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FATE und Immersion

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ErikErikson:
Erinnert mich stark an die Stance Sache. erstmal kommts drauf an, ob Regeln einen immer aus der Immersion rauswerfen, oder nur dann, wenn man regeln einsetzt, die mehr als den eigenen Charakter betreffen. ich würde ja Immersion so definieren, das man bei jeder regelanwendung gefahr läuft, Immersion zu verlieren.

Und dann hatten wir das Theater, ich sage absichtlich Theater mit den abstrakten regeln ja schon bei dem D&D 3.4 vs. 4.0 vergleich. Also dass eine regel keine handlung mehr representiert sondern ein abstraktes Konzept wie Zufall oder gelegenheit. Daran macht falcon immer noch rum, weiss der Herr wieso, ich find das ziemlich problemlos.

 

Falcon:
tja, wenn ich wüsste wieso könnte ich vermutlich auch Spass mit FATE haben (oder sagen wir mal länger als in einer Kurzfristigen Bier&Bretzelrunde). Und vermutlich würde nicht die Mehrheit der Rollenspieler ebenfalls nur Systeme mit Regeln spielen, die nur den Charakter betreffen (DSA) z.b., wenn sie mit dem abstrakten Regisseursansatz Spass haben könnten.
Vielleicht sind die Unterschiede in den Spielweisen des Hobbies doch größer und inkompatibler, als behauptet wird und besagt abstrakte Regeln eher eine Randerscheinung

Da würde ich die Energien lieber darauf verwenden charakterbezogene Regeln zu verbessern. Ulkigerweise benutze ich aus denselben Gründen aus denen  Azzuareylos FATE nutzt eben Savage Worlds. Da gibts die abstrakten Tricks und dergleichen, da kann man eine Menge eigene Ideen einbringen ohne gleich für den Charakter noch die Umwelt und die Umstände mit hinzuzuerfinden.

Roland:
Ich hatte bei unseren FATE Runden bisher keine Probleme mit der Immersion. Genau wie z.B. bei Savage Worlds laufen die Meta-Prozesse mit etwas Gewöhnung und gutem Willen sekundenschnell  und/oder im Hintergrund ab. Außerdem fällt es mit nicht schwer zu akzeptieren, dass die Schaffung der "Spielrealität" nicht kontinuierlich verläuft.  Das tut er auch in klassischen Spielen meist nicht.


--- Zitat von: Falcon am 23.12.2010 | 16:52 ---Und vermutlich würde nicht die Mehrheit der Rollenspieler ebenfalls nur Systeme mit Regeln spielen, die nur den Charakter betreffen (DSA) z.b., wenn sie mit dem abstrakten Regisseursansatz Spass haben könnten.

--- Ende Zitat ---

Die meisten Rollenspieler spielen einfach was sie kennen oder wozu sie überredet werden.

Funktionalist:
Da ich Fate2 als erstes und darauf aufbauend SBA geleitet habe, bin ich aus einer cruncharmen Variante in eine sehr crunchige gestolpert.
Fate2 regelt Dinge sehr schön flach und schnell.
SBA kann man genauso spielen, wenn man Stunts flach hält und wenig bietet, sondern viele Fakten schafft.

Die Metaebene war in meinen Runden meist dann "störend" im Sinne von "Immersionshindernd", wenn erspielte Boni eingelöst wurden und Folgen beschrieben wurden.
Allerdings habe ich ein anderes Spielgefühl, das mir sehr viel Spaß macht:
Ich bestimme einen großen Teil des Geschickes meines Charakters und ich kann rocken, wenn ich die Wirkung mit einigen Aktionen per Aspekten in der Geschichte verankere.
Dabei sehe ich meinen Charakter auf einer Bühne handeln. Das ist bei mir aber immer so und auch der Grund, weshalb ich an Sabbatrunden etc. völlig ohne Skrupel und schlechtes Gewissen meine Freude haben kann. (Wenn ich es mit ordentlich Hybris ausdrücken will: Brechtsche Haltung zur Figur)

Diesen Stil finde ich in Fate hervorragend unterstützt.

90% der Fatepunktökonomie und des Metaspiels läuft sehr still ab. FP werden still verteilt oder untermauern still eine Ansage (Man kennt ja die Aspekte). GÄnsefüßchen in der dirkten Rede machen klar, dass man gerade ein Manöver durchführt etc.
Da so ziemlich alles auf Aspekt y/n, +2/-2, FP y/n hinausläuft, kann es auch sehr still geschehen.

(Diesen Fate2 + Konsequenzenhack müsste ich mal wirklich anpacken...)

Edit:
Zornhaus Hinweise zur Immersion sind goldrichtig (imho).

Blechpirat:
Ich möchte noch erwähnen, dass es mich aus dem Flow bringt, wenn ich den SL fragen muss: "Ist da ein Fenster?" "Wo genau liegt der Teppich" "Ist das Bücherregal aus Holz?" oder ich sogar mit einer Annahme (natürlich sind Bücherregale in Fantasysettings aus Holz) ins Leere laufe und der SL mir dann sagt: Aber es brennt nicht, das Regal ist aus Wonderium!

Das alles passiert mir bei FATE nicht, weil ich es als Spieler (zur Not bezahlt) selbst bestimmen darf.

Gerade in soweit versteht ich Zornhau auch nie: Der SL beschreibt den Raum (in allen Spielen), was er beschreibt steht fest. Bei FATE werden die (unbeschriebenen) Leerstellen dann eben vom Spieler beschrieben und damit "wahr - und schon immer so". Der Umweg über eine Frage an den SL (Das Regal ist doch aus Holz, oder?) entfällt - was mir den Flow deutlich erleichtert.

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