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Wieso Dresden Files? Begeistert mich!

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Enkidi Li Halan (N.A.):
Für mich stimmt bei DFRPG einfach das Gesamtpaket. Ich mag die Dresden-Romane sehr, wenngleich ich finde, dass Jim Butcher jetzt auch nicht gerade das Rad neu erfunden hat. Gut bestehendes kombiniert, würde ich eher sagen.

Die Umsetzung mit FATE halte ich für außergewöhnlich gut gelungen; Harrys Fälle lesen sich halt auch einfach wie eine Aneinanderreihung wohl plazierter Compells ;).

Aber wie ich dich, Grimnir, jetzt von dem Spiel begeistern soll? Keine Ahnung! Ich halte nichts von Missionierungsvesuchen und ausgeprägtem RSP-Fanboytum. Die Geschmäcker sind einfach sehr verschieden, und wenn dir erzählerisches Rollenspiel nicht zusagt, ist das DFRPG vielleicht nicht so deins. Aber das Schöne an FATE ist, dass man sich auch ohne eine Buch zu kaufen schon einen guten Überblick darüber verschaffen kann, wie das Spiel funktioniert.
Schau mal in den "Fate auf Deutsch"-Parallelthread, da sind einige hilfreiche Links. Oder lies ein paar der Blogeinträge auf der offiziellen Webseite des DDFRPG; da bekommt man schon einiges vermittelt (mehr zum Setting, als zur Mechanik, aber ich fand damals z.B. die Charaktertemplate-Beschreibungen schon sehr interessant).
Und wenn du konkrete Fragen hast, findest du hier natürlich auch jede Menge Leute, die dir gerne weiterhelfen.

Am besten weckt man die Begeisterung für ein Spiel natürlich mit spielen, aber da müsstest du dich auf ein T-Treffen vertrösten lassen ;)

Bad Horse:
Das Setting ist ganz okay, beinhaltet viele Fraktionen und deckt alle möglichen übernatürlichen Wesen auf plausible Art und Weise ab. Zumal die "Romane zum Rollenspiel", wie Azzu bereits sagt, wesentlich besser sind als die üblichen Shadowrun- oder DSA-Romane. Lustigerweise kann man teilweise beim Lesen des Regelkorsett im Hintergrund arbeiten sehen, obwohl das Rollenspiel erst nach dem aktuellen Roman erschienen ist...

Fate ist kein simulationistisches Rollenspiel - es will nicht die Welt glaubhaft abbilden, sondern die dramatische Geschichte, die sich darin abspielt. Du hast als Spieler unglaublich viele Möglichkeiten, allein schon durch die Art, wie du deinen Charakter baust, auf die Welt einzuwirken - dein Charakter wird zwar durch Skills und Stunts in Werte gefasst, aber durch die Aspekte definiert. Aspekte sind kurze Phrasen, die etwas über deinen Charakter aussagen - das kann sein Konzept sein ("Vorlauter Werwolf", "bedächtiger Priester"), seine Beziehungen ("Meine Mutter, die Hexe", "Feind des Mafiabosses"), seine Einstellung ("Liebe siegt über alles", "Geld ist die Wurzel allen Übels") oder irgendwelche Probleme oder Fähigkeiten, die er besitzt ("Blindwütiger Pistolenheld", "Rastloser Alkoholiker"). Und diese Aspekte kannst du zum Vorteil deines Charakters einsetzen - oder dein SL zu seinem Nachteil.

Das Spiel spielt sich sehr intuitiv, wenn du den Mechanismus verstanden hast. Fate ist das erste Spiel, bei dem ich ein gespieltes soziales Duell mit Regeln unterfüttern und nach den Regeln zu einem coolen Ende führen konnte - und das ohne Unterbrechung des Spielflusses.

Grimnir:
Vielen Dank Euch allen!

Jetzt sehe ich schon bedeutend klarer! Anscheinend hat DFRPG für jeden was - für Fate-Enthusiasten eine gute Einführung ins Regelwerk, und ein gut aufbereitetes Setting für die Roman-Freunde. Da ich auch eine gute Einführung in FATE 3 suche, dürfte mich auch die Azzurayelos angesprochene Ausführlichkeit der Erklärung nicht weiter stören. Selbst wenn ich FATE dann doch nichts abgewinnen kann (wobei mir ja TSoY sehr gut gefällt), dann habe ich zumindest ein gutes Settingbuch für alternative Systeme, wie Zornhau ja ausführt.

Da doch sehr viele, z.B. Zornhau, Azzu und Enkidi, die Romane zumindest gut wenn nicht sogar herausragend finden, werde ich auf jeden Fall die Buchreihe weiterlesen - zumal Abd al Rahman ja auch meinte, dass sich die Vielfältigkeit der Fraktionen erst nach einigen Büchern wirklich offenbaren würde. Bad Horses Anmerkung zur Plausibilität geht in eine ähnliche Richtung. Zornhaus Charakterisierung der Romane als Urban fantasy meets Raymond Chandler finde ich auch sehr treffend, und das war auch das, was mich beim ersten Roman durchaus angesprochen hat.

Danke auch Dir, Bad Horse, für die knappe Einführung in die Aspekte von Fate. Ich lese in letzter Zeit auch mit Interesse die Threads zu Fate-Aspekten, wobei mir jetzt noch konkrete Beispiele für den Einsatz und das Compellen fehlen, um das Ganze kognitiv zu durchdringen. Wahrscheinlich müsste ich es wirklich einfach mal spielen. Aber leider war ich dieses Jahr für das Große einer von den Auf-den-letzten-Drücker-30.-November-Anmeldern, die keinen Platz mehr bekommen haben  :-\

Also, nochmal danke für Eure informativen Antworten!

Es grüßt
Grimnir

Odium:
Wobei ich dich warnen möchte: Gut geschrieben ist das DFRP leider nicht. Der Author hatte meiner Meinung nach keine Ahnung, wie  man Regeln sauber und informativ beschreibt, daher werden wichtige Regelbegriffe häufig vor der Erklärung verwendet und viele Informationen mit viel Nutzlosem Geblubber ständig wiederholt.

Bluerps:

--- Zitat von: Grimnir am 13.12.2010 | 21:21 ---Ich lese in letzter Zeit auch mit Interesse die Threads zu Fate-Aspekten, wobei mir jetzt noch konkrete Beispiele für den Einsatz und das Compellen fehlen, um das Ganze kognitiv zu durchdringen.
--- Ende Zitat ---
Das ist beides recht simpel. Für den Einsatz beschreibst du, wie einer deiner Aspekte dir nützlich sein könnte, gibst einen Fatepunkt aus und erhältst dafür einen Würfelbonus, oder die Option deinen Wurf zu wiederholen (falls er schlecht war). Z.B. schiesst du gerade auf einen bösen Zauberer der dich verhöhnt er werde deine Freundin töten, nachdem er mit dir fertig ist. Möglicherweise bist du ein "blindwütiger Pistolenheld" und weisst was du tust wenn du eine Schusswaffe in der Hand hast. Möglicherweise bist du auch fest entschlossen deine Freundin zu retten, egal was es kostet, denn "Liebe siegt über alles". Beide Aspekte könntest du jetzt benutzen um einen Bonus auf deinen Guns-Wurf zu kriegen.

Compels beeinflussen keine Würfe, sondern schränken die Handlungsmöglichkeiten des Charakters ein, oder machen sein Leben sonstwie komplizierter. Vielleicht steht derselbe Zauberer mittlerweile in einer Menschenmenge die keine Ahnung hat was vor sich geht. Er grinst dich fies an und dummerweise bist du ein "blindwütiger Pistolenheld", der sich nicht zurückhalten kann in dieser Situation trotzdem zu schiessen. Oder der Zauberer öffnet in den nächsten fünf Sekunden ein Tor zur Hölle und wenn du ihn nicht jetzt irgendwie ablenkst wird die nahe Zukunft sehr unschön. Unpraktischerweise steht deine Freundin in der Schusslinie und du bringst es nicht fertig abzudrücken, denn "Liebe siegt über alles".
Compels haben den Vorteil, das man dafür jedesmal einen Fatepunkt kriegt, was auch eine der Hauptquellen für Fatepunkte ist. Optimalerweise hat man also viele Aspekte die sowohl von Vorteil als auch von Nachteil sein können.


Bluerps

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