Autor Thema: "Respekt" vor der Umwelt....Oder "moderne Einstellungen/Moralvorstellungen" in f  (Gelesen 13677 mal)

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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Ansonsten - ich habe nicht alles gelesen, aber irgendwo tauchte das Wort "Rufsystem" auf. Das könnte man vielleicht benutzen, um den Spielern klar zu machen, dass NSC X einen sehr hohen Ruf hat und Respektlosigkeit unangemessen ist.

Bei Spielern, die ihre Charaktere wie beschrieben gegenüber der eigenen Ordenshierarchie dumpfig aufprollen lassen, halte ich auch ein Rufsystem für für nicht zweckdienlich.
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline Oberkampf

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Ausspielen war hier immer der Weg.

Sogenanntes "Ausspielen", in Wirklichkeit meistens nur ein Weglassen der vorhandenen Interaktionsregeln aus dem Regelbuch und Durchwinken der Charaktere durch den SL, läd Spieler quasi dazu ein, sich daneben zu benehmen.
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Offline Oberkampf

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Btw:
Auch Menschen des Jahres 2011 ordnen sich unter. Sollte ich unseren Bürgermeister treffen, würde ich ihn mit Respekt behandeln. Ich wäre nicht immer mit ihm einer Meinung und würde ihm auch sagen, was ich an seiner Stelle anders machen würde. Aber ich würde das ganze dennoch respektvoll tun.


Kannst du ruhig laut sagen. In der Wirklichkeit verhält man sich ja meistens doch nicht wie der coole Rebell, der man gerne wäre.
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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Upps. Jetzt kommt die Diskussion, daß man im Hobby eben Freiheit will und die Sau rauslassen. Schlechtes Stichwort. :)
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Zitat von: korknadel
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Offline Oberkampf

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Upps. Jetzt kommt die Diskussion, daß man im Hobby eben Freiheit will und die Sau rauslassen. Schlechtes Stichwort. :)

Sollen wir lieber bei der Diskussion bleiben, dass die Jugend von heute ja keinen Respekt mehr vor Ämtern und Traditionen hat?
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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Die gefällt mir. Ich möchte aber auch Handys im ÖPNV miteinbeziehen. :D
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
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Offline Teylen

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Meine Theorie: Die Spieler sind Menschen des Jahres 2011 und wollen sich nicht unterordnen. Warum? Weiß ich nicht.
Naja, ich ordne mich auch im Jahr 2011 brav in die Firmenhirachie ein.

Ansonsten, vielleicht hilft ein Social-Combat System?
Also wenn ein Ruf-System pure nicht ernstgenommen wird,..
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Offline Herr der Nacht

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@Herr der Nacht
@Hróðvitnir

Ich denke das dies Lösungsansätze sind. Da ich kein Brechstangentyp bin, denke ich eine Kompromislösung wäre am passensten. Bisher habe ich immer strikt gesagt: Die NSC können SC nicht durch Fertigkeiten Sozialer Art durch Würfelwürfe "beeinflussen". Lediglich eine von mir beschriebene Tendenz sollten die SC in ihre Entscheidungsfindung einfließen lassen.

Wenn ich jetzt sage: NSC X hat Mentalen Willen 15 und schafft seinen Wurf sehr gut und der Spieler eben nicht, könnte ich dem SC "aufbürden" Angst/Unterlegenheit oder ähnliches spielen zu lassen.

Die Frage ist: Wieviele Spieler die ihr kennt machen so etwas?

Gruß

Morvar

Ich sehe es so

Sogenanntes "Ausspielen", in Wirklichkeit meistens nur ein Weglassen der vorhandenen Interaktionsregeln aus dem Regelbuch und Durchwinken der Charaktere durch den SL, läd Spieler quasi dazu ein, sich daneben zu benehmen.

Und wir machen das. Habe ich durchgesetzt. Es wird nicht mehr rumdiskutiert wenn der SC lächerlich mit Überreden 2 daherkommt und der Meinung ist, als SPIELER den SL niederzudiskutieren, welcher gerade den Machtpolitiker mit Überreden 18 darstellt.

Einfach deshalb, weil die SCs auch nicht auf die Idee kommen, mit einem Riesen zu ringen oder einer Orkarmee alleine entgegentreten.

Ausspielen schön und gut, aber gewürfelt wird trotzdem und das entscheidet dann.

Erspart als SL auch viel Stress. Klar ist es mal spassig, einen NSC richtig hitzig mit einem SC diskutieren zu lassen und das auszuspielen, aber irgendwo muss man eben auch Charakter und Spieler trennen. Und das bedeutet eben auch, dass ich als SL nicht mühsam Spieler überreden muss, sondern dies NSCs per Würfelwurf machen, ebenso umgekehrt.

Solange man soziale Interaktion nicht mit Mentalzauberei verwechselt ("du bist jetzt überredet, entschuldigst dich beim NSC und küsst ihm die wimmernd die Füsse") ist das auch kein Problem. Wer damit ein Problem als Spieler hat, der hat ein generelles Problem Rollenspiel mit seinem Ego zu vereinbaren.

@ Teylen

warum muss es immer gleich ein Social Combat System sein? Wenn ein Zauberspruch drastische Effekte mit lediglich einem Würfelwurf schafft, dann kann das ein Wurf auf Sozialtalente eben auch. Alles nur mit MEHR Regeln vollzupacken hilft auch nicht dabei, Spieler vom "nur ausspielen" abzubringen.
« Letzte Änderung: 1.09.2011 | 21:44 von Herr der Nacht »

Offline Teylen

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@ Teylen
warum muss es immer gleich ein Social Combat System sein? Wenn ein Zauberspruch drastische Effekte mit lediglich einem Würfelwurf schafft, dann kann das ein Wurf auf Sozialtalente eben auch. Alles nur mit MEHR Regeln vollzupacken hilft auch nicht dabei, Spieler vom "nur ausspielen" abzubringen.
Ich glaube das ist ein Missverständnis.
Ich bezeichne alles wo gewürfelt wird, und das Resultat den sozialen Bereich betrifft, als SocialCombat.
Egal ob es nun ein komplexer Diskurs ist oder ein einfaches Würfel X+Z gegen Y oder so.
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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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@Hróðvitnir
hast ja REcht..allerdings habe ich diese eine Sparte nie forciert. Ausspielen war hier immer der Weg. Spieler konnten gegen ihren Willen nie überredet werden oder ähnliches...Einzige Ausnahme: Magie
Warum? Meine Spieler hassen es beherrscht zu werden (Nein das kommt nicht häufig bei uns vor...eher selten)

Warum werden Spieler beherrscht, wenn man sie denselben Regeln unterwirft, denen der Sl auch unterworfen ist? Das hab ich nie verstanden, dieses "Wenden Sie diese Regeln nicht auf die SC an." HdN hat dazu vollkommen korrekt angemerkt:

Zitat
Solange man soziale Interaktion nicht mit Mentalzauberei verwechselt ("du bist jetzt überredet, entschuldigst dich beim NSC und küsst ihm die wimmernd die Füsse") ist das auch kein Problem. Wer damit ein Problem als Spieler hat, der hat ein generelles Problem Rollenspiel mit seinem Ego zu vereinbaren.

Hervorhebung von mir. Und da greift dann das, was in diesem Forum als "Regel 0" gilt....
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Zitat von: korknadel
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Zitat von: Dolge
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Eulenspiegel

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Naja, da fragt man sich dann halt, wieso ein Spiel soziale Skills wie "Einschüchtern" oder "Verhandeln" aufweist und warum ich die nehmen sollte. Kosten doch nur Punkte / Slots / Whatever.
Kommt halt extrem auf das System an. Bei "Engel - Arkana" gibt es solche Fertigkeiten zum Beispiel nicht. DSA1 und D&D1 besaßen solche Fertigkeiten ebenfalls nicht.
Bei Inspectres und "Kleine Ängste" fehlen solche Fertigkeiten ebenfalls.

Und ich für meinen Teil spiele mittlerweile immer häufiger solche Systeme, wo diese Fertigkeiten nicht vorkommen.

Warum werden Spieler beherrscht, wenn man sie denselben Regeln unterwirft, denen der Sl auch unterworfen ist? Das hab ich nie verstanden, dieses "Wenden Sie diese Regeln nicht auf die SC an."
Der Spieler hat nur einen SC. Wenn man ihm jetzt vorschreibt, wie dieser spezielle SC zu reagieren hat, hat der Spieler keine Handlungseinfluss mehr auf den SIS.

Der SL hat mehrere NSCs. Wenn ihm jetzt vorgeschrieben wird, wie NSC1 handelt, hat er immernoch mehrere andere NSCs, über die er Einfluss auf den SIS nehmen kann.

Klar, bei Spielen, wo der Spieler nicht einen SC sondern 10 SCs steuert, ist das egal. Dann lässt es sich auch leicht akzeptieren, dass man die Kontrolle über SC1 verliert, solange man noch die Kontrolle über SC2 - SC10 behält. Aber in klassischen Rollenspielen hat der Spieler halt nur einen SC.

Offline Yehodan ben Dracon

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Ich leser immer: Kontrolle verlieren?
Inwiefern droht das denn überhaupt?

Soziale Wesen werden doch nicht ferngesteuert, sondern lediglich beeinflusst durch anderer Leute soziale Fertigkeiten.

Wenn der Baron (erfolgreich) brüllend die Spielercharaktere einschüchtert, sie sollen sich aus seinem Land verpissen, sonst würde er sie an die Hunde verfüttern, dann sollte
dies einen Einfluss auf die Handlungen der Charaktere haben aber diese eben nicht exakt vorschreiben!
Solche beeindruckenden Ausbrüche wirken nunmal auf Charaktere, bei jedem durchaus anders. Der eine wird sauer, der andere duckmäuserisch und ein anderer flieht in Panik oder bekommt Mitleid mit der Baroness. Ob man dem konkreten Wunsch des NSC nun Folge leistet oder nicht, ist doch eine ganz andere Frage

Wie man sich da des eigenen Einflusses beraubt sehen kann, ist mir schleierhaft.

Genauso gut könnte man ja entscheiden, dass man jetzt bitte nicht nass zu werden hat im Regen oder dass man durch den glatten Wadendurchschuss natürlich immer noch gut laufen kann...

Gut gelöst ist das in FATE, wo man sozialen Kampf mit sozialen Konsequenzen kennt. Das Opfer darf sich dabei die in Kauf genommene Konsequenz selbst aussuchen, so dass man immer noch KOntrolle über den Charakter hat, aber man kann nicht entscheiden, dass der gegnerische Erfolg gar nichts bewirkt.
« Letzte Änderung: 2.09.2011 | 13:33 von Hertha »
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Offline SeelenJägerTee

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Was ich noch anmerken würde ist. Jemanden mit Respekt zu behandeln und einem Protokoll zu folgen hat NICHTS mit Charisma und/oder Willenskraft zu tun.

Wenn der Herzog von Stälhen, Ritter des Reiches, Veteran der Schlacht vom Schwarzfeld, Überlebender der Frühlingskampagne der Vornen, ... [WK 99%, Eiserner Wille, Ch 75%, Charismatischer Anführer, Rhetorik] im Thronsaal des Königs steht [Ch 20%, WK 15%, keine relevanten Talente].
Dann wird der Herzog einen Kniefall machen und nicht der König. Insgeheim mag der Herzog den schwachen König verachten, aber er wird dem Thron den nötigen Respekt zollen.

Wenn jetzt die willensstarke Hebamme den König trifft und NICHT vor ihm auf die Knie fällt, dann wird der König ihr wahrscheinlich nicht in die Augen blicken können sondern seinen Blick abwenden. Aber er kann ganz einfach sagen "Soldat, bring sie auf die Knie!". Und das wird er auch mit ziemlicher Sicherheit tun.
Wenn er realisiert, dass er der König, irgendwie von einer alten Frau besiegt worden ist, dass sie ihm den Respekt der seinem Amt gebührt vorenthält, dann wird in ihm vielleicht sogar der Hass hoch steigen, sicher er würde es nicht fertig bringen der Frau etwas anzutun. Aber das muss er gar nicht, er muss nur ein Wort aussprechen und es gibt Soldaten die das machen.
Und die Wahrscheinlichkeit, dass das ein schwacher König da irgendwelche Kurzschlussbefehle gibt, die ihm auf Lange sich nur noch mehr Verachtung einbringen, ist denke ich viel größer als dass es ein starker König tut. Der schwache König weiß, dass er eigentlich nicht respektiert wird und die Leute nur dem Protokoll folgen und jetzt fängt jemand an das zu untergraben, wenn das die Runde macht dann kann er einpacken. Der starke König weiß, dass er Autorität hat, er kann damit leben, dass ihn eine alte Frau schnodderig behandelt. Wenn sie ihn nicht respektiert dann respektiert er sie eben auch nicht also schaut er sie einfach voller Verachtung an und geht weiter.

Wie denken wir heute über den Großverdiener, der eine Putzfrau offen herablassend behandelt? Da denken wir uns ja auch "was für ein Ar***". Das Gleiche zieht denke ich noch mehr in einem Mittelaltersetting in dem Respekt viel wichtiger ist.
Wenn man dort den Hauptmann XYZ respektlos behandelt, dann kann es ganz schnell sein, dass sich der Herr von ihm denkt "Der Mann hat sich verdient gemacht und die behandeln ihn wie Scheiße, was für Är****."
Wenn man sich nicht ans Protokoll hält kann man da ganz schnell sozial im Aus landen. Und man sollte lieber nicht denken, dass man unersetzlich ist, denn die Friedhöfe dieser Welt sind voll von unersetzlichen Leuten.  Man muss sich bei den Vorgesetzten nur unbeliebt genug machen und plötzlich relativiert sich die eigene Unersetzlichkeit massiv.

Eulenspiegel

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Solche beeindruckenden Ausbrüche wirken nunmal auf Charaktere, bei jedem durchaus anders. Der eine wird sauer, der andere duckmäuserisch und ein anderer flieht in Panik oder bekommt Mitleid mit der Baroness. Ob man dem konkreten Wunsch des NSC nun Folge leistet oder nicht, ist doch eine ganz andere Frage
OK. Das wäre in Ordnung.
Oben las es sich aber so, dass sich der SC bei gelungenem Einschüchternwurf des Herzoges aus dem Land verpisst.

Falls das nicht so gemeint war und der SC auch aufbrausend reagieren kann, habe ich es wohl falsch verstanden.

Zitat
Genauso gut könnte man ja entscheiden, dass man jetzt bitte nicht nass zu werden hat im Regen oder dass man durch den glatten Wadendurchschuss natürlich immer noch gut laufen kann...
Bei Regen hast du die Wahl, den Regenschirm auszupacken oder zu Hause zu bleiben oder nass zu werden. --> Kein Kontrollverlust.

Wenn du eine schwere Beinverletzung hast, die das Laufen verhindert, dann bedeutet dies durchaus einen Kontrollverlust des Spielers. Wohl auch ein Grund, weshalb in den meisten Spielen die Regeneration sehr schnell ist. Langsame Regeneration gibt es nur bei Spielen, die sich extremen Realismus auf die Fahne geschrieben haben.

Offline Deep One

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(...)

Meine sehr mächtigen Spieler
(10 Jahre Realzeit/1200 CP schwer [fast jedem NSC an CP überlegen] und im Spiel innerhalb der Adelsstruktur mittlerweile auf mittlerer Stufe, bei den Magiern etwa 1/3 der Ränge erklommen, in der Kirche etwa die Hälfte der Ränge) begegnen innerhalb der recht logisch und plausibel reagierenden Spielwelt (also alle Untergeben und Gleichgestellten von mir gespielten NSC ) auf einen NSC der ihnen vom Rang überlegen ist, oder dessen Ausstrahlung sehr eindringlich ist (durch meine Beschreibungen) und sie zeigen leider kaum noch..."REspekt"...nein..."das ist falsch...eher für mich "beruhigendes" oder angemessenes Verhalten.

Nicht mal durch einen "inneren Monolog" wie: " Innerlich zucke ich bei dem Blick des Mannes zusammen..aber äußerlich sieht man es mir kaum an...."

(...)

Ich ...mich ...stört das irgendwie...obwohl das Spiel allen sehr viel Spaß macht, alle sehr zufrieden sind. Aber diese eine Sache stört mich immer mehr. Die Chance eine sehr willenstarke Frau (70 Jahre alt, Hebamme und eine Willenskraft wie ein Stein) darstellen zu können und die Spieler darauf angemessen reagieren zu sehen ist nicht da. Vorgesetzte in Ordenstrukturen werden grundsätzlich immer in Frage gestellt und das teilweise öffentlich vor anderen NSC.
Ich habe einfach keine Lust mehr, jedesmal die "Umweltkeule" rauszuholen und den SC durch die NSC Standpaukendarüber halten zu lassen welchen Rang sie im Leben bekleiden.

(...)

Wenn ich Dich richtig verstehe, läuft die Kampagne seit 10 (!) Jahren und die SCs sind von Werten und Fertigkeiten allen NSCs überlegen. Ich vermute weiterhin, sie haben wiederholt das Königreich und die Welt gerettet und erschlagen Drachen vor dem Frühstück?

Nach meinem Empfinden sind die SCs Halbgötter. Sie handeln wie Actionfilm-Helden. Würde John McClane vor einem König katzbuckeln, nur weil es der König ist? Aragorn? Der Highlander? Buffy? - Ich glaube nicht. Und noch viel weniger vor einem dahergelaufenen "Hauptmann", der ganze 10 Soldaten befehligt oder einer Hebamme. Zu solchen Leuten sind Halbgötter vielleicht nett, weil sie sie mögen ... oder eben auch nicht.

Ich denke, es ist an der Zeit, dass die SCs eigene Königreiche gründen oder Ringe in Vulkane werfen oder sonstwelchen Tätigkeiten nachgehen, die Halbgöttern angemessen sind.

ErikErikson

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Was ich noch anmerken würde ist. Jemanden mit Respekt zu behandeln und einem Protokoll zu folgen hat NICHTS mit Charisma und/oder Willenskraft zu tun.

Wenn der Herzog von Stälhen, Ritter des Reiches, Veteran der Schlacht vom Schwarzfeld, Überlebender der Frühlingskampagne der Vornen, ... [WK 99%, Eiserner Wille, Ch 75%, Charismatischer Anführer, Rhetorik] im Thronsaal des Königs steht [Ch 20%, WK 15%, keine relevanten Talente].
Dann wird der Herzog einen Kniefall machen und nicht der König. Insgeheim mag der Herzog den schwachen König verachten, aber er wird dem Thron den nötigen Respekt zollen.

Wenn jetzt die willensstarke Hebamme den König trifft und NICHT vor ihm auf die Knie fällt, dann wird der König ihr wahrscheinlich nicht in die Augen blicken können sondern seinen Blick abwenden. Aber er kann ganz einfach sagen "Soldat, bring sie auf die Knie!". Und das wird er auch mit ziemlicher Sicherheit tun.
Wenn er realisiert, dass er der König, irgendwie von einer alten Frau besiegt worden ist, dass sie ihm den Respekt der seinem Amt gebührt vorenthält, dann wird in ihm vielleicht sogar der Hass hoch steigen, sicher er würde es nicht fertig bringen der Frau etwas anzutun. Aber das muss er gar nicht, er muss nur ein Wort aussprechen und es gibt Soldaten die das machen.
Und die Wahrscheinlichkeit, dass das ein schwacher König da irgendwelche Kurzschlussbefehle gibt, die ihm auf Lange sich nur noch mehr Verachtung einbringen, ist denke ich viel größer als dass es ein starker König tut. Der schwache König weiß, dass er eigentlich nicht respektiert wird und die Leute nur dem Protokoll folgen und jetzt fängt jemand an das zu untergraben, wenn das die Runde macht dann kann er einpacken. Der starke König weiß, dass er Autorität hat, er kann damit leben, dass ihn eine alte Frau schnodderig behandelt. Wenn sie ihn nicht respektiert dann respektiert er sie eben auch nicht also schaut er sie einfach voller Verachtung an und geht weiter.

Wie denken wir heute über den Großverdiener, der eine Putzfrau offen herablassend behandelt? Da denken wir uns ja auch "was für ein Ar***". Das Gleiche zieht denke ich noch mehr in einem Mittelaltersetting in dem Respekt viel wichtiger ist.
Wenn man dort den Hauptmann XYZ respektlos behandelt, dann kann es ganz schnell sein, dass sich der Herr von ihm denkt "Der Mann hat sich verdient gemacht und die behandeln ihn wie Scheiße, was für Är****."
Wenn man sich nicht ans Protokoll hält kann man da ganz schnell sozial im Aus landen. Und man sollte lieber nicht denken, dass man unersetzlich ist, denn die Friedhöfe dieser Welt sind voll von unersetzlichen Leuten.  Man muss sich bei den Vorgesetzten nur unbeliebt genug machen und plötzlich relativiert sich die eigene Unersetzlichkeit massiv.

Die Masche bin ich gefahren. ich hatte Brin in DSA als schwachen König gesetzt. Das haben die Spieler sowas von nicht kapiert, das war nicht mehr feierlich. Der typische König ist in der allgemeinen Vorstellungswelt stark und mächtig, und kann jeden rumkommandieren. (Ausser SC natürlich). Ein schwacher König widerspricht so massiv dem Klischee, das er nur schwer im Rollenspiel eingesetzt werden kann.

Eulenspiegel

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Würde John McClane vor einem König katzbuckeln, nur weil es der König ist? Aragorn? Der Highlander? Buffy? - Ich glaube nicht. Und noch viel weniger vor einem dahergelaufenen "Hauptmann", der ganze 10 Soldaten befehligt oder einer Hebamme.
Es geht hier nicht um nett sein sondern um mit Respekt behandeln. Das ist ein Unterschied.

Und ja, Aragorn ist ein König. Als solcher versteht er sicherlich auch etwas von Diplomatie. Und daher wird er sich gegenüber anderen Königen respektvoll verhalten.
Der Highlander benimmt sich auch immer sehr respektvoll gegenüber anderen Leuten. Sogar gegenüber anderen Leuten mit niedrigeren Rang.
Und Buffys größte Respektperson ist ein ältlicher Bibliothekar.

Die einzige Ausnahme ist John McClane. Aber dessen Charakterkonzept ist ja auf Rebellion ausgelegt. Und er bekommt die Konsequenzen dessen auch häufig zu spüren.

Offline Morvar

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Ich glaube ich muss hier einmal eines klarstellen:

In meiner Spielwelt /Kampagne sind die SC langsam gewachsen. 1200 CP in Gurps sind ne Menge Holz, aber es kommt immer noch darauf an, wie sie verteilt werden. So hat nur einer der SC einen Attribut Wert von mehr als 16. Die meisten FW für ihre Berufsfertigkeiten (Kampf usw.) liegen zwischen 20 und 26. Sie sind Meister. Aber alle andern Skills eher so zwischen 12 und 15. Wobei jeder auch klare Schwächen hat. Riesige Vorteilslisten gibbet kaum. Viele CP sind in Hintergrund geflossen (Reichtum/Kontakte usw).

Zauber hat der MAgier der Gruppe gerade mal in der FW Spanne von 18-22.

Die SC sind beileibe nicht allen NSC in allen Werten überlegen. So gibt es zum Beispiel keinen wirklichen Heiler in der Gruppe. Kein "Face" Charakter. Kein Kampfmagier. Es gibt eigentlich viele Kämpfer und einen Magier....

Falls man bei Gurps überhaupt solch eine Einteilung vornehmen kann....

Und was die Drachen angeht. Sie haben vor etwa 1 Jahr das ERSTE Mal gegen einen solchen gekämpft..und wären fast draufgegangen. Sie besitzen (das heißt 2) kleine Ländereien und Adelstitel. 2 sind Kirchenmitglieder in mittleren Rängen.

Bei mir sind CP eben nicht gleichzusetzen mit Macht innerhalb der sehr plausiblen Spielwelt.

Gruß

Morvar

Offline Herr der Nacht

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@ Teylen

Ich glaube das ist ein Missverständnis.
Ich bezeichne alles wo gewürfelt wird, und das Resultat den sozialen Bereich betrifft, als SocialCombat.
Egal ob es nun ein komplexer Diskurs ist oder ein einfaches Würfel X+Z gegen Y oder so.

Ach so, das ist für mich ein normaler Skill-Check. Das sind wohl einfach nur unterschiedliche Begrifflichkeiten. Ich dachte du meinst sowas wie den Kram im Requiem for Rome oder Invite Only Band.

Für mich ist es einfach bei diesem Thema immer wieder erstaunlich, wie man darauf kommen kann, soziale Sachen nicht zu würfeln. Aber das würfeln oder auspielen Gespenst bei sozialen Konflikten ist wohl rollenspielübergreifend nicht totzukriegen.  ;D


@ Morvar

Das ihr kein Face habt, belegt doch einfach nur, warum die Spieler lieber ausspielen wollen. Um die Unfähigkeit ihrer SCs in diesen Dingen auszugleichen. Es ist natürlich nach 10 Jahren Spielzeit und Spielgewohnheit ein harter Bruch, jetzt plötzlich soziale Fertigkeiten auswürfeln zu lassen. Andererseits kann es auch der Gruppe helfen.

Besprecht das doch in der Gruppe ruhig und du erklärst deine Problematik. In Zukunft heißt es dann würfeln + ausspielen. Und wenn die SCs auftreten wie assoziale Dampfhammer, dann kann das Ingame genauso Konsequenzen haben, wie einem Drachen nackt zum ringen aufzufordern  ;D

Eulenspiegel

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Für mich ist es einfach bei diesem Thema immer wieder erstaunlich, wie man darauf kommen kann, soziale Sachen nicht zu würfeln. Aber das würfeln oder auspielen Gespenst bei sozialen Konflikten ist wohl rollenspielübergreifend nicht totzukriegen.  ;D
Das könnte evtl. daran liegen, dass es ein Rollenspiel und kein Würfelspiel ist.

Demnächst werden dann auch Gespräche zwischen SCs nicht ausgespielt sondern ausgewürfelt. Und bei moralischen Dilemmata würfeln wir dann auch aus, wie sich die SCs verhalten.

Wozu brauchen wir überhaupt noch Spieler? Wir können ja im Prinzip alles durch die Würfel bestimmen lassen und die Spieler sitzen als Zuschauer nur daneben und schauen zu, wie die Würfel das Spiel bestimmen.

Offline Herr der Nacht

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Das könnte evtl. daran liegen, dass es ein Rollenspiel und kein Würfelspiel ist.

Demnächst werden dann auch Gespräche zwischen SCs nicht ausgespielt sondern ausgewürfelt. Und bei moralischen Dilemmata würfeln wir dann auch aus, wie sich die SCs verhalten.

Wozu brauchen wir überhaupt noch Spieler? Wir können ja im Prinzip alles durch die Würfel bestimmen lassen und die Spieler sitzen als Zuschauer nur daneben und schauen zu, wie die Würfel das Spiel bestimmen.

Danke Eulenspiegel, für diese völlig neue Argumentation und These.  ::)

Warum spielt ihr nicht auch Kämpfe aus? Warum bleibt ihr da nicht in der Rolle?

Ich hoffe, diese Umkehrung deines Arguments zeigt dir, wie blödsinnig das ist.
Aber noch mal als Gebetsmühle :Würfeln schließt Ausspielen nicht aus. Würfeln schließt Ausspielen nicht aus.

Offline Terrorbeagle

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Aber noch mal als Gebetsmühle :Würfeln schließt Ausspielen nicht aus. Würfeln schließt Ausspielen nicht aus.

Jupp. Um genauzusein sollten im besten Fall beide Aspekte zusammen kommen - etwa in dem man das Ergebnis errst auswürfelt, dann ausspielt, oder ausspielt um dann an Hand der schau- und rollenspielerischen Leistung des Spielenden das Würfelergebnis modifizieren. Wenn beides zusammen kommt, ist das fein. Aber: und das ist die wirklich interessante Frage: Welhe der beiden Aspekte ist höherwertiger zu betrachten? 
Würde ich tatsächlich jedes Mal, wenn ich sinnbildlich Lehrgeld bezahlen würde, tatsächlich Geld verteilen, wäre ich arm.

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Jupp. Um genauzusein sollten im besten Fall beide Aspekte zusammen kommen - etwa in dem man das Ergebnis errst auswürfelt, dann ausspielt, oder ausspielt um dann an Hand der schau- und rollenspielerischen Leistung des Spielenden das Würfelergebnis modifizieren. Wenn beides zusammen kommt, ist das fein. Aber: und das ist die wirklich interessante Frage: Welhe der beiden Aspekte ist höherwertiger zu betrachten? 

Das ist doch die DKWDCK-vs-DKWDDK-Frage aus dem LARP (korrigiert mich, wenn ich mich da irre, ich bin kein Larper)? Deine Frage läuft im Endeffekt darauf hinaus, ob die soziale Fähigkeit des Charakters oder die des Spielers entscheidend sein sollte.

Offline Terrorbeagle

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Zitat
DKWDCK-vs-DKWDDK?
Magst du kurz ausschreiben, wofür die Kürzel stehen? Ich kann mir  zwar so ungefähr orstellen, was gemeint ist (Du kannst was dein Charakter kann / Du kannst, was du darstellen kannst), aber ich bin mir da gerade unsicher...

Würde ich tatsächlich jedes Mal, wenn ich sinnbildlich Lehrgeld bezahlen würde, tatsächlich Geld verteilen, wäre ich arm.

Taschenschieber

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Magst du kurz ausschreiben, wofür die Kürzel stehen? Ich kann mir  zwar so ungefähr orstellen, was gemeint ist (Du kannst was dein Charakter kann / Du kannst, was du darstellen kannst), aber ich bin mir da gerade unsicher...

Du hast Recht, es soll tatsächlich heißen: Du kannst was dein Charakter kann / Du kannst, was du darstellen kannst.