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FATE und Immersion

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Jiba:
Naja, der Artikel von Holter geht ja schon darauf ein, dass auch Spieler von sehr "meta"-lastigen Spielen wie "Primetime Adventures" von Immersion sprechen... und das tun sie, finde ich, wohl auch zu Recht. Vielleicht macht es tatsächlich mehr Sinn, von Flow zu sprechen. Ich kenne Immersion hauptsächlich im Zusammenhang mit der Method-Actor-Problematik: Wenn Spieler sich weigern NSCs zu übernehmen, sich auf dem Author's Stance in die Story einzumischen oder sich sonstwie abseits des Spielens des eigenen Charakters ins Spiel einzubringen, argumentieren sie häufig, dass das ihre Immersion gefährdet... hmm, vielleicht tut es das, aber dann haben wir ein anderes Bild von Immersion.
Ich finde es wichtig bei alldem zu bedenken, dass diese ganzen Immersionshindernisse und wahrscheinlich auch viele der Immersionsförderungen nur punktuelle Relevanz fürs Spiel haben. So gut wie kein Hindernis ist ein dauerhaftes Hindernis, sondern lediglich für kleine Zeitabschnitte relevant, bevor das Spielgeschehen in Form von (freier) Beschreibung weitergeht. Die Verwendung von Hindernissen macht die Immersion also nicht komplett unmöglich, sondern behindert sie vielleicht nur für kleine Phasen - sogar manchmal für so kleine, dass die Spieler sie nicht als Immersionsbruch auffassen (mal eine Probe würfeln würden auch viele beinharte Method-Actors nicht als Immersionsbruch werten). Und wenn man Immersion tatsächlich einen qualitativen Grad zuschreiben will (stärkere Immersion, schwächere Immersion), dann sind wir direkt im subjektiven Bereich: Wer sagt denn, dass es mir nicht gelingen kann für die drei Minuten Intime-Spiel nach einer halben Stunde Metagame-Mechanik nicht genauso intensiv in den Charakter finden kann, wie nach drei Minuten Metamechanik und einer anschließenden halben Stunde Intime-Spiel. Ich wette, dass auch häufige Charakterwechsel Immersion nicht komplett verhindern.
Damit plädieren die meisten Spieler, die Immersion als Voraussetzung für gutes RollenspielTM sehen nicht auf Immersion selbst, sondern auf ein durchgängiges immersives Gefühl bei Betrachtung desselben Charakters in derselben Spielumgebung. Und um dass wirklich zu gewährleisten, müsste man RPG hypnosegstützt, meditativ und gänzlich ohne Regelmechanik betreiben.

Aber das nur am Rande... ist eher einen eigenen Thread wert.

Humpty Dumpty:
Guter Post, Jiba, danke.

Jiba:
Waren nur erste Ansätze. Ich glaube, ich mache bei Gelegenheit mal einen Thread dazu auf.   :)

Haukrinn:
We're doomed! DOOMED!  ~;D

Crimson King:
Man nehme die Definitionen zu Immersion(Film) und Immersion(Virtuelle Realität) aus der Wikipedia und sollte eigentlich eine sehr genaue Vorstellung davon haben, was Immersion im Rollenspiel ist.

Charakterimmersion ist da offensichtlich nur ein Spezialfall.

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