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[Necropolis] Was macht militärisches Spiel aus? (Spoiler)
Grospolian:
Also ich habe selber ein paar mal am heimischen Herd und auch auf Cons Necropolis geleitet.
Was mir den Vorteil bringt, es mit vielen verschiedenen Leuten gespielt zu haben ;)
Also wie viel Charakterspiel in Necropolis vorkommt hängt eigentlich wie immer von den Spielern ab, das kann wirklich so sein wie es weiter oben beschrieben wurde. Also vor der Mission, nach der Mission und wenn halt mal gerade nicht gekämpft wird. Ich habe aber auch shcon erlebt, dass es zu klassischen Schützengrabendialogen kam. Leider ist letzteres für den SL sehr schwer, denn man muss abwägen wieviel Intimegespräch man am Stück zu läßt, denn eine Runde hat ja nur 6 Sekunden.
Die Kampagne ist wirklich das was sie zu sein scheint, eine große Komplexe Schlacht. Sie kann vor allen durch die verschiedenen Enden sehr interessant sein. Allerdings sollte man imho vorher ein paar One Shoots oder eine kurze Operation spielen und schauen wie sehr sich die Spieler zu Hause führen.
Es gibt aber Abhilfe: Im Update (ich bete, dass wir das irgendwann übersetzen ;)) gibt es die sogenannte Gamma Front Kampagne, diese ist eher eine Sand Box und schon gar keine Plot Point Kampagne, aber bietet dadurch viel mehr Freiheit für Spieler und SL.
Ich will hier jetzt nicht spoilern daher kann ich nur grob sagen, dass die Spieler eine Prediger Lanze Bilden und in neutrales Gebiet entsandt werden um dort aus 5 Dörfern eine neues Präzeptorium zu erschließen. Dazu müssen sie die unterschiedlich zur Kirche stehenden Dörfer einen.
Da in dem Gebiet auch Konzerne und Rephaim aktiv sind, bleiben Kämpfe nicht aus, aber sozial ausgelegte Charaktere sind hier praktisch Pflicht. Ich werde diese Kampagne im Laufe des Jahres leiten und freue mich schon tierisch darauf ~;D.
Zusätzlich finden sich auf der TAG HP auch noch 2 freie PDF Supplements die es ermöglichen Söldner oder Inquisitionslanzen zu spielen. Ersteres ermöglicht natürlich deutlich freieres und auch exentrischeres Spiel und letzteres hat eine deutlich investigativere Richtung als die klassichen Ordenseinsätze.
Es gibt bei Necro als durchaus mehr Möglichkeiten als Schlachtzüge bei denen Gemetzel an Gemetzel gereiht wird :)
Yehodan ben Dracon:
Das Problem ist m.E., dass die futuristische und auch "weirde" Situation eine größere Distanz der Spieler zu den Charakteren ermöglicht. Das ist schon wie mit High Fantasy: Man erkennt so wenig menschliches in diesen krassen Konzepten, dass man sie auch unmenschlich spielen kann und oft wird.
Es bedarf da erfahrener Rollenspieler, die sich zum Ziel setzen, einen Konflikt zu thematisieren, denn im Grunde spielt man tatsächlich religiöse Fanatiker, die unmenschliches Verhalten immer mit dem höheren Wohl rechtfertigen können.
Harlan:
--- Zitat von: Opa Hoppenstedt am 17.03.2011 | 11:27 ---Das Problem ist m.E., dass die futuristische und auch "weirde" Situation eine größere Distanz der Spieler zu den Charakteren ermöglicht. Das ist schon wie mit High Fantasy: Man erkennt so wenig menschliches in diesen krassen Konzepten, dass man sie auch unmenschlich spielen kann und oft wird.
Es bedarf da erfahrener Rollenspieler, die sich zum Ziel setzen, einen Konflikt zu thematisieren, denn im Grunde spielt man tatsächlich religiöse Fanatiker, die unmenschliches Verhalten immer mit dem höheren Wohl rechtfertigen können.
--- Ende Zitat ---
Hm, der Konflikt springt Dir eigentlich eher ins Gesicht und krallt sich fest, bis Du ihn beachtest. Es sind Menschen, die da aufeinander schießen, sich gegenseitig ins Feuer schicken oder dahin folgen und das sollte niemanden kalt lassen.
Scorpio:
Mein Necropolis ist eher, dass all diese menschlichen Konflikte und das Drama alleine von der Gruppe und dem SL gestaltet werden müssen und das Buch dazu keine Hilfestellungen oder gar passende Konfliktszenarien einbaut. Was man geliefert bekommt, sind weitestgehend Tabletop-Szenarien. Was die Gruppe darüber hinaus macht, hängt halt von der Gruppe ab ...
Zu sagen, dass Necropolis ein Setting mit tiefgreifenden moralischen Konflikten ist, nur weil Zornau und andere es so spielen halte ich nach Lektüre des Setting-Buches aber für falsch, weil diese Dinge sich eben kaum in der offiziellen Beschreibung finden, sondern bei ihnen zusätzlich zum Material des Buches am Tisch entstanden sind.
Kardohan:
--- Zitat von: Chrischie am 17.03.2011 | 11:21 ---Heute ist scheinbar der "Ich streite mich mit Kardohan"-Tag. >;D ;)
Ich habe bei Zornhau nicht gespielt abe ich habe viel Gutes von seinen Necropolis-Runden gehört. Das Setting ist ja auch nicht eintönig. Aber es ist einfach ein Unterschied ob ein jahrelang ausgebildeter Ordensritter ( der im Zölibat lebt, wo die Menschheit mit dem Rücken an der Wand steht, und alles was er von Leben erwarten kann ein Kampf gegen die Untoten ist) vor einer Frau mit seinem Flechett-Gewehr steht und sie erschießen soll. Oder es handelt sich um einen Wehrpflichtigen der noch drei Monate in Vietnam sein muss, der Zuhause ein Mädchen hat und mit ihr eine Familie gründen möchte, eben das gleiche mit seiner M16 macht. Der Ordensritter drückt ohne mit der Wimper zu zucken ab. Im Dorf ist ein häretischer Kult und die Menscheit muss überleben, egal ob die Frau nun schuldig ist oder nicht. Beim Wehrpflichtigen wäre ich gespannt, ob sie sich gegen den Befehl in einer ToD-Runde sträuben.
Necropolis als Setting hat durchaus Potential, für mein Empfinden muss man aber daran schrauben.
--- Ende Zitat ---
Nein, der Ritter legt eventuell eher den Befehlshaber um, der ihm diesen unmenschlichen Befehl gab. Danach vertuscht er seine Tat um nicht gekreuzigt zu werden. Necropolis vermischt hier das Schlimmste von Apocalypse Now, das My Lai-Massaker und Glaubensfanatikern miteinander.
ToD, WWII und Necropolis miteinander zu vergleichen ist eher an den Haaren herbeigezogen, denn letztlich hat jedes Weird Wars Setting eine gänzlich andere Prämisse.
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