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Die Sünden von Wunderwirkern
CaerSidis:
Also den Sündenkatalog positiv umzuschreiben in eine Art Schwur oder eben einen neuen Nachteil "Verhaltenskodex Gott X" oder so, der dann Pflicht für jeden Priester ist finde ich ganz gut.
Das würde ja bedeuten, wenn ich mich als Priester nach den Vorgaben richte und dadurch Nachteile im Spiel entstehen, kassiere ich einen Bennie.
Dann stellt sich natürlich die Frage nach dem Balancing im Vergleich zum Magier etc. Weil die ja dann fehlt.
Hier finde ich einen Malus oder gar Wunden (Rückschlag) nicht so schön.
Ich finde vom Flair passt es gut zu Priestern das ihre Magie eben (körperlich) sicherer ist als die unberechenbare Arkane Magie.
Was wäre denn, wenn man bei einer doppel 1 bei Zaubern einen Bennie verliert? Dann fließt eben ein Teil des guten Karmas zur Gottheit oder wie auch immer man das begründen will.
Der Spieler kann das für sich als "Hoppla da ist beim Zaubern was schief gelaufen, habe ich mich wohl nicht genug (um die Gottheit) bemüht" interpretieren.
Die Folge könnte sein das der Spieler sich noch mehr um den Schwur/Kodex bemüht und somit den Bennie wieder zurück erspielt.
Der Spieler der eher "Spieltaktisch" denkt. Der nimmt es eben als Nachteil seiner Magieart hin und hat eben einen Bennie verloren.
edit: Vorteil der Sache wäre eventuell auch noch, das man als Priester vorsichtig mit Zaubern umgeht. Das würde das "ich wirke eben Wunder" im Vergleich zu "Ich spreche einfach nur Zauber" unterstützen.
Dragon:
--- Zitat ---Die Wirkung - angeschlagen sein - ist aber wirklich gar nicht positiv.
--- Ende Zitat ---
ja aber Entrückung durch göttlichen Rausch klingt nicht nach: du hast mist gebaut und bist angeschlagen ;)
--- Zitat ---Was wäre denn, wenn man bei einer doppel 1 bei Zaubern einen Bennie verliert? Dann fließt eben ein Teil des guten Karmas zur Gottheit oder wie auch immer man das begründen will.
--- Ende Zitat ---
mmh... und was macht man, wenn der Spieler keine Bennies mehr hat?
Also fassen wir mal die Vorschläge zusammen:
* Der Priester SC' muss das Handicap "Schwur" (oder Äquivalent) in Bezug auf seine gewählte Gottheit nehmen (also eine Art positive Sündenliste). Was den Vorteil hat, dass der Spieler sich dadurch (leichter) Bennies verdienen kann.
* Bei einer 1 beim Fertigkeitswurf (unabhängig was der WD zeigt), ist der Priester angeschlagen, weil er durch göttlichen Rausch entrückt ist... oder so :D und erhält -2 auf seinen nächsten Glaubens-Wurf, bzw. sammelt diesen Malus kummulativ bis er in der Lage ist sich auszuruhen
* Bei einer doppel 1 verliert der Priester einen Bennie, weil er z.B. etwas falsch gemacht hat und ihm etwas von seiner göttlichen Gunst entzogen wird oder so (hier bessere Erklärung einsetzten).hab ich was vergessen?
CaerSidis:
--- Zitat von: Dragon am 1.12.2010 | 18:02 ---
mmh... und was macht man, wenn der Spieler keine Bennies mehr hat?
--- Ende Zitat ---
Hm ich wußte die Frage kommt also hätte ich auch gleich was sagen können.
Ich würde sagen "Nem nackten Mann kann man nicht in die Tasche greifen" zudem ist der genug gestraft.
Mag sein daß das manchen zu lasch ist. Aber es wäre eben wieder der Weg des "göttliche Magie ist bissle sicherer". Weil es eben Momente gibt wo man nix mehr zu verlieren hätte.
Zornhau:
Bennie-Verlust als Folge von irgendwelchen Würfelmißgeschicken ist NICHT zu empfehlen!
Bennies-"Strafen" einzuführen ist bei der SW-Bennie-"Ökonomie" ein zu heftiger Eingriff. - Bennies kann man bei einem Doppel-Einser sowieso "abziehen", wenn die Effekte für einen kritischen Fehlschlag so schlimm sind, daß der Spieler eh einen Bennie einsetzt, um den kritischen Fehlschlag nachzuwürfeln.
Zur Sündenliste: Ihr geht das wirklich viel zu VERKOPFT und UMSTÄNDLICH an.
Außerdem würde ein Spieler eines Wunderwirkers wirklich GEARSCHT sein, wenn er die oben vorgeschlagenen KUMULATIVEN -2 auf den Faith-Wurf bekäme. Erst bekommt er weniger Mächte, dann noch nicht einmal die PP-Spar-Professional-Edges, und dann kassiert er bei einer 1 auf dem Faith Die (wie ein Extra!) auch noch den bei SW schon HEFTIGEN Malus von -2!
Ich kann wirklich nicht nachvollziehen, was ihr für ein Problem mit der Sündenliste habt. - Diese stellt doch ABGESTUFTE Sanktionen für ein FEHLVERHALTEN des Charakters dar, das eben gerade NICHT einfach mal so ignoriert werden kann, wie dies bei Hindrances der Fall ist.
Wenn ein Charakter einen Schwur geleistet hat, dann kann er diesen ungestraft brechen. Er bekommt halt keine Bennies dafür.
Das balancierende Element bei AB: Miracles ist eben, daß es KEIN IGNORIERBARER Schwur ist, sondern ein "Schwur mit STETS wirksamen Konsequenzen", weil eben eine höhere Macht über dessen Einhaltung wacht - und als Gegenleistung dafür Wundermächte gewährt.
Viele Priester-Charaktere haben ZUSÄTZLICH noch Vow oder Orders Hindrances. Diese kann man, weil weltlich, leichter mal brechen und eben keinen Bennie für deren Einhalten auch unter Schwierigkeiten einfahren. - Aber die SÜNDEN, also das FEHLVERHALTEN, was derjenigen Gottheit, die einem die Wundermächte gewährt, EXTREM MISSFÄLLT und den Zielen der Gottheit ZUWIDER läuft, diese Sünden sind eben das eigentliche, unabstreitbare Gegengewicht, welches die Balance herstellt.
Ich kann Euch nur empfehlen mal einen Blick auf die Umsetzung der Sündenlisten in Hellfrost zu werfen. Da sieht man sehr gut, wie UNTERSCHIEDLICH und wie STIMMIG zu den Settinggegebenheiten, den Kulturen, den Göttern diese Listen aussehen können, und wofür ein Wunderwirker garantiert eins reingewürgt bekommen wird, wenn er sich derartiges Fehlverhalten gegen die Gottheit herausnimmt.
Man muß die Sünden halt nur KLAR und UNMISSVERSTÄNDLICH formulieren. Klare Kriterien erleichtern im Spiel die Bewertung von "grenzwertigem Verhalten".
Auch wichtig: Wenn man die Wunderwirker-SCs in moralische Konflikte bringt, dann sind das nicht solche lächerlichen Situationen wo der Spieler sagen kann "Na, dann sündige ich halt nicht, darf ich eh nicht, kein Problem!". - Ein moralischer Konflikt ist immer eine ZWICKMÜHLE. Was man macht, ist falsch. Nur WELCHE falsche Entscheidung wird man treffen? Die sündenfreie, aber den eigenen Zielen, den eigenen Werten, den eigenen Freunden, der eigenen Familie nur Ärger bereitende Entscheidung, oder doch eher die Sünde in Kauf nehmen und dafür nicht die eigene Familie in Schande kommen lassen, den besten Freund verraten, den eigenen Sohn umkommen lassen, usw.
Wenn man einfach nur ins "Brevier" schauen muß, um eine KLARE und auf jeden Fall in der Spielwelt und für den Charakter immer akzeptable Entscheidung treffen zu können, dann liegt KEIN KONFLIKT vor!
Wenn das EIGENTLICHE Problem darin besteht, daß es manchen Spielleitern schwer fällt seine Wunderwirker in spürbare moralische Konflikte zu stürzen, so daß sich deren Sündenliste auch tatsächlich als Hürde für nahezu beliebiges, moral-befreites, rein effizienzbestimmtes Verhalten auswirkt, dann helfen auch KEINE REGELÄNDERUNGEN!
Das ist eher eine Frage von Spielleiter-Praxis-Tipps.
Dragon:
ich mag einfach diesen moralischen Zeigefinger nicht der mit "du darfst nicht..." daher kommt. Liegt vielleicht daran, dass mir damit DSA verprellt wurde :D
Natürlich könnte man sagen: dann spiel halt keinen Priester
aber unsere Charaktere existieren ja bereits und müssen jetzt in dieses Sündenkonzept passen oder "neu erfunden" werden, weil es dieses Konzept eben bei DW auch nicht gibt.
Davon abgesehen finde ich es eben wirklich schwer die einzelnen Götter untereinander zu balancen (ich hoffe ja noch darauf, dass sich jemand hier im Forum erbarmt und mal einen Blick auf die Liste wirft die ich zusammen geschustert habe, sieht ja eher so aus als wenn keiner Lust hätte soviel zu lesen :( )
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