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Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel

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Naldantis:

--- Zitat von: Tümpelritter am 11.01.2011 | 23:57 ---Allerdings wird dem Spielleiter eine bedeutende Entscheidungsposition zugeschrieben, und manchmal klingt den Spielern gegenüber eine erschreckend pädagogische Haltung durch.

--- Ende Zitat ---

Wo verortest Du denn das?
Ich spiele lange schon nur noch sporadisch Midgard, aber mir fiele jetzt für beide Fälle keine Beispiele ein.

Naldantis:

--- Zitat von: Der Narr (Hamf) am 12.01.2011 | 09:17 ---
* Ich habe ein prinzipielles Problem mit der (imho dürftigen bis fehlenden) Regelsprache von Midgard.

--- Ende Zitat ---
Was soll 'Regelsprache' eigentlich sein?


--- Zitat ---Ich finde sie oft überhaupt nicht gegeben. Viele Regeln bedürfen der intensiven Auslegung. Nach Recherchen im Midgard-Forum stelle ich oft fest, dass ich sie trotz gewissenhafter Lektüre und Überdenkens immer noch falsch angewendet habe. Oft nehmen Regeln für mein Empfinden einen GMV an, das wird dann auch in Regeldiskussionen auffällig, wenn die Regeln auf bestimmte Situationen hin interpretiert werden. Außerhalb dieser speziellen Situationen versagen die Regeln.

--- Ende Zitat ---

Hast Du ein Beispiel dafür?
ich kann mich nur ein wenige derartige Probleme erinnern, und die waren immer mit ein wenig Common Sense schnell klärbar, schon weil die Hexenwelt / Magira / Das ewige Spiel unserer Welt so sehr ähnlich ist (soweit es klassische Fantasy angeht zumindest).


--- Zitat ---Dies erschwert kreative Lösungen der Spieler, z.B., wenn Zauber zweckentfremdet werden sollen. Einen Erzählonkel stellt dies natürlich vor geringere Probleme als uns.[/li][/list]

--- Ende Zitat ---

Eigentlich nicht, ..auch dieses Fand ich eignetlich in Midgard eher einfacher als in anderen Systemen.
So viele andere geben die Auswirkungen von Zaubern ja nun auch nicht in SI-Einheiten an, oder?


--- Zitat ---
* Den hohen Frustfaktor, den Brakiri angemerkt hat, empfinde ich auch. Das macht es schwierig, die Helden zu Beginn (also wir sind jetzt Grad ~5 und sind noch nicht viel besser dran) vor Abenteuersituationen zu stellen und sie mit ordentlichen Herausforderungen zu konfrontieren.

--- Ende Zitat ---
Das ist korrekt, die Charaktere SIND knapp über Durchschnitt und in niedrigen Graden kaum besser als jeder gemeine Soldatet; ...das ist so BEABSICHTIGT!
Bodenständigkeit statt Eskapaden halt, das Gegenteil von z.B. Exhalted eben.
Wenn das stört (wie uns in der Regel auch) baut Charaktere eben gelich auf Level 3 oder 5 - aber Level 7 fängt das Heldenleben an.


--- Zitat --- Ein Erzählonkel hat diese Probleme nicht, da Regeln beugen und Würfelergebnisse manipulieren kann, so dass es passt und die Handlung in seinem Sinne weiter geht.[/li][/list]

--- Ende Zitat ---

Nochmal: Midgard ist darauf ausgelegt, übersichtliche, recht mundante Abenteuer zu erleben, nicht Corum und Milamber nachzuspielen.
Darüber sollte man sich klar sein, und für epische Settings auch entsprechende Systeme verwenden, die es auch schon zu Midgards Anfangszeiten gab: z.B. RM oder D&D.


--- Zitat ---
* Die pädagogische Haltung, die Tümpelritter angesprochen hat, ist mir auch schon aufgefallen. In diesem Zuge fehlen auch einfach Regeln, die ich für unbedingt notwendig halte. Anstatt, dass bei der Beschreibung der Fertigkeit "Giftmischen" die Regeln zum Giftmischen präsentiert werden, wird erklärt, wieso es eeeeevil ist, Gift zu verwenden. Von so etwas fühle ich mich entmündigt.
--- Ende Zitat ---

Ups, okay, dann bist Du aber sehr empfindlich... 8-)
Also in kann mich nciht daran erinnern, vielleicht weil ich bei so leichten Andeutungen aus Durchzug schalte.
Aber korrekt ist, daß IMHO die Liste von Giften, deren Wirkungen und Anwendungen deutlich zu kurz kamen; aber das Regelsystem war ja nie sehr umfangreich, da sind auch die Ausrüstunglisten nicht so prächtig...
...da kann man ja leicht etwas hinzufügen.


--- Zitat ---
* Über Abenteuer kann man sich streiten. Diejenigen, die ich kennen gelernt habe, waren wie für Erzählonkel gemacht.

--- Ende Zitat ---
Welche waren denn das?
Oft hatten die Abenteuer blöde Stellen, an denen es unglaubwürdig wäre, wie vorgesehen weiterzumachen, aber keineswegs öfter als die anderer Systeme, und in Midgard gibt es keine Heldenverpflchtung, alles bis zum bitteren Ende durchzuziehen - manchmal haben wir einfach Abenteuer beendet, aufgegeben, verlohren: nicht jeder Job ist ein Erfolg und beim nächsten Mal hat man mehr Glück, wie gesagt, bodenständig statt heldenhaft.


[/list]

Naldantis:

--- Zitat von: Brakiri am 12.01.2011 | 09:39 ---Das mit dem Frust scheint aber gewollt zu sein. Im Regenstein-Abenteuer muss man eine Felswand hochklettern, und die Macher des Abenteuers wollen richtig viele Klettern-Proben, auch ordentlich erschwert, haben. Selbst mit einem ganz guten Wert von 14 oder so, hast du teilweise 50/50 oder weniger das du einen Check schaffst. Und es sind mehr als 10 Checks zu schaffen.
Sowas ist dann völlig unnötig. Unser SL hat das zum Glück etwas aufgeweicht. Er hat die Checks in der Anzahl reduziert, uns einen Bonus wegen Anseilen gegeben, und die Abzüge etwas reduziert. Trotzdem hat diese blöde Kraxeltour 20min gedauert, und wir sind 3 mal fast abgestürzt.
Ich meine was soll das? Will man wirklich eine Party bei einer Klettertour verlieren? So ein Blödsinn.

--- Ende Zitat ---

Ich sehe sowas als Midgard-typiosch an:
bodenständige Protagonisten, die soetwas mit Bordmitteln schaffen sollen.
Also a) Vorbereiten (Kletterausrüstung), b) Hilfe anheuern (erfahrene Bergsteiger vor Ort), c) es ggf. einfach mal lassen, wenn die Chancen so schlecht sind, und d) auch mal (kläglich) scheitern, wenn man sich übernimmt.
In höheren Stufen hat man dann ja die MAgie, Ausrüstung und Fertigkeiten, sowas auch on the fly zu schaffen.


--- Zitat ---Leider bleiben viele Fertigkeiten auch als Grund als Basis so teuer, dass man wirklich viel XPs reinstecken muss, um mehr als 50% Chance auf Erfolg zu haben.
Auf der anderen Seite sind die Kampffertigkeiten dann wieder zu billig. Wenn mein Heiler billiger Kloppen auf 12 steigern kann(kostet doppelt), als Sagenkunde was er Grund hat auf 12, dann stimmt etwas nicht.

--- Ende Zitat ---

Da ist was wahres dran.
Auch für unsere Gruppen waren meist die Kosten bei den 'may not fail'-Skills viel zu hoch, für die 'nice to have'-kills dagegen oft lächerlich billig.
Aber die Philosophie dabei ist halt auch, daß die Charaktere mehr 'in die Breite' gehen als in das Expertentum - sie sind eher weitgereiste und welterfahrene Generalisten als legendäre Meister einiger weniger Skills (Schwertmeister, Meisterassasinen, etc.).

Das ist wie gesagt ja auch wohl so gewollt und man kann sich bei der Wahl des Systems überlegen, ob das den eigenen Vorstellungen entspricht.

Naldantis:

--- Zitat von: Brakiri am 12.01.2011 | 10:09 ---Man muss also echt nur lange genug spielen, bis man den vorigen 3-Jahresfrust verdrängt hat?
Das klingt eher nach einer Therapie als nach einem Spiel, das kontinuierlich Spass machen soll.
Scheinbar kommt da erneut die "pädagogische" Linie von Midgard wieder hervor. Den Spass muss man sich erarbeiten!   :ctlu:

--- Ende Zitat ---

Ne, es ist eine Möglichkeit, auch sehr mundane Charaktere länger zu spielen, die bei anderne Systemen sehr schnell darauswachsen.
Als Gegenmaßnahme bietet sich ja einfach an, Charaktere höher anzufangen - ist so aufwendig nicht.

Harry B. Goode:

--- Zitat von: Der Narr (Hamf) am 12.01.2011 | 18:54 ---Es fehlen ja auch einfach Regeln für typische Abenteuersituationen.
--- Ende Zitat ---
Nur, damit wir über dasselbe reden: was ist denn für dich eine typische Abenteuersituation?

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