Nicht, dass ich mich virtuell wie ein leuchtender Sympathieträger gerieren (wollen) würde. Falls das aber bei Dir anders aussieht, mag der Hinweis, dass ständiges Kokettieren mit der ironisch gebrochenen Unterstellung, alle außer Dir hätten keine Ahnung oder wären nur an bösartigem Lästern interessiert, auf die Dauer ermüdend wirkt, hilfreich sein.
Die kommunikative Intention dahinter war vielmehr: "Ihr lästert gerade über etwas, das ihr nur aus der Erzählung kennt. Lest mal bitte mein Posting und überlegt Euch, ob Ihr weiterlästern wollt.", natürlich ein bisschen spitz ausgedrückt. Insofern ist der erste Teil Deiner Dechiffrierung nicht völlig falsch (wenngleich ich mich nur an die Lästerer gerichtet habe, d.h. an diejenigen, die sich den Schuh anziehen, gelästert zu haben) und der zweite zur Hälfte wahr (an Lästern interessiert ja, angesichts der Besucherrate, die dieser Thread seit seiner ersten Ausgabe bekommt; nur bösartig nein, es dient eher dem Amüsement).
Aber genug davon, ich möchte auch nicht noch mehr "Spin Doctoring" betreiben. Dieser eine Beitrag soll als Kontrapunkt erst einmal genug sein, um auf die ironische Besonderheit des Abenteuers hinzuweisen (der NSC als Spiegelbild des railroadenden Spielleiters, oder gerade auch die zitierte "echte freie Heldenentscheidung" schreit förmlich nach Ironie). Ob das jetzt ankommt oder für schlecht erachtet werden wird, muss man einfach abwarten. Ich fand es jedenfalls gut, ein auf diese Weise etwas schräges Abenteuer in die Anthologie aufzunehmen (der Autor ist ja dafür durchaus bekannt, siehe "Stadtstreicher").
Schöne Grüße
Chris
PS:
Zu Königsmacher habe ich mich trotz aller Wertschätzung aber auch schon gefragt, ob man die Kampagne als SL wirklich super rüberbringen kann. Hat jemand einen Spielbericht? Wenn ich so drüber nachdenke, kann ich mich an sowas nicht erinnern. Die Kampagne habe ich beim Lesen als wirklich cool empfunden, kann mir aber schon vorstellen, dass man mit einer anspruchsvollen Gruppe ganz schön ins Schwitzen kommt. Oder?
Klar, als SL kann man sich dabei durchaus verheben, wenn man es perfekt machen will. Die Kampagne bietet sehr viel Möglichkeiten, ins Detail zu gehen oder spielergesteuerte Unternehmungen durchzuführen. Sie enthält sehr viel Material, das mal alles benutzen kann. Man kann es als ein Buffet bezeichnen, an dem man sich satt und weit darüber hinaus fressen kann. Und wie beim Buffet muss man einfach den Trick beherrschen, irgendwann nein zu sagen bzw. sich einfach die besten Dinge herauszusuchen und den Rest - so schwer es vielleicht fällt - einfach Rest sein zu lassen.
Unsere Gruppe hat auch sehr ambitioniert gestartet, aber damit war dann irgendwann der SL nicht mehr zufrieden (er fand, er könne nicht recht auf alle unsere Vorhaben und Wünsche reagieren) und wir als Gruppe auch nicht (wir fühlten, dass wir uns verzettelten). Letztendlich haben wir uns auf ein Eindämmen geeinigt und spielen jetzt recht stringent die Szenarien herunter, was uns allen gut tut.