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[D&D 5e-Playtest] Regelkern: Was mir wirklich gefällt
La Cipolla:
So, da wir jetzt wohl bei der detaillierten Auseinandersetzung angekommen sind... hier der Gegenthread. ;D
Boni auf Angriffe, Rettungswürfe und Proben aller Art erhöhen sich nicht mehr automatisch durch den Level. Was sich erhöht, sind die HP. Der ausgeteilte Schaden geht wohl eher durch neue Möglichkeiten hoch (wie Zauber, bessere Sneak Attack oder mehrfache Angriffe des Kriegers). Der Vorteil ist, dass a) die Charakterverbesserung auf einschlagende Aspekte beschränkt ist, und b), dass man viel leichter durchschauen kann, was ein Charakter, eine Waffe, ein Monster usw. ausrichten kann -- schließlich haben alle prinzpiell ähnliche Angriffsboni, RKs usw. auf allen Stufen, bloß die HP, eventuelle Angriffsmöglichkeiten und andere charakteristische Vorteile variieren stark.
Dadurch kriegen die Attribute eine wesentlich höhere Relevanz, zumal auch Skill Checks und Saving Throws jetzt praktisch Attributsproben sind; wer als einen Stat dumpt, wird nicht mehr komplett durch seinen Level oder seine Fertigkeiten aufgefangen (letzteres ist noch möglich, aber schwieriger). Dazu wird das ganze Würfelsystem entschlackt.
Skills funktionieren momentan als intuitive Boni auf Attributsproben à la "+3 Diplomacy" (für entsprechende CHA-Proben), die man durch seinen Charakterhintergrund im Paket erhält oder, zumindest nach den letzten Ankündigungen, selbst auswählen kann. Ist simpler und trifft das Konzept genau so gut wie 3e oder 4e, klasse.
Dadurch wiederum werden viele Spielaspekte wichtiger, etwa Rassen und ihre Attributsboni, habe ich das Gefühl. Selbiges gilt für Rüstungen, Waffen und andere mundane Ausrüstung -- wenn mein Damage und meine RK nicht wie selbstverständlich wachsen, wird die Auswahl der Rüstung interessanter, und auch ein Alchemistenfeuer kann plötzlich eine verwendbare Option sein.
Passenderweise wurde die Ausrüstung aber aber auch darauf angepasst: Wirklich gute (mundane) Sachen kosten jetzt mehr, magische Items sind KEINE Selbstverständlichkeit mehr (sondern etwas Außergewöhnliches), Rüstungen und Geschicklichkeit beeinflussen sich nun unumgehbarer, wenn man nicht gerade eine leichte Rüstung trägt (wie in 4e).
Die Verwendung von Waffen wurde ebenfalls aufgebrochen; viele Waffen kann man ohne ein Feat mit Geschicklichkeit benutzen, Armbrüste funktionieren mit Stärke. Dazu kommt, dass momentan alle Waffen 1wX Schaden machen, also keine statistisch übermächtigen Zweihänder durch 2wX mehr.
Ein interessanter Aspekt dieser Veränderungen wird die Balance, Geschicklichkeit scheint noch sehr übermächtig, und allgemein kann nun jeder Charakter perfekt mit nur einem fähigen Attribut angreifen.
Advantage & Disadvantage senken die Zufälligkeit von Proben gewaltig und minimieren den Boni/Mali-Overkill der Editionen 3.x und 4. Momentan finde ich es noch etwas schwierig, zu durchschauen, wann man einen Bonus und wann einen Advantage geben sollte, aber das wird im finalen Produkt bestimmt angegangen.
Der Kampfablauf ist durch die Logik "eine Aktion pro Runde" ebenfalls derbe entschlackt. Ich muss noch sehen, wie die Bewegung in der Praxis funktioniert (dürfte sich anders anfühlen als in 3e und 4e), aber es ist auf jeden Fall intuitiv.
Nebenbei haben sie die Aktionen Help und Ready wirklich ansprechend gestaltet. Beide werden sich wohl zu einem essentiellen Bestandteil des Spiels entwickeln.
Ach ja, weil es oft kritisiert und noch nicht gelobt wurde: Die SL-Tipps. Einerseits ist alles sehr schwammig gehalten (vor allem die allgemeinen Beschreibungen), um ein Feeling für den "Job" zu vermitteln -- auch, um PnP von Brettspielen und Videospielen abzusetzen -- andererseits gibt es handfeste Tipps für alle, die es so bevorzugen. Mir hätte genau das zu Beginn meiner SL-Karriere ungemein geholfen, weil ich viel zu sehr mit Videospiellogik rangegangen bin und die Geschichte gewaltig darunter gelitten hat.
UND (und das sollte nicht untergehen) tausend kleine Details. Meisterarbeitswaffen sind sinnvoller. Alarm ist durch die Ritualregel zu einem sinnvollen Zauber geworden. Die Materialkomponenten sind besser. Die Rassenvorteile machen jetzt wirklich was aus. Usw...
Nukleon:
Ich kann dir hierbei nur zustimmen! Viele der von dir angesprochenen Änderungen sind auch mir sehr positiv aufgefallen.
Wenn es wirklich stimmt und die Levelspirale abgeschafft wird, mach ich nen Freudentanz. Dann sind auf einmal 20 Orks auch für nen Level 10 Charakter noch ne Gefahr, weil sie wenigstens treffen.
Wenn der von dir angesprochene Boni-Overkill zurückgeht wäre ich auch sehr dankbar! Das hat in 4E echt überhand genommen, so viele Zustände und situative Boni, da hat keiner mehr durchgeblickt.
Skills als fast reine Attributsproben finde auch sehr schön, vor allem gibt das den Spieler Freiheit eigene Skills zu entwickeln, die in Situationen, die ihnen wichtig sind, dann Boni geben.
Sashael:
--- Zitat von: La Cipolla am 26.05.2012 | 23:51 ---...magische Items sind KEINE Selbstverständlichkeit mehr (sondern etwas Außergewöhnliches), ...
--- Ende Zitat ---
Da ich das auch von Anderen gelesen habe mal eine Frage:
Woran macht ihr das fest? Ich habe dazu nicht wirklich was in den Playtestmaterialien gefunden oder bin ich einfach nur zu blind?
Gummibär:
--- Zitat von: La Cipolla ---Skills funktionieren momentan als intuitive Boni auf Attributsproben à la "+3 Diplomacy" (für entsprechende CHA-Proben), die man durch seinen Charakterhintergrund im Paket erhält oder, zumindest nach den letzten Ankündigungen, selbst auswählen kann. Ist simpler und trifft das Konzept genau so gut wie 3e oder 4e, klasse.
--- Ende Zitat ---
Wo ist denn da der Unterschied zur 4e? In beiden werden doch Attributsbonus + fester Wert, falls Fertigkeit erlernt addiert, um dann damit die Probe zu würfeln.
--- Zitat von: La Cipolla ---Dazu kommt, dass momentan alle Waffen 1wX Schaden machen, also keine statistisch übermächtigen Zweihänder durch 2wX mehr.
--- Ende Zitat ---
2wX sind keine statistische Übermacht gegenüber 1wX, so lange bei den 2wX das X klein genug gegenüber dem X bei dem 1wX ist. 2w4 sind nicht übermächtig gegenüber 1w10 und 2w8 sind nicht übermächtig gegenüber 1w20.
Arldwulf:
Solange magische Gegenstände mechanische Auswirkungen haben und die Spielercharaktere stärker machen werden sie immer in das Balancing einbezogen werden. Das ist schlichtweg zwingend notwendig - alles andere ist Augenwischerei. Die gleichen Sprüche gab es schon bei der 4E - ohne Auswirkung.
Es ist einfach nicht möglich gleichzeitig die Stärke der Monster an Spielercharakteren ohne magische Gegenstände auszurichten und ihnen dann dennoch mit magischen Gegenständen gegen eben diese Monster einen spannenden Kampf zu bieten. Die einzige Frage ist wie stark die magischen Gegenstände am Ende werden.
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