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Meine RPG-Probleme mit D20

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Der Oger (Im Exil):

--- Zitat von: Sashael am 31.01.2011 | 13:56 ---@Feuersänger
Und was passiert dann bei Regelwerken, die gar keine Feats anbieten? Wo der Kämpfer regeltechnisch sein Langschwert schwingen kann und das war´s?

Absurderweise (und ihr habt keine Ahnung, WIE absurd das ist) kann ich die Gedankengänge hinter Ogers und Retronekromants Vorschlägen nachvollziehen (finde sie aber trotzdem vollkommen Banane). Wieso lassen sich Spieler von Regelsystemen in Gedankenkerker einsperren?

--- Ende Zitat ---

System Mastery vs. Player Skill. Ersteres ist leichter umzusetzen als letzteres, bietet mehr "Sicherheit".
Auch: Die Art und Weise, wie eine Spielwelt dargestellt wird: Als an die Gruppenstufe angepasste Abfolge von Encountern und Räumen (Die auch mehr "Sicherheit" bieten) oder als Ort, wo es möglich ist, allem und jedem zu begegnen.

Durch die gedankliche Fixierung auf das Regelseitige erschwert man sich den Weg, freier mit der Spielwelt zu interagieren.


--- Zitat von: Feuersänger am 31.01.2011 | 13:37 ---Ein Problem, dass ich bei D20 - aber auch vielen anderen Systemen - habe, und was so in die Richtung geht die der TE beschreibt, ist dass die Charaktere normalerweise als One-Trick-Pony anfangen und es manchmal auch dabei bleibt. Insbesondere bei D&D leiden viele Charaktere an deutlichem Featmangel. Selbst auf Level 12 (das ist schon ziemlich ordentlich) haben viele Chars nur schlaffe 5 frei gewählte Feats. Diese werden ja auch oft synergistisch gewählt, was spieltechnisch durchaus sinnvoll ist, aber eben in der Praxis dazu führt, dass der SC nur immer und immer wieder das gleiche Spezialmanöver ausführen kann.

--- Ende Zitat ---

Einer meiner Spieler sagte einmal: "Es gibt nie genügend Feats." Allerdings, das die Charaktere durch die Beschränkung in ihrer Nische bleiben, ist ja bei D&D durchaus auch gewollt.


--- Zitat von: Feuersänger am 31.01.2011 | 14:12 ---Das Problem mit Featsystem ist, dass man nur das machen kann, was man auch als Feat gekauft hat. D.h. es bringt nichts, wenn man ein Manöver noch so toll beschreibt, Vorteil kann man nur daraus ziehen, wenn man es auf dem Blatt stehen hat. Oder wie es so schön auf Englisch heisst: "It don't mean a thing if you ain't paid for that swing".

--- Ende Zitat ---

Dann läuft, in meinen Augen, etwas falsch. In dem Fall würde ich den Spieler ja nicht dafür belohnen, das er sich in der Spielsituation etwas ausgedacht hat oder ein Risiko eingeht, sondern nur dafür, das er das Regelwerk auswendig zitieren kann.

Robert:
Irgendwie kenn ich das Problem, ich hab bei keinem anderen System so viele schon mal gespielte Charaktere, wie bei D&D 3.5
Wobei einige davon durchaus interessante Hintergrundgeschichten haben und immer wieder mal von anderen Charakteren ingame erwähnt werden.
z.B. Donald MacGillavry, seines Zeichens Paladin der Triade(Torm, Tyr & Ilmater in den FR) auf dem Weg zum Triadic Knight(Prestigeklasse, für die man flufftechnisch jedem der 3 Götter mind. 1 Dienst erwiesen haben muss) und berüchtigt als "der submarine Paladin", seit nach dem Niederstrecken eines Vampirs dessen Behausung(ein Segelschiff) sank und er, inklusive Rüstung ca. 3x so schwer, von einem Waldelfenschurken vor dem Ertrinken gerettet werden musste.
Seit diesem Erlebnis wurde der Gute, mit Hilfe eines orientalischen NSC, umgerüstet(Kettenhemd + Dastana + Chahar Aina) und setzt auf mobilen Nahkampf, seinen Langbogen(schlechte Erfahrung mit fliegenden/anderweitig unerreichbaren Gegnern) und sammelt Topaz für eine Tormstatue(anzufertigen von einem anderen SC, der Stoneshape & einen hohen Wert in Craft: Sculpting hat).
Wozu die Topazstatue?
Wenn die fertig ist tauscht er seinen Cormyrian Destrier(= Streitross) gegen eine Drakensteed(Alternate Class Feature aus Dragon Magic).
Ja, hätte ich einfach beim Erreichen von Stufe 5 so nehmen können. Aber ich wurde vom SL gebeten es nicht zu tun(hätte ihm den Plot des Reiseabenteuers mit Hinterhalt ruiniert, wenn ich fliegen & scouten hätte können) und für die Mühe und die Unkosten wird das Tierchen etwas bessere Stats(Elite Array) bekommen.

Donald ist über 5 Jahre im Umlauf, wurde für einzelne Abenteuer schon an 2 meiner Freunde verliehen(er hat ein kleines Identitätsproblem, um nicht zu sagen eine multiple Persönlichkeit) und hat trotzdem noch nicht die 7te Stufe erreicht. Dafür hat er ca. 1 Dutzend große(Binder/KotSS 9, Elfendruide 11, epischer Wizard) und kleine(diverse 4-7 stufige z.B. Barde, Barbar/Kleriker, Barbar/Totemist, Wizard/Elven Paragon, Halblingdruide) Freunde bekommen.
Hab ich deswegen weniger Lust dazu ihn zu spielen?
Nö, vor allem wenn persönliche Freunde von Donald mit dabei sind(z.B. ein Tiefling-Kämpfer/Scout, der den Paladin lästig findet und trotzdem immer wieder in der gleichen Kneipe landet. Die beiden haben schon einiges an Alkohol miteinander und mit einem Feuergenasi-Druiden, dem in seltener Übereinstimmung ein zu intimes Verhältnis mit seinem Luchs-Begleiter angedichtet wurde, vernichtet).
Warum tu ich es dann nicht öfter?
Weil in meinem Umfeld gerne mal Vorgaben gemacht werden, welche Charaktere ins Abenteuer passen und die Stufe das geringste Problem ist(9er in einer Gruppe 6er? Geht. 4er in einer 8er Gruppe? Geht auch.), meistens sind spezielle Fähigkeiten unerwünscht/benötigt und nicht alle SC vertragen sich miteinander(Donald kennt z.B. einen Halbelfenhexenmeister, der einen "Ring of undetectable Alignment" trägt, um seine Gesinnung, RB, zu verbergen. Solange niemand die Gesinnung über die persönliche Bekanntschaft der Charaktere stellt funktioniert das auch mal für 1-2 Abenteuer).
Und weil ich gerne neue Charaktere ausprobiere, notfalls erstelle ich sie mir auf höheren Stufen und erfinde ihren Charakter während der ersten 2-3 Abenteuer. Ich finde es unendlichspannender den Crunch selbst zu erstellen und den Fluff von meinen Freunden suggerieren zu lassen(Ob der Cleric, wie in seinem Heimatland üblich, seinen Kopf kahlgeschoren und tätowiert hat? Anscheinend nicht, zumindest hat er Haare. Im nächsten Abenteuer, das in diesem Land spielte, war er rasiert und hatte, per Zauber, das Falkensymbol Anhurs aufgemalt, eine dauerhafte Tätowierung hat er aber bis heute nicht.).

Hoffe diese sentimentale Sammlung von Anekdoten hilft irgendwie weiter ;)

Selganor [n/a]:

--- Zitat von: Sashael am 31.01.2011 | 13:56 ---@Feuersänger
Und was passiert dann bei Regelwerken, die gar keine Feats anbieten? Wo der Kämpfer regeltechnisch sein Langschwert schwingen kann und das war´s?

--- Ende Zitat ---
Da haengt was er machen kann von Spielerideen und Spielleiterentscheid und nicht von den Regeln ab.

Bloss weil in den Regeln etwas nicht explizit erwaehnt steht heisst ja nicht, dass man es nicht machen kann.

Wenn hingegen in einem "Feat-System" explizit steht: "Nur jemand der dieses Feat genommen hat kann diesunddas machen" dann muss man schon eben diese Regel brechen um das auch zu machen obwohl man dieses Feat nicht hat.

Retronekromant:

--- Zitat ---Da haengt was er machen kann von Spielerideen und Spielleiterentscheid und nicht von den Regeln ab.

--- Ende Zitat ---

Eben so isses ! Und das ist ja auch die eigentliche Aufgabe des Spielleiters ("Judge"). Nicht irgendwelches minutiöses Regel-Wissen aus den drölfzigzillionen Splatbook, Errata, FAQ und Rules of the Game Artikeln zu wälzen und auswendig zu kennen.

Aber bei D20 und 4e ist man eben zu letzterem verleitet, plus die Spieler erwarten das meistens auch. Es gibt halt schön mundgerechte Crunchhäppchen. Klar, macht sicher auch mal Spaß, aber (mir) eben nicht (mehr) auf Dauer bzw für ne ganze Kampagne.

Feuersänger:
Was mir da besser gefällt, ist eine Mischung aus beidem: jeder _kann_ alle möglichen Stunts probieren, und bekommt bei Gelingen auch einen entsprechenden Bonus. Aber für den "ungeübten" ist eine entsprechende Probe halt erschwert oder der Effekt ist geringer oder beides. Aber wenn man den passenden Feat hat, kann man das Manöver halt besonders souverän abwickeln, umgeht Erschwernisse und/oder erzielt einen größeren Effekt.
Das macht sogar D&D in Ansätzen so, z.B. bei Overrun, Disarm, Trip usw.

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