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Meine RPG-Probleme mit D20
Zoidberg:
--- Zitat von: Der Oger am 1.02.2011 | 10:13 ---Der entscheidende Absatz ist m.E. der hier:
SIE (WotC) haben entschieden, das DU (möglicherweise) Dir das Zeugs nicht ausdenken möchtest. Im Umkehrschluss heißt das jetzt nicht, das man das Zeugs nicht mehr machen kann, jedoch wird von Cook & Co das Bild eines jungen (und faulen, energielosen, unkreativen) Spielers VORRAUSGESETZT. Die gleiche Vorwegname gibt es bei Spielleitern; SIE gehen davon aus, das die Mehrheit der Spielleiter nicht zu fairen, plausiblen Richtsprüchen, Weltenbau etc. in der Lage ist, und ziehen dadurch das Spiel auf den kleinsten gemeinsamen Nenner. Einen Ansatz, sich über sein eigenes Niveau weiterzuentwickeln, bieten diese Spiele nur bedingt, wodurch das ganze dann zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung wird.
--- Ende Zitat ---
Find ich recht plausibel und deckt sich mit meiner Einschätzung über den Großteil an Rollenspielern, die ich die letzten Jahrzehnte kennengelernt habe. Die meisten sind nur Beiwagerln, die wegen des sozialen Aspektes mitspielen und sich eher einen Fuß abkauen würden, als mehr als das Notwendige ins gemeinsame Spiel zu investieren.
Daß hier D&D als das archetypischste Rollenspiel von allen solche Leute bedient, ist daher logisch.
Zum TO möcht ich sagen. Nachdem Gurps Dir rollenspieltechnisch (im Gegensatz zu D&D) nicht im Weg steht schätz ich mal, daß Du mit den Regeln von D&D nicht klarkommst. Gurps als ultrarealistischer Weltsimulator ohne Klassen und Stufen steht in Gegensatz zum abstrakten und vorgekauten D&D Rollenspiel. Zwar firmieren beide unter dem Label "Rollenspiel", aber sind aufgrund ihrer vollkommen unterschiedlicher Philosophien nicht vergleichbar.
Mir scheint, Du spielst am liebsten in realistischer/authentischer Umgebung und brauchst daher auch ein Spielsystem, welches eine solche Authentizität abbildet und nicht mehr als nötig verbiegt. Daher würde ich Dir empfehlen bei Gurps oder ähnlichen Spielen zu bleiben und D&D nicht weiterzuverfolgen. Wenn Du allerdings D&D weiterspielst dann solltest Du Dich drauf einstellen eben die abstrahierte Walt-Disney Version des Genres zu spielen, mit allem was dazugehört wie z.B. dem morgendlichen Trainingkampf gegen ein paar rote Drachen. (überspitzt gesagt)
Sashael:
Sehr interessante Analyse, Dr. Zoidberg. Besonders, nachdem GURPS vom TE nur als eines von 4 Systemen in einem Nebensatz erwähnt wurde und in dem Zusammenhang Storytelling Systeme wie Exalted oder Vampire meiner Wahrnehmung nach sogar stärker gewichtet waren. 8]
Brakiri:
@Zoidberg
Das hast du sicher gut erkannt, und ich werde wohl in Zukunft um D20 in den meisten Fällen einen grossen Bogen machen.
@Sashael
Das Problem ist, dass ich Freiheit auf der einen, und rules-light Storytelling auf der anderen Seite gerne mag.
GURPS bietet das eine, Vampire, Exalted usw. das andere, wobei ich gemerkt habe, dass sich die GURPS-Freiheit locker mit dem Storytelling mischen lässt.
D&D/D20 bietet irgendwie keins von beidem.
Sashael:
Wobei ich die Worte "Freiheit" und "GURPS" persönlich nicht unbedingt in einem Satz benutzen würde. ;D
Ich persönlich würde bei dir ja eher auf eine unterbewußte Blockadehaltung tippen, die durch frührollenspielerische Indoktrination zu tief verankert wurde, als dass sie jetzt ohne ernsthafte therapeutische Maßnahmen noch zu lösen wäre. 8]
Retronekromant:
--- Zitat ---frührollenspielerische Indoktrination
--- Ende Zitat ---
made my day !
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