Autor Thema: [Designtagebuch] Brumaire  (Gelesen 2593 mal)

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Offline Jiba

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[Designtagebuch] Brumaire
« am: 1.04.2012 | 22:50 »
Ungeachtet dessen, dass ich womöglich nicht dazu komme das Ding fertigzustellen, will ich doch einfach mal bei der Challenge ein bisschen mitmischen. Zuerst wollte ich ein "The Tribe/Herr der Fliegen"-mässiges Setting mit Kindern ohne Erwachsene machen, aber das wird irgendwie von Cordovan schon bedient (in eine ähnliche Richtung, in die er auch dachte) und rockt bei ihm auch viel mehr! Also packe ich meine zweite Idee an...

Songs
Gothic/Mittelalter: Ein Automat (Coppelius)
Hinter den Kulissen von Paris (Mireille Matthieu)
Neuzeug (Herr von Grau) ODER Die sehen nur so aus wie wir (6meter9)

Was schwebt mir vor...

Ich habe die Beobachtung gemacht, dass es eigentlich recht wenige Rollenspielsettings gibt, die sich mit dem 18. und 19. Jahrhundert beschäftigen. Oder besser: Es gibt eine gute Anzahl Mantel-und-Degen-Rollenspiele (17. und frühes 18. Jahrhundert) und noch mehr Steampunkrollenspiele (19. Jahrhundert aber der gealterten Queen Victoria und Kaiser Wilhelm). Das gute Nordmännchen hatte irgendwann mal einen Thread dazu aufgemacht, wie man das 19. Jahrhundert (besonders das frühe) rollenspielerisch ausschlachten kann. Die Ideen dafür waren eigentlich wenig überraschend: Es dauerte keine 10 Beiträge und wir waren wieder beim Steampunk, bei Frankenstein, bei Victoria... :P
Den Weg will ich bewusst nicht gehen. Mir schwebt ein alternatives Europa vor, in dem Napoleon eine echte Bedrohung ist. Die Inspirationen sind "Der Sandmann" von E.T.A. Hoffmann und andere schwarz-romantische Texte, besonders aus deutscher Feder, Grimms Märchen und "Brothers Grimm", die Romantik mit ihrem Phantasie- und Frontiergedanken, der ausklingende Sturm und Drang. Dampfkraft steckt grade in den Kinderschuhen, dafür wird noch viel mit Uhrwerken gemacht und erste Automaten können gebaut werden. Kabbala und Hexenwerk existiert, Wissenschaft und Glaube prallen aufeinander, Bonaparte erobert alles und in Dichtungen, Mechanik und Religion ist echte Magie drin. So vom Flair her...
Und in dieses frühromantische Idyll fällt plötzlich "Terminator", "Pinocchio" und "I Robot" rein, als an einigen Orten die Automaten aufbegehren und verrückte Wissenschaftler solche bauen, die Menschen zum Verwechseln ähnlich sehen. Die Uhrwerksmänner und Dampfkraftfrauen sind natürlich ungleich stärker als normale Menschen und von diesen nicht zu unterscheiden so bestimmte Ingrendenzien in sie eingebaut werden ("...sköne Ougen!" 8]). Und hinter vorgehaltener Hand erzählt man sich, Bonaparte sei beim Ägyptenkreuzzug gefallen und selbst durch einen Automaten ausgetauscht worden... aber das sind wohl nur Gerüchte. Nur die Männer um Bonap(p)ar(a)te kennen die Antwort. ;)

So, das sind ein paar erste, unzusammenhängende Gedanken, die noch viel Farbe brauchen... da muss noch mehr Fantasy 'nei! Am liebsten deutsches Märchen mit Zwergen mit Zipfelmützen, Braunbären, die über russische Landstriche herrschen und Preußen, deren Offiziere auf mechanischen Pferden in die Schlacht reiten. Bin für Vorschläge offen.  :-\

« Letzte Änderung: 1.04.2012 | 22:57 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Hikatsuya Rikimi

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Re: [Designtagebuch] Brumaire
« Antwort #1 am: 1.04.2012 | 23:02 »
Warscheinlich liegt das nur an mir aber die automaten die menschen zum verwechseln ähmlich sehen errinern mich an die puppen aus wing of Vendemarie wo eine puppe auch Brumarie hieß...
Ich glaub das war sogar auch die selbe zeit wie du sie bei dir geplant hattest.

Aber an sich finde ich es sehr interesant wie du Geschichte mit diesen ganzen anderen elementen kobiniren wilst!

Offline killerklown

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Re: [Designtagebuch] Brumaire
« Antwort #2 am: 2.04.2012 | 00:47 »
Zur Zeit der französischen Revolution und Napoléons wurden ein paar französische Rollenspiele gemacht :
http://frz.rsp-blogs.de/
https://osrdread.blogspot.com/
https://intolondon1814.blogspot.com/

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Offline Aristagon

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Re: [Designtagebuch] Brumaire
« Antwort #3 am: 2.04.2012 | 01:42 »
Warscheinlich liegt das nur an mir aber die automaten die menschen zum verwechseln ähmlich sehen errinern mich an die puppen aus wing of Vendemarie wo eine puppe auch Brumarie hieß...
Ich glaub das war sogar auch die selbe zeit wie du sie bei dir geplant hattest.

Aber an sich finde ich es sehr interesant wie du Geschichte mit diesen ganzen anderen elementen kobiniren wilst!

Da warst du schneller als ich. Die Bezeichnungen liegen am Französischer Revolutionskalender, dort heißen die ersten beiden Monate so und Brumaire wird auch als Synonym für Bonapartes Machtergreifung eingesetzt, daher warscheinlich der Titel.

Offline 1of3

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Re: [Designtagebuch] Brumaire
« Antwort #4 am: 2.04.2012 | 10:13 »
(...) so bestimmte Ingrendenzien in sie eingebaut werden ("...sköne Ougen!" 8]).

Ich danke dir hiermit offiziell, dass mein Deutschunterricht nachträglich doch für was gut war. :)

Offline Nørdmännchen

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Re: [Designtagebuch] Brumaire
« Antwort #5 am: 2.04.2012 | 16:50 »
Hey Jiba,
schön, dass sich jemand so engagiert dieses Themas annimmt und (dank Challenge) wahrscheinlich sogar Lesbares dabei rauskommen wird. Erstmal ein großer Cheer, ich trau Dir was zu!

:cheer: :cheer: :cheer: :cheer: :cheer:
Das ich mich auf das Setting freue, dürfte klar sein...

Das gute Nordmännchen hatte irgendwann mal einen Thread dazu aufgemacht, wie man das 19. Jahrhundert (besonders das frühe) rollenspielerisch ausschlachten kann. Die Ideen dafür waren eigentlich wenig überraschend: Es dauerte keine 10 Beiträge und wir waren wieder beim Steampunk, bei Frankenstein, bei Victoria...

Da hast Du leider nicht ganz unrecht, manche Antworten sind doch reicht weit von meinem ursprünglichen Schwerpunkt abgekommen. Sei's drum, aber Frankensteins Ehre muß ich dann doch verteidigen.  ;) Der ist zutiefst "napoleonisch", und auch im Hinblick auf die Automaten nochmal eine wohlwollende Prüfung wert.

Und hinter vorgehaltener Hand erzählt man sich, Bonaparte sei beim Ägyptenkreuzzug gefallen und selbst durch einen Automaten ausgetauscht worden... aber das sind wohl nur Gerüchte. Nur die Männer um Bonap(p)ar(a)te kennen die Antwort.

So, das sind ein paar erste, unzusammenhängende Gedanken, die noch viel Farbe brauchen... da muss noch mehr Fantasy 'nei! Am liebsten deutsches Märchen mit Zwergen mit Zipfelmützen, Braunbären, die über russische Landstriche herrschen und Preußen, deren Offiziere auf mechanischen Pferden in die Schlacht reiten. Bin für Vorschläge offen.

Ich stehe ja auf den Bericht, dass Napoleon einige Stunden alleine in der Königskammer der Cheops-Pyramide verbrachte und danach tief erschüttert war. Wie wäre es, wenn sich die Gerüchte häufen, dass sich seit dem Ägyptenfeldzug vermehrt Tiermenschen (Schakal-, Falken-, Katzen-, Ibis-Köpfe etc.) in seinen Schlachtreihen befinden? Alternativ könnte es sich auch um Helmautomaten in Tierform handeln (eine Art Proto-Stargate Technologie).

Was den Märchenanstrich angeht: in dem Eingangspost, des von Dir erwähnten Threads, habe ich ja bereits angedeutet, dass ich die Geschlechterrollen der Zeit für sehr spannend halte. Ich könnte mir beispielsweise vorstellen, Magie samt und sonders in die Hände der Frauen zu legen. Eine Art Hexen-Geheimbund, der auf der einen Seite die bessere Gesellschaft manipuliert (hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau) und auf der anderen Seite die geheimnissvolle Kräuterfrau tief in den deutschen Wäldern mit einschließt.
Dazu würden auch die bemerkenswerten Bestrebungen zur Gleichberechtigung jener Zeit passen.

So long, ich werde das Tagebuch mit Spannung verfolgen,
Grüße, Henning
»Gute Geschichten sind so gut aufgebaut, daß Lehrer natürlich denken, sie seien vorher geplant,
aber jede Geschichte hätte auch in eine Million andere Richtungen gehen können.«

– Keith Johnstone, Theaterspiele

Offline Phistomefel

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Re: [Designtagebuch] Brumaire
« Antwort #6 am: 2.04.2012 | 18:10 »
Mal ein kurzer Hirnsturm: Vielleicht kommt die Magie über kleine, hilfreiche, aber launische Geister, die Heinzel, in die Technik. Sie sind hervorragende Feinmechaniker, aber verlangen für ihre Dienste horrende Mengen an erlesenen Speisen, da sie zugleich auch wählerische Gourmets sind. So kommt die Hungersnot während des Krieges einmal auf anderem Wege zustande und in der Bevölkerung macht sich ziemlich bald ein Hass auf die Heinzel und die Technik breit. In den Metropolen gibt es vereinzelt mechansiche Doppelgänger, die hauptsächlich paranoide, hochrangige Politiker vertreten oder als Spitzel tätig sind. Zum Teil sind diese Apparate von Heinzeln bewohnt und gesteuert, die diese Aufgabe in Erwartung des reichhaltigen Buffets der oberen Zehntausend übernahmen. Stellt sich nur die Frage, warum man ihnen eine derart prekäre Aufgabe überlässt. Wie gewährleistet man ihre Loyalität? Vielleicht müssen sie sich durch einen Vertrag an ihr Wort halten.

Ich hoffe mal, die Idee ist nicht zu abstrus.
Mord ist auch eine Form der Kritik.

Offline Blechpirat

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Re: [Designtagebuch] Brumaire
« Antwort #7 am: 2.04.2012 | 19:16 »
Nur ein Abopost, damit ich die Updates nciht verpasse.

Offline sir_paul

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Re: [Designtagebuch] Brumaire
« Antwort #8 am: 4.04.2012 | 13:33 »
Dieses Ding könnte eine wirklich schöne Stimmung verbreiten, ich bin mal gespannt ob das alles auch in die enge Buchstabengrenze passt.

Callisto

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Re: [Designtagebuch] Brumaire
« Antwort #9 am: 4.04.2012 | 22:19 »
Bin interressiert.

Offline Blizzard

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Re: [Designtagebuch] Brumaire
« Antwort #10 am: 5.04.2012 | 10:14 »
Ich bin vor allen Dingen gespannt, dass du nicht den "klassischen" Weg gehen und wie du das umsetzen willst.
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."