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Traveller mit anderen STL- und FTL-Antrieben?
Thot:
Hm, ich glaube, genau das ist die Frage, die ich eigentlich stellen wollte. :)
Also: Welchen Einfluss hat die Transporttechnologie "wirklich" auf das Dritte Imperium? Plakativ gefragt: Hat nicht die Tatsache, dass die Kaiserliche Familie große Aktienpakete zahlreicher Megakonzernen besitzt und auch der übrige Adel weitestgehend die Wirtschaft kontrolliert, einen viel größeren Einfluss auf das politische System des Imperiums als die großen Entfernungen?
Thot:
Hm, wenn ich so über die reformulierte Fragestellung nachdenke: Politisch würde es (siehe obiges Argument) nicht unbedingt etwas ändern, aber militärisch und wirtschaftlich absolut. Wenn Flotten von den Spinwärts-Marken binnen weniger Tage an die Grenze zur Solomani-Konföderation verlegt werden könnten, würde das ganze Sektorflottenkonzept keine Rolle mehr zu spielen haben, und der Händler an sich würde erheblich profitabler arbeiten bzw. weit geringere Transportpreise anbieten können, wenn man den Antrieben keine langen Abklingzeiten oder dergleichen aufbrummt.
Anders gesagt: Ein FTL-Antrieb, der den klassischen Wochensprung ersetzen soll, müsste die durchschnittliche Reisedauer zumindest auf längeren Strecken beibehalten... hm... und wohl besser nicht nur für Objekte, sondern auch für Informationen.
Man müsste wohl eher ein "Traveller-Inspiriertes"-Setting bauen, wenn man den FL-Antrieb änderte...
Boba Fett:
Noch eine Anmerkung:
Wenn die FTL Antriebe wesentlich weitere Distanzen in kürzerer Zeit zurücklegen würden, hätte man auch wesentlich größere Räume erforscht und besiedelt.
Wahrscheinlich wären etliche Systeme dann auch gar nicht erst besiedelt worden, weil sie unrentabel wären und sie nicht wichtige Verkehrs-Knotenpunkte dargesellt hätten. Wodurch wieder der Handel beeinflusst worden wäre, denn diese Systeme wären keine Warenimporteure gewesen.
Die Rift-Sektoren wären kein Hinderniss in der Besiedelung gewesen.
Grenzen in den Reichen hätten keine Demarkationslinien gebildet, weil man hätte ja "irgendwo" im Gegnerischen Gebiet angreifen können.
Flotten, die nicht System für System springen müssen, wären auch schwerer zu beobachten.
Manöver wären leichter zu koordinieren, etc. etc.
Politisch hätte es wesentlich leichter zu zentralistischen Verwaltungen führen können.
Technologisch wäre es einfach neue Standards durchzusetzen.
mattenwilly:
Erhebliche Teile des Traveller-Universums hängen von den langen Nachrichtenzeiten und den Eigenschaften des FTL Antriebes ab. Angefangen von den "Interstellar Wars" also dem Anfang der Geschichte bis hin zum Solomanie Rim War und dem 5. Grenzkrieg.
+ Ein 1. Imperium das "mal eben" eine Flotte schicken kann hat keine Probleme mit den Terranern
Es sind die langen Nachrichten-Laufzeiten und Flugzeiten die am Anfang sicherstellen das Terra es mit alten/leichten Einheiten zu tun hat. Nur dadurch überlebt es lange genug um zu lernen und seine Technikbasis auszubauen. Wenn die "Core Fleet" mal eben so reinteleportiert, Terra plattwalzt und wieder raushüpft dann gibt es kein 2. und damit kein 3. Imperium
+ Wenn Flotten in Nullzeit hüpfen sind viele Schlachten verloren
Die Schiffe brauchen ja nicht eine Woche sonder 168h +- x Prozent. Dieses "reinspringen an der Systemgrenze und sammeln" ist ein wichtiges Element da es dem Verteidiger Zeit gibt zu reagieren. Bei Nullzeit-Sprüngen entfällt die Zeitliche Varianz und Schiffe können sehr viel tiefer in das System springen
+ Reserven im Weltall
Traveller macht es fast unmöglich "Reserven" im All einzusetzen. Es dauert halt 336h +- x um diese zu holen. Auch darauf beruht mehr als eine Schlacht wo "verborgene Verteidiger" zuschlagen. Oder auch das Gegenteil, eben Feinde die in massiver Zahl auftauchen (SolRim hat das oft)
+ Wie lange dauert das tanken?
Braucht der neue Antrieb zumindest Treibstoff oder ist auch diese Zeitkomponente weg? Wenn ja wird es noch kritischer weil Dinge wie "Auftankstationen" bedeutungslos werden und es praktisch keine Chance für Vorposten-Einheiten mehr gibt eine Warnung zu liefern.
Thot:
Hmja, das stimmt wohl doch irgendwie alles... ein anderes FTL-Triebwerk würde weite Teil des OTU sozusagen entwerten.
Wie müsste ein OTU mit einem anderen FTL aussehen, das genau so funktioniert wie das OTU mit dem Wochensprungantrieb?
[*] Nicht bedeutend schneller als "ein System pro Woche".
[*] Begrenzte Reichweite pro Sprung.
[*] Erfordernis, nach ein bis drei "Sprüngen" irgendein Material aufzunehmen, das es praktisch nur in Sternensystemen gibt, aber dafür in allen.
[/list]
Wenn man sich die viele SF-Universen da draussen anschaut, ist das OTU schon erstaunlich eng eingeschränkt...
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