Pen & Paper - Rollenspiel > Gefrierbrand
Das Setting allgemein
Delagur:
Das stimmt, hier ist die Beschreibung durch Sozialismus vielleicht nur passend fuer jene die darin leben. Objektiv betrachtet mag es kein Sozialismus sein, doch ueberwiegend sind die Kmahr von einer sozialen Gesellschaft ueberzeugt. Da alle welche mutiert sind oder gar Gaben hervorbringen oder Rituale anwenden werden nicht mehr als gleichwertig sondern als Gefahr fuer Huepe an sich gesehen. Sie sind zu vernichten, zu verfolgen und auszumerzen. Es ist nicht so, dass sie es nicht verdient haetten in Huepe zu leben, sie stellen eine grundsaetliche Gefahr fuer das System und die Technologie dar. Sie werden als Feinde deklariert, da sie durch Mutation und Gaben dem teils Unerklaerlichen der Technologie und der Logik im Weg stehen.
Es ist nicht unsozial diese Kmahr zu toeten, es ist schlichtweg noetig. Es ist logisch.
Zumindest sehen dass die Kmahr in Huepe so.
Wie genau, und stark diese Weltsicht jeden Einzelnen Kmahr in Huepe charakaterisiert haengt dann teilweise vom SL bzw. dem Spieler ab.
gD
PS: Ich weiss nicht wie ich es eindeutig rueberbringen soll, dass die groben Beschreibungen der Regionen subjektiv, nicht objektiv zu sehen sind. Oder vielleicht ist es bei dem Fall wirklich unpassend von sozial zu reden, auch wenn die Kmahr in Huepe stark sozial sein sollen.
Waldviech:
Klingt ehrlich gesagt etwas zu sehr nach Warhammer40K. "The mutant must be purged" und Konsorten.
Was den Gegensatz Magie-Technik und die Logik angeht: In der realen Welt sind Magie und Wissenschaft deswegen "Gegensätze", weil Magie sämtlichen wissenschaftlichen Erkenntnissen zuwieder läuft und überdies ohnehin irreal ist. In einer fiktiven Welt kann das anders sein: Innerhalb einer Welt, in der Magische Effekte sichtlich vorhanden und empirisch beweisbar sind, hätte die Wissenschaft keinerlei Probleme damit - es wäre nur ein weiterer unerforschter Aspekt der Welt. Eine wissenschaftlich-rationale Gesellschaft mit starkem Hang zum Pragmatismus (der klassische Sozialismus eben) würde eher versuchen, diese Kräfte zu erklären und zu nutzen anstatt sie unterschiedslos auszumerzen. Daher würde ich folgende Kompromislösung vorschlagen:
Mutanten und mit Gaben gesegnete werden vom Staat zentral erfasst und auf Herz und Nieren überprüft. Diejenigen, die als "gesellschaftskompatibel" eingestuft werden, kommen in spezielle Einrichtungen, in denen sie spezielle Ausbildungen durchlaufen, um Staat und Gesellschaft optimalen Nutzen bringen zu können. Die Ausbildung in solchen Einrichtungen läuft ohne jegliche Mythologie oder Mystik ab. Die "Begabten" werden mit Elektroden an Maschinen angeschlossen und tätigen Konzentrationsübungen zur Steigerung ihrer Fähigkeiten.
Natürlich gibt es immernoch eine Menge Leute, die trotzdem verfolgt werden. Die Fähigkeiten einiger Mutanten sind zu schwer zu kontrollieren, weswegen die entsprechenden Personen liquidiert werden müssen. Einige Eltern versuchen, ihre mutierten Kinder vor dem Zugriff des Staates zu verstecken. Mystizismus wird als staatsfeindlich gesehen und gnadenlos verfolgt - wer "abergläubische" Rituale ausübt, wird gnadenlos interniert....
Der Vorteil dieses Kompromisses wäre: Er bietet wesentlich interessantere Abenteuermöglichkeiten als bloße Progrome. :)
Delagur:
--- Zitat von: Waldviech am 9.02.2012 | 19:44 ---In einer fiktiven Welt kann das anders sein: Innerhalb einer Welt, in der Magische Effekte sichtlich vorhanden und empirisch beweisbar sind, hätte die Wissenschaft keinerlei Probleme damit - es wäre nur ein weiterer unerforschter Aspekt der Welt. Eine wissenschaftlich-rationale Gesellschaft mit starkem Hang zum Pragmatismus (der klassische Sozialismus eben) würde eher versuchen, diese Kräfte zu erklären und zu nutzen anstatt sie unterschiedslos auszumerzen.
--- Ende Zitat ---
Der Punkt an dem es scheitert, ist, dass diese Dinge wie Gaben, Rituale und andere seltsame Effekte ueberwiegend nicht mit wissenschaftlichen Methoden zu erklaeren sind. Sie fuegen sich nicht in ein Raster ein, sind nicht nachweisbar oder erklaerbar. Sie existieren. Das ist das einzig wirkliche was nachweisbar ist. Der Rest ist Ansichtssache und unterliegt keinen rational erfassbaren Gesetzen.
Dass Mutanten dazugezaehlt werden ist zwar nicht wirklich logisch, aber willkuerliche Festlegung.
Dein Kompromissvorschlag erinnert mich an Mass-Effect und Mass-Effect hat fuer mich keinerlei Mystik in sich. WH40k durchaus. Wobei ich den Vergleich zu dem System, was ich geschildert habe, abgesehen von Mutanten und Hexenverfolgung, ueberhaupt nicht nachvollziehen kann.
Und zum Thema Kompromiss: Letzlich muss man schauen ob es passt. Es geht nicht primaer darum moeglchst viele Abenteuermoeglichkeiten zu bieten, sondern darum eine authentische Welt zu schaffen. Kompromisse sind gut, aber nicht immer der Athmosphaere zutraeglich. In deinem Beispiel eben finde ich es vielfaeltiger aber auch schwammiger und weniger real. Es passt irgendwie nicht dazu kA :)
gD
Waldviech:
--- Zitat ---Der Punkt an dem es scheitert, ist, dass diese Dinge wie Gaben, Rituale und andere seltsame Effekte ueberwiegend nicht mit wissenschaftlichen Methoden zu erklaeren sind. Sie fuegen sich nicht in ein Raster ein, sind nicht nachweisbar oder erklaerbar. Sie existieren. Das ist das einzig wirkliche was nachweisbar ist. Der Rest ist Ansichtssache und unterliegt keinen rational erfassbaren Gesetzen.
--- Ende Zitat ---
Da scheitert es leider eben grade nicht. Wie oben schon erklärt, gibt es mit der "Unfassbarkeit durch die Wissenschaft" bei festgeregelten Fantasy-Magiesystemen ein kleines Problem - wenn Du nämlich festgefügte Gaben und wiederholbare Rituale einbaust, dann funktioniert die Magie bereits nach rational erfassbaren Gesetzen und IST wissenschaftlich erfassbar (wenn man vielleicht auch nicht alles bis ins Letzte erklären kann). Gibt es unter den richtigen Bedingungen stets funktionierende Rituale, Gaben die sich in Kategorien ordnen lassen, etc.pp. dann gibt das einer wissenschaftlichen Herangehensweise schon mehr als genug "Angriffspunkte". Es ist bekannt, dass das Phänomen existiert. Es ist bekannt, dass es einem wiederholbaren Ursache-Wirkung-Prinzip folgt. Und man kann in Erfahrung bringen, wie das Phänomen verursacht wird. (Welche Handlungen und Ritualkomponenten sind für Ritual X nötig, in welcher Verfassung muss der magieausübende Probant sein, etc.pp.)
Soll es WIRKLICH unerklärlich werden, dann würde die Sache am Besten funktionieren, wenn "Magie" aus einer Reihe völlig erratischer Phänomene bestünde, die sich wirklich NIE vorhersehbar verhalten. Allerdings schaltet das Rituale aus. Die wären nämlich labormäßig hervorragend untersuchbar.
Wenn Du am Setting nichts ändern möchtest, wäre es einfacher, mit reiner Ideologie als mit wissenschaftlicher Erklärbarkeit zu argumentieren.
Delagur:
Ich habe nie behauptet, dass es ein festgeregeltes Magiesystem geben wird. Es gibt bisher lediglich Gaben und Rituale.
Momentan verfolge ich den Gedanken, und das schweift jetzt stark vom eigentlichen Thema der Uebersicht ueber das Setting ab, dass Gaben aus groben Regeln bestehen die vom Spielleiter noch frei manipuliert werden koennen. Den Spielern ist teilweise nur bekannt dass sie die Gabe haben, aber eigentlich weder wissen wie sie genau funktioniert noch wissen wie sie sie anwenden koennen, wobei ich beim letzteren einfach SL abhaengig mache. Da gilt es zu entdecken. Daher denke ich auch, dass Gaben und Rituale zum grossen Teil im Spielleiterteil zu stehen haben und den Spielern nur eine ganz grobe Beschreibung gegeben wird. Also das was die Gabe oberflaechlich ausstrahlt.
Rituale moegen vielleicht nachvollziehbarer werden aber die logische Erfassbarkeit moechte ich soweit es geht einschraenken.Nur da weiss ich noch nicht genau wie.
Allgemein stellt das Thema Gabe und Ritual eine ziemliche Baustelle dar :)
gD
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