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Balancing zwischen den Disziplinen

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Hammerschlag:
Also erfahrungsgemäß ist eine Zweitdisziplin cool aber ich denke schwächer als wenn man sich auf eine fokussiert. Ich Spiele / leite schon seit über 15 Jahren Eartdawn und hatte selten eine sich  ergänzende kombie. Daher kaum einer hat es hochgezogen , die zweitdisziplin. Das einzige wo wirklich denke ich super ist zu den meisten disziplinen ist der Krieger, mit dem kamm man was anfangen.

Selbst als wir Anfang des Jahres auf E3 umgestellt haben mit neuen Chars im 9ten Kreis , ( die vorherigen hatten wir hochgespielt ) hat sich keiner für ne zweitdisziplin entschieden. Ich glaube nur unser Horrorstalker ist der einzige der sich jetzt überlegt den krieger nachzuziehen ( den er auf 2 hat aktuell )


Akirael:
Sehe ich ähnlich wie ragbasti, die Zweitdisziplin, ist fast schon verpflichtend, wenn man sich die NSCs mal so anschaut und auch den flavourtext liest.

Vom Mächtigkeitsgrad der Disziplinen her, muss ich aus eigener mehrjähriger Spielerfahrung (13 Jahre ED) sagen, die Disziplinen sind untereinander nicht wirklich gebalanced, aber doch relativ gleichwertig von der Nützlichkeit her. Und jeder der mal einen kreativen Troubadur oder Illusionisten erlebt hat, weiß auch was ich meine. Es gibt für Kämpfer nichts frustrierenderes, als einen wütenden Mob der den eigentlichen Boss durch schiere Manpower niederzergt oder einen Boss der unfreiwillig in den Tot springt, weil er die Klippe nicht sieht. Wer brauch da noch Kämpfer?

Auch würde ich sagen das eine Klasse die mit unmagischen Waffen Schadenstufen 20+ erreicht und dann erst ihre Attribute oder Talente/Fertigkeiten oben drauf rechnet, nicht wirklich schwach ist. Die Betonung liegt hier auf unmagischen Gegenständen. Waffenschmiede bohren dir in Rekordzeit, ihre neue Ausrüstung auf ein Niveau, da müssen andere Klasse lange für stricken. Allerdings sehen die meisten Leute, nur die aktiven Fähigkeiten und nie die mundäne Ausrüstung. Und der Waffenschmied ist nuneinmal die Klasse, die durch ihre Ausrüstung lebt.
Oder Diebe, meine persönlichen Lieblinge, ich habe schon in so mancher ED Gruppe gespielt wo der SL es gut meinte und den Dieb interessanter als Hausdisziplin gestaltet hatte. Das Resultat: Ich habe wirklich jedesmal den SL nach etwa zwei Sitzungen darum gebeten wieder zum Original zurück konvertieren zu dürfen. Die schüttelten nur ungläubig den Kopf und wunderten sich anschließend über zwei Dinge, 1. Ihnen entglitt wärend eines Kampfes die Kontrolle über ihre NSCs, weil der Dieb dank der Kampfmanöver zu guter CC neigt. Und 2. Die Gruppe hatte in Städten aufeinmal Ressourcen zur verfügung, mit denen der SL nicht rechnete. Hehlerware und Falschspiel sind was feines. Und Pickpocket, Silentwalk und Lockpick, sind des Diebes beste freunde. In der v3 ist der Dieb auch DER Trapmonkey, was zur Folge hat, das ab dem 3.Kreis Standart Dungeons und Häuser keine wirkliche Herausforderung mehr bieten, wenn es ums Einbrechen und Ghosten/Spotten geht. Die Übelste Kombi die ich da erlebt hatte, ein Nethermancer gab dem Dieb einen verzauberten Dolch, der eine Art "Target Portal" um den Dolch wirkte. Resultat, der Dieb positionierte den Dolch, und der Nethermancer konnte seine Geister vor Ort beschwören, der Dieb gab dann dank "Taktik" den notwendigen Support, ab der 2. Kampfrunde, weil er in der 1. den Hauptmann der Wache zum Opfer für die Geister machte, dank Kampfmanöver "Niederschlag"

Man kann also Sagen, wenn ein Charakter zu schwach ist, liegt das eher nicht am Charakter, sondern das entweder der SL keine Ahnung hat, wie er Abenteuer erschafft, in denen jeder einmal, seine 5 Minuten des Ruhms hat. Oder der Spieler hat die falsche Spielweise und passt deswegen nicht zum entsprechenden Charakter. Ich z.B. kann keinen Krieger spielen, denen fehlt es an jeglicher Finesse und Anpassungsfähigkeit. Sie lösen jeden Konflikt auf die gleiche Weise, Stufenbonus drölfzigmijon auf die Angriffs- und Schadenstufe und dann gib ihm. Und ich bin mir sicher passionierte Kriegerspieler sehen das jetzt anders, aber das liegt einfach daran, das sie die richtige Spielweise für diese Disziplin haben. Und da Menschen ja bekanntlich verschieden sind, bin ich froh, das ED so viele Disziplinen anbietet.

Bluerps:
Die Zweitdisziplin ist so eine Sache. Vom Fluff her ist eine zweite Disziplin eher eine Ausnahme, gerne genommen wird sie trotzdem. Ich denke aber, das Setting bietet da genug Spielraum damit jeder das so handhaben kann, wie er mag. Man kann ohne Probleme ab Kreis 5 alle mit einer zweiten Disziplin rumlaufen lassen, oder man kann auf Kreis 10 immer noch niemanden mit einer dabei haben.

Ansonsten seh ich das wie Akirael. Wenn man drauf besteht es ganz genau zu nehmen, dann wird man schon Stellen finden an denen das System nicht 100%ig balanciert ist. Das erwähnte Problem von Schwertmeistern auf mittleren Kreisen etwa, das ihre Kampfstärke wesentlich damit zusammenhängt ob ein Gegner eine Waffe dabei hat, oder nicht, während alle anderen Kampfadepten immer gleich gut draufhaun. Meiner Erfahrung nach wird aber nie ein Adept in die Bedetungslosigkeit gedrängt. Es findet immer jeder seine Nische, in der er etwas beitragen kann, auch wenn - abhängig vom Stil des SLs - vielleicht bestimmte Disziplinen öfter nützlich sind, als andere.

Vielleicht noch zwei Worte zu den Rassen: Die meissten der Vor- und Nachteile verlieren an Bedeutung, je höher die Kreise der Charaktere werden. Niemand interessiert sich für eine Stärke von 3, wenn der Adept Crushing Blow auf 10 hat. Ein paar Sachen bleiben natürlich permanent sehr nützlich, wie die verschiedenen Fähigkeiten im Dunkeln zu sehen, die Flugfähigkeit des Windlings und natürlich die Vielseitigkeit des Menschen. Gerade bei letzterer muss man ein wenig aufpassen, weil die einem das Balancing dann doch ein Stück weit zerstören kann. Es ist nicht so dramatisch, das man dem Menschen permanent verbieten sollte irgendwas nützliches zu lernen, und es hängt auch ein Stück von der Gruppe ab, was geht und was nicht. Aber man sollte schon ein wenig drauf achten, das er plötzlich nicht zuviele Dinge kann, die eigentlich anderen Disziplinen vorbehalten sind.


Bluerps

Oberkampf:

--- Zitat von: ragbasti am 25.09.2011 | 03:43 ---
Sorry youth aber das mach ich ein andern mal, meine ED runde ist grade zuende und ich bin zu müde das nun groß auszuführen..

--- Ende Zitat ---

Kein Ding, eilt nicht. Momentan spiele ich sowieso kein ED, sondern leite. Und wenn ich mal zum Spielen komme, schwebt mir ja auch der Cathan-Scout mit Diebeshintergrund im Kopf herum, dagegen wäre selbst Waffenmeister zweite Wahl im Konzept.  ;)


--- Zitat von: Akirael am 25.09.2011 | 09:56 ---
Oder Diebe, meine persönlichen Lieblinge [...]
[...]
Man kann also Sagen, wenn ein Charakter zu schwach ist, liegt das eher nicht am Charakter, sondern das entweder der SL keine Ahnung hat, wie er Abenteuer erschafft, in denen jeder einmal, seine 5 Minuten des Ruhms hat.

--- Ende Zitat ---

Sowohl die Sache mit dem Dieb, als auch die SL-Seite der Abenteuergestaltung, interessieren mich auch. In beiden Fällen aus recht aktuellen Gründen: Ich leite, und mein Schwertmeister-Spieler überlegt eine Zweitdisziplin als Dieb und beherrscht als Mensch bereits ein paar Diebestalente. Für Tipps, wie ich seine Fertigkeiten gut ins Abenteuer einbinden kann, wäre ich auch dankbar. (Geplant sind als nächste Abenteuer ein paar Dungeons in Parlainth, bevor es mit einem aufgebohrten und veränderten Mysts of Betrayal weitergehen soll in Richtung Barsaive at War - wir haben die alte Kampagne damals vor 12 -15 Jahren nicht gespielt).

Akirael:
Zur SL seite, hat sich bei mir das Konzept mit den Flaggen bewährt. Spieler signalisieren dir mit ihrer Klassen-/Rassen und Fertigkeitswahl was sie gerne mal erleben möchten. Schwertmeister bedeutet, öffentlichkeitsarbeit, Einzelkämpfer(Duell) und Tuniere. Wenn er wirklich Dieb als Zweitdisziplin in Erwägung zieht, solltest du deinen Spieler mal fragen, was er denn als Schwerpunkt beim Dieb sieht. Diebe neigen dazu Dinge im verborgenen zu erledigen. Er könnte sich also z.B. auf fiese Tricks, im Kampf oder Intriegen konzentrieren. Im ersteren Fall solltest du als SL ab und an Gegner auftauchen lassen, die nur durch solche Tricks besiegt werden können. Und im Falle von Intriegen, was auch zum Barsaive at War passen würde, lässt du ihn aus den Vollen schöpfen was Informationsbeschaffung und Ehrverletzungen angeht, damit er unliebsame Konkurenten so zum Duell nötigen kann, das er der herausgeforderte ist.

Aus Spielersicht, sollte er sich mal mit den Möglichkeiten des Diebes beschäftigen, die Synergien mit seiner Vision zum Schwertmeister eingehen und sich überlegen, was da zu Reiberein oder Ergänzungen führt. Auch sollte man sich mit den Begriffen, Surprise, Harried und conceal beschäftigen, die sozusagen, die Schlüsselwörter des Diebes sind. "Pick Pocket" z.B. erlaubt das Falschspiel und "Fast Hands" das richtige betrügen ala Hütchenspiel, wenn sich der Charakter für das Glücksspiel interessiert könnte er so z.B. ein bischen was rausholen und so Informationen oder Ressourcen erhalten. Aber auch Sozialspiele wie in Arséne Lupin im Casino oder an Bord des Dampfers, wären Szenen für einen sozial orientierteren Charakter. Allerdings sollte dem Spieler klar sein, das diese beiden Disziplinen nicht viele Schnittmengen besitzen. Weswegen auch eine Schizzo Schiene möglich wäre. Wo der Charakter beide Disziplinen streng getrennt betrachtet und jede Situation zweimal bewertet, einmal als Schwertmeister und einmal als Dieb, das kann schnell zu Philosophischen Mono- und Dialogen führen, die dann rollenspielerisch wieder sehr interessant wären. Allerdings weiß ich nicht ob da eine Langzeitmotivation möglich wäre beim Spieler.

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