte aber auch ein Problem mit einer gescripteten epischen Szene. Ich bin kein Freund von übertriebenen Heldentoden, wenn sie künstlich inszeniert werden (dazu zählen auch Freitode im Kampf). Da bekommt dann jemand eine coole Szene ohne dafür etwas "geleistet" zu haben.
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Offline Bock-Creation

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Re: Darf ein (eigener) Charakter freiwillig sterben?
« Antwort #27 am: 17.11.2010 | 11:29 »
Nun ja. es kommt drauf an mit dem Freitod. Wenn sie schön zur Szene passt und alle Wissen das der Chara gewechselt wird.

etwas drum rum erzählen das die Gruppe vielleicht noch versucht ihn aufzuhalten(wenn sie den befreundet waren) und bla und blub haben wir tot. verzweiflung und eventl. sogar ne gute Überleitung um das Abenteuer zu beginnen.

Vielleicht war es halt so gewohlt, ist aber leider schlecht angekommen.
Jemand als den totalen Helden darzustellen und epic über alles ist natürlich dann der falsche Weg. Aber von der Erzählung scheint es mir net so. Nur etwas unglücklich verlaufen was nun besprochen werden MUSS
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Samael

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Re: Darf ein (eigener) Charakter freiwillig sterben?
« Antwort #28 am: 17.11.2010 | 11:30 »
Wenn ein Charakter keine Freude mehr bereitet, sollte man in unbürokratisch austauschen können. Ob er sich zur Ruhe setzt oder stirbt ist völlig egal.

Santa

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Re: Darf ein (eigener) Charakter freiwillig sterben?
« Antwort #29 am: 17.11.2010 | 11:44 »
Anders als erwartet fanden die Spieler es doof ("war ja alles geskriptet" "da kann ja jeder kommen und seinen Charakter wechseln" "du hättest ihn wenigstens [ausgewürfelt] im Kampf sterben lassen") und waren ziemlich unzufrieden damit, sich "auch noch um die Leiche kümmern zu müssen" bzw. das ich "entschieden" habe, wer was bekommt.
Wer zwingt sie denn sich an das Testament zu halten bzw. sich selbst darum zu kümmern. Wenn sie keinen Bock drauf haben, sollen sie das dem SL sagen und in 5 Minuten "ausspielen", wie sie z.B. einen Testamentsvollstrecker anheuern und die Leiche zur Beerdigung bei der zuständigen Stelle abgeben. Fertig ist das Ding!
Und deine bzw. eure Herangehensweise - weil Beteiligung des SL - finde ich weitaus interessanter, als das du auf Gedeih und Verderb versuchst deinen SC bei jeder noch so dämlichen Gelegenheit zu töten, nur weil die Würfel nicht so richtig wollen und du dich noch länger mit ihm langweilen musst.

Offline Nachtfrost

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Re: Darf ein (eigener) Charakter freiwillig sterben?
« Antwort #30 am: 17.11.2010 | 11:47 »
@OP: Wie verfährt denn die Gruppe in der Regel wenn ein Charakter auf "normalem" Weg (Würfelpech, Kampf, blöde Aktion) stirbt? Wie findet so ein Ereignis Eingang ins Spielgeschehen?
Ab in die Tonne und schnell neu gewürfelt, werden die Items unter dem Rest aufgeteilt bevor die Leiche kalt ist, oder wird dem Begleiter ein (mehr oder weniger würdevolles) Begräbnis gegönnt?
Ich kann die Gedanken hinter den Regeln ja durchaus verstehen. Dämonen sollen schliesslich schreckliche und furchteinflößende Wesen sein. Daher müssen auch die entsprechenden Regeln grauenvoll sein.

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Offline Teylen

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Re: Darf ein (eigener) Charakter freiwillig sterben?
« Antwort #31 am: 17.11.2010 | 12:00 »
Vielleicht haette es geholfen mit der Gruppe zuvor einfach miteinzubeziehen?
Also das man mal zum Ausdruck bringt das man einen neuen Char will weil man den alten Ueber ist.
Anstelle sie so mit einer Sterbeszene + Testament vor vollendete Tatsachen zu stellen.
Weil so erweckt es ggf. auch den Eindruck einer Schuldzuweisung ohne Diskussion. Nachdem Motto, guckt mal ich musste meinen Char killen und uebrigens habt ihr hier ein Testament, damit der auch wuerdevoll abtritt, macht mal.

[Wobei ich es nicht ganz schaffe "Epischer Tod" mit "5 Minuten" zusammen zu bringe.]
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Offline Naldantis

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Re: Darf ein (eigener) Charakter sterben freiwillig sterben?
« Antwort #32 am: 17.11.2010 | 12:28 »
Dafür muß man aber nicht dem Char, auf den man keinen Bock mehr hat, auch noch ein Spotlight setzen. Das wird zu Spielbeginn in 'nem Nebensatz erwähnt (Wachte auf, war tot. Herzinfakt oder so...),  der neue Char wird eingeführt und weiter gehts.

Zum einen finde ich schon, daß der endgültige Ausstieg eines etablierten Chars den Anspruch hat, wenigstens korrekt erklärt und eingebettet zu sein und eine Fußnote in der Geshcichte zu verdienen.
Dein Vorschlag führt dann dazu, daß die Charaktere das eigentlich untersuchen müßten, denn eine merkwürdige und unerwartet Todesart könnte ein Indiz aus Feindeinfluß sein, etc.

Da finde ich doch diese Methode besser, denn so weiß die Gruppe (also auch die Charaktere), daß da alles korrekt ablief un muß sich nicht den Kopf zerbrechen (gerade bei Ex-NSCs) oder das nicht ein Plothook war.

Zitat
Ich persönlich finde es aber sehr... suboptimal irgendetwas "auszuspielen" dessen Ergebnis eh schon feststeht. Und dann den Charakteren der Mitspieler übers Testament noch irgendwelche "Verpflichtungen" reindrücken...

Ersteres ist doch der Standard, sobald die Charatere keine Möglichkeit oder keinen Willen haben aktiv einzugreifen, oder?
Und da sie das Testament ohne Nebenwirkungen einfach ignorieren können, sehe ich auch keinerlei 'Verpflichtung' - im Gegenteil sehe ich  es als Service an, wenn ein Spieler solche Sachen auch posthum regelt; es ist immerhin sein Aufwand, den er in einen schon toten Char steckt.

Wenn man seinen Charakter "EPISCH" draufgehen läßt und dann auch noch ein großes Brimborium mit Testament und sonstigem Getue drum herum macht, dann könnte es sein, daß die anderen Mitspieler das als ein aggressives an sich Reißen des Rampenlichts empfinden.

Müßte dazu nicht in der Gruppe eh vorher schon eine Gezerre und Gedrängel um das Rampenlicht herrschen?
Und müßte dann nicht gerade diese Gruppe sofort einsehen, daß es nur ein Abheben eines kleinen Teils der in den letzten Wochen angesparten Rampenlichtzeit ist?

Zitat
Vor allem, wenn es eben mal NICHT das gängige SCHICKSAL war, welches im Spiel meist mittels Würfeln und deren manchmal nicht so überragenden Würfen zuschlägt und den Charakter aus dem spielerischen Leben reißt, sondern wenn es eben ABGESPROCHEN, vorab lang und breit INSZENIERT ist.
Das Ableben Deines Charakters wurde somit OHNE die Beteiligungsmöglichkeit der anderen Spieler einfach so von Dir selbst (unter Abnicken des SLs) entschieden. - Was, wenn die anderen SCs Deinen Charakter, so wie er war(!), GEMOCHT hatten? - Was, wenn die anderen SCs aus welchen Gründen auch immer gerne zumindest (nach den Regeln!) VERSUCHT hätten, Deinen Charakter zu RETTEN - und sei es, daß sie dadurch AUCH einen Anteil an dem "epischen Dahinscheiden" bekommen hätten.

Besser nicht!
Das Problem ist nämlich, daß andere Charaktere nichts vom Spielerwunsch nach dem Ableben wissen, d.h. sie versauen ggf. den Ausstieg.
Zum anderen müssen auch die Charaktere untereinander hier keine parallelen Interessen vertreten: vgl. Freitoddiskussion in Realitas, oder Kriegsfilme mit "Du darfst gerne nachher verrecken, aber bis zum Camp schleppst Du das MG noch!"
Zudem könnte die Einbindung der anderen dazu führen, daß diese durch den Todesversuch des abzuziehenden Charakters zu Schaden kommen (bei der Rettung getötet oder später fehlende Ressourcen verbraucht).

Ich habe jedenfalls schon erlebt, daß ohne SL-Absprache dann eine Wunderheilungsmöglichkeit aus dem Hut gezogen wurde, die anderer besser hätten gebrauchen können, oder das durch SL-Bonus das Ableben verhindert wurde (Gerade in Systemen wie SW, in denen dumme Handlungen gerne mal OOC belohnt werden).
Auch daß die andere Charaktere sich dann einen Dreck um das IG vorgetragene Ablehnen von Wiederbelebung durch den Char scheren habe ich gesehen.
Das kann man nur entweder mit SL-Absprache oder Verzicht auf einen Verhaltenskodex und eigenständiges lebend Zurückziehen umgehen.

Für eine klassische Runde, die die Welt ohne Meta rein aus Charaktersicht sieht, ist ein absichtlicher Chartod (so er nicht als Selbstmord erfolgt) ein sehr schwerer Stilbruch.

Diese Aussage verstehe ich nicht?
Gerade für eine solche Gruppe wäre das doch ein völlig reguläres und konsistentes Ereignis; er hat die Situation nicht überblickt, sich in eine zu angreifbare Lage begeben und ide anderne waren nicht in der Situation, ihm rechtzeitig helfen zu können, also ist er gestorben...

...wenn ich jetzt den OP völlig falsch verstanden habe, und die anderne Charaktere in der Zeit eingefrohren wurden während er sich ansonsten völlig sinnlos und unerklärlich geopfert hat, dann ziehe ich meinen Kommentar natürlich zurück und trete der 'mies gemacht'-Fraktion bei.
Aber dann bliecke ich den Sinn in dem "mit dem SL abgesprochen"-Aktion nicht mehr, dann das könnte doch nur dazu dienen, eine dazu einladende taktische Situation (oder Spielsituation, wenn z.B. einfach der Trupp eh nicht zusammen ist) zu schaffen.
« Letzte Änderung: 17.11.2010 | 13:02 von Naldantis »

Offline Teylen

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Re: Darf ein (eigener) Charakter sterben freiwillig sterben?
« Antwort #33 am: 17.11.2010 | 12:30 »
Und da sie das Testament ohne Nebenwirkungen einfahc ignorieren können, sehe ich auch keinerlei 'Verpflichtung' - im Gegenteil sehe ich  es als Service an, wenn ein Spieler solche Sachen auch posthum regelt; es ist immerhin sein Aufwand, den er in einen schon toten Char steckt.
Naja, ich denke das Rabenmund schon eher verstimmt waere wenn das Testament in das er Muehe steckte missachtet wuerde. Rein so vom Umgang abseits des Spiels miteinander.
Weshalb es schon etwas nach einer Verpflichtung schleckt.
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Offline Greifenklaue

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Re: Darf ein (eigener) Charakter freiwillig sterben?
« Antwort #34 am: 17.11.2010 | 12:37 »
Die Frage kam mir nach dem heutigen Spielabend.
Zum Hintergrund: In Absprache mit dem SL liessen wir meinen SC episch sterben, die Spieler bekamen ein Testament mit Geschenken an die Charas ausgehändigt und der Bitte den Leib zu verbrennen - und einem Hinterbliebenen ein Altersgeld zu geben...

Anders als erwartet fanden die Spieler es doof ("war ja alles geskriptet" "da kann ja jeder kommen und seinen Charakter wechseln" "du hättest ihn wenigstens [ausgewürfelt] im Kampf sterben lassen") und waren ziemlich unzufrieden damit, sich "auch noch um die Leiche kümmern zu müssen" bzw. das ich "entschieden" habe, wer was bekommt.

Damit der Hintergrund des Charakterwechsels klar wird: Ursprünglich war ich der SL der Runde - über einen Zeitraum von einem Jahr, wöchentlich 3-4 Stunden - und der Charakter eine Nebenfigur, die lange Zeit mit den SCs in einer Karawane mitgereist ist. Darum hatte ich auch eine Figur entworfen, die nur teilweise aufs Abenteurerleben ausgelegt war.
Eine Zeitlang ging es trotzdem gut, bis wir von Storytelling zu eher klassischen Kampfmissionen gewechselt sind; und der Charakter nur noch das lästige fünfte Rad am Wagen war. Nach mehreren Reinfällen als Abenteurer - weil er effektiv außer Zusehen kaum etwas konnte - hatte ich irgendwann die Nase voll. Es bot sich - nach einem Cliffhanger letzte Woche - die Gelegenheit, die Figur episch sterben zu lassen und eine andere, am nächsten Spielabend einen neuen Charakter einzuführen.

Lange Rede, wenig Sinn. Meine Fragen sind jetzt folgende:
Seid ihr auch der Meinung, ein Charakter muss bis zum bitteren Ende gespielt werden - ob er noch Spass macht oder nicht?
Ist ein geskripteter Tod ein Stilbruch?
Darf ein neuer Charakter erst Wochen später eingeführt werden - um den Spieler zu "bestrafen" der wechseln will?

Acg ja, sonst könnt ihr natürlich auch euren Senf dazu abgeben *g*
Zu meiner art zu spielen, würde es nicht passen - und wäre von dem Abend ziemlich gelangweilt.

Aber darum dürftest Du trotzdem den Charakter wechseln, der alte kann sich ja auch anderweitig zurückziehen.
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Offline SeelenJägerTee

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Re: Darf ein (eigener) Charakter freiwillig sterben?
« Antwort #35 am: 17.11.2010 | 12:39 »
Was man vlt. hätte besser machen können ist das Testament zusammen zu machen.
Also auf Metaebene kann jeder mal sagen was er denn gerne von den Ausrüstungsgegenständen hätte und so kommt es dann ins Ingame-testament.

Und ansonsten sollen sie sich mal nicht so anstellen.
Ich würde ihnen mal klar machen, dass du jetzt einen Monat nur daneben gesessen bist und keinen Einfluss am Spiel hattest was sich negativ auf den Spielspaß auswirkt. Dann sollte es ja wohl irgendwie zu verkraften wenn sie diesen kleinen Spaßkiller schlucken müssen, damit dir wenigstens - nach einem Monat - der Abgang des Charakters Spaß macht.

Offline Skele-Surtur

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Re: Darf ein (eigener) Charakter freiwillig sterben?
« Antwort #36 am: 17.11.2010 | 12:53 »
Also so weit ich das rauslese finde ich den Tod des Charakters eine völlig legitime Aktion, die ich als SL mit einem Spieler so auch durchgezogen hätte. Ich kann die Unzufriedenheit der Mitspieler nicht nachvollziehen. Es wäre vielleicht mal nützlich von einem von denen zu hören, was ihn/sie denn explizit daran gestört hat.
Im übrigen ist es völlig legitim, dass ein Charakter ein Testament mit sich herum trägt. Sich darüber zu beschweren, dass der verstorbene Spieler entscheidet, wer was bekommt empfinde ich rundheraus als Unverschämtheit.
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Offline SeelenJägerTee

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Re: Darf ein (eigener) Charakter freiwillig sterben?
« Antwort #37 am: 17.11.2010 | 13:01 »
@ Surtur
Dem Eingangspost entnehme ich implizit, dass die Mitspieler fordern dem Wechselwünschler erst mal einige Sitzungen Lang die Teilhabe als Strafe zu entziehen, das empfinde ich auch als Frechheit.
Dass sie es offenbar nicht gestört hat, dass er über 5+ Sitzungen lang unbeteiligt neben dran sitzt ist irgendwie auch eine Frechheit.

Nur aus seiner Schilderung (die Gegendarstellung der Gruppenmitglieder haben wir ja nicht) beschleicht mich das Gefühl einer Gruppe im Egotrip. Die sich schon so daran gewöhnt hat, dass er nix zu melden hat, dass sie jetzt beim wenigstens epischen Abgang sich um ihr Recht betrogen fühlen.

Offline Ludovico

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Re: Darf ein (eigener) Charakter freiwillig sterben?
« Antwort #38 am: 17.11.2010 | 13:14 »
Mich würde mal ein Kommentar eines anderen Mitglieds der Gruppe interessieren, denn je öfter ich Rabenmunds Äußerungen lese, desto eher drängt sich mir die Anwendung von Regel 0 auf... was nach einer derart langen Spieldauer aber unwahrscheinlich ist.

Offline Joerg.D

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Re: Darf ein (eigener) Charakter freiwillig sterben?
« Antwort #39 am: 17.11.2010 | 13:23 »
Wenn irgendwelche Spieler eine Bestrafung eines Spielers verlangen, der seinen Charakter in Absprache mit mir als SL sterben lässt, dann höre ich auf für sie zu leiten.

Der Wille einer Gruppe geht nie über die getroffenen Absprachen mit dem SL, seine Entscheidung ist bei mir indiskutabel.

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Offline Bock-Creation

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Re: Darf ein (eigener) Charakter freiwillig sterben?
« Antwort #40 am: 17.11.2010 | 13:30 »
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Offline Nachtfrost

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Re: Darf ein (eigener) Charakter freiwillig sterben?
« Antwort #41 am: 17.11.2010 | 13:48 »
Seid ihr auch der Meinung, ein Charakter muss bis zum bitteren Ende gespielt werden - ob er noch Spass macht oder nicht?

Nein, überhaupt nicht. Es ist ein Spiel, du betreibst es zu deinem Vergnügen. Wenn du keinen Spaß hast den Charakter zu spielen, dann hör auf damit. Es ist völlig legitim den Char in Ruhestand zu schicken, oder in Absprache mit dem SL sterben zu lassen. Entgegen anderer Aussagen hier bin ich nicht der Meinung, dass man zum Ableben seines eigenen Chars sich mit dem Rest der Gruppe absprechen muss. a, weil es deine Spielfigur ist und b, weil so ein Ereignis unangekündigt einen denkwürdigen Knalleffekt in einer Kampagne bilden kann. (Auch wenn es deine Spieler anders gesehen haben)

Zitat
Ist ein geskripteter Tod ein Stilbruch?

Kommt auf den Spielstil an. In einer weitgehend gamistisch orientierten Runde kann ein Tod, der nicht auf einem Regelmechanismus (Kampf, Falle etc.) tatsächlich ein Stilbruch sein.
Bei Erzähl- oder Simrunden lässt sich der geskriptete Tod leichter einfügen.

Zitat
Darf ein neuer Charakter erst Wochen später eingeführt werden - um den Spieler zu "bestrafen" der wechseln will?

Nein! NEIN! Wollen deine Mitspieler dich jetzt dissen? Wie sind die den drauf? ("This is a serious game")
In einer erwachsenen Spielrunde sollte so etwas wie "Strafe" nie auf den Tisch kommen. Andernfalls: Regel 0
Wie soll sich das denn auch darstellen? Wirst du die nächsten 3 Spielabende einfach nicht eingeladen?


In meinen früheren Zeiten hatten alle Spieler mehrere Chars und es wurde am Anfang des Abenteuers abgesprochen, welcher gespielt wird. Heutzutage betreiben wir auch eher Kampagnenspiel, so dass immer mit den gleichen Charakteren weiter gespielt wird. Aber gelegentlich wechselt ein Spieler auch heute noch während der Kampagne den Charakter und es ist nie ein Problem. (in der Regel wird der alte Char nicht gleich getötet)
Ich kann die Gedanken hinter den Regeln ja durchaus verstehen. Dämonen sollen schliesslich schreckliche und furchteinflößende Wesen sein. Daher müssen auch die entsprechenden Regeln grauenvoll sein.

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Offline Elden

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Re: Darf ein (eigener) Charakter sterben freiwillig sterben?
« Antwort #42 am: 17.11.2010 | 13:55 »
Wenn deine Gruppe dich bestrafen will, sind die Leute doof. Und hey, wer ausser dir soll denn bitteschön das Testament deines Charakters schreiben?
Komische Truppe.
Auch meine Meinung. Es gibt doch ne Menge gescriptete Events in einem Abenteuer, der Trick ist nur, es nicht so auszusehen lassen.
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Offline Joerg.D

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Re: Darf ein (eigener) Charakter freiwillig sterben?
« Antwort #43 am: 17.11.2010 | 14:37 »
Selbst wenn es um eine Hardcore Würfelrunde ging, habe ich den Wunsch meiner Spieler und Mitspieler ihren Charakter zu wechseln immer respektiert.

Ludovico hat öfter mal Charaktere verschlissen. Das war zwar manchmal blöd, weil man Charaktere für größeres eingeplant hatte, doch meiner Meinung nach sollte man den Wunsch immer respektieren.

Meine Gruppen haben mit so etwas auch noch nie Probleme gehabt.
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Offline Ludovico

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Re: Darf ein (eigener) Charakter freiwillig sterben?
« Antwort #44 am: 17.11.2010 | 14:51 »
Hör auf Dich zu beschweren. Ohne diese Charaktertode wärst Du auf dem Meisterstuhl jämmerlich verhungert.  ;D

Offline Chief Sgt. Bradley

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Re: Darf ein (eigener) Charakter freiwillig sterben?
« Antwort #45 am: 17.11.2010 | 15:05 »
Epischer Abgang, Heldentod mit Testament und somit also Gimmicks und/oder Geld für die Gruppe mit Stimmung und Atmosphäre?
Und die beschweren sich auch noch wtf?

 :gutschein:

|:(( Die sollten sich was schämen, jawohl! Schämt euch ihr Gruppenrest und zwar alle! |:((

Soo...das musste mal raus.

Ich würde jetzt wirklich sehr gerne mal was vom Rest der Gruppe hören.
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Re: Darf ein (eigener) Charakter freiwillig sterben?
« Antwort #46 am: 17.11.2010 | 15:14 »
Die trauen sich zu Recht nicht her.

Offline Chief Sgt. Bradley

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Re: Darf ein (eigener) Charakter freiwillig sterben?
« Antwort #47 am: 17.11.2010 | 15:17 »
Dies ist verständlich, denn die Kacke dampfet nun sehr ;)
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Offline Blizzard

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Re: Darf ein (eigener) Charakter freiwillig sterben?
« Antwort #48 am: 17.11.2010 | 15:21 »
@Rabenmund: Klar darf ein eigener Char freiwillig sterben. Warum auch nicht? Immerhin ist er dein geistiges Eigentum, und daher entscheidest du in dem Falle, was mit ihm passiert. Und da du das auch noch mit dem SL abgesprochen hast, verstehe ich das Genötzle deiner Mitspieler nicht so ganz. Waren sie denn in deine Charakteropferungspläne nicht eingeweiht? Gut, vielleicht hättest du sie einweihen sollen(falls das nicht der Fall war-und so klingt es)anderererseits: Was hätte es an der Situation geändert? Hätte es überhaupt was geändert? Im schlimmsten Fall hätten sie deinen Charakter gerettet, wer weiss...
Hast du denn davor dem SL und/oder den anderen Mitspielern mal gesagt, dass dir das Spielen des Charakters keinen Spass mehr macht? Oder hat das mal jemand von denen angesprochen?

Dann halte ich es nicht für stillos sondern für stilvoll, einen Charakter gescripted abtreten zu lassen. Denn gerade das besagte Script gewährleistet einen würdevollen Abgang des Charakters oder zumindest einen nach den Vorstellungen des Spielers- Railroading hin oder her, das wäre für mich ein gutes Beispiel für Railroading. Einen neuen Charakter würde ich möglichst zeitnah einführen-wozu warten?- damit die anderen sich möglichst schnell an den gewöhnen können (oder auch nicht >;D). Und mit dem Testament haben die anderen Charaktere ja sozusagen auch noch was vom Tod deines Charakters. Da sollten sie lieber dankbar sein, anstatt sich über Banalitäten wie vermeintlich geklautes Spotlight zu beschweren. Wenn sich da einer drüber beschweren dürfte, dann doch wohl eher du bzw. dein Charakter.Dass man an Abenteuern, die sich mal so gar nicht für den Charakter eigenen, keinen Spass hat, ist nur zu verständlich. Hier trifft imho den SL eine Mitschuld, weil er die Abenteuer offensichtlich so umgestaltet oder umgewichtet hat, dass dein Char wohl meistens darin deplatziert oder überflüssig war. Hast du das dem SL mal gesagt? Und dass deine Mitspieler dich jetzt dafür abstrafen wollen...reden wir von einer Gruppe Erwachsener oder einem Kindergarten? Wie gesagt, ich kenne die Gruppe nicht, aber für mich klingt das alles danch, als ob es für dich an der Zeit wäre, da deinen Hut zu nehmen. Einfach so, auch wenn das den anderen dann stillos vorkommen mag.
Zum Schluss noch Interessehalber: Welches System habt ihr gespielt?

@Ludovico&andere: Ich vermute stark, dass keiner von Rabenmunds Mitspielern aus besagter Runde hier im :T: registriert ist, von daher sieht das wohl eher schlecht aus, dass sich einer von denen hier mal schriftlich zu Wort meldet.
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Offline Merlin Emrys

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Re: Darf ein (eigener) Charakter freiwillig sterben?
« Antwort #49 am: 17.11.2010 | 15:21 »
Da bekommt dann jemand eine coole Szene ohne dafür etwas "geleistet" zu haben.
Und worin besteht die Leistung, wenn sie einen dazu verdammt, untätig 'rumzusitzen? Ist nicht, den anderen geduldig ihre tollen Momente gegönnt zu haben, nach einer gewissen Zeit wenigstens 5 min eigene Zeit (mal einmal für sich) wert?

Irgendwann ist halt mal gut mit "Klar, amüsiert Ihr Euch mal, ich warte solange..."
Aber dann berühert es schon unangenehm, wenn die anderen sich dermaßen neidzerfressen zeigen, daß sie Sanktionen fordern...

Edit:
Was mir gerade noch eingefallen ist... kann es sein, daß sie gar nicht die Vergangenheit, sondern die Angst vor der Zukunft bewegt hat? Kann es sein, daß sie fürchten, wenn Du nicht mehr brav das "fünfte Rad am Wagen" spielst, sondern Dich selbst mehr einmischt, daß Du mit Deiner Erfahrung als Spielleiter sie in den Schatten stellst?
« Letzte Änderung: 17.11.2010 | 15:27 von Merlin Emrys »