Ich habe jahrelang DSA3 gespielt und als die 4te Regeledition herausgekommen ist, habe ich nach Erscheinen der Grundbox und ohne zu Zögern gewechselt.
Die Verfeinerungen im Kampf- und Magiesystem, die Charaktererschaffung mit Rassen, Kultur und Profession, überhaupt die Möglichkeiten, seinen Charakter individuell auszustatten und das Gefühl, dass dennoch viel aus den vorherigen Regelsystemen beibehalten wurde, das fand ich alles positiv.
Als dann weitere Regelergänzungen herauskamen, war mein Eindruck eigentlich weiter positiv, ich hatte immer das Gefühl, etwas zu bekommen, mehr Möglichkeiten, mehr Optionen. Dass das System inzwischen so ein Regelmoloch ist, hat mir nicht viel ausgemacht, ich war schon früh dabei und bin sozusagen ins System hineingewachsen. Die 4.1er-Regeledition hat dann noch ein paar Ecken abgeschliffen, was für mich aber im Bereich von Errata lag.
Die meisten Regeln finde ich zwar komplex, aber durchaus nachvollziehbar und sinnig.
Die Nachteile von DSA sind vor allem, dass es sich nicht schnell lernen lässt, dass es viele Detailregeln gibt und dass ähnliche Sachen teilweise verschieden geregelt sind. Das macht DSA vielleicht nicht zur ersten Wahl, wenn es um ein neues Regelwerk für einen Oneshot geht.
Aber da jede DSA-Runde, die ich kenne, auf eine längere Kampagne "vom Aushilfsvertreter des Schafshirtengehilfen zum Retter der Welt und dabei Aventurien sehen" ausgelegt war, und die Spieler alle DSA kannten und auch spielen wollten, haben mich Regeln, die etwas mehr Studium und Hingabe erfordern, nie gestört.