... sind bis auf wenige Ausnahmen keine Perlen.
Er lässt zu oft die Story das Szepter schwingen, das es am Ende wirkt als ob die Helden auf Schienen gesetzt würden (man beachte den Konjunktiv!). Die Handlungsstränge sind meist recht gradlinig, gerne serialisiert und weisen wenig bis keine Nebenplots auf.
Das sind meist die Vorwürfe und zT sind sie aus einer gewissen Perspektive auch zutreffend. Es ist aber keine handwerkliche Schwäche, sondern seine arg knappe und stramme Art Abenteuer rüberzubringen. Die liegt eben nicht jedem! Er ist ein Schnell- und Vielschreiber, der immer auf den Punkt schreibt. Nicht mehr und nicht weniger!
Gerne wird darauf hingewiesen, dass er bei Pinnacle besser gewesen wäre. Dabei wird aber vergessen, dass er dort kaum mal Abenteuer schrieb, sondern die langen Hintergrundtexte und so Sachen wie die Toolboxes (später Companions). Außerdem haben bei Pinnacle immer mehrere Autoren ihre Finger in einem Abenteuer. Dadurch lesen die sich natürlich wesentlich besser und einheitlicher.
Mal davon abgesehen hat man bei Pinnacle selten mal enge Seitenbeschränkungen. Wenn das Abenteuer 80 statt geplant 60 Seiten hat. Na und! Passt schon! Bei TAG schreiben die Autoren dagegen gegen enge Platzvorgaben an. Platz ist Geld, und die Texte dürfen einen gewissen Preisrahmen nicht reissen. Die Spieler sollen für wenig Geld ein spielbares Abenteuer bekommen. Das ist ihm wichtiger als ein noch so prosaisch geschriebenes Abenteuer oder Hintegrundbändchen.
Wie gesagt, es ist keine handwerkliche Schwäche, sondern gewollt. Er schreibt so, weil er will und weiß, daß jeder Spielleiter noch eigene Ideen einbringen wird und soll. Es sind keine Abenteuer, wo der Autor dem Spielleiter die Hand vor den Arsch hält und gemütlich bis ans Ende leitet.
Die meisten DSA-Autoren können dagegen (handwerklich) nicht anders, wenn ich mich an so Meisterwerke wie Verschollen in Al-Anfa und aus neuerer Zeit das Utheria-Einführungsabenteuer denke.
Falls du die Möglichkeit hast, dann wirf doch mal einen Blick in Fury in the Wastelands, einen D20 Ergänzungs- und Abenteuerband über Orcs, den Wiggy für Kenzer schrieb. Oder den Somerset und Avalon Hintergrundband für Cthulhu Britannica. Da sind die Abenteuer auch nicht anders strukturiert als etwa in Hellfrost, wirken aber weitaus abwechslungsreicher - was zT wohl auch an den ausschweifenderen Spielsystemen (und -daten) liegt, weniger der Geschichte selbst.
Wiggy ist ein Autor, der nicht jedem liegt, gerade hier im deutschen Sprachraum.
Aber jetzt lasst uns mit dem Topic weitermachen, denn die Zukunft von SW in D hängt nur wenig von den Produkten dieses Mannes von den Shetlands ab.