Autor Thema: Neu angedachte Klassen  (Gelesen 7520 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Falke359

  • Askese-Flumph
  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 712
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Falke359
Neu angedachte Klassen
« am: 15.01.2012 | 11:52 »
Im Zuge der Ankündigung von D&D 5 kam der Gedanke auf, ob man nicht klassische Charakterkonzepte überdenken könnte.

Meine These lautet:
Seit 40 Jahren stellen wir uns (Tolkien-inspiriert) den Standard-Kämpfer in etwa gleich vor, ebenso den klassischen Magier oder Schurken.
Natürlich gibt es unzählige -oft exotische- Varianten, aber an bestimmten Grundmodellen ändert sich ja wenig. Dabei gehen eventuell andere, historisch ebenso nachvollziehbare Aspekte verloren.

Meine Frage wäre, ob man die oben genannten (und andere) Archetypen nicht grundlegend anders andenken könnte?
Ich weiß nicht, ob ankommt, in welche Richtung ich denke, aber ich wäre gespannt auf eure Ideen.

Früher war mehr Lametta.

Offline Zwart

  • Beilunker Reiter
  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.822
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Zwart
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #1 am: 15.01.2012 | 11:56 »
Also bei mir kommt nicht an in welche Richtung Du denkst. ;)
Was meinst Du mit der Frage?

Ob man die Guppenrollen der Archetypen ändern kann? Klar kann man das.

Oder ob man den Anstrich verändern der Archetypen verändern kann? Natürlich kann man auch das. :)

Offline Tim Finnegan

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.917
  • Username: Coldwyn
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #2 am: 15.01.2012 | 11:58 »
Der D20-Modern Ansatz um die Archetypen aufzubrechen war ja ganz gut, also Strong Hero, Tough Hero, etc.
Grundsätzlich denke ich aber dass starke, selbsterklärende Archetypen etwas gutes sind. Die Frage ist immer nur: Wie starr sind sie gestaltet. Ich verweise hier mal auf Paizo, die Grundklassen und die dortigen Schablonen mit denen man den Haupt-Archetyp einem Sub-Archetyp anpassen kann.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
Kind Dublins.

Offline Khouni

  • gute Wurstware
  • Famous Hero
  • ******
  • Das Internet braucht einen Beschützer.
  • Beiträge: 2.047
  • Username: Khouni
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #3 am: 15.01.2012 | 12:02 »
Gehe ein paar Schritte zurück und sehe die Klassen nicht als Bild vor dir, sondern lediglich als eine Bezeichnung der Handlungen. Älteres D&D hatte den Fighting-Man, den Cleric und den Magic-User. Wie du schon an zwei der drei Namen hörst, sind die Klassen sehr generisch. Es sind keine Berufe, sondern wirklich Berufsklassen im eigentlichen Sinne des Wortes. Das liegt daran, dass sie eben frei ausgelegt werden sollten. Ein Fighting-Man ist jemand, der kämpft. Punkt. Alles Weitere bleibt dir überlassen. Magic-User? Das war alles vom Schamanen bis hin zur Hexe und John Dee. Cleric? Alles Religiöse.
Klar, die Zauberlisten und das Regelbrimborium mit Zauberbüchern etc gab teilweise wieder einschränkende Bilder vor. Aber Fakt ist, dass die Klassen damals weniger scharf umrissen waren und viel Spielraum boten. Den Dieb gab es ohnehin nicht, da dessen Optionen allen Klassen freistanden.

Der Fighting-Man war schon Pirat, Samurai, Ritter, Bandit, Gladiator, Ninja, Legionär, Stammeskrieger...
Der Cleric diente schon als Medizinmann, Weissager, Priester... Gilgamesch war zB ein Kleriker in Deities and Demigods, wenn ich mich recht entsinne. Und der hatte mit Europa nichts am Hut.
Magic-User gingen immer schon in ähnliche Richtungen.


Guck dir mal den Ergänzungsband Carcosa an. Es gibt zwei Klassen - Fighting-Man und Sorcerer. Fighting-Man deckt alles Weltliche ab. Sorcerer sind diejenigen, die zusätzlich in der Lage sind, die blasphemischen Rituale der Schlangenmenschen, einschließlich Menschenopfern (und wenn es nur dabei bleiben würde!), zu vollziehen.

Belchion

  • Gast
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #4 am: 15.01.2012 | 12:22 »
Ich muss Khouni größtenteils zustimmen, die Klassen sind eigentlich sehr breit gedacht und bilden keine spezifischen Professionen ab, sondern grobe Archetypen - der Krieger ist halt keine bestimmte Sorte Krieger, sondern jeder SC, der in erster Linie kämpft. Das war ursprünglich sehr abstrakt.

Es gibt bei den Klassen für das ursprüngliche D&D allerdings das Problem, dass sie z.B. die moderne Vorstellung des Barbaren als Typ mit Lendenschurz und Zweihandaxt nur schwer abbilden kann, weil es davon ausgeht, dass jeder Kämpfer immer die bestmögliche Rüstung anzieht. Der leichte Kämpfer wird zwar eigentlich von der Klasse Dieb abgedeckt, aber auch das hat seine Tücken.

Offline Falke359

  • Askese-Flumph
  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 712
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Falke359
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #5 am: 15.01.2012 | 12:40 »
Klar, die Zauberlisten und das Regelbrimborium mit Zauberbüchern etc gab teilweise wieder einschränkende Bilder vor. Aber Fakt ist, dass die Klassen damals weniger scharf umrissen waren und viel Spielraum boten. Den Dieb gab es ohnehin nicht, da dessen Optionen allen Klassen freistanden.

Khouni, der Hinweis, wie sehr die Klassen Abbildungen der Handlungsmöglichkeiten sind, ist sehr hilfreich, danke.
Genau hinter die oben genannten Einschränkungen würde ich gerne zurücktreten und zudem anfragen, wie die Grundklasseneinteilung neu mit Archetypen durchdefiniert oder generell in Frage gestellt werden könnte. Das Bild des im Plattenpanzer dick geschützten Schwert-Schild-Haudraufs ist ja z.B. historisch betrachtet auch nicht wirklich nachvollziehbar.

Es gibt bei den Klassen für das ursprüngliche D&D allerdings das Problem, dass sie z.B. die moderne Vorstellung des Barbaren als Typ mit Lendenschurz und Zweihandaxt nur schwer abbilden kann, weil es davon ausgeht, dass jeder Kämpfer immer die bestmögliche Rüstung anzieht. Der leichte Kämpfer wird zwar eigentlich von der Klasse Dieb abgedeckt, aber auch das hat seine Tücken.

Eben: Muss der Barbar immer der halbnackte im Lendenschurz sein? Uns fehlen da Alternativen, neue Denkansätze, aber ob die ein Rollenspielregelwerk liefern kann, weiß ich nicht.

Irgendwas wehrt sich halt in mir, wenn mir jemand sagt:
"Naja, der Kämpfer muss halt Schaden schlucken, der Magier teilt aus, der Cleric heilt/unterstützt und der Dieb macht seinen sneak attack. Ist eben so. An diesen Grundgegebenheiten ist eben nicht zu rütteln"
Wieso nicht? Weil wir seit Jahrzehnten in jedem pen&paper- und Computerrollenspiel es so handhaben?
Früher war mehr Lametta.

Offline Falke359

  • Askese-Flumph
  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 712
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Falke359
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #6 am: 15.01.2012 | 12:42 »
Ob man die Guppenrollen der Archetypen ändern kann? Klar kann man das.

Oder ob man den Anstrich verändern der Archetypen verändern kann? Natürlich kann man auch das. :)

Dann mal Vorschläge bitte, ich höre  :)
Früher war mehr Lametta.

Offline Zwart

  • Beilunker Reiter
  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.822
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Zwart
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #7 am: 15.01.2012 | 13:04 »
Zitat
Dann mal Vorschläge bitte, ich höre
Ok. :)

Beispiele für andere Gruppenrollen
Der Magier wird zum Heiler.
Der Schurke wird zum Unterstützer durch Schwächungen (Gift, Verletzungen oder sowas) und der Kämpfer wird zu einem Anführer, der Verbündete koordiniert.

Beispiele für andere Anstriche
Magier beherrschen die Sprache der Drachen und rufen damit Effekte hervor. Auch gerne genommen wird der Psioniker oder Kleriker.
Der Kämpfer ist ja von Haus aus schon mal recht abstrakt und kann viele Anstriche haben (wurde ja auch schon gesagt), Söldner, Soldaten, Gardisten, Ordenskrieger usw. usw.
Für Schurken gilt ähnliches, Bettler, Assassinen, Hochstapler, Fälscher, Einbrecher usw. usw.

Khouni hat das schon sehr gut gesagt. Klassen sind abstrakte Schubladen dafür was ein Charakter tun können soll und welche Aufgaben er in der Gruppe hat.
« Letzte Änderung: 15.01.2012 | 13:07 von Zwart »

Offline Arkam

  • Fadennekromant
  • Legend
  • *******
  • T. Meyer - Monster und mehr!
  • Beiträge: 4.838
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Arkam
    • Paranoia Discord Runde sucht neue Mitspieler!
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #8 am: 15.01.2012 | 13:05 »
Hallo zusammen,

versuchen wir es doch Mal.

Rüstungs Kämpfer: Der beste Schutz und eine schwere Waffe machen diesen Kämpfer aus.
Bewegliche Kämpfer: Ausweichen, schnelle Manöver und meistens eher leichte Waffen mit mehreren Attacken machen diesen Kämpfer aus.
Krimineller: Das umgehen von Schutzmaßnahmen für Orte oder Wertgegenstände macht diese Klasse aus.
Wildnis Mensch: Die Möglichkeit Spuren zu lesen, sich zu orientieren und in der Wildnis ohne große Ausrüstung zurecht zu kommen macht diese Klasse aus.
Denker: Das Wissen über verschiedene Gebiete und Sprachen macht diese Klasse aus.
Sozialer: Wenn das System Regeln für Soziales kennt ist das das Gebiet des Sozialen.
Außergewöhnlicher: Ob PSI, Magie oder göttliche Wunder seine Fähigkeiten Dinge zu tun die außerhalb der Naturgesetze seiner Welt liegen machen diesen Charakter aus.

Ich würde sagen das man mit maximal drei gewählten Klassen eigentlich alle Charakter Vorstellungen abdecken kann.
Barbar: Beide Kämpfer + Wildnis Mensch
Magier Typ Gandalf : Außergewöhnlicher + Denker + Sozialer
Ich denke das System ist klar.

Gruß Jochen
Paranoia Discord Runde sucht neue Mitspieler:

https://discord.gg/RuDqVSFYtC

Offline Tudor the Traveller

  • Karnevals-Autist
  • Legend
  • *******
  • (he / him)
  • Beiträge: 5.009
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Tudor the Traveller
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #9 am: 15.01.2012 | 13:09 »
Irgendwas wehrt sich halt in mir, wenn mir jemand sagt:
"Naja, der Kämpfer muss halt Schaden schlucken, der Magier teilt aus, der Cleric heilt/unterstützt und der Dieb macht seinen sneak attack. Ist eben so. An diesen Grundgegebenheiten ist eben nicht zu rütteln"
Wieso nicht? Weil wir seit Jahrzehnten in jedem pen&paper- und Computerrollenspiel es so handhaben?

Wieso denn, da wird doch ständig dran gerüttelt. Abgesehen davon denke ich, dass historische Vergleiche im Fantasy-Bereich nur bedingt tauglich sind. Und die Fantasy hat sich auch von Tolkien längst wegentwickelt. Dass D&D sehr tolkienhaft wirkt, liegt imo am Konservatismus der D&D-Autoren, die gewisse Wurzeln eben nie aufgeben wollten.

Was du noch ansprichst, ist die heutige Rollenverteilung in Tank, Damage Dealer usw., die imo vor allem von WoW herrührt. Das ist einzig eine Frage des Mainstreams, glaube ich (WoW läuft gut -> Verlage passen ihr Spiel daran an).

Der Barbar z.B. ist in meinen Augen eine Ausprägung des Rangers. Der Kämpfer ist eben primär als "Ritter" gedacht, ob jetzt zu Fuß oder beritten.

Für Kleriker / Magier verschwimmen die Grenzen häufig, sodass man eher von Magic-User reden sollte. Bei D&D ist der Kleriker auch eher das, was woanders häufig ein Crusader oder Templer o.ä. ist, weil seine Kampfkraft doch vergleichsweise hoch ist.

Aber genau weiß ich auch nicht worauf die hinaus willst. Woran man die Archetypen "klassifiziert", um dann daraus Klassen zu gewinnen, liegt primär am Fokus.
NOT EVIL - JUST GENIUS

"Da ist es mit dem Klima und der Umweltzerstörung nämlich wie mit Corona: Wenn man zu lange wartet, ist es einfach zu spät. Dann ist die Katastrophe da."

This town isn’t big enough for two supervillains!
Oh, you’re a villain all right, just not a super one!
Yeah? What’s the difference?
PRESENTATION!

Offline Khouni

  • gute Wurstware
  • Famous Hero
  • ******
  • Das Internet braucht einen Beschützer.
  • Beiträge: 2.047
  • Username: Khouni
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #10 am: 15.01.2012 | 13:12 »
Ich verweise noch einmal auf Carcosa - der Sorcerer kann dort zum Beispiel nicht zaubern! Es gibt keine Schriftrollen, keine Plattenrüstungen... Der Fighting-Man ist grundsätzlich jeder Abenteurer, und an ganz bestimmten Orten kann der Sorcerer zu ganz bestimmten Zeiten ganz bestimmte BÖSE Rituale durchführen, die es ihm erlauben, irgendeine außerweltliche Entität zu foltern, zu bannen, zu zwingen, zu binden oder herbeizurufen. Das läuft dann über Menschenopfer, Misshandlungen, Drogen... Also keine Flimmflammflummzauberbälle, sondern sowohl ein anderes System als auch ein anderer Anstrich und ganz andere Handlungsmöglichkeiten.

Offline Falke359

  • Askese-Flumph
  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 712
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Falke359
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #11 am: 15.01.2012 | 13:25 »
hmm, muss ich mich vielleicht doch mal in Carcosa einlesen, danke. Das hört sich schon ganz gut an.

Ansonsten merke ich, dass wir einfach Schwierigkeiten haben, aus bestimmten Denkmustern rauszukommen. Oder ich bin entsprechend verblendet, kann auch sein  :D
Früher war mehr Lametta.

Offline Master Li

  • Famous Hero
  • ******
  • Worldpeace Hamster
  • Beiträge: 2.193
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Master Li
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #12 am: 15.01.2012 | 13:39 »
Ich verstehe Dein Problem irgendwie gar nicht... vielleicht, weil das Thema im allgemeinen Thread gelandet ist.

Es gibt genug Rollenspiele, die ganz ohne Klassen auskommen. Da ist es möglich, die Charakterkonzepte der eigenen Phantasie nachzubilden. Wie Dir auch schon geschildert wurde, sind die Klassensysteme an sich auch nicht unbedingt Charakterkonzepte, sondern Handlungskonzepte. Ob der Krieger jetzt Winnetou oder Sir Lancelot ist, ändert nichts daran, dass er Krieger von der Regelmechanik ist.

So richtig zum Charakterkonzept wurden die Klassen dann erst mit Palladium. Und das wurde dann wiederum in viele Systeme geführt. Das Problem hierbei ist, dass dann für jede Idee eines Charakterkonzeptes auch eine Klasse her muss. Da äußert sich dann in oft unzähligen Zusatzbüchern mit neuen Klassen.

Meine persönliche Präferenz liegt hier ganz klar bei klassenlosen Systemen.
Viel Spaß.
Master Li und der Hamster des Todes

ErikErikson

  • Gast
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #13 am: 15.01.2012 | 15:41 »
Es gibt ja in L5R den

-Bushi
-Artesan
-Courtier
-Shugenja

als Grundklassen. oder so ähnlich. jedenfalls sind das auch Archetypen und varieren schon deutlich vom grundkonzept-der bushi z.B. ist viel eingeschränkter als ein Krieger. oder ein Ninja ist auch eher ein Spion als ein Schurke im westlichen Sinn.   

Offline Tim Finnegan

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.917
  • Username: Coldwyn
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #14 am: 15.01.2012 | 16:07 »
Es gibt ja in L5R den

-Bushi
-Artesan
-Courtier
-Shugenja

als Grundklassen. oder so ähnlich. jedenfalls sind das auch Archetypen und varieren schon deutlich vom grundkonzept-der bushi z.B. ist viel eingeschränkter als ein Krieger. oder ein Ninja ist auch eher ein Spion als ein Schurke im westlichen Sinn.   

Überschätz das mal nicht. Im alten Oriental Adventures für AD&D 1st, gabs mehr oder weniger einfache Umbauanleitungen wie man seinen Fighting Man zum Samurai, Sohai oder was auch immer macht.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
Kind Dublins.

Offline Beral

  • Modellbauer
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 5.703
  • Username: Beral
    • Sportmotivtest
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #15 am: 15.01.2012 | 16:45 »
Vorschlag ins Blaue hinein:

- Adeliger. Kennzeichnet sich durch höfische Umgangsformen, Wohlstand, Allgemeinbildung, Kämpfen.

- Bauer. Kennzeichnet sich durch Handfertigkeiten, Anpassungsfähigkeit und Anspruchslosigkeit aus.

- Künstler. Kennzeichnet sich durch ungewöhnliche, ausgefallene Fertigkeiten aus, die sonst kaum jemand beherrscht. Große Kenntnis in einem speziellen Interessengebiet.

Spielertyp: Modellbauer. "Ich habe das Rollenspiel transzendiert."

"Wir führen keinen Krieg...sind aber aufgerufen eine friedliche Lösung auch mit militärischen Mitteln durchzusetzen." Gerhard Schröder.

Offline Hooviee

  • Bloody Beginner
  • *
  • Beiträge: 16
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Hooviee
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #16 am: 15.01.2012 | 16:48 »
Jetzt mal rein im Fantasy-Bereich vermag ich mir einen Magier in Platte auch einfach nicht vorstellen. Kombi-Klassen gibt es m.W.n. zwar schon (man denke an den Paladin aus WoW), der irgendwie weder Fisch noch Fleisch sein kann, aber auch Tank oder DD.

In Shadowrun z.B. hab ich auch schon einen vercyberten Mage gespielt, das Magieattribut ist dadurch zwar geschwächt, aber mit dem einen oder anderen Geas geht das schon wieder, außerdem mag ich ranzige Chars, mein Decker war ausgebrannt, mein Schamane hat auch mit Tieren gesprochen, wenn er nicht in Mana-getränkt war und die UZi III lag so schwer in der Hand, dass beim ersten Salvenfeuer der Rückstoß den armen Schamanen in das Hamburger Brackwasser zog und er elendlich starb.

Das Topic ist für mich ein wenig verwirrend. M.M.n. ist es entweder ein Versuch, neue Bezeichnungen für bestehende Schemata zu finden, oder den Priester zum Tank zu machen. Für beides hab ich ein Ohr offen, aber letztendlich ist im Rollenspiel doch wichtig, dass die Spieler mit ihren Charakterkonzepten ein gutes Spiel abliefern können und zusammen spaß haben. Ob der "Held" in diesem Fall zaubert, ballert, zerschmettert oder Bilder malt ist m.M.n. zweitrangig.

my 2 cent
greets,
Hoov.

Offline Naldantis

  • Hero
  • *****
  • ...hat schonmal eine Taschenlampe fallenglassen...
  • Beiträge: 1.623
  • Username: Naldantis
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #17 am: 15.01.2012 | 17:09 »
Überschätz das mal nicht. Im alten Oriental Adventures für AD&D 1st, gabs mehr oder weniger einfache Umbauanleitungen wie man seinen Fighting Man zum Samurai, Sohai oder was auch immer macht.

Jep, ...und die hatten dann im Dragon noch mal den Sumotori nachgelegt, sowie Variationen des Mönchs, die sogar etwas konnten.

Und in der 3rd gab es dann das auf 3rd Ed. umgeschriebene Oriental-Handbuch.

(Ich habe immer noch auf eine 3rd. Ed. Adaption der Arabian Adventures gewartet, mit dem Klassen wie Barbier und Sha'ri.)

Vorschlag ins Blaue hinein:
- Adeliger. Kennzeichnet sich durch höfische Umgangsformen, Wohlstand, Allgemeinbildung, Kämpfen.
- Bauer. Kennzeichnet sich durch Handfertigkeiten, Anpassungsfähigkeit und Anspruchslosigkeit aus.
- Künstler. Kennzeichnet sich durch ungewöhnliche, ausgefallene Fertigkeiten aus, die sonst kaum jemand beherrscht. Große Kenntnis in einem speziellen Interessengebiet.

Finde ich suboptimal,
a) weil hier Stand und Beruf gemischt werden
b) weil eine betimmte Gesellsachftsordnung damit impliziert wird, die nicht immer zum Setting paßt
c) weil der Fokus der Klasse hier auf Aspekte gelegt wird, die im großen und ganzen abenteuerirrelevant sind
d) weil diese Klassen sofort fast schon eine Partitionierung der Bevölkerung darstellen, die untereinander bleiben und sich nciht mischen - Bauer hat mit dem Adligen nur an dem Tag zu tun, wenn er seinen Zehnten ablefert, wenn die Rekritierungsoffiziere ihm seinen Sohn rauben, und wenn er dem Adligen beim Bauernaufstand auf dem Schlachtfeld gegenübersteht.

 ...daher eigenen sich diese kaum als Klassifizierung zur Konstruktion kooperativer Gruppenmitglieder.
 
« Letzte Änderung: 15.01.2012 | 17:33 von Naldantis »

Offline 1of3

  • Richtiges Mädchen!
  • Titan
  • *********
  • Proactive Scavenger
  • Beiträge: 19.001
  • Username: 1of3
    • Sea Cucumbers and RPGs
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #18 am: 15.01.2012 | 18:15 »
Anführer, Lancer, Schneller, Starker, Mädchen.

Offline Naldantis

  • Hero
  • *****
  • ...hat schonmal eine Taschenlampe fallenglassen...
  • Beiträge: 1.623
  • Username: Naldantis
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #19 am: 15.01.2012 | 18:34 »
Anführer, Lancer, Schneller, Starker, Mädchen.

Lancer =  schnelle Sckocktruppen (schwere Kavallerie, mobile Infanterie)?
Schneller umfaßt Diebe / Assasinen / Scouts?
Stark sind sowohl DD als auch Tanks?
Aber was will uns der Term 'Mädchen' sagen?

Offline Tim Finnegan

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.917
  • Username: Coldwyn
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #20 am: 15.01.2012 | 18:36 »
Lancer =  schnelle Sckocktruppen (schwere Kavallerie, mobile Infanterie)?
Schneller umfaßt Diebe / Assasinen / Scouts?
Stark sind sowohl DD als auch Tanks?
Aber was will uns der Term 'Mädchen' sagen?


Jammert, heult rum, multiclassed ohne Sinn und Verstand, will nicht generft werden, klaut Spotlights. Also 90% der Rollenspieler.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
Kind Dublins.

Offline 1of3

  • Richtiges Mädchen!
  • Titan
  • *********
  • Proactive Scavenger
  • Beiträge: 19.001
  • Username: 1of3
    • Sea Cucumbers and RPGs
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #21 am: 15.01.2012 | 18:37 »
Lancer hat nichts mit Bewaffnung zu tun. Der Lancer hat Autoritätsprobleme und will auch das Mädchen, also neben dem Helden.

http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/FiveManBand

Ein

  • Gast
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #22 am: 15.01.2012 | 18:54 »
Die Vorstellung, dass es nur Kämpfer/Dieb/Magier gibt, hängt wohl eher mit einem schmalen Erfahrungsschatz in Sachen RPG zusammen.

Bei D&D 4e sind die grundlegenden Charaktertypen analog zu WoW Defender, Striker, Controller und Dealer.

Bei SR & ähnlichem orientieren sich die grundlegenden Charaktertypen entlang von Heist-Romanen/Filmen und lassen sich grob in The Detective, Roper, FieldOp, Escape und The Brain unterteilen.

Bei Vampire oder L5R orientieren sich die grundlegenden Charaktertypen entlang ihrer Herkunft. Da gibt es die Edlen, die Verteidiger, die Mysteriösen, die Gelehrten etc. und eben weniger entlang des "Berufs".

Bei SpaceOpera-RPGs orientieren sie sich oft entlang von bestimmten Rollen an Bord eines Raumschiffs. Da gibt es dann den Kapitän, den Piloten, den Ingenieur, den Doktor, den Diplomaten und den Sicherheitsoffizier.
« Letzte Änderung: 15.01.2012 | 18:57 von Ein »

Offline Bad Horse

  • Erste Elfe
  • Titan
  • *********
  • Zimt macht die Gedanken weich!
  • Beiträge: 32.544
  • Username: Leonie
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #23 am: 15.01.2012 | 19:46 »
Die Archetypisierung wird ja aufgeweicht, wenn du gar keine Klassen hast, entsprechend auch nicht die typischen Einschränkungen, die sich so ergeben - Krieger können nicht zaubern, Magier laufen nicht im Kettenhemd rum, usw.

Bei Ars Magica z.B. gibt es die Archetypen in gewisser Form auch - es gibt Magier, es gibt deren Wachen (das sind Kämpfer, wobei da durchaus auch mal die Dienstmagd drunter sein kann) und es gibt "Spezialisten", das kann alles mögliche sein. Aber die Archetypen sind nicht fix - mein Magier läuft normalerweise im Kettenhemd rum und kann ziemlich gut mit dem Schwert umgehen, was zwar etwas zu Lasten seiner magischen Entwicklung ging, aber er ist in seinem Spezialgebiet trotzdem ganz gut. Andersrum kann man sich als Spezialisten auch einen Heckenmagier bauen, der dann eben zaubern kann. Oder einen gestaltwandelnden Spion, oder einen kampfstarken Adligen mit einem Händchen für Musik.

Übrigens habe ich bei Midgard einen Barbaren gespielt, der seinen Stamm verlassen hat, weil er eben nicht stark, sondern vielmehr intelligent war - der rannte nicht nur im Lendenschurz rum, das hätte ja albern ausgesehen. Allerdings hat mir Midgard auch erlaubt, meine Kampffähigkeiten weitgehend zu ignorieren und "Zauberkunde" und "Sagenkunde" nebst allen möglichen abstrusen Sprachen zu skillen. :) (Das mag jetzt luschig klingen, aber ich habe Midgard nie als System erlebt, bei dem man mit Kampf allzu viel erreichen konnte - meistens haben wir Detektiv- oder Rätselabenteuer gespielt, und da war Gromm goldrichtig...)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

LöwenHerz

  • Gast
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #24 am: 16.01.2012 | 08:26 »
Geht es um die drei Archetypen Kämpfer, Magier, Dieb oder geht es um die Darstellung selbiger als Grundklassenarchetypen?


Umbenennen ist einfach. Andere Anstriche ebenfalls. Den Kämpfer von D&D kann man schwerlich mit dem Krieger von DSA vergleichen.

Die drei Archetypen -meinethalben umbenannt in- Waffenwerker, Handwerker, Zauberwirker sind schon ziemlich klassisch und mEn sinnvoll. Eine stärkere Trennung zwischen dem Hand- und Waffenwerker wäre mir in vielen Systremen sehr lieb (D&D beispielsweise).

Mehr später, irgendwie wartet zuviel Arbeit ;D

Belchion

  • Gast
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #25 am: 16.01.2012 | 09:40 »
Klassen als Archetypen sind gerade dann stark, wenn sie im Kampf des Betrachters Assoziationen hervorrufen. Je abstrakter die Klassen, desto weniger kann man sich darunter vorstellen. Ich plädiere daher für starke, settingangepasste Klassen, die bewußt und gezielt Archetypen ansprechen.

Archetypen kann man aber nicht erfinden, sondern nur aus anderen Medien herausfinden.

Offline Terrorbeagle

  • Hero
  • *****
  • cry havoc and let slip the underdogs of war
  • Beiträge: 1.142
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: The Man Who Laughs
    • Serpents and Sewers Wiki
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #26 am: 16.01.2012 | 09:56 »
Klassische Rollenspielklassen bezeihen sich allesamt auf die Interaktion zwischen dem Charakter und seiner Umwelt, kurz sie geben an, was der Charakter kann (bzw. können sollte). Eine Alternative, die gar nicht mal so uninterressant wäre, bestünde darin, die Klassen bzw. Vorgaben eher danach auszurichten, wer der Charakter ist, welche Rolle er in der Gruppendynamik der Spielercharaktere und die 'Rolle' der Figur in der Dramaturgie der Geschehnisse einnimmt, was bei den zwischenmenschlichen Beziehungen ein Rolle spielt, usw. Die Persönlichkeitsarchetypen aus der alten WoD gehen beispielsweise in diese Richtung, die von 1of3 angesproichene Five Man Band hat ähnliche Züge.
Das beides kann man dann kombinieren, möglicherweise noch mit einer dritten, Ebene für den Hintergrund), um mit den drei Fragen "Wer bin ich?" "Was kann ich?" und "Woher komme ich?" schon mal sehr brauchbar die Grundpfeiler für die Erstellung von Rollenspielcharakteren ("Ich bin ein Kämpfer und Comic Relief Charakter").
Würde ich tatsächlich jedes Mal, wenn ich sinnbildlich Lehrgeld bezahlen würde, tatsächlich Geld verteilen, wäre ich arm.

Offline Tim Finnegan

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.917
  • Username: Coldwyn
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #27 am: 16.01.2012 | 10:04 »
Klassische Rollenspielklassen bezeihen sich allesamt auf die Interaktion zwischen dem Charakter und seiner Umwelt, kurz sie geben an, was der Charakter kann (bzw. können sollte). Eine Alternative, die gar nicht mal so uninterressant wäre, bestünde darin, die Klassen bzw. Vorgaben eher danach auszurichten, wer der Charakter ist, welche Rolle er in der Gruppendynamik der Spielercharaktere und die 'Rolle' der Figur in der Dramaturgie der Geschehnisse einnimmt, was bei den zwischenmenschlichen Beziehungen ein Rolle spielt, usw. Die Persönlichkeitsarchetypen aus der alten WoD gehen beispielsweise in diese Richtung, die von 1of3 angesproichene Five Man Band hat ähnliche Züge.
Das beides kann man dann kombinieren, möglicherweise noch mit einer dritten, Ebene für den Hintergrund), um mit den drei Fragen "Wer bin ich?" "Was kann ich?" und "Woher komme ich?" schon mal sehr brauchbar die Grundpfeiler für die Erstellung von Rollenspielcharakteren ("Ich bin ein Kämpfer und Comic Relief Charakter").

Da kann man sich doch gleich mal diverse Lifepath Systeme anschauen.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
Kind Dublins.

Offline Lord Verminaard

  • Gentleman der alten Schule
  • Titan
  • *********
  • Dreiäugiger Milfstiefel
  • Beiträge: 14.357
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Lord Verminaard
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #28 am: 16.01.2012 | 10:06 »
Der Pilot.
Der Gorilla.
Der Colonel.
Der Faceman.

 8)
We are all just prisoners here, of our own device
Danger Zone Blog - Vermi bloggt über Rollenspiel und Blood Bowl

Offline Terrorbeagle

  • Hero
  • *****
  • cry havoc and let slip the underdogs of war
  • Beiträge: 1.142
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: The Man Who Laughs
    • Serpents and Sewers Wiki
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #29 am: 16.01.2012 | 10:09 »
Da kann man sich doch gleich mal diverse Lifepath Systeme anschauen.

Stimmt. Wobei ein Lifepath tendentiell eher dazu neigt bzw. geeignet ist, den Hintergrund undprägende Erlebenisse eines Charakters zu entwicklen, als Persönlichkeit/soziale Rolle zu bestimmen.
Allerdngs vertrete ich eh die Meinung, dass, die nötige Zeit vorausgesetzt, ein Lifepath-System in der Regel eine gute Idee ist und ein System massiv aufwerten kann (bestes Beispiel: Savage Worlds).
Würde ich tatsächlich jedes Mal, wenn ich sinnbildlich Lehrgeld bezahlen würde, tatsächlich Geld verteilen, wäre ich arm.

Offline SeelenJägerTee

  • Legend
  • *******
  • Biomancer
  • Beiträge: 6.445
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: SeelenJägerTee
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #30 am: 16.01.2012 | 10:23 »
[...]
Meine These lautet:
Seit 40 Jahren stellen wir uns (Tolkien-inspiriert) den Standard-Kämpfer in etwa gleich vor, ebenso den klassischen Magier oder Schurken.
Natürlich gibt es unzählige -oft exotische- Varianten, aber an bestimmten Grundmodellen ändert sich ja wenig. Dabei gehen eventuell andere, historisch ebenso nachvollziehbare Aspekte verloren.
[...]

Ich denke das hat einfach damit zu tun, welche Art von Abenteuer man spielt.
Das "klassische" Rollenspiel ist doch eigentlich, eine Hand voll Abenteurer (Mensch, Elf, Zwerg) läuft durch die Wildnis um ein altes Verlies zu finden, geht rein überwindet die Fallen haut die Monster/Wächter tot/um und lootet den Schatz.

Für diese Art von Abenteuern braucht man einen Kämpfer und jemanden der sich mit Schlössern und Fallen auskennt. Arkane Rückendeckung ist immer gut zu haben. Und das sollte auch jeder Bewohner der Spielwelt, der in dem Berufsfeld tätig werden will begreifen.
Man braucht aber echt keinen exzentrischen Künstler und man braucht auch nicht Leonardo da Vinci und erst recht keine Opernsängerin mit Starallüren.

Deswegen hat man dort im Grunde immer die gleichen Klassen mit verschiedenen Anstrichen und abweichenden Details.

Wenn man andere Arten von Abenteuern erleben will, dann werden auch Archetypen wie Fürst, Ritter, Gelehrter funktionieren oder Bader, Alchemist und Philosoph diese beiden Gruppentypen wären aber beim klassischen Dungeonrun wohl eher aufgeschmissen und würden nicht weit kommen.

Offline Vigilluminatus

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 433
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Vigilluminatus
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #31 am: 16.01.2012 | 10:35 »
D&D ist praktisch immer nur nach der Tauglichkeit für Dungeons ausgegangen, die anderen Dinge, die ein Charakter kann, waren eher Zugabe - hab zumindest ich so empfunden. Ich würd's etwas dem Fantasy-Craft-System annähern, in dem jede Klasse eine oder zwei Rollen in der Party einnimmt:

Backer - unterstützt die ganze Party durch Boni (z.B. Captain für Kampfboni, Sage für Skillboni, Courtier für Boni auf Social Skills)
Combatant - perfekt trainiert fürs Kampfgetümmel (z.B. Soldier, Martial Artist)
Specialist - Meister eines oder mehrerer Skills (z.B. Burglar für Geschicklichkeits-Checks, Keeper für Wissens-Checks)
Solver - Meister dafür, Stolpersteine im Plot zu überwinden (z.B. Explorer für Rätsel, Emissary für Info-Beschaffung)
Talker - Meister des gesellschaftlichen Parketts (z.B. Courtier ist völlig auf Soziales ausgelegt, Assassin als Meister der Täuschung)
Wildcard - können andere Rollen übernehmen, je nachdem, wie sie sich spezialisieren (z.B. Mage durch Auswahl der Zauber)

Dadurch sind einige Charaktere absolut nicht auf Kampf getrimmt, dafür brillieren sie auf anderen Gebieten. Edit: Wodurch sie in einer klassischen, kampflastigen D&D-Kampagne, die SeelenJägerTee angesprochen hat, stark im Nachteil wären, aber andere Lösungen als Kampf möglich machen (Verhandeln, Sabotage...).
« Letzte Änderung: 16.01.2012 | 10:37 von Vigilluminatus »

Offline Oberkampf

  • Storytellerpetausbrüter
  • Legend
  • *******
  • Fais Attention!
  • Beiträge: 5.715
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Tümpelritter
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #32 am: 16.01.2012 | 10:45 »
Als absoluter Fan von Klassensystemen halte ich es für wichtig, jeder Klasse in den Szenen, die ein Spiel in den Mittelpunkt stellen will, eine besondere Aufgabe oder Rolle zu geben. Deswegen stört mich grundsätzlich die Aufteilung in Kämpfer/Zauberer/Fertigkeitenspezialist/Social Character.

Wenn ein Spiel Kämpfe als einen zentralen Spielinhalt präsentiert, dann soll jede Klasse im Kampf was zu tun haben - nicht nur Kämpfer und Kampfmagier.

Wenn ein Spiel Detektivarbeit (Tatortuntersuchung, Zeugenbefragung) als wichtig ansieht, dann soll jeder Charakter dazu etwas beitragen können - nicht nur Fertigkeitenspezialisten, Sozialcharaktere und Informationsmagier.

Wenn ein Spiel Reisen und Wildniserkundung in den Mittelpunkt stellt, dann soll jeder Charakter dazu was beisteuern können - nicht nur Fertigkeitsspezialisten und Naturzauberer.

Wenn ein Spiel Fahrzeugkampf (z.B. Raumkampf) zum zentralen Spielinhalt erklärt, dann soll jeder was dabei leisten können - nicht nur Fertigkeitsspezialisten und Jedis.

Usw. usf.
Dans un quartier qui est triste à tuer
Prends des bombes de peinture et bombe tout
Ecris se que tu penses sur les murs!
Couleurs sur Paris...nanana...
Il est temps de changer... na nana na

Offline Tudor the Traveller

  • Karnevals-Autist
  • Legend
  • *******
  • (he / him)
  • Beiträge: 5.009
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Tudor the Traveller
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #33 am: 16.01.2012 | 12:04 »
Man könnte die Klassen auch generell mit Fokus auf den Spezialisierungsgrad einteilen.

Spezialist - Kann eine Sache extrem gut, den Rest nur so lala
Halb-Spezialist - kann mehrere Dinge ziemlich gut, aber weniger gut als ein Spezialist
Allrounder - kann nichts sehr gut, dafür alles akzeptabel

Worin das Spezialgebiet liegt, ist dann Sache dessen, was relevant ist. Klassische Felder wären Magie (evtl weiter unterteilt), Nahkampf, Fernkampf, Heimlichkeit, Wildniskunde etc.
« Letzte Änderung: 16.01.2012 | 12:14 von Tudor the Traveller »
NOT EVIL - JUST GENIUS

"Da ist es mit dem Klima und der Umweltzerstörung nämlich wie mit Corona: Wenn man zu lange wartet, ist es einfach zu spät. Dann ist die Katastrophe da."

This town isn’t big enough for two supervillains!
Oh, you’re a villain all right, just not a super one!
Yeah? What’s the difference?
PRESENTATION!

Offline Naldantis

  • Hero
  • *****
  • ...hat schonmal eine Taschenlampe fallenglassen...
  • Beiträge: 1.623
  • Username: Naldantis
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #34 am: 16.01.2012 | 12:46 »
Die Vorstellung, dass es nur Kämpfer/Dieb/Magier gibt, hängt wohl eher mit einem schmalen Erfahrungsschatz in Sachen RPG zusammen.

Bei D&D 4e sind die grundlegenden Charaktertypen analog zu WoW Defender, Striker, Controller und Dealer.

Bei SR & ähnlichem orientieren sich die grundlegenden Charaktertypen entlang von Heist-Romanen/Filmen und lassen sich grob in The Detective, Roper, FieldOp, Escape und The Brain unterteilen.

Bei Vampire oder L5R orientieren sich die grundlegenden Charaktertypen entlang ihrer Herkunft. Da gibt es die Edlen, die Verteidiger, die Mysteriösen, die Gelehrten etc. und eben weniger entlang des "Berufs".

Bei SpaceOpera-RPGs orientieren sie sich oft entlang von bestimmten Rollen an Bord eines Raumschiffs. Da gibt es dann den Kapitän, den Piloten, den Ingenieur, den Doktor, den Diplomaten und den Sicherheitsoffizier.

Mal abgesehen von dem Vampire-Beispiel ist doch oben in jedem Falle die Klasse die 'Profession', der gewählte Berufsweg, womit die Leute in erster Linie ihre Brötchen verdienen.
Wenn man annimmt, daß die meisten Rassen die Option haben, im Laufe ihres Lebens ihren Beruf (vom Krieger über Paladin zum Priester, ober vom Rudergänger zum Chefingenieur)  wechseln (oft mehrfach), dann muß man ein solches Klassenschema etwader durch multiclassing aufbrechen oder essentielle Skills eine Berufs auch anderen zu vertretbar erhöhten Lernkosten zugänglich machen.

Klassen als Archetypen sind gerade dann stark, wenn sie im Kampf des Betrachters Assoziationen hervorrufen. Je abstrakter die Klassen, desto weniger kann man sich darunter vorstellen. Ich plädiere daher für starke, settingangepasste Klassen, die bewußt und gezielt Archetypen ansprechen.

Archetypen kann man aber nicht erfinden, sondern nur aus anderen Medien herausfinden.

d'accord:
D&D ersetzte den Chevalier auf Krynn durch den Solamnic Knight, im 1001 NAcht-Setting den Magic-User durch den Sha'ri und für die Oriental Adventures den Cleric durch den Shukenja; sinnvolle abwandlungen um die typischen Professionen der einheimischen dem Setting entsprechend abzubilden.
Midgard behielt zwar die Grundklassen in den anderne Settings bei, modifizierte sie aber und änderte Namen und gesellscahftlichen Kontext.
Sicherlich die stimmigere Anwendung als einfach eine generische 'Schlagetot'-Klasse zu verwenden, unter der sich niemand etwas vorstellen kann.

Klassische Rollenspielklassen bezeihen sich allesamt auf die Interaktion zwischen dem Charakter und seiner Umwelt, kurz sie geben an, was der Charakter kann (bzw. können sollte). Eine Alternative, die gar nicht mal so uninterressant wäre, bestünde darin, die Klassen bzw. Vorgaben eher danach auszurichten, wer der Charakter ist, welche Rolle er in der Gruppendynamik der Spielercharaktere und die 'Rolle' der Figur in der Dramaturgie der Geschehnisse einnimmt, was bei den zwischenmenschlichen Beziehungen ein Rolle spielt, usw.

Prizipiell interesanter Gedanke, nur sehe ich hier das Problem, daß diese Aspekte einen stetigen und oft spontanem Wandel unterworfen sind, womit sie als prizipielle Klassifikation unpraktisch werden.
Ein 'Fighter' ist in jeder Gruppe ein Fighter, der gut trifft, soliden Schaden macht und was wegstecken kann...; aber der Tank der einen Party kann in einer anderen eher DD angesehen werden und in der dritten als Supporter - gerade in Systemen mit vielen Optionen und unterschiedlichen Möglickeiten ein Ziel zu erreichen.


« Letzte Änderung: 16.01.2012 | 13:05 von Naldantis »

Eulenspiegel

  • Gast
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #35 am: 16.01.2012 | 13:08 »
Mal abgesehen von dem Vampire-Beispiel ist doch oben in jedem Falle die Klasse die 'Profession', der gewählte Berufsweg, womit die Leute in erster Linie ihre Brötchen verdienen.
Nein. Bei dem Beispiel mit Defender und Striker gibt die Klasse auch nicht den Beruf an sondern das, was du kannst. So kann zum Beispiel sowohl der Striker als auch der Defender ein Söldner sein. Und wenn sich die beiden beschließen, den Söldnerberuf an den Nagel zu hängen und Pirat zu werden, dann ist der eine Pirat immernoch Striker und der andere Pirat ist Defender.

Striker und Defender sind halt keine Berufe sondern geben nur an, was du im Kampf besonders gut kannst: Austeilen oder einstecken.

Hier sei auch nochmal auf das D20 Modern verwiesen, wo es die Klassen Strong Hero, Tough Hero, Fast Hero und Smart Hero gibt.

Offline Tudor the Traveller

  • Karnevals-Autist
  • Legend
  • *******
  • (he / him)
  • Beiträge: 5.009
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Tudor the Traveller
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #36 am: 16.01.2012 | 13:28 »
Ich denke, man sollte "Archetyp" und "Klasse" nicht synonym verwenden. Die beiden Begriffe können das gleiche meinen, müssen aber nicht. Die Klasse ist das Regel-Set, das den Charakter abbildet; der Archetyp bezeichnet (imo) ein typisches Charakterkonzept innerhalb des Settings.
NOT EVIL - JUST GENIUS

"Da ist es mit dem Klima und der Umweltzerstörung nämlich wie mit Corona: Wenn man zu lange wartet, ist es einfach zu spät. Dann ist die Katastrophe da."

This town isn’t big enough for two supervillains!
Oh, you’re a villain all right, just not a super one!
Yeah? What’s the difference?
PRESENTATION!

Eulenspiegel

  • Gast
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #37 am: 16.01.2012 | 13:34 »
Wenn du auf meinen Post anspielst:
Bei D20 Modern sind das tatsächlich Klassen und keine Archetypen.

Ansonsten: Aus jedem "Archetyp" kann man eine Klasse basteln und in das Regel-Set einfügen.

Offline Tudor the Traveller

  • Karnevals-Autist
  • Legend
  • *******
  • (he / him)
  • Beiträge: 5.009
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Tudor the Traveller
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #38 am: 16.01.2012 | 13:59 »
Nein, ich bezog mich nicht direkt auf deinen Beitrag.

Und ich schrieb ja, dass Klasse und Archetyp gleich sein können. Allerdings betrachte ich den Archetyp als etwas "höherwertig", da er sich (idealerweise) aus dem Setting ergibt.

Wenn man jetzt die Archetypen eines Settings abbilden will, kann man für jeden Archetyp eine Klasse konstruieren. Man kann aber auch die Klassen anhand anderer Kriterien aufstellen und den Archetyp quasi als Anstrich benutzen.
NOT EVIL - JUST GENIUS

"Da ist es mit dem Klima und der Umweltzerstörung nämlich wie mit Corona: Wenn man zu lange wartet, ist es einfach zu spät. Dann ist die Katastrophe da."

This town isn’t big enough for two supervillains!
Oh, you’re a villain all right, just not a super one!
Yeah? What’s the difference?
PRESENTATION!

LöwenHerz

  • Gast
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #39 am: 16.01.2012 | 16:39 »
Man kann aber auch die Klassen anhand anderer Kriterien aufstellen und den Archetyp quasi als Anstrich benutzen.

Da untersche3idet sich meine Wahrnehmung aber sehr deutlich von Deiner ;)

Für mich ist die Charakterklasse der Anstrich "auf" dem Archetypen.
Aber solange der Threadersteller noch nichts weiter zu seiner Meinung sagt, bleibt für uns das klassische Runenwerfen.
Daher poche ich mal auf meine Gegenfrage von vorhin:

Geht es um die drei Archetypen Kämpfer, Magier, Dieb oder geht es um die Darstellung selbiger als Grundklassenarchetypen?


Umbenennen ist einfach. Andere Anstriche ebenfalls. Den Kämpfer von D&D kann man schwerlich mit dem Krieger von DSA vergleichen.

Die drei Archetypen -meinethalben umbenannt in- Waffenwerker, Handwerker, Zauberwirker sind schon ziemlich klassisch und mEn sinnvoll. Eine stärkere Trennung zwischen dem Hand- und Waffenwerker wäre mir in vielen Systemen sehr lieb (D&D beispielsweise).

Offline Tudor the Traveller

  • Karnevals-Autist
  • Legend
  • *******
  • (he / him)
  • Beiträge: 5.009
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Tudor the Traveller
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #40 am: 16.01.2012 | 16:52 »
Für mich ist die Charakterklasse der Anstrich "auf" dem Archetypen.

Hm, ich denke die "Klasse" ist immer regelbezogen (-> Klassensysteme) und kann daher nie ein "Anstrich" sein (Anstrich bedeutet für mich primär Fluff). So wie du es formulierst, wäre die Ebene der Archetypen imo auf der "Theorie-Ebene" zu verorten, im Sinne von allgemeinen, nicht setting-spezifischen Rollen (Beispiele: Tank, Striker, Magic-User, Expert). Ich würde das aber eher "Grundklassen" o.ä. nennen. Aber Namen sind ja bekanntlich Schall und Rauch...
Jedenfalls wären in dem Sinne "Klassen" konkrete Umsetzungen ("Ausprägungen") dieser "Grundklassen". Kann man auch so sehen, ja.  ;)
« Letzte Änderung: 16.01.2012 | 16:55 von Tudor the Traveller »
NOT EVIL - JUST GENIUS

"Da ist es mit dem Klima und der Umweltzerstörung nämlich wie mit Corona: Wenn man zu lange wartet, ist es einfach zu spät. Dann ist die Katastrophe da."

This town isn’t big enough for two supervillains!
Oh, you’re a villain all right, just not a super one!
Yeah? What’s the difference?
PRESENTATION!

Offline Arldwulf

  • Mythos
  • ********
  • Beiträge: 8.787
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Arldwulf
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #41 am: 16.01.2012 | 17:23 »
Ich hab gerade überlegt ob das Thema denn besser wirklich im D&D Forum wäre. Aber irgendwie ist die Antwort immer nein. Auch da sind die Klassen einfach viel zu wenig auf eine bestimmte Rolle festgelegt.

Die Grundannahme ist einfach falsch. Unter dem Namen Kämpfer, Schurke und Magier verstecken sich eine Vielzahl verschiedener Konzepte, und auch die Vorstellung von diesen Konzepten ist einfach nicht gleich. Wenn mir jemand sagt: Mein Charakter ist ein Magier dann weiss ich erstmal nicht viel mehr als "der zaubert".

Und genauso läuft es beim Kämpfer. Das könnte so ziemlich alles mögliche sein. Klar - irgendwas kämpfendes. Aber das war es auch schon.

Offline Bad Horse

  • Erste Elfe
  • Titan
  • *********
  • Zimt macht die Gedanken weich!
  • Beiträge: 32.544
  • Username: Leonie
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #42 am: 16.01.2012 | 17:38 »
Bei Leverage gibt es übrigens fünf Archetypen: Hitter, Hacker, Grifter, Thief und Mastermind.

Diese Archetypen sind dann gleichzeitig auch Charakterwerte.

Natürlich könnte man jetzt sagen, dass der Hitter dem Kämpfer, der Thief dem Schurken und der Hacker dem Magier entspricht, aber der Grifter ist ziemlich essentiell und nicht durch die D&D-Klassifizierung abgedeckt.

Auch wenn ich ansonsten Charaktere für irgendwelche Systeme baue, habe ich meistens einen Sozialcharakter (Barde, Reporter, Adliger, Händler) dabei. :)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Falke359

  • Askese-Flumph
  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 712
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Falke359
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #43 am: 16.01.2012 | 17:53 »
puh, ganz schön anstrengend, mitzuhalten, wie die Diskussion davongallopiert.

Es tut mir Leid, wenn nicht klar wird, worauf ich hinaus möchte, wahrscheinlich weiß ich das selbst nicht genau.
Im Prinzip läuft´s wohl tatsächlich auf die Frage hinaus, ob man die Archetypen nicht grundlegend neu definieren kann anstatt ihnen einen anderen Anstrich zu verpassen.

Ich nehm als Beispiel jetzt einfach mal den Jedi, der "klassische" Merkmale eines Schwertkämpfers, Ritters, mystischen Zauberers, Superhelden und Abenteurers in sich vereint, alles noch durchmischt mit einer philosophisch-/religiösen Weltaunschauung. Ohne jetzt diskutieren zu wollen, in welchen Archetypus der Jedi in verschiedenen Regelwerken fällt, wird doch klar, dass da durch die Vermischung verschiedener archetypischer Konzepte etwas Neues entstand.

Vielleicht sind Rollenspielsysteme tatsächlich nicht geeignet, derartig Neues zu "erfinden" und wir müssen uns auf das verlassen, was Literatur und Film anbieten. In dem Fall bräuchten wir darüber nicht weiter zu diskutieren.

Aber nehmen wir den Kämpfer, den wir uns für gewöhnlich doch so vorstellen: Seine Aufgabe ist es, Gegner zu treffen, ihnen zu schaden, sie auszuschalten. Meist läuft das über ein Treffer- und Hitpointsystem.

Wie geil war aber z.B. der Ansatz im ersten "Monkey Island", wo sich die Fähigkeiten eines Schwertkämpfers als Regelmechanismus darin zeigten, den Gegner möglichst effektiv zu beleidigen bzw. Beleidigungen zu kontern. Zwar stelle ich es mir schwierig vor, so etwas in Regelform festzuhalten, aber es wäre ein völlig neuer Ansatz.

Oder vielleicht braucht der Kämpfer nur einen Treffer, und der muss sitzen. Dann müsste man das Kampfsystem auch anders darstellen. Oder wir definieren, wie schon vorgeschlagen wurde, nicht einfach nur nach Training/Kampfausbildung, sondern nach Gesinnung/Zielen/Kampfmethoden... sind aber alles jetzt nur Gedankenfetzen und wie weit solche Ideen in diversen Rollenspielsystemen bereits angewandt werden, kann ich nicht sagen.

Ich weiß, einen thread aufzumachen, ohne eigentlich genau zu wissen, wohin man möchte, ist schwierig bis dämlich, aber im Prinzip werd ich das Gefühl nicht los, dass wir als Rollenspieler (ob jetzt D&D oder andere) in gewissen starren Denkschemata stecken und ich weiß nicht, ob oder wie diese aufzubrechen wären.
« Letzte Änderung: 16.01.2012 | 17:55 von Falke359 »
Früher war mehr Lametta.

Offline Oberkampf

  • Storytellerpetausbrüter
  • Legend
  • *******
  • Fais Attention!
  • Beiträge: 5.715
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Tümpelritter
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #44 am: 16.01.2012 | 17:57 »
Ohne jetzt diskutieren zu wollen, in welchen Archetypus der Jedi in verschiedenen Regelwerken fällt, wird doch klar, dass da durch die Vermischung verschiedener archetypischer Konzepte etwas Neues entstand.


War der Paladin nicht schon bekannt  ;)
Dans un quartier qui est triste à tuer
Prends des bombes de peinture et bombe tout
Ecris se que tu penses sur les murs!
Couleurs sur Paris...nanana...
Il est temps de changer... na nana na

Offline Edvard Elch

  • Genianse
  • Famous Hero
  • ******
  • Teilzeitbanderbär
  • Beiträge: 2.327
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Edvard Elch
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #45 am: 16.01.2012 | 18:02 »
Das kommt dann wohl sehr stark auf die Definition von "Archetyp" und "Klasse" an.

Ich verstehe "Archetyp" als typischen Charakter, den man in einem bestimmten Setting/Spiel antreffen kann. Demnach könnte man nur dann neue Archetypen haben, wenn man das Setting/Spiel ändert.
Zu Monkey Island gibt's übrigens irgendwo in den Labs einen Versuch, das als Rollenspiel umzusetzen...
Kants kategorischer Imperativ, leicht modernisierte Fassung: „Sei kein Arschloch.“

Drømte mig - mein Rollenspielblog.

Offline Arldwulf

  • Mythos
  • ********
  • Beiträge: 8.787
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Arldwulf
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #46 am: 16.01.2012 | 18:39 »
Aber nehmen wir den Kämpfer, den wir uns für gewöhnlich doch so vorstellen: Seine Aufgabe ist es, Gegner zu treffen, ihnen zu schaden, sie auszuschalten. Meist läuft das über ein Treffer- und Hitpointsystem.

Ich denke die Diskussion kann nur dann auf eine sinnvolle Bahn geraten wenn du genau diese Aussage hinterfragst. Denn diese ist bei weitem nicht felsenfest genug um darauf weitergehende Überlegungen aufzubauen.

Schon in D&D gibt es genug Kämpfer mit ganz anderen (hauptsächlichen) Aufgaben.

Offline Vigilluminatus

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 433
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Vigilluminatus
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #47 am: 16.01.2012 | 18:58 »
Könnte man das Beleidigungsfechten speziell in D&D nicht einfach mit gegenseitigen Intimidate-Würfen statt Angriffswurf vs. Rüstungsklasse lösen? Natürlich müsste dann jeder Kämpfer zumindest einen automatischen Mindestwert in Intimidate haben, so was wie der BAB.

Offline 1of3

  • Richtiges Mädchen!
  • Titan
  • *********
  • Proactive Scavenger
  • Beiträge: 19.001
  • Username: 1of3
    • Sea Cucumbers and RPGs
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #48 am: 16.01.2012 | 19:07 »
Oder vielleicht braucht der Kämpfer nur einen Treffer, und der muss sitzen. Dann müsste man das Kampfsystem auch anders darstellen. Oder wir definieren, wie schon vorgeschlagen wurde, nicht einfach nur nach Training/Kampfausbildung, sondern nach Gesinnung/Zielen/Kampfmethoden... sind aber alles jetzt nur Gedankenfetzen und wie weit solche Ideen in diversen Rollenspielsystemen bereits angewandt werden, kann ich nicht sagen.

Also eigentlich muss man die Regeln überhaupt nicht ändern. Man kann nach wie vor mit D&D-Regeln spielen. Man muss nur etwas anders beschreiben. HP sind demach Erschöpfung, Bedrängnis usw. Bei D&D4 wird genau dieser gefordert. So sagen zumindest Leute, die da genauer drüber nachdenken mochten.

Belchion

  • Gast
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #49 am: 16.01.2012 | 19:18 »
Im Prinzip läuft´s wohl tatsächlich auf die Frage hinaus, ob man die Archetypen nicht grundlegend neu definieren kann, anstatt ihnen einen anderen Anstrich zu verpassen.
Man kann einen Archetypen tatsächlich nicht grundlegend neu definieren. Änderungen an Archetypen sind immer nur in Nuancen möglich, erst mit der Zeit kann sich dann aus diesen Änderungen unter Umständen ein neuer Archetyp bilden.

Denn auch der Jedi ist keineswegs so neu, wie du glaubst - reisende (Abenteurer) zauberkundige Mönche (mystische Zauberer), die zudem Kung-Fu beherrschen (Schwertkämpfer), waren schon in fernöstlichen Märchen zu finden. Und Ninjas waren ebenfalls als fabelhafte Kämpfer bekannt, denen magische Kräfte zugesprochen wurden.

Vielleicht sind Rollenspielsysteme tatsächlich nicht geeignet, derartig Neues zu "erfinden" und wir müssen uns auf das verlassen, was Literatur und Film anbieten. In dem Fall bräuchten wir darüber nicht weiter zu diskutieren.
Rollenspiele sind genauso gut oder schlecht geeignet, neues zu erfinden, wie andere Medien. Allerdings lassen sich nicht alle Archetypen im Rollenspiel gleich gut umsetzen, der Einsame Wolf z.B. ist für die Gruppenbeschäftigung Rollenspiel nicht sonderlich gut geeignet.

Es dürfte schwierig sein, Archetypen im luftleeren Raum zu erfinden. Normalerweise entstehen die, wenn jemand mit einem guten Gespür für bestehende Archetypen einen Archetypus in einen neuen Kontext setzt.

ErikErikson

  • Gast
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #50 am: 16.01.2012 | 19:33 »
man könnte ja irgendeinem abgelegenen Stamm im Dschungel, der noch nie D&D gespielt hat, ein regelwerk mit herausgerissenen Klassen-Seiten geben und ihnen sagen, sie sollen für sich stimmige klassen selber bauen.

Offline Tim Finnegan

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.917
  • Username: Coldwyn
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #51 am: 16.01.2012 | 21:07 »
man könnte ja irgendeinem abgelegenen Stamm im Dschungel, der noch nie D&D gespielt hat, ein regelwerk mit herausgerissenen Klassen-Seiten geben und ihnen sagen, sie sollen für sich stimmige klassen selber bauen.

Dann alnden wir wieder bei Archetypen: Jäger, Sammler, Shamane, Weiser ..... wollen wir wetten?
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
Kind Dublins.

Offline Bad Horse

  • Erste Elfe
  • Titan
  • *********
  • Zimt macht die Gedanken weich!
  • Beiträge: 32.544
  • Username: Leonie
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #52 am: 17.01.2012 | 19:12 »
Bei Unknown Armies gibt es auch Archetypen, und wenn du versuchst, dem Archetyp möglichst nah zu kommen, dann kriegst du dadurch Kräfte. Der Herrenlose Mann, beispielsweise, ist von Wunden und geister Beherrschung nicht allzu sehr zu beeindrucken, während eine Mutter, die für ihre Kinder kämpft, ganz immense Kräfte an den Tag legt. Der Narr hingegen hat meistens ziemlich viel Glück, während der Demagoge gut darin ist, Leute zu beschwafeln.

Der Krieger schließlich kann ziemlich gut gegen [wen auch immer er nicht mag] kämpfen - das kann aber auch ein Krieger im Kampf gegen die Drogensucht sein, der verdammt gut darin ist, Leuten klar zu machen, dass Drogen echt eine miese Sache sind und man doch die Finger davon lassen sollte. Der muss aber nicht unbedingt gut darin sein, Leuten eins auf die Nase zu geben.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Falke359

  • Askese-Flumph
  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 712
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Falke359
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #53 am: 17.01.2012 | 19:24 »
Man kann einen Archetypen tatsächlich nicht grundlegend neu definieren. Änderungen an Archetypen sind immer nur in Nuancen möglich, erst mit der Zeit kann sich dann aus diesen Änderungen unter Umständen ein neuer Archetyp bilden.

Denn auch der Jedi ist keineswegs so neu, wie du glaubst - reisende (Abenteurer) zauberkundige Mönche (mystische Zauberer), die zudem Kung-Fu beherrschen (Schwertkämpfer), waren schon in fernöstlichen Märchen zu finden. Und Ninjas waren ebenfalls als fabelhafte Kämpfer bekannt, denen magische Kräfte zugesprochen wurden.

Das ist mir bekannt. Nur dachte niemand an "Kung-Fu-Mönch", als er 1977 in den Film ging. Archetypen selbst kann man wahrscheinlich nicht neu erfinden, laut Jung ist deren Anzahl ja prinzipiell begrenzt.

Trotzdem habt ihr mir schon viele Anregungen gegeben, um bei dieser Frage etwas klarer zu sehen.
Was Bad Horse als Letztes geschrieben hat, finde ich in der Hinsicht ziemlich spannend, auch rollenspielerisch. Werd ich mir vielleicht mal näher ansehen.

Klassische Rollenspielklassen bezeihen sich allesamt auf die Interaktion zwischen dem Charakter und seiner Umwelt, kurz sie geben an, was der Charakter kann (bzw. können sollte). Eine Alternative, die gar nicht mal so uninterressant wäre, bestünde darin, die Klassen bzw. Vorgaben eher danach auszurichten, wer der Charakter ist, welche Rolle er in der Gruppendynamik der Spielercharaktere und die 'Rolle' der Figur in der Dramaturgie der Geschehnisse einnimmt, was bei den zwischenmenschlichen Beziehungen ein Rolle spielt, usw. Die Persönlichkeitsarchetypen aus der alten WoD gehen beispielsweise in diese Richtung, die von 1of3 angesproichene Five Man Band hat ähnliche Züge.
Das beides kann man dann kombinieren, möglicherweise noch mit einer dritten, Ebene für den Hintergrund), um mit den drei Fragen "Wer bin ich?" "Was kann ich?" und "Woher komme ich?" schon mal sehr brauchbar die Grundpfeiler für die Erstellung von Rollenspielcharakteren ("Ich bin ein Kämpfer und Comic Relief Charakter").

Auch dieser Beitrag geht in etwa in die Richtung, die ich angedacht habe. Es wäre natürlich ein System cool, das einen selbst die "Rollen" wählen lässt und ganz allgemeine Regelmechanismen bereithält, um diese umzusetzen, z.B. nach den Mustern "Aggression", "Selbstlosigkeit", "Durchhaltewillen" oder so.

Ergänzung: Wäre nicht z.B. ein Charaktersystem nach Persönlichkeitstypen möglich? ( vgl. den Myers-Briggs-Typindikator)
Oder gibt´s so etwas in die Richtung schon?
« Letzte Änderung: 17.01.2012 | 19:43 von Falke359 »
Früher war mehr Lametta.

Offline Tudor the Traveller

  • Karnevals-Autist
  • Legend
  • *******
  • (he / him)
  • Beiträge: 5.009
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Tudor the Traveller
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #54 am: 18.01.2012 | 08:10 »
Man kann einen Archetypen tatsächlich nicht grundlegend neu definieren. Änderungen an Archetypen sind immer nur in Nuancen möglich, erst mit der Zeit kann sich dann aus diesen Änderungen unter Umständen ein neuer Archetyp bilden.

Seh ich ganz anders. Die Einteilung in Archetypen oder Klassen erfolgt immer im Kontext der betrachteten Sache. D.h. es hängt davon an, wofür ich die Einteilung brauche und nach welchen Kriterien ich sie (systematisch) unterscheide. So ist z.B. die Einteilung der Archetypen aus der Persönlichkeitsforschung nur dann sinnvoll, wenn ich auch Persönlichkeiten betrachten will. Wenn aber der Fokus der Einteilung "welche Methode wird benutzt, um das Monster zu plätten" lautet, bringen mich jene Archetypen nicht wirklich weiter (es sei denn, man möchte eine Korrelation zwischen Methode und Persönlichkeit betrachten; aber selbst dann muss ich die Methoden noch einteilen und bekomme einen zweiten Satz an "Klassen").
NOT EVIL - JUST GENIUS

"Da ist es mit dem Klima und der Umweltzerstörung nämlich wie mit Corona: Wenn man zu lange wartet, ist es einfach zu spät. Dann ist die Katastrophe da."

This town isn’t big enough for two supervillains!
Oh, you’re a villain all right, just not a super one!
Yeah? What’s the difference?
PRESENTATION!

Offline Naldantis

  • Hero
  • *****
  • ...hat schonmal eine Taschenlampe fallenglassen...
  • Beiträge: 1.623
  • Username: Naldantis
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #55 am: 18.01.2012 | 10:09 »
Ergänzung: Wäre nicht z.B. ein Charaktersystem nach Persönlichkeitstypen möglich? ( vgl. den Myers-Briggs-Typindikator)
Oder gibt´s so etwas in die Richtung schon?

...und welche regeltechnische Relevanz sollten diese Klassen dann haben?
Wie wirken sie sich auf den Charakter aus?


Offline Tim Finnegan

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.917
  • Username: Coldwyn
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #56 am: 18.01.2012 | 11:14 »
Falke:

Ich bin mir gar nicht mal sicher ob wir von richtigen Persönlichkeitsarchetypen nach Jung, etc., reden können.
Es handelt imho eher um ein Assoziationspaket, ähnlich einer Marke.
Nüchtern betrachtet entstehen hier auch die ganzen Diskussionen darüber "wie man es richtig Spielt".

Wo ist die Differenz der Archetypen Kämpfer, Ritter und Paladin, also bei drei Kerlen in Rüstung, mit Schild und Waffe, die kämpfen?
Ich nehme mal an, jemand in dessen Kulturkreis es einen oder mehrere dieser Archetypen nicht gibt, wird sich schwer tun mit den benötigten Assoziationen um dem Archtypen einen Sinn abzugewinnen.
Ich gebe mal zu bedenken dass jemand der durch Le Mort d´Arthur an den Archetyp Paladin herangeführt wurde weit anders darüber denkt als jemand der seine Assoziationen rein durch D&D aufgebaut hat.

Oder, um den Kontrast ausgeprägter zu gestallten: Nehmen wir den Magier. Hier gibt es noch viel mehr kulturell bedingte Assoziationen mit dem Begriff. Alle "zaubern". Der Rest, tja. Vom Gelehrten in Robe bis zum Shinto-Priester, etc. Ich denke, es ist klar worauf ich hinaus will.

Wir haben also eine unendliche Permutation von persönlichen Archetypen. Zu sagen man braucht neue Klassen läuft eher darauf hinaus dass eine existierende Klasse nicht die benötigte Schnittmenge an Assoziationen hat.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
Kind Dublins.

Offline Robert

  • Hero
  • *****
  • Nein, so sehe ich nicht aus. Aber ich mag ihn^^
  • Beiträge: 1.842
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Robert
Re: Neu angedachte Klassen
« Antwort #57 am: 18.01.2012 | 11:51 »
D&D scheint die klassische Aufteilung zu brauchen, sogar weit abweichende OGL-Varianten(True20 aka Blue Rose)bleiben immer bei Warrior, Expert(=Skilluser) und Adept(=Magicuser).
Multiclassing(oder Talente/Feats, die erlauben die Eigenschaft anderer Klassen, meist abgeschwächt, in die eigene Klasse zu integrieren) erschafft aus diesen 3 "Grundklassen" dann den gewünschten Archetyp:
Paladin, oder Preister eines Kriegsgottes = Warrior + Adept
Priester eines Trickster-Gottes(z.B. Loki) = Expert + Adept

Übrigens zum Jedi: Da passt Paladin auf den Jedi-Wächter, den kampfbetonten Zweig. Der Jedi-Botschafter geht IMHO mehr in Richtung des D&D-Barden(Soziale statt Körperliche Fähigkeiten, etwas mehr Zauberei, weniger Kampfstark). Im Expanded Universe gibt es da noch einige Exemplare, die sich nicht 100%ig einordnen lassen. Mara Jade und Corran Horn sind 2 unterschiedliche Versionen eines Jedi-Skillusers mit jeweils 2 aufeinander aufbauenden Vorbildungen(Agentin/Schmugglerin, bzw. Detektiv/Commandosoldat). Die wären ohne Multiclassing so gut wie unmöglich korrekt abzubilden, obwohl beide ähnliche Skillsets(Nachforschung, Heimlichkeit und Raumpilot) haben.
Wer Rechtschreib- oder Grammatikfehler findet, darf sie behalten!

Das ist nicht die Signatur, aber mir ist noch nichts Besseres eingefallen^^