Autor Thema: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?  (Gelesen 7427 mal)

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Offline Jed Clayton

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Diese Frage fiel mir bereits vor etwa einem Jahr ein, letzten Sommer. Aber ich habe sie damals nicht gepostet, weil ich instinktiv irgendwie schon spürte, wie leicht ein solches Thema missverstanden werden könnte und welche Art Diskussion man damit eventuell anfacht...

Außerdem habe ich es nicht letzten Sommer gepostet, um zu verhindern, dass diese Frage mit der blöden Thilo-Sarrazin-Debatte in den Medien zusammenfällt.

Trotzdem schleppte ich diese Frage weiterhin unbeantwortet mit mir herum. Ich poste sie jetzt mal ganz frei heraus. Es ist wirklich nur ganz naiv gemeint, es ist bloß etwas, das mir in den letzten Jahren aufgefallen ist:

Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?

Anders ausgedrückt: Ich sehe auf Spieleveranstaltungen, Vereinstreffs, Messen und in den Läden niemals, und das heißt wirklich absolut niemals (!), Leute aus der türkischstämmigen (türkisch-deutschen? deutschtürkischen? turkdeutschen? deutschländischen?) Minderheit. Das Hobby scheint also diese Minorität überhaupt nicht anzusprechen oder die Minorität umgeht es gezielt... könnte man zumindest denken.

Auf einer großen deutsch-türkischen Veranstatung in Nürnberg hörte ich mal in der Eröffnungsrede, dass in der Stadt Nürnberg jeder zwanzigste Einwohner (also 5%) Wurzeln in der Türkei, einen türkischen Namen etc. hat. Damit wäre das dort mit Abstand die größte "Ausländergruppe". Aber als Gamer Geek bemerke ich natürlich früher oder später, welche Leute ebenfalls Gamer Geeks sind und welche nicht, und dabei ist mir eben aufgefallen, dass es scheinbar keine türkischstämmigen Rollenspieler gibt.

Ich kann dazu bloß sagen, dass ich auch eine Handvoll türkisch- und kurdischstämmiger Bekannter habe, und von denen hat keiner eine Ahnung, was das Hobby "Rollenspiel" sein soll und was das immer für komische Spiele sind, von denen ich ab und zu erzähle. Warum ist das nur so? Ich habe generell gesehen, dass meine Bekannten mit Wurzeln im "Orient", also Zuwanderer oder Kinder von Zuwanderern aus der Türkei und auch aus arabischen Ländern generell überhaupt kein Interesse an Sciencefiction, Fantasy, Fantastik, Comics und generell an dem gesamten Spektrum "nichtmimetischer" Literatur haben. Manchmal kennen sie gerade noch Actionfilme, also Schwarzenegger, Bruce Willis und so weiter, aber das ist alles.

Die oben gestellte Frage könnte ich vielleicht ausweiten im Sinne von:
Wieso gibt es so wenige Rollenspieler aus Minderheiten?

In unserem Verein für Rollen- und Brettspiele haben wir jetzt zufällig ein paar zugewanderte Russen und einen Spieler mit polnischen Vorfahren. Ansonsten sind bei uns die Österreicher die exotischste Gruppe. Auf Spiele-Cons in Deutschland habe ich im Laufe der Jahre natürlich Amerikaner, Engländer, Australier, einmal einen Neuseeländer, ein paar wenige Niederländer, Franzosen, Belgier und Schweizer gesehen. Ansonsten nur Deutsche. Bei einer einzigen Veranstaltung war einer der Spielleiter glaube ich ein Sri-Lankaner (oder heißt das Sri-Lankese? Sri-Lanka-Bewohner?). Das waren aber auch alle Minoritäten, die mir jetzt einfallen. Wobei ja noch dazukommt, dass die Amerikaner und Engländer nicht wirklich als Minorität zählen, sondern zufällig anwesende Touristen oder Studenten waren. Aus dem türkischen "Milieu" war dagegen nie jemand dabei.

Ich würde das gern mal diskutieren. Ich möchte bloß keine Dönerbuden-Klischees lesen, keine Erkan-und-Stefan-Witze... auch lieber nichts über das Thema Islam und Religiosität. Der Islam verbietet bestimmt kein Rollenspiel und keine Fantasy! Der Islam verbietet nur das Glücksspiel, und das auch nur in bestimmten Auslegungen, und es wird auch nicht überall berücksichtigt. (Es gibt ja massenweise türkische Sportwettenbüros usw.) Außerdem denken viele meiner türkischen Bekannten überhaupt nicht islamisch und wollten auch nicht als Klischee-Muslime hingestellt werden.
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Offline Sashael

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #1 am: 4.07.2011 | 17:43 »
Naja, die Türken, die ich kenne und die rollenspielen, die machen das eher als Spaß nebenbei. Cons sind schon ne Nummer zuviel, da wird lieber auf Konzerte oder andere Partys gegangen.

Allerdings hatte davon mindestens einer gewisse Gewissensbisse, was das Rollenspiel in Bezug auf den Islam angeht. Es gibt halt das absolute Verbot, etwas anderes anzubeten als Allah und da sind die Phantasiegötter der Rollenspiele schon ein Grenzfall. Selbst nur so zu tun, als ob man einen anderen Gott anbetet, kann schon Zweifel säen, ob Rollenspiel das Richtige für einen ist.
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Offline Gwynplaine

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #2 am: 4.07.2011 | 17:48 »
Wir hatte mal eine Runde, die wir "Randgruppenrollenspiel" genannt haben. Unter anderem nahmen teil: ein Türke, ein Boxer und ein Kiffer (und das waren drei verschiedene Personen  >;D ).

Das Spiel lief auch gut und war keinesfalls chaotisch oder so. Im Gegenteil: es kam sehr viel Atmosphäre auf und das Spiel wurde ernst genommen (Albernheiten gab es hier natürlich auch). Die Gruppe blieb mehrere Jahre zusammen (wobei ausser mir keiner von denen als Hardcorerollenspieler zu bezeichnen ist. Auf Cons gehen die Jungs nicht [aber immerhin habe ich sie jedes Jahr mit auf die SPIEL bekommen]).

Ich habe auch mehrere Türken unter meinen Tabletopfreunden.

Generell hast Du aber wohl recht.

Offline First Orko

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #3 am: 4.07.2011 | 17:52 »
Allerdings hatte davon mindestens einer gewisse Gewissensbisse, was das Rollenspiel in Bezug auf den Islam angeht. Es gibt halt das absolute Verbot, etwas anderes anzubeten als Allah und da sind die Phantasiegötter der Rollenspiele schon ein Grenzfall. Selbst nur so zu tun, als ob man einen anderen Gott anbetet, kann schon Zweifel säen, ob Rollenspiel das Richtige für einen ist.

Dasselbe gilt für Christen, und da habe ich schon einige kennengelernt, die derart fanatische Ansichten hatten und Rollenspiele als "Werke der Verführung" und böse anzusehen. Wobei natürlich der Glaube in der türkischen Kultur noch weitaus fester verankert ist als in bspw. D oder USA (wobei letzteres...naja. Ich erinnere mich da noch an eine DnD-Hass-Kampagne, kam die nicht auch aus kirchlichen Kreisen?).

Die Frage wird schwierig zu beantworten, weil da einfach diverse gesellschaftliche Faktoren mit reinspielen, die man kennen muss. Ich hab zBsp keine Ahnung von türkische "Spielekultur" im Allgemeinen, also wie sehr und wie gern spielt man Gesellschaftsspiele, welcher Art sind diese? Geht es mehr um Wettbewerb oder sind das eher Beschäftigungen nebenbei um ein Grund zum klönen zu haben?

Dazu kommt, dass man schon in einer Gesellschaft mit gewissen Wohlstand leben muss um einfach genug Zeit für solche DInge übrig zu haben. Und ich weiß, dass es in der Türkei gerade auf dem Land noch durchaus Gebiete gibt, die doch noch recht weit von dem entfernt sind, was wir als Existenzminimum verstehen.
« Letzte Änderung: 4.07.2011 | 17:55 von Orko »
It's repetitive.
And redundant.

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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Tigerbunny

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #4 am: 4.07.2011 | 18:01 »
Nun, auch wenn Du nichts über den Islam lesen willst, so willich kurz von meinen eigenen Erfahrungen berichten: Ich wurde von Glaubensbrüdern vor dem Hobby gewarnt, da es ja um Polytheismus und auch um Magie ginge. Dasselbe hab ich aber auch von gemäßigten Christen auch schon gehört.
Wobei ich noch dazu sagen sollte, das ich in einer sunnitischen Moschee bete(die strengere der beiden großen Sekten) und selber Halbaraber bin.

Einer der beiden, die da mit mir drüber gesprochen haben, mag aber durchaus Fantasyfilme und spielt Videospiele(durchaus auch Rollenspiele).
Ansonsten scheint es mir auch so, das dieses Hobby wenig bis keine Verbreitung in den orientalischen Kulturen gefunden hat. Wobei man dort allen Dingen, die aus Amerika oder sonst einer "christlichen" Kultur stammen, generell mit großer Skepsis gegenübersteht.
Ich denke, dass bei den Deutschtürken(besonders der altersmäßigen Hauptzielgruppe) die Prioritäten einfach anders gesetzt werden. Das Finden einer potentiellen Ehefrau, das Gründen einer Familie und beruflicher Erfolg scheinen einfach viel wichtiger zu sein als Zeit mit "Stubenhocken" zu verbringen. Mit Freunden wird stattdessen eher rausgegangen. Ausser Sport sind mir insgesamt sehr wenig Hobbies begegnet.
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Offline Jed Clayton

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #5 am: 4.07.2011 | 18:06 »
In ländlichen Gegenden in der Türkei herrscht viel Armut, das ist klar. Da trifft man eine noch recht archaische und bodenständige Bauerngesellschaft an... (aber das Gleiche könnte ich vielleicht auch ohne größere Abstriche über irgendein kleines bayerisches Alpendorf sagen)

Es ging mir aber auch nicht um Türken in der Türkei, sondern um die türkischstämmigen Personen bei uns.

Man könnte natürlich erst mal vom bildungsmäßigen Gesichtspunkt an die Sache herangehen und festhalten, dass die allermeisten deutschen Rollenspieler aus der typischen oberen Mittelschicht kommen, relativ vermögende Eltern haben, nie in Billiglohnjobs körperliche Arbeit machen mussten, meistens Abitur und auch studiert haben, und dass man für die bloße Lektüre vieler Rollenspielbücher mindestens ein Gymnasiums-Level in Englisch haben muss. Aber auch unter den türkischstämmigen Menschen (man verzeihe mir die gestelzte Formulierung), die hier zur Schule gegangen sind und Abi gemacht haben, finde ich keine Rollenspieler. Die studieren meist gleich Jura und BWL und wollen für so einen "Kinderkram" keine Zeit verschwenden. ;)
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Offline Boba Fett

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #6 am: 4.07.2011 | 18:10 »
Nebenbei bemerkt...
Es gibt türkische Rollenspieler.
In dem stark von migrationsstämmigen Jugendlichen frequentierten Jugenhaus, in dem ich eine Zeit lang gejobbt habe, gab es eine Rollenspielrunde mit zumindest 2 oder 3 türkischen Jugendlichen. Schulbildung war Realschule bei zumindestens zweien.
In einem anderen habe ich selbst mal für ein halbes Jahr ein solches Angebot gemacht und hatte einen Türken dabei. Schulbildung Hauptschule

Ich kann dementsprechend also nicht bestätigen, es gäbe keine...

Und die "man muss schon Abi haben" These kann ich auch nicht bestätigen.
Ich habe mein Studium (ergo auch das Abi) auch über den zweiten Bildungsweg bestritten und die ersten 4 Jahre Rollenspiel mit Realschulabschluss bestritten...

PS&OT: ich verfluche die iPad Tastatur...
« Letzte Änderung: 4.07.2011 | 18:20 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Jed Clayton

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #7 am: 4.07.2011 | 18:16 »
@Boba Fett:
Toll, dann hast du Glück gehabt. Ich habe bloß das geschrieben, was ich mitbekommen habe (wie gesagt in den vier Situationen Laden/Verein/Con/Spielrunde zu Hause). In anderen Gegenden kann das völlig anders aussehen.

@Saulus Traiton:
Danke für deinen Beitrag.

Ich meinte nicht, dass ich generell gar nichts darüber lesen will. Ich habe sogar mal den ganzen Koran auf Englisch gelesen. Ich hatte nur gemeint, hier in diesem Forumthread sollte man sich nicht gleich auf das Thema Islam stürzen, weil wir dann wahrscheinlich über etwas diskutieren, das die wenigsten von uns selber kennen oder praktizieren. Es sollte kein Thread über Religion werden.

Ich selbst hatte nie weltanschauliche Probleme mit dem Hobby. Ich bin übrigens Unitarier und nebenbei auch noch neo-pagan, ich darf mir so gut wie alles erlauben. ;)

Stubenhocken scheint in der türkischen Minderheit tatsächlich verpönt zu sein, und das mit dem Gründen der eigenen Familie stimmt auch. Es gibt da fast keine Singles über 25. Das ist aber im ganzen Mittelmeerraum und in allen orientalischen Ländern so.
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Offline 8t88

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #8 am: 4.07.2011 | 18:21 »
@Jed
Schwierig da mit dem Bildungsstand zu suchen.
Ich bin ein Kind von "ganz unten", und kenne 10 Akademiker die dieses Hobby intensiv betreiben.
Die klassischen "Metalheads" und "Goths" die ich kenne (in dem Alter) sind auch eher gemischt was Bildung angeht, und zocken durchaus.
Und Englisch ist ja dafür nicht notwendig, dank Übersetzungen und deutscher Produkte.
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killedcat

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #9 am: 4.07.2011 | 18:35 »
Türken spielen Ü&Ü. Wissen wir doch.

(Um mal die Klischees zu bedienen)

Offline Tigerbunny

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #10 am: 4.07.2011 | 18:44 »
@Jed
Wir verstehen uns schon, weltanschauliche Probleme sind mir da ebenfalls fremd. Nach dem einen Gespräch hat zumindest in den letzten sieben Jahren niemand aus der Gemeinde dieses Thema nochmal angeschnitten, obwohl bekannt ist, das ich das Hobby durchaus noch praktiziere(inzwischen sogar wieder häufiger als früher).

Wobei Gesellschaftsspiele, insbesondere Tavlah(Backgammon), Schach, Dame und Domino schon sehr verbreitet sind.
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Offline Jed Clayton

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #11 am: 4.07.2011 | 19:11 »
@Jed
Wir verstehen uns schon, weltanschauliche Probleme sind mir da ebenfalls fremd...

Gut so, ich wollte von Anfang an keine Missverständnisse aufkommen lassen.

Zitat
Wobei Gesellschaftsspiele, insbesondere Tavlah(Backgammon), Schach, Dame und Domino schon sehr verbreitet sind.

Das stimmt allerdings. Das Backgammon sieht man ganz oft in türkischen Vereinen und Gaststätten, und Schach und eine Version von Pachisi (Mensch-ärgere-Dich-nicht, Ludo, usw.) werden im gesamten Orient gespielt.

Aber der Weg von alten traditionellen Brettspielen hin zu RPGs scheint weit zu sein, auch der Weg von Computerspielen zu RPGs.
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Offline Master Li

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #12 am: 4.07.2011 | 19:15 »
Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?

Anders ausgedrückt: Ich sehe auf Spieleveranstaltungen, Vereinstreffs, Messen und in den Läden niemals, und das heißt wirklich absolut niemals (!), Leute aus der türkischstämmigen (türkisch-deutschen? deutschtürkischen? turkdeutschen? deutschländischen?) Minderheit.

Weil man die Herkunft vielleicht nicht jedem ansieht? Ich habe schon mit Persern zusammen gespielt und kenne auch einige Türken, die das spielen... insofern ist Deine Grundannahme schon mal falsch und nur ein subjektiver Eindruck. Demnach ist Deine Frage nur von Dir selbst zu beantworten ;)
Viel Spaß.
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Offline Skele-Surtur

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #13 am: 4.07.2011 | 19:15 »
Einer der Vorstände vom Würfel und Schwert in München Fürstenfeldbruck ist Türke. Steht ganz oben, ohne Bild. Aber der macht afaik mehr LARP als PP.
« Letzte Änderung: 5.07.2011 | 16:02 von Surtur »
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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Offline Jed Clayton

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #14 am: 4.07.2011 | 19:18 »
Weil man die Herkunft vielleicht nicht jedem ansieht? Ich habe schon mit Persern zusammen gespielt und kenne auch einige Türken, die das spielen... insofern ist Deine Grundannahme schon mal falsch und nur ein subjektiver Eindruck. Demnach ist Deine Frage nur von Dir selbst zu beantworten ;)

Jepp, da hast du gar nicht Unrecht. Danke für den Hinweis. Man sieht's nicht allen an. Aber spätestens, wenn man mal den Namen hört oder liest, ist es relativ klar. Und türkische Namen sind relativ klar zu erkennen, ist eben so.
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Offline Tigerbunny

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #15 am: 4.07.2011 | 19:26 »
Aber der Weg von alten traditionellen Brettspielen hin zu RPGs scheint weit zu sein, auch der Weg von Computerspielen zu RPGs.

Ist zwar OT, sehe ich aber gar nicht so. Traditionelle Brettspiele können durchaus zu modernen Brettspielen und diese wieder zu den "brettspieligen" RPGs(D&D4 u. a.) führen. Leider findet sich gegenwärtig in den Brettspielecken kein einziges Grenzprodukt mehr.
Wenn man sich dagegen für Computerspiele begeistert, kommt man an MMORPGs nicht mehr wirklich vorbei, und da liegt der Übergang durchaus auch nahe. Was die Blockbustergames angeht, da sind auch seit Jahren schon RPGs dabei(Dragon Age, Mass Effect, Baldur's Gate, Neverwinter Nights, um nur einige zu nennen).
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Offline Auribiel

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #16 am: 4.07.2011 | 19:37 »
Also ein türkischer Mitspieler aus einem DSA-Chat war auch schonmal (kurz) auf der RatCon. Eine halbtürkische Mitspielerin war schon mehrfach (extensiv) auf der RatCon.

In meiner ersten Rollenspielrunde hatte ich einen Libanesen - leider nicht lange.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich wirklich wenige Türken/Libanesen/Araber etc. kenne, die RPGs spielen. Könnte am selben Problem scheitern, aus dem häufig auch weniger Frauen in den Runden sind (hoffentlich hauen sie mich für den Vergleich nicht): Ein Türke/ein Mädel allein spielt eher ungern in einer Runde, besser wenn wenigstens ein zweiter Türke/ein zweites Mädel dabei ist.
Vielleicht gilt Rollenspiel auch eher als uncool. Aber zumindest der Türke, den ich aus dem DSA-Chat kannte, war auch sehr gläubig (soweit ich das beurteilen kann) und hatte keine Probleme damit, im Spiel dann einen strenggläubigen Praiosgeweihten oder Korgeweihten zu spielen. Daher fällt es mir persönlich schwer, mir vorzustellen, dass es vor allem daran liegen sollte?
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Offline Jed Clayton

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #17 am: 4.07.2011 | 19:47 »
Ist zwar OT, sehe ich aber gar nicht so. Traditionelle Brettspiele können durchaus zu modernen Brettspielen und diese wieder zu den "brettspieligen" RPGs(D&D4 u. a.) führen. Leider findet sich gegenwärtig in den Brettspielecken kein einziges Grenzprodukt mehr.
Wenn man sich dagegen für Computerspiele begeistert, kommt man an MMORPGs nicht mehr wirklich vorbei, und da liegt der Übergang durchaus auch nahe. Was die Blockbustergames angeht, da sind auch seit Jahren schon RPGs dabei(Dragon Age, Mass Effect, Baldur's Gate, Neverwinter Nights, um nur einige zu nennen).

Gut, verstehe ich auch ähnlich.

Allerdings ist es verhältnismäßig schwierig, Spieler für Pen & Paper RPGs zu gewinnen, die zunächst nur Computer- und PC-Spiele gespielt haben. Und ich habe einige Brettspieler und Kartenspieler getroffen (hat wiederum nichts mit Deutschen oder Türken zu tun), die sich geradezu mit Händen und Füßen dagegen gewehrt haben, so etwas Abgedrehtes oder Esoterisches wie ein RPG auszuprobieren.

Es gibt Brettspieler, die wirklich ganz fest nur bei Brettspielen bleiben.
Es gibt Computerspieler, die wirklich ganz fest bei Computerspielen bleiben.

Man kann schwer Leute "abwerben", die sich nicht bereits richtig für die andere Spielgattung interessieren.
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Offline Darius der Duellant

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #18 am: 4.07.2011 | 20:07 »
Ich habe generell gesehen, dass meine Bekannten mit Wurzeln im "Orient", also Zuwanderer oder Kinder von Zuwanderern aus der Türkei und auch aus arabischen Ländern generell überhaupt kein Interesse an Sciencefiction, Fantasy, Fantastik, Comics und generell an dem gesamten Spektrum "nichtmimetischer" Literatur haben. Manchmal kennen sie gerade noch Actionfilme, also Schwarzenegger, Bruce Willis und so weiter, aber das ist alles.

Es gab in der Sabel-Schule in München über viele Jahre hinweg jedes Wochenende ein ziemlich großes Treffen an Karten und Tabletopspielern, das war (wohl auch aufgrund der räumlichen Nähe zu Little-Istanbul) voll mit jungen Türken und Arabern.
Die haben zwar statt Magic eher YugiOh gespielt, aber einen mangel an Interesse an der Materie konnte ich nun wirklich nicht feststellen.

Ich bin mal so frech und werfe die These in den Raum, dass es auch auf Cons türkischstämmige Spieler gibt, es manchem nur nicht auffällt, weil sie sich eben so wie jeder andere Mensch dort kleiden und benehmen.

Die Namenssache wurde ja schon angesprochen, aber ich kann mir nicht vorstellen dass dort jeder hinz und kunz mit nem Namensschildchen rumläuft.



Nun, auch wenn Du nichts über den Islam lesen willst, so willich kurz von meinen eigenen Erfahrungen berichten: Ich wurde von Glaubensbrüdern vor dem Hobby gewarnt, da es ja um Polytheismus und auch um Magie ginge. Dasselbe hab ich aber auch von gemäßigten Christen auch schon gehört.

Es gibt halt in jeder Gruppe solche und solche.
Religiosität und RPG müssen sich prinzipiell nicht gegenüber stehen.
In meiner Gruppe spielen auch ne Pfarrerin in spe sowie eine Nebenfach-Theologin mit und der SL ist Relgionswissenschaftler.
Probleme gabs trotzdem noch nie.
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Offline Gaming Cat

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #19 am: 4.07.2011 | 20:10 »
Aber zumindest der Türke, den ich aus dem DSA-Chat kannte, war auch sehr gläubig (soweit ich das beurteilen kann) und hatte keine Probleme damit, im Spiel dann einen strenggläubigen Praiosgeweihten oder Korgeweihten zu spielen.
Interessant...der einzige arabischstämmige Deutsche, den ich mal in einer längeren Runde erlebt habe, spielte auch mit Inbrunst einen (nordischen) Priester...war aber insgesamt nicht sooo ne angenehme Erfahrung. Wir haben uns dann irgendwann "in gegenseitigem Einvernehmen" getrennt.  ::) Wie strenggläubig er war kann ich nicht beurteilen (der Spieler nicht der Char  ;D).
« Letzte Änderung: 4.07.2011 | 23:39 von Master Bam »
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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #20 am: 4.07.2011 | 20:12 »
Daher fällt es mir persönlich schwer, mir vorzustellen, dass es vor allem daran liegen sollte?

Hat ja auch niemand behauptet.
Allerdings sind die Familien- und Gemeindebande sehr viel enger als bei den meisten Deutschen(Mich grüssen auf der Strasse Leute, die ich nicht bewußt kenne, weil wir in die gleiche Moschee gehen, dabei gehe ich nicht so regelmäßig, wie ich sollte). Bei strengläubigen Familien, die die üblichen religiös begründeten Vorturteile gegen das Hobby hegen, ist der "Hebel" viel ausgeprägter. Junge Orientalen leben meist auch viel länger mit der Familie unter einem Dach.

Das mag also nicht der ausschlaggebende Punkt sein, hat aber bestimmt viel Gewicht.

Ich bin dahingehend eher ein Ausnahmefall, da meine Familie erstens aus Syrien stammt, zweitens nicht viele in Deutschland leben und drittens nicht in der gleichen Stadt wohnen wie ich. Zudem sind das meine deutlich jüngeren Geschwister und meine Stiefmutter, mein Vater ist schon lange verstorben. Ich stehe in der Gemeinde folglich ziemlich allein da, es gibt also keinen familiären Hebel.
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Offline Jed Clayton

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #21 am: 4.07.2011 | 23:10 »
Ich finde es schon mal toll und informativ, was Saulus hier als Mann mit syrischer Herkunft beisteuern kann. Daher schon mal danke.

Aber zur Eingangsfrage: Gibt es zufällig türkischstämmige Tanelorn-Mitglieder? Das würde ja mein "Vorurteil" am besten mit einem Streich widerlegen. Wenn es so jemanden gibt und es ihm oder ihr nicht zu persönlich ist, könnte er oder sie sich ja kurz in diesem Thread melden.
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Offline Auribiel

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #22 am: 5.07.2011 | 00:19 »
Interessant...der einzige arabischstämmige Deutsche, den ich mal in einer längeren Runde erlebt habe, spielte auch mit Inbrunst einen (nordischen) Priester...war aber insgesamt nicht sooo ne angenehme Erfahrung. Wir haben uns dann irgendwann "in gegenseitigem Einvernehmen" getrennt.  ::) Wie strenggläubig er war kann ich nicht beurteilen (der Spieler nicht der Char  ;D).

Habe auch aufgehört mit ihm zu spielen, da er im Chat massives Power-Emoting betrieb und auch (zumindest mir war's zuviel) mit dem PG übertrieb. Wobei ich jetzt speziell letzteres aber nicht auf seine Herkunft, sondern vorurteilsbehaftet eher auf sein Alter und Geschlecht geschoben hätte. :-[
Außerhalb des DSA-Plays war er mir aber sehr sympathisch. ;)


@Saulus:

Auch von mir ein Danke für die Auskunftsbereitschaft! :)


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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #23 am: 5.07.2011 | 00:23 »
Auch wenn ich schon Spieler anderer Nationalitäten in meiner Runde hatte, es waren immer nur Einzelfälle, egal welche Nationalität. Schade eigentlich.

Deutlich stärker sind die Spieler vertretten die keine Uni gemacht haben. Sicher, die Studierten sind in der Überzahl, warum auch immer, RPG ist kein Spiel das man mit einem einfachen Bildungsweg nicht spielen kann. (In meinem Umfeld würd ich die Studierenden oder Studierten auf 80% Schätzen.)

Da es angeschnitten wurde will ich auch noch kurz was zu den Christen sagen. Auch da muss ich sagen das im meinem Umfeld in unserer Gemeinde sehr aktive Katholiken gibt die durchaus in unseren Runden mitspielen.
Da unser Verein das Katholische Jugend/Gemeindehaus mit nutzt haben wir da auch gute Kontakte und in einer meiner Runden hat sogar mal ein Pfarrer mitgespielt um zu sehen was Rollenspiel eigentlich ist.

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #24 am: 5.07.2011 | 00:30 »
Kurzes OT:

Da ein Mitspieler unserer Runde beruflich zwei Jahre in Indien war, dachte ich, ich frage ihn mal, wie es da denn mit (potentiellem) Interesse an RPGs steht. Seine Aussage war sehr ernüchternd: Dort hat man andere (weltlichere) Probleme, als das man sich den Luxus des RPGs leisten könnte. Selbst bei den hochgebildeten und reicheren Schichten steht so etwas wie ein so zeitumfassendes Spiel deutlich hinter Grundversorgung, Beruf, Familiengründung etc. zurück.
Was auch der Grund sein könnte, wieso sich Immigranten aus entsprechenden Kulturkreisen auch hier in D nicht oder nur bedingt für RPGs interessieren: Einfach zu sehr abseits der gewohnten Lebensrealität.
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