Autor Thema: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?  (Gelesen 7429 mal)

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Offline Scimi

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #75 am: 5.07.2011 | 22:15 »
Bei Zahlen über türkischstämmige Deutsche oder Deutschtürken bekomme ich immer etwas zwischen 1,5 und 3 Millionen heraus. Selbst bei der höchsten Zahl sind das weniger als 4%. Selbst wenn die Rollenspielszene die deutsche Gesamtbevölkerung darstellen würde, wäre vielleicht allerhöchstens jeder 26. Rollenspieler türkischstämmig.
Dazu kommt, dass die türkischstämmigen Migranten im Vergleich zu anderen Gruppen schlecht in die Gesellschaft integriert sind und dass es bei ihnen große Probleme mit Bildungsmangel und Arbeitslosigkeit gibt. Ohne das jetzt im Einzelnen auswerten zu wollen, wird das in jedem Fall den Kontakt zum Hobby erschweren und für viele Menschen aus der Gruppe liegt die Priorität für eine teure, zeitraubende Freizeitbeschäftigung, die nur der Unterhaltung dient, wahrscheinlich sehr niedrig.

Wenn man sich jetzt spaßeshalber einmal vorstellt, dass das alles dazu führt, dass jeder fünfzigste Rollenspieler "Türke" ist, dann kann man wahrscheinlich ziemlich lange Rollenspiel machen, ohne je einem zu begegnen.

Ich würde daraus nicht schließen, dass irgendwas Türken vom Rollenspiel abhält, trotz aller Medienpräsenz gibt es einfach wenige von denen und noch weniger, die eine gute Voraussetzung haben, um ins Hobby zu kommen.

Offline Sashael

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #76 am: 5.07.2011 | 22:46 »
Und auch noch ein paar mehr Spieler mit (teilweise) nicht-Deutschem Hintergrund

+ 1.5 Holländer
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...
Da würde mich jetzt echt mal interessieren, warum du die mit aufführst.
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Offline Bad Horse

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #77 am: 5.07.2011 | 23:02 »
Vielleicht, weil ich schon die Schwaben aufgeführt hatte...  ;)
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Online Maarzan

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #78 am: 6.07.2011 | 06:23 »
Mangel an Internationalität ansonst hatten wir bisher nicht, Südamerikaindio, Schwarzafrikaner, Ostasiaten, ein paar Mittel-, und Süd- und ein Haufen Osteuropäer.
Aber die kurzen Episioden mit erkennbaren Moslems sind alle in Gewaltdrohungen in Bezug auf "Anstößigkeiten" des Settings geendet.
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Offline Jed Clayton

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #79 am: 6.07.2011 | 13:26 »
Mangel an Internationalität ansonst hatten wir bisher nicht, Südamerikaindio, Schwarzafrikaner, Ostasiaten, ein paar Mittel-, und Süd- und ein Haufen Osteuropäer.

Stark! So würde das in meiner Wunschvorstellung auch aussehen. Wo genau spielst du denn? Bei den United Nations of Roleplaying?

Zitat
Aber die kurzen Episoden mit erkennbaren Moslems sind alle in Gewaltdrohungen in Bezug auf "Anstößigkeiten" des Settings geendet.

Ich hatte noch nie solche Episoden, da ja solche deutlich erkennbaren frommen Muslime (aus Moscheevereinen, aus dem türkischen Stadtviertel usw.) sich gar nicht erst zu unseren Vereinstreffs und Spieleveranstaltungen begeben. Und ich hatte bislang auch noch nicht angeregt, dass wir Experten vom Spieleverein als "Missionare" durch die Immigrantenviertel ziehen und Rollenspielbroschüren und Würfel in der Fußgängerzone verteilen. ;)

@Auribiel:
Zitat
Da ein Mitspieler unserer Runde beruflich zwei Jahre in Indien war, dachte ich, ich frage ihn mal, wie es da denn mit (potentiellem) Interesse an RPGs steht. Seine Aussage war sehr ernüchternd: Dort hat man andere (weltlichere) Probleme, als das man sich den Luxus des RPGs leisten könnte. Selbst bei den hochgebildeten und reicheren Schichten steht so etwas wie ein so zeitumfassendes Spiel deutlich hinter Grundversorgung, Beruf, Familiengründung etc. zurück.

Das ist auch wieder schade. Noch nicht mal die wohlhabende Schicht spielt dort ein bisschen Geek-Zeug? Das würde ich so gern ändern. Ich stelle mir Spiele wie Pathfinder, Mutants and Masterminds und andere auf Marathi ganz toll vor. Dann würde auch das Schriftbild sehr stylisch aussehen.

Das wäre noch so ein Traum von mir: Rollenspiele auf Marathi. :)
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Online Maarzan

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #80 am: 6.07.2011 | 16:25 »
Das waren Spieletreffen an der lokalen VHS bzw. in einem Jugendzentrum, zeitweise über einen Spieleclub organisiert, aber eben grundlegend offen für jeden, der hinkam und immer wieder auch mit Laufkundschaft versehen, bzw. weil Leute Mitspieler suchten haben sie sich die zum Teil auch "vor der Tür weggefangen".

Entsprechend gab es eine sehr bunte und häufigst wechselnde Zusammensetzung der Besetzung.


Bezgl. Auslandsspieler: In China gibt es zumindest genügend Sammelkartenspieler. Ansonsten hat aber wohl WoW das Rollenspielerpotential abgegriffen. PnP ist nicht bekannt.
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Offline Space Pirate Hondo

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #81 am: 6.07.2011 | 16:42 »
Ich kenn zwar keinen türkischstämmigen Rollenspieler, aber einen Pro-Gamer (Counter Strike usw.). Der sieht aber überhaupt wie ein Türke aus, da er als Kellerkind auch nicht viel Sonne gesehen hat. Das einzige was wirklich seine Herkunft verrät, ist sein Name.

Wobei ich auch gemerkt habe, dass die richtigen Nerd/Geek-Rollenspieler sich nicht großartig um die Religionszugehörigkeit auf ihrer Lohnsteuerkarte oder die Kultur der Nicht-Nerds/Geeks scheren. Dadurch stört sie es kaum, wenn in einem Setting eine echte Gottheit oder gleich das ganze Patheon verunglimpft werden.

Offline Das Grauen

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #82 am: 7.07.2011 | 11:40 »
Einen türkischen Rollenspieler kenne ich soweit auch nicht. Das liegt denke ich wirklich meist an der strengen Glaubenserziehung. Mit polnischen oder kroatischen Spielern hatte ich auch schon öfters Runden, obwohl diese auch eine ähnliche christlich-konservative Erziehung hatten, wie ich. Bei mir in der Familie steht meine Mutter dem Rollenspiel an sich auch sehr kritisch gegenüber - sogar heute, einige Diskussionen später, noch.
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Offline mattenwilly

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #83 am: 7.07.2011 | 12:06 »
Einen türkischen Rollenspieler kenne ich soweit auch nicht. Das liegt denke ich wirklich meist an der strengen Glaubenserziehung. Mit polnischen oder kroatischen Spielern hatte ich auch schon öfters Runden, obwohl diese auch eine ähnliche christlich-konservative Erziehung hatten, wie ich. Bei mir in der Familie steht meine Mutter dem Rollenspiel an sich auch sehr kritisch gegenüber - sogar heute, einige Diskussionen später, noch.

Türke != Türke. Mach dir mal den Spass nach 3-4 Bier mit einem "europäischen Türken" über die Anatolier oder Kurden zu sprechen. Da kommen z.T. Sprüche die einen Skinhead erblassen lassen.

Dazu kommt das gerade Anhänger des Kemalismus (und die kommen dann oft aus dem "europäischen teil") oft sehr weltlich sind. Die erkennt man nur oft nicht als "Türken" da sie voll integriert sind.
Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen

Offline Das Grauen

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #84 am: 7.07.2011 | 16:30 »
Türke != Türke. Mach dir mal den Spass nach 3-4 Bier mit einem "europäischen Türken" über die Anatolier oder Kurden zu sprechen. Da kommen z.T. Sprüche die einen Skinhead erblassen lassen.
Das glaube ich gerne. Mit Türke meinte ich natürlich Deutsch-Türken, kam vielleicht nicht so deutlich rüber.
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Offline Auribiel

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #85 am: 7.07.2011 | 16:39 »
@Auribiel:
Das ist auch wieder schade. Noch nicht mal die wohlhabende Schicht spielt dort ein bisschen Geek-Zeug?

Das war auch meine Frage: Die gut ausgebildeten Inder (vorurteilsbehaftet meinerseits: gerade in der Informatikbranche) würden doch genau die von uns erwartete Zielgruppe für Rollenspiele erfüllen.

Mein Mitspieler der in Indien war hat mir den Zahn dann sehr schnell gezogen: Meist haben die Familien dieser gutausgebildeten und verhältnismäßig reichen Inder alles für sie und ihre Ausbildung geopfert. Sie sind quasi die erste Generation, die ein wenig Reichtum und Erfolg hat. Da verbringt man die Freizeit nicht mit geekigem Rollenspiel, sondern ist damit bemüht die Erwartungen der Familie zu erfüllen und "zurückzuzahlen" was diese für einen geopfert haben.

Vielleicht ja in ein oder zwei Generationen...


[Ironie]Laut seiner Aussage sind die Inder auch extrem unselbständig (da massiv so vom Elternhaus erzogen) und seine Untergebenen ließen sich jede noch so kleine Entscheidung nochmal von ihm bestätigen und absegnen, daher:
Also wenn die Inder mal anfangen mit dem Rollenspiel, müssen wir ganz dringend DSA auf Englisch übersetzen! :P [/Ironie]
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Offline Tigerbunny

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #86 am: 7.07.2011 | 16:43 »
Mein Mitspieler der in Indien war hat mir den Zahn dann sehr schnell gezogen: Meist haben die Familien dieser gutausgebildeten und verhältnismäßig reichen Inder alles für sie und ihre Ausbildung geopfert. Sie sind quasi die erste Generation, die ein wenig Reichtum und Erfolg hat. Da verbringt man die Freizeit nicht mit geekigem Rollenspiel, sondern ist damit bemüht die Erwartungen der Familie zu erfüllen und "zurückzuzahlen" was diese für einen geopfert haben.

Das ist übrigens bei den Orientalen hier ganz ähnlich: Viele kommen vom Land und die Familie hat viel investiert, um hier einen guten Start zu ermöglichen. Und die Reste dieser "Familienschulden" erstrecken sich häufig in die dritte oder vierte Generation also die "Integrierten".
Warum Kinder im Nebenzimmer beim Rollenspiel schwierig sind: "Der alte Magier blickt erwartungsvoll von einem zum anderen, ihr wisst bereits was er fragen will, als er ansetzt: Kann ich was Süsses?"

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Offline גליטצער

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #87 am: 7.07.2011 | 16:44 »
Das glaube ich gerne. Mit Türke meinte ich natürlich Deutsch-Türken, kam vielleicht nicht so deutlich rüber.
Ja, nur wat is denn dat nu für einer? Mein Lieblingsdönerimbiss gehört z.B. einem deutschen Kurden. Die "Deutschtürken" sind halt leider bei weitem nicht so homogen, wie sie durch die Medien dargestellt werden.
« Letzte Änderung: 7.07.2011 | 16:46 von Glitzer »
-X-"Der Kluegere gibt nach" fuehrt nur zur Herrschaft der Dummen -X-

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Offline Auribiel

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #88 am: 7.07.2011 | 17:27 »
In der Tat ein Problem.

Könnte ev. daran liegen, dass wir als (West-)Europäer die orientalischen Dialekte nicht sauber zuordnen können. Bei (West-)Europäern habe ich damit kein Problem zu sagen, woher jemand/dessen Familie stammt. Ob jemand nun Russland-Deutscher, in Deutschland lebender Pole oder gar Ungar ist - da hätte ich auch Differenzierungsprobleme... ebenso wie ich nicht sagen kann, ob jemandes Vorfahren Türken, Kurden, Iraker oder Libanesen waren.

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Offline Scimi

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #89 am: 7.07.2011 | 17:36 »
Objektiv kann man es nur an der Staatsbürgerschaft oder am Heimatland der Person oder ihrer Eltern und Großeltern festmachen. Wie sich das für den kulturellen Hintergrund, das Selbstverständnis und die äußere Wirkung der Person auswirkt, kann man nur von Fall zu Fall sehen, in der großen Masse ist das nicht abzugrenzen.

Offline Jed Clayton

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #90 am: 8.07.2011 | 01:39 »
Mein Mitspieler der in Indien war hat mir den Zahn dann sehr schnell gezogen: Meist haben die Familien dieser gutausgebildeten und verhältnismäßig reichen Inder alles für sie und ihre Ausbildung geopfert. Sie sind quasi die erste Generation, die ein wenig Reichtum und Erfolg hat. Da verbringt man die Freizeit nicht mit geekigem Rollenspiel, sondern ist damit bemüht die Erwartungen der Familie zu erfüllen und "zurückzuzahlen" was diese für einen geopfert haben.

Vielleicht ja in ein oder zwei Generationen...

Ach ja. Bis dahin haben wir als Vorreiter dafür immerhin die Figur des Dr. Rajesh Koothrappali ... ihr wisst schon, das ist der nette braune Mann hier. ;D

Zitat
[Ironie]Laut seiner Aussage sind die Inder auch extrem unselbständig (da massiv so vom Elternhaus erzogen) und seine Untergebenen ließen sich jede noch so kleine Entscheidung nochmal von ihm bestätigen und absegnen, daher:
Also wenn die Inder mal anfangen mit dem Rollenspiel, müssen wir ganz dringend DSA auf Englisch übersetzen! :P [/Ironie]

[Ironie]Vielleicht schon, ja... DSA ist ja so cool und für alle geeignet.[/Ironie]
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Callisto

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Re: Wieso gibt es eigentlich keine türkischen Rollenspieler?
« Antwort #91 am: 8.07.2011 | 02:54 »
Und wie benenne ich jetzt bestimmte Phänomene, die ich nur in bestimmten Kulturen sehe und in anderen nicht? Was ist die Alternative?
Vorurteile?

Anyway. Meine erste Rollenspielerfahrung wurde von einem Türken gespielleitet. Es war systemlos und weird, aber spaßig. Und er ist gläubiger Moslem. Als ich dann viel später eine Gruppe gefunden hatte, hat er nur einmal mitgespielt. DSA lag ihm nicht so, an SR wäre er eher interessiert gewesen. Aber das wollte ja die damalige Gruppe nicht spielen. Heute ist der Kontakt mit ihm abgebrochen, aber kurz zu seinem Hintergrund: Er ist in Deutschland geboren und aufgewachsen, seine Eltern sind nach D emigriert, er besuchte damals relativ regelmäßig die Moschee, er hatte viele türkische Bekannte (eben aus der Moschee), aber sein Freundeskreis bestand sonst aus eher aus Deutschen, wohl weil er nicht im türkischen "Ghetto" vor ort aufgewachsen ist, die meisten Nachbarkinder waren nun mal deutsch oder stammten von nicht-orientalischen Minderheiten ab. Achja, der Grund warum er nicht tiefer in die RPG-Materie eingestiegen ist, damals, lag meines Erachtens daran, dass ihm die Leute nicht so lagen. Die waren, abgesehen von mir, deutsch bis ins Mark.

Ich meine es gibt genügend gläubige Moslems die genauso gläubig sind wie der durchschnittlische gläubige deutsche Christ, also so gläubig das sie mit dem "Fantasieglauben" genauso umgehen.

Ein Arbeitskollege, 46, zwar kein Rollenspieler aber durchaus aufgeschlossen, ich bin recht sicher, wenn er Zeit hätte und ich eine gescheite Gruppe anzubieten, würde er es mal ausprobieren. Er ist in der Türkei geboren aber hier aufgewachsen.

Anderer Arbeitskollege, Anfang 20, ist ebenfalls Rollenspieler. Er hat zwar selten Zeit dazu, hat mich aber neulich trotzdem gefragt, ob ich nicht in einer Runde mitmachen möchte. (War mir zu weit weg und ich erschauderte beim Gedanken an eine Anfängerrunde ["Um Regeln musst du dir keine Gedanken machen, ist eine Anfängerrunde" kinda settles my case] ) In Deutschland geboren und aufgewachsen, aber türkische Eltern.

Wenn ich so näher überlege, 40 % meiner türkischstämmigen Arbeitskollegen wären oder sind RPG-aufgeschlossen. Das sind mehr als meine nicht-türkischstämmigen Arbeitskollegen.

Dazu möchte ich erwähnen das die drei türkischstämmigen RPG-interests auch große Film- und/oder Seriennerds sind.

Ich sehe einfach nicht, dass es keine geben würde. Mustafa kommt wahrscheinlich öfters zum Spielen als ich, vllt sollte ich ihn mal fragen welcher Ethnie seine Mitspieler angehören.
« Letzte Änderung: 8.07.2011 | 03:04 von Mary Sue »