Nach einer guten Woche der Diskussion, ist es wohl an der Zeit mal ein kleines Zwischenfazit zu ziehen.
Zunächst möchte ich euch allen (und auch allen Usern der anderen Foren) für eure Meinungen und Ideen danken. Es macht Spaß so viel Engagement und Begeisterung zu sehen.
Alles in allem fand ich die Beiträge sehr interessant und mein auf den Messen und in Läden gewonnenes Bild hat sich in weiten Teilen hier fortgesetzt. Ich möchte jetzt nicht auf jeden einzelnen Post, jede Idee und jeden Wunsch eingehen. Dazu ist der Thread hier nicht gedacht und würde zu viel Zeit kosten ohne effektiv Ergebnisse zu bringen. Daher hier nur ein paar allgemeine Gedanken, vielleicht auch, um die ein oder andere Befürchtung auszuräumen:
- Conversions oder Settingbücher zu existierenden Settings (aus Romanen, anderen Rollenspielen etc.)
Das ist grundsätzlich eine tolle Idee. In der Realität scheitert das aber oft aus diversen Gründen. Um nur einige zu nennen: a) Der theoretische Lizenzgeber möchte kein oder kein anderes Rollenspiel zu seinem Setting, b) Der theoretische Lizenzgeber hat gar nicht das Recht die Lizenz weiterzugeben, c) Es sind mehr als eine Partei auf Lizenzgeberseite vorhanden und die Kommunikation ist so langatmig, dass man wochenlang auf eine Freigabe per Mail oder Telefon wartet und auch kleine Entscheidungen wochenlang nicht getroffen werden können, d) Die Lizenzgebühren bzw. Vorauszahlungen sind schlichtweg zu hoch, e) Man kann sich vielleicht schlicht nicht leiden...
Es gibt zig Konstellationen und Gründe und auf Anhieb fallen mir locker noch ein Dutzend mehr ein. Abschließend kann man da nur sagen, dass es leider oft nicht so einfach ist, wie viele Endkunden sich das vorstellen, bzw. wir alle uns das wünschen würden.
- Ein-Buch-Settings gegen Systemspiel
Für mich schließt sich das nicht gegenseitig aus. Es gibt da viele Mittelwege und falls wir ein hauseigenes Systemprodukt etablieren, dann wird es sicherlich mit einer PPK beginnen.
Ich meinte mit Systemprodukt in keinem Fall hunderte Seiten dicke Quellenbücher am laufenden Band. Mir ist schon klar, dass SW bereits eine Fangemeinde hat, und dass ein großer Teil etwas anderes als 300 Seiten über die Götterwelt von Elyrion erwartet.
Es gibt aber auch viele Spieler da draußen, denen es nicht primär auf ein Regelsystem und auch nicht auf Aventurien oder die Forgotten Realms ankommt. Es gibt Spieler, die möchten eine regelmäßig unterstützte Spielwelt und wenn es die für SW gibt, dann bespielen sie diese eben mit SW. Ich bin einfach mal so ketzerisch und behaupte, dass auch diese Spieler ein Recht auf SW haben. Es wäre als Verlag ebenso fatal diese Gruppe auszugrenzen, wie es fatal wäre die andere Gruppe außer Acht zu lassen. Die einzige Frage die sich wirklich stellt, ist, kriegt man diesen Spagat hin und wie? Ich bin da recht zuversichtlich.
- Was hat die ganze Diskussion uns nun gebracht?
Um ehrlich zu sein: Nicht wirklich etwas Neues, das hat aber auch niemand erwartet. Es ist eine Bestandsaufnahme, ein weiterer Gedankenaustausch, die Möglichkeit sich einzubringen und in Kontakt zu treten. Ich nutze Cons und Messen und rede dort mit den Leuten und ich nutze Foren also liegt es nahe, sich auch dort einfach mal auszutauschen. Dadurch rundet sich mein eigenes Bild ab und ich habe eventuell die Möglichkeit mit engagierten Kunden zusammen zuarbeiten, Ideen zu entwickeln oder zu verwerfen. Etwas was auf Cons meist, aufgrund der begrenzten Zeit, nicht geht.