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Cyberpunk 2077 ! - The VideoRPG
Darius der Duellant:
Hanako ist ja auch kein Unschuldslamm (dass sie im Arasaka Ende dafür sorgt dass das Konstrukt von Saburo den Körper seines Sohnes übernimmt ist schon ziemlich abartig), von daher...
Yorinubo mag auch kein netter Kerl sein, aber zumindest sieht er das Problem das ein potenziell unsterblicher psychotischer Imperator wie Saburo darstellt.
Sashael:
Es war glaub ich King George III, der gejubelt haben soll, als sein Vater starb. Weil der einfach jahrzehntelang nicht den Löffel abgeben wollte und seinem Sohn im Weg stand. Würde mich nicht wundern, wenn auch Charles beim Ableben der Queen ne Champagnerflasche göffnet hätte.
Will heißen, Yorinobu macht nichts aus irgendwelchen hehren Motiven, sondern weil er selbst endlich an die Macht will und Saburo sich mit Zähnen und Klauen ans Leben klammert.
Hanako ist auch ne eiskalte Konzernbitch, die nur deswegen einen auf "Partnerin" macht, weil sie weiß, dass sie nach Saburos Tod als nächstes auf der Liste steht. Besonders, seit sie weiß, wer den alten Knacker wirklich abserviert hat.
Die ist 78 Jahre alt und zeitlebens Arasaka-Prinzessin gewesen. Da bist du kein naives Dummchen mehr. Sie leiert im Arasaka-Ende auch ne Konzernrebellion an, die für ne Menge Konzernangestellte den Tod bedeutet.
Der Arasaka-Konzern ist die Arasaka-Familie und umgekehrt.
Die ganze Scheisse, die man draussen auf den Straßen mit dem Konzern mitbekommt, repräsentiert das Mindset der Familie.
Stellt sich dann die Frage, ob die durchgeknallten Ganger objektiv gesehen wirklich die "Böseren" sind.
Die Ganger suchen sich ne Nische zum Überleben und machen dort hochgradig kranken Scheiss, damit sie nicht wie so viele Andere wortwörtlich auf ner Müllkippe landen.
Die Konzerne machen ihren hochgradig kranken Scheiss, damit bei irgendwem der Kontostand von 10.000.000.000.000 auf 10.000.010.000.000 erhöht wird.
Was äquivalent ist zu "Jemand mit 10 Mio auf der Bank lässt Leute ermorden, damit er zehn Euro mehr bekommt".
Und das dann nicht lokal, sondern global.
Darius der Duellant:
Also Yorinobu benennt schon einige sehr konkrete Probleme bei Arasaka, entsprechend würd ich den definitiv als die bessere Alternative zu seinem Vater sehen. Die in-game Dialoge wenn man ihn bei den diversen Gelegenheiten reden lässt sowie einige der Textdokumente fand ich da sehr erhellend und haben für mich das Bild von jemandem gezeichnet der auf weite Teile der Scheisse mit der aufgewachsen ist so gar keinen Bock hat.
Dass er seine Sozialisierung trotzdem nicht ablegen kann steht davon unbenommen.
Was Ganger und Moral angeht:
Breites Spektrum.
Zwischen den relativ normalen 6th Street, Valentinos und NCPD am einen Ende sowie Cyberpsychos wie Maelstrom und "kill on sight" Abschaum wie den Scavs auf der anderen Seite, ist die mögliche Bandbreite schon ziemlich umfangreich.
Prisma:
@Sashael
Viele Dinge die du beschreibst, haben wir heute schon in der gleichen oder ähnlichen Ausprägung. Schon heute sind den Konzernen und auch kleineren Unternehmen Menschen ziemlich egal. CEOs und andere Entscheider entscheiden asozial. Schon heute gilt, wer keine Wertsteigerung bringt ist defacto „nutzlos“. In Deutschland gibt es noch ein soziales Netz, andere Länder haben das aber nicht. Dass das in 2077 auch so ist, zeigt nicht das Saburo schlimmer als Trump ist. Trumps Grobheiten stürzen eine Menge Leute ins Unglück – eine ganze Nation. Und auch die Welt ist betroffen. Auch Menschen außerhalb der USA können und werden wahrscheinlich, wenn es nicht schon passiert ist, beruflich leiden.
Saburo wäre viel zu kompetent um so grob vorzugehen und soviel auf dem Weg kaputt zu machen, was er als „Assets“ nutzen könnte. Wieso sollte er sein „Königreich“ der Kräfte berauben? Trump ist ein Metzger, Saburo ist ein Chirurg. Natürlich lässt er Leute erschießen, because, that‘s Cyberpunk for you. Aber Militech, Biotechnica und all die anderen sind da bestimmt nur totale Unschuldslämmer und wollen bloß die Welt besser machen...
Yorinobu macht schlicht einen Powermove und verliert. Dabei schreckt er nicht mal vor einen Vatermord zurück. Ich bin mir nicht sicher, ob Saburo das umgekehrt gemacht hätte. Das Saburo den Körper seines Sohnes nimmt, könnte auch eine Bestrafung für den ultimativen Verrat (Vatermord) sein. Strenggenommen hätte Saburo auch einen anderen Körper bekommen können. Selbst einen Klon von sich oder sowas ähnliches.
Hanako ist in dieser Konstellation sehr interessant. Irgendwie ist sie noch böser und gleichzeitig ehrenhafter. Sie ist wirklich eiskalt und dazu fähig die schrecklichsten Dinge zu befehligen, hält sich aber an Abmachungen, selbst dann wenn sie ihren Teil ohne Konsequenz nicht einhalten müsste. Aber sie ist nicht nur eine kalte Konzernbitch, sie wird nicht umsonst als „Hohepriesterin“ des Arasaka Konzerns bezeichnet. Hier wird es komplexer, denn sie ist Opfer wie Täterin. Einerseits hilft sie dem Engramm ihres Vaters ins Leben zurück, andererseits ist sie auch von klein auf, im Arasaka-Style erzogen worden. Weit über ihre persönliche Schmerzgrenze hinweg ... sie könnte nun alle Freiheiten haben, die sie so sehr begehrt, aber sie tut es trotzdem! Aus Loyalität der Familie gegenüber und ihr Handeln ist auch gerecht. Die Konzernrebellion ist erforderlich um ihren Vater wieder zu installieren. Das ist nichts worauf sie Lust hat, weil sie dadurch einen Gewinn an Freude hat, Menschen sterben zu sehen, sondern weil es ihr Powermove ist, um ihr Ziel zu erreichen. Übrigens, Yorinobus Killerkommando schießt zuerst, iirc. Die kommen zum Boardmeeting und eröffnen das Feuer, auch auf Hanako.
Das Yorinobu Hanako vor der Rebellion töten will, ist für mich nicht eindeutig. Er hätte es bei ihrer Befreiung von Takemura ganz leicht haben können. Er hätte es auch bei Vs Angriff auf Hankos Villa haben können: Ein Agent knallt ihr einfach eine Kugel in den Kopf, haut ab und die Schuld wird V zugeschoben. Er hätte es auch auf jede andere Weise haben können. Das Hanako in anderen Ende stirbt, ist also eher den Terrorangriffen von V zuzurechnen.
(Übrigens, vielleicht halten wir noch mal kurz den Fakt fest: Arasaka hat V von Anfang an nichts getan. V hat sich selbst, gemeinsam mit Jackie, regelrecht freiwillig in die Scheiße geritten.)
Gangs:
Die Konzerne tun es für Profit und die Gangs … um zu überleben? Sorry, nein. Die tun das auch nur für Macht und Eddies. Da stirbt niemand den Hungertod, wenn er keinem Passanten mehr auflauert, Drogen kocht oder Schutzgeld eintreibt. Bei den Nomanden ist das mit dem Schmuggeln eher der Fall, aber das ist ein komplexeres Thema. Die Konzerne sind nicht an allem Schuld, das sind Opportunisten. Wenn man ihnen erlaubt Menschen auszubeuten, dann tun sie das. Wenn man ihnen erlaubt Kinder zu essen, tun sie das sehr wahrscheinlich auch. Die Politik macht schlicht ihren Job nicht und in Cyberpunk ist es nun zu spät dafür.
Irian:
--- Zitat von: Sashael am 5.04.2025 | 09:26 ---Will heißen, Yorinobu macht nichts aus irgendwelchen hehren Motiven, sondern weil er selbst endlich an die Macht will und Saburo sich mit Zähnen und Klauen ans Leben klammert.
--- Ende Zitat ---
Yorinobu will an die Macht, weil er Araska von innen heraus sabotieren will. Er hat es jahrzehntelang von außen versucht, was nicht geklappt hat, deshalb ist er wieder zurück gegangen, um es von innen zu machen. Das ist das ironische daran, dass ausgerechnet er einer der "Guten" ist (im Vergleich, realistisch geht er natürlich auch über Leichen - aber im Gegensatz zu seinem Vater ist er effektiv ein Heiliger, auch wenn das ne niedrige Hürde ist).
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