Autor Thema: Wie spielt man Krieg?  (Gelesen 3299 mal)

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Offline Megan

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Wie spielt man Krieg?
« am: 4.06.2012 | 14:12 »
Hallo, Ihr weisen Tanelornis!

Der Titel sagt es schon, ich will hier nochmal etwas ins Detail gehen. Ich fühle mich gerade, als stünde ich vor einem unerklimmbaren Berg. Ich finde, es hat unheimlich viele Facetten und ist sehr komplex.
In meiner Kampagne vor historischem Hintergrund (Russland, 16. Jhd.) steht ein Krieg gegen die Krim-Tataren kurz bevor. Nach zahlreichen Überfällen der Tataren auf den Süden des Landes plant der Zar einen Gegenschlag. Es ist Frühjahr und man wartet nur noch die Schneeschmelze ab. Die Charaktere sind unmittelbare Schergen des Zaren (und Werwölfe).

Wie packt man das Thema "Krieg" an?
Geplant sind maximal 3 Abende für dieses "Plotelement".
Wichtig: mir geht es nicht um Mechaniken oder Regeln, sondern rein um die Aufhänger, das erzählerische sich Nähern.

  • Wie würdet Ihr Euch dem Thema nähern?
  • Was wären so die "Meilensteine" für Euch?
  • Was wären mögliche Unterthemen?


Meine Ideen dazu (dazu im Anhang auch mal eine Mindmap, die ich gemacht habe - ist aber noch ausbaufähig):
Der "Marsch" in den Krieg (gemäß der tatsächlichen Geschichte, sind sie auf Schiffen, die sie sich von den Türken "geborgt" haben gen Süden gesegelt)
Erster Feindkontakt, allerdings vielleicht eher mit einer kleineren Gruppe von plündernden Steppenreitern
?
?
?
Finale Schlacht


Ich scheitere gerade daran, mein Anliegen konkreter zu formulieren, also wenn Ihr schonmal "Krieg gespielt" habt, reicht es vielleicht auch, wenn Ihr mir einfach mal so Euer Vorgehen bezüglich des Themas erläutert. Gerne auch Links.
Danke schonmal!  :)

Edit: Achja, die Mindmap ...  ::)

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« Letzte Änderung: 4.06.2012 | 14:21 von Megan »

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Re: Wie spielt man Krieg?
« Antwort #1 am: 4.06.2012 | 14:32 »
(Ich kenn jetzt Russland im 16. Jhdt nicht.) In einem Krieg-Setting würde vermutlich den weniger heroischen Aspekt betonen:
- Das Leiden der (un)beteiligten, wenn Bauernhöfe, die am Weg liegen, von der Arme geplündert werden. Da könnte man die SCs hinschicken, Essen zu beschlagnahmen, und dann bermerken die, dass die Bauern ohne dem Zeug selbst zum Hungern verdammt sind.
- Flüchtlingsströme und damit verbundene Konsequenzen. Hier könnten die SCs aufpasser im Flüchtlingslager werden, und dort Streit unter den Flüchtlingen schlichten.
- Das ewige Warten in einer Belagerungsituation, z.B. wie das wochenlange Ausharren in Schützengräben (gut, in Russland vielleicht noch nicht relevant) oder am Belagerungswall.
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Offline Dark_Tigger

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Re: Wie spielt man Krieg?
« Antwort #2 am: 4.06.2012 | 14:47 »
Also um mal einen hier gesperrten Nutzer zu zitieren: "KRIEG ist SCHEISSE" und das gillt nicht nur für die Schlachten.
Und das ist etwas was man meiner Meinung nach umbedingt reinnehmen sollte. Sonst gerät das Spielerlebniss "Krieg" zu schnell zum fröhlichen Sonntagsspaziergang für die SCs.

Lass sie Gewaltmärsche im Regen, glühender Hitze oder Frost durchleben (russisches Kontinentalklima bietet sich da an).
Lass sie erleben wie die Versorgung zunehmend schwieriger wird. Nicht nur Lebensmittel auch Kleinigkeiten wie Schuhe können im Feld ohne vernüftige Logistik verdammt schnell knapp werden.
Offiziere in früheren Zeiten waren oft betrügerische Dreckssäcke die ihre untergebenen nach Strich und Faden ausnahmen.

Dazu kommt noch das man heufig nicht genug Informationen und Zeit hat um ordentliche Entscheidungen zu treffen. Ich habe einmal eine Abenteuerreihe gespielt in dem die SCs Soldaten in einer Armee auf dem Rückzug waren. Ich haben ihnen dabei immer klar gemacht das die nachsetztenden Gegner nie weit hinter ihnen sind, und das sie wenn sie zu lange rumeiern einfach überannt werden. Dabei waren die Informationen die die SCs über position und Marschrichtung der Verfolger hatten, heufig nur mehrere Stunden alte Funksprüche aus einer mehr als zweifelhaften Quelle.


Zitat
Noli Timere Messorem
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Re: Wie spielt man Krieg?
« Antwort #3 am: 4.06.2012 | 14:47 »
Klingt vielleicht doof, aber was möchtest Du mit der Kriegsepisode erreichen?
Willst Du einen bestimmten Fokus hervorheben? (Grausamkeit des Zarens, Trostlosigkeit der Situation, Motivation der Rebellion, usw.)
Möchtest Du den Spielern die Möglichkeit geben, die weitere Entwicklung Russlands zu beeinflussen? (Strategisches Ausspielen der Schlachten)
Möchtest Du generell den Krieg als Hintergrund in dem die Abenteuer der Charaktere laufen sollen? (Ausspähen des Gegners. Daraus entwickelt sich dann ein Nemesis beim Gegner)
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
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Re: Wie spielt man Krieg?
« Antwort #4 am: 4.06.2012 | 15:20 »
Wofür/Wogegen ziehen sie in den Krieg?
Was hält sie dort?
Was sind sie bereit wofür zu tun/zuzusehen?

http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Friedrich_Adolf_von_der_Marwitz
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Re: Wie spielt man Krieg?
« Antwort #5 am: 4.06.2012 | 17:15 »
Wirklich "Krieg gespielt" hab ich in meinen Kampagnen noch nicht, aber Krieg war schon mal das Thema.

Eine Traveller-Kampagne spielte am Vorabend des 5. Grenzkrieges (großes Ding!). In-Game war klar: Der Krieg kommt, die Frage ist nur wann und wie. Der Auftrag der SCs hatte direkt mit dem Krieg zu tun ("Verhindert, dass eine bestimmte Welt auf Seiten des Feindes in den Krieg eintritt!"). Schon auf der Reise zum Auftragsort war der Krieg immer präsent: Große Flottenpräsenzen, Söldnereinheiten, die ihre Dienste anboten, Adelige, die den Krieg zum politischen Vorteil nutzen wollten, Kriegsgewinnler/Schmuggler/Piraten, die wie Aasgeier auf den Raumhäfen herumhingen, und dazwischen die SCs, die sich immer wieder mit dem ganzen Wahnsinn (Höhepunkt war da ein tatsächlich wahnsinniger Admiral) konfrontiert sahen.

Der Krieg selbst bzw. die Schlacht um diesen einen Planeten wurde am Ende (wir haben ca. 1 Jahr fast wöchentlich gespielt) in 1-2 Sitzungen abgehandelt und bestand in Großen und Ganzen aus der Flucht aus einer von Unruhen zerrütteten Stadt in einen gesicherten Kommandobunker und dem Treffen von 3-4 kritischen Entscheidungen (Den unfähigen Kommandanten aus dem Weg räumen und sich dadurch als Macht hinter dem Thron zu outen? Dieser oder jener Fraktion vertrauen? Den Heiratsantrag einer machtgeilen Gräfin annehmen, um ihre kleine, aber schlagkräftige Söldnergruppe sicher auf der eigenen Seite zu haben?), vor denen sich die Gruppe schon länger gedrückt hatte.

Das hat in meinen Augen ziemlich gut funktioniert, und auch, wenn der Krieg an sich gar nicht wirklich vorkam hatte die ganze Kampagne eine sehr schöne, fast schon fatalistische Grundstimmung.

Ich würde in deinem Setting auch eher indirekt vorgehen und keine Schlachten o.ä. durchspielen, sondern die Hintergründe beleuchten. Ihr wühlt ja eh in der großen Politik, da bieten sich Machtspielchen, Kriegsgewinnlertum, Allianzen mit fragwürdigen Typen, um strategische Vorteile zu erhalten u.ä. ja an, diplomatische Under-Cover-Einsätze, das Schmieden und Brechen von Geheimverträgen, so etwas. Und zwischenrein kann man ja immer noch den Alltag des Krieges mischen, mit Flüchtlingsströmen, Krüppeln, Greueltaten, Hungersnöten etc. Das würde ich aber nicht in den Vordergrund rücken, sondern in der Kulisse behalten, es sei denn, die Spieler zerren es selbst in den Vordergrund.

Offline Bad Horse

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Re: Wie spielt man Krieg?
« Antwort #6 am: 4.06.2012 | 18:04 »
Ich würde die Schlachten als Kulisse nutzen, um andere Ziele zu erreichen - einen mißliebigen Bojaren umzubringen (vielleicht sogar im Auftrag des Zaren), eine bestimmte Person zu beschützen (und dass, während das Blut in der Schlacht in Wallung gerät!), einen Gegner lebendig zu erwischen, damit er befragt werden kann.

Da du eine historische Kampagne leitest, musst du dir auch überlegen, ob die Charaktere mit dem historischen Verlauf viel zu tun haben werden - wenn du nahe an der realen Historie bleiben möchtest, dann bietet es sich an, ihnen andere Ziele zu geben und die Schlachten so laufen zu lassen, wie sie gelaufen sind.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

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Re: Wie spielt man Krieg?
« Antwort #7 am: 4.06.2012 | 18:27 »

(vielleicht sogar im Auftrag des Zaren),
Veilleicht???
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Offline Megan

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Re: Wie spielt man Krieg?
« Antwort #8 am: 4.06.2012 | 23:17 »
Hm, ich danke an dieser Stelle schonmal für die Antworten!

Verblüffenderweise ist mir dadurch klar geworden, dass mir wahrscheinlich deshalb der Plan fehlt, weil ich nicht genau weiß, was die Charaktere in dem Kontext sollen (immer wieder verblüffend, was einem nach doch schon so ein paar Jährchen Spielleiten so alles passieren kann ud noch nichtmal auffällt). Insofern auch speziellen Dank an den Preuss, der so konkret fragt!

Im Grunde soll das aktuelle Szenario dazu dienen, Sachen vorzubereiten, da es auch später nochmal zu einem "Kontakt" mit den Krim-Tataren kommen soll und es ist halt einfach so passiert - Krieg ist eben Teil dieses Settings und die Spieler wollen diesen Aspekt auch erleben.

Der Khan der Tataren ist der Vater von einem der Charaktere (was dieser nicht weiß) und ich denke, er will den Charakter irgendwann auf seine Seite ziehen, aber das ist noch nicht weiter ausgearbeitet.

Außerdem möchte ich den Figuren, die bisher ziemlich krass rocken konnten mal einen echten Gegner vorsetzen, so steht der Plan, dass es sich bei diesen Tataren um ähnlich krass Gestalten, wie die Werwölfe handelt - ich will sie einfach mal an ihre Grenzen bringen, um zu sehen, wie sie damit umgehen.

Sie sollen eigentlich nicht den Verlauf des Krieges bestimmen - historisch war es so, dass sie zwar siegreich waren, aber den Khan nur vorübergehend zurückgedrängt haben - wie gesagt, der soll später wieder auftauchen.

Ich würde gerne Schrecken und "Heroentum" sehr eng zusammenrücken, so wie bei Werwölfen das Monstrum direkt neben dem empfindsamen Menschen existiert - ich hoffe, jemand versteht das... Also zum einen diese glorifizierenden Momente der Schlacht betonen, aber gleich im Anschluss dei Grausamkeit, die dem ganzen eigentlich innewohnt.

Insofern auch danke für die konkreten Beispiele/Ideen - ich finde, da war einiges inspirierendes dabei und eingies hat mich darin bestärkt, dass meine bisherigen Gedankengänge nicht so abwegig waren.

@Schwerttänzer: Deinen Link verstehe ich irgendwie nicht so richtig ...


Ich denke, ich muss also nochmal in mich gehen und mir darüber klar werden, was ich eigentlich rüberbringen will.


Wer sich trotzdem noch äußern will, darf dies gerne tun!
« Letzte Änderung: 5.06.2012 | 13:49 von Megan »

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Re: Wie spielt man Krieg?
« Antwort #9 am: 4.06.2012 | 23:58 »
Ganz einfach

von der Marwitz verweigerte einen Befehl den er für ehrlos hielt, egal was es ihn kostete
“Uh, hey Bob?”
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Offline Jiba

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Re: Wie spielt man Krieg?
« Antwort #10 am: 5.06.2012 | 10:44 »
Mich erinnert die ganze Situation gerade total an meine alte 7te See-Kampagne, wo wir auch (allerdings als Aggressoren und einmarschierende Armee) in Ussura (=Russland) im Krieg waren. Was mir bei der Sache besonders im Gedächtnis geblieben ist, sind weniger die Schlachten, als vielmehr das, was zwischendurch passiert ist (zum Beispiel die Exekution von Kriegsgefangenen, die unseren Charakteren befohlen wurde). Logistik hat bei uns eine Rolle gespielt ebenso das Verhältnis von untergebenen Soldaten und oberen Heerführern – konnten die Feldherren sich nicht gut genug um ihre Soldaten kümmern und sie motivieren, sind die eben desertiert oder haben sich Befehlen widersetzt. Darüber hinaus war das Wetter ein viel wichtigerer Faktor als sonst in der Kampagne, also Schnee, Regen oder Sonnenschein haben wirklich etwas ausgemacht. Es gab auch einige moralische Entscheidungen zu treffen (Stichwort: Höfe plündern und das Essen dann "gerecht" verteilen oder eine Stadt belagern, in der die Bewohner offensichtlich noch mehr Vorräte hatten als wir).

Der Kahn der Tataren ist der Vater von einem der Charaktere (was dieser nicht weiß) und ich denke, er will den Charakter
irgendwann auf seine Seite ziehen, aber das ist noch nicht weiter ausgearbeitet.

Vielleicht gibt es während des Krieges Möglichkeiten für Waffenstillstands-/Friedensverträge oder andere diplomatische Spiränzchen. Das wäre ohnehin sehr interessant: Je nachdem, wo sich die SCs in der Hierarchie platzieren, haben sie andere Möglichkeiten einzugreifen. Da kann zur Schlachtenebene noch eine Ebene Diplomatie hinzukommen, sodass die SCs die Verhandlungen führen müssen. In welcher Situation dies geschieht, kann unterschiedlich sein, aber eine Möglichkeit wäre natürlich eine Belagerung, die die SCs irgendwie durchbrechen müssen (das bietet Möglichkeiten für heroische Einzelaktionen, aber auch genug Kulisse, um die Schrecken des Krieges einzubauen). Der Khan braucht, wenn er einen der SCs auf seine Seite verführen will, natürlich 2 Dinge:

1.) Einen guten Grund, warum dieser bei ihm mitmachen sollte: Ein typisches Argument ist natürlich, dass der Krieg dann schneller vorbei wäre und weniger Blut vergossen würde, wenn der Khan einfach die (werwölfische) Manpower für den Sieg hätte. Auch könnte er sich selbst als Held darstellen, der ein geknechtetes Volk befreien will. Vielleicht spielt er da auch dem entsprechenden SC auch ein bisschen was vor, aber er könnte zum Beispiel eine zurückgelassene Einheit des Feindes statt zu massakrieren wieder zurück in die Heimat schicken und nur ihren Anführer hinrichten lassen. Na, das ist vielleicht etwas platt, aber die Richtung dürfte klar sein.

2.) Es muss eine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme geben. Vielleicht steckt der Charakter mitten in einer Einheit, die als Ganzes zum Khan überläuft und er muss sich für Überlauf oder Kapitulation entscheiden. Eine weitere Kontaktmöglichkeit sind natürlich Briefe, Spione und offizielle Gesandtschaften.

Schrecken und Heroismus... da vielen mir bei Werwölfen ja natürlich das unglaubliche Gewaltpotential dieses Monsters ein. Vielleicht schaffen es die Werwölfe durch ihre Power eine aussichtslose Schlacht nochmal herumzureißen, nur um dann festzustellen, dass auch ihre eigenen Leute sich vor ihnen zu fürchten beginnen und desertieren oder gar eine "Meuterei" anstreben. Eine weitere Möglichkeit ist, dass zwar die Schlacht gewonnen ist, aber die Frage, was mit den ganzen Kriegsgefangenen geschehen soll im Raum stehen bleibt (einfach einsperren... dafür reichen die Vorräte nicht). Und nur, weil eine Schlacht gewonnen ist, ist der Krieg nicht gewonnen und die eben noch mutigen und motivierten Soldaten könnten im nächsten Moment ihre Verletzungen realisieren und schreien und wimmern.

Naja, nur so als Gedankenimpulse. :)
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

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Offline Chief Sgt. Bradley

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Re: Wie spielt man Krieg?
« Antwort #11 am: 5.06.2012 | 11:11 »
Ich werfe jetzt voller Begeisterung mal die Savage Worlds Regeln für Massenkampf in den Trööd. Da kannst du sicherlich Inspirationen rausziehen wie man große Schlachten mit Spielerbeteiligung machen kann. :)
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Offline Dark_Tigger

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Re: Wie spielt man Krieg?
« Antwort #12 am: 5.06.2012 | 11:35 »
Naja wenn mich nicht alles täuscht Spielt Megan doch Fate. Da gibt es, in den unterschiedlichen Versionen, auch genug coole herangehensweißen an Massenkämpfe.
Zitat
Noli Timere Messorem
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Offline Chief Sgt. Bradley

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Re: Wie spielt man Krieg?
« Antwort #13 am: 5.06.2012 | 11:38 »
Naja wenn mich nicht alles täuscht Spielt Megan doch Fate. Da gibt es, in den unterschiedlichen Versionen, auch genug coole herangehensweißen an Massenkämpfe.
Fate werde ich bald auch spielen können und freu mich drauf ;D
Bin grade einfach nur total begeistert von Savage Worlds und wollte meine Freude teilen ;)
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Offline asri

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Re: Wie spielt man Krieg?
« Antwort #14 am: 5.06.2012 | 12:13 »
Ein paar weitere Gedanken, deren (Un-)Nützlichkeit natürlich stark davon abhängt, was Du Dir als prinzipielles Anliegen bei dem Thema überlegst:

Ich würd auch den Fokus nicht auf große Schlachten legen. Evtl. könntest Du die SC durch eine bestimmte Aktion eine Schlacht maßgeblich beeinflussen lassen, z.B. am Vorabend der Schlacht den gegnerischen General mitten im feindlichen Lager massakrieren, oder die Nahrungsvorräte der Truppe in Flammen aufgehen lassen oder die Gegner anderweitig schwächen und demoralisieren.

Interessanter fände ich auch die Aspekte des Kriegs, die nicht unmittelbar kriegerisch sind. Da wurde schon einiges angesprochen: Logistik/ Versorgung, Verhältnis zur ansässigen Bevölkerung, Stimmung in der Truppe, Spionage/ (Des-)Informationspolitik (Misstrauen und Paranoia). Kann man vielleicht den SC bereits getroffene Entscheidungen von Befehlshabern vorsetzen, die aus Sicht der SC vielleicht falsch, kontraproduktiv, verräterisch, unmoralisch... sind oder Informationen gezielt ignorieren, die die SC mühsam beschafft haben?

Sonstige Ideen: Wegbrechen des Rechtssystems, wachsende Gewaltbereitschaft, Lynchjustiz, Guerillakämpfer, Epidemien, offener Konflikt mit der "eigenen" Landbevölkerung, Entscheidung zwischen einer gefährlichen Marschroute z.B. durch Sumpfland und einer leichteren Route, die aber eine Zeitverzögerung bedeuten würde, an der womöglich der Verlust einer ganzen Stadt hängt, die dringend auf Verstärkung wartet...? Menschen, die zu allem bereit sind, nachdem sie alles verloren haben. Soldaten, die ihren Sold verlangen.

Und ein bisschen Kontrastprogramm: Sonnenschein. Vogelzwitschern. Ein großes Fest, während eine halbe Tagesreise zurück die Bevölkerung verhungert...

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Re: Wie spielt man Krieg?
« Antwort #15 am: 5.06.2012 | 12:23 »
Ein paar weitere Gedanken, deren (Un-)Nützlichkeit natürlich stark davon abhängt, was Du Dir als prinzipielles Anliegen bei dem Thema überlegst:

Welche Funktion haben die SCs


Zitat
oder die Nahrungsvorräte der Truppe in Flammen aufgehen lassen
das möchte ich sehen`



Zitat
Sonstige Ideen: Wegbrechen des Rechtssystems,wachsende Gewaltbereitschaft, Lynchjustiz,
bei Iwan dem Schrecklichen....

Zitat
Guerillakämpfer,
Der Gegner sind Tartaren, zur eigenen Seiten dürften Kosaken gehören nuff said

Zitat
Entscheidung zwischen einer gefährlichen Marschroute z.B. durch Sumpfland und einer leichteren Route, die aber eine Zeitverzögerung bedeuten würde,
Wie sdoll ein Marsch einer ordentlichen Streitmach durch einen Sumpf schneller gehen können, als der über festes Land?

Anmerkung, zwischenmenschliches, Krieg ist für sowas eine Linse oder Brennglas
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Offline Dash Bannon

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Re: Wie spielt man Krieg?
« Antwort #16 am: 5.06.2012 | 12:35 »
Da ich annehme das ihr die Schlacht nicht großartig als Schlacht ausspielen wollt hier mal ein paar Gedanken

1. Ankunft im "Kriegsgebiet". Kurzes Schwarmützel mit dem Feind. Zeigen was Krieg bedeudet. Tote und Verletze.
Wie "grausam" du das schildern/darstellen willst weiß ich nicht, aber im Krieg kommt es nunmal zu Mord, Vergewaltigung und Plünderung. Eventuell wird hier scharmützelt, selbst geplündert oder eine Plünderung verhindert

2. Der Krieg ist im Land. Verzweifelte Menschen die alles verloren haben, die aus Angst vor dem Feind flüchten/die SCs um Hilfe bitten. Konflikte mit Befehlshabern? Vorräte an die Bevölkerung ausgeben? Bevölkerung beschützen? Zusätzliche Vorräte/Zugtiere einsammeln oder lässt man es den Bauern?

3. Übergriffe der eigenen Truppen verhindern. Die werden sich ja auch nicht wie Heilige benehmen. Wie reagieren? Eventuell zeigt sich hier ein befreundeter NSC von seiner schlimmsten Seite.

4. Vorabend der Schlacht. Angst macht sich breit, Desserteure werden eingefangen und hingerichtet (wieder: bekannte/befreundete NSCs). Verhilft man ihnen zur Flucht? Eventuell wieder kleine Scharmützel.

5. Die Schlacht: würde ich jetzt nicht auswürfeln wollen, den Ausgang würde ich handwedeln oder mich eben an die historischen Begebenheiten halten. Hier kann man denke ich recht gut mit Momentaufnahmen arbeiten. Friedliche Szenen (idyllischer Flecken Erde, der dann durch Kanonenfeuer zerstört wird) und sehr harte Szenen (Verstümmelte Soldaten).
Da es Werwölfe sind..eventuell hat die Gegenseite auch welche? Dann wird es ein harter Kampf mit den anderen. Alternativ: Wird dem Gegner Gnade gewährt? Wie reagieren die eigenen Truppen wenn Werwölfe Amok laufen und auch eigene Soldaten nicht verschonen?

Das wären mal meine ungeordneten Ideen.
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Offline asri

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Re: Wie spielt man Krieg?
« Antwort #17 am: 5.06.2012 | 13:19 »
Wie sdoll ein Marsch einer ordentlichen Streitmach durch einen Sumpf schneller gehen können, als der über festes Land?
Wenn der Sumpfpfad eine Abkürzung ist und das andere ein Umweg? :)

Draig-Athar

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Re: Wie spielt man Krieg?
« Antwort #18 am: 5.06.2012 | 13:43 »
Der Kahn der Tataren ist der Vater von einem der Charaktere (was dieser nicht weiß) und ich denke, er will den Charakter irgendwann auf seine Seite ziehen, aber das ist noch nicht weiter ausgearbeitet.

Außerdem möchte ich den Figuren, die bisher ziemlich krass rocken konnten mal einen echten Gegner vorsetzen, so steht der Plan, dass es sich bei diesen Tataren um ähnlich krass Gestalten, wie die Werwölfe handelt - ich will sie einfach mal an ihre Grenzen bringen, um zu sehen, wie sie damit umgehen.

Du könntest ja diese beiden Ideen verbinden. Zum Beispiel könte der Khan (oder meintest du wirlich Kahn?) einen weiteren Sohn haben, der seine Position als "Kronprinz" durch seinen (Halb) Bruder gefährdet sieht. Dieser könnte- vor allem wenn er selbst Werwolf ist- ein ziemlich mächtiger Gegenspieler sein.

Offline Megan

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Re: Wie spielt man Krieg?
« Antwort #19 am: 5.06.2012 | 13:52 »
@asri: Das mit dem Massakrieren eines feindlichen Generals finde ich super, weil wir nämlich einen unterbeschäftigten Meuchelmörder in der Gruppe haben, auf den sowas perfekt passen würde.  :d

@Dorin: Genial! Genau sowas hab ich gebraucht!  :d

@Draig-Athar: Oh ja, das ist klasse! Das übernehme ich genauso. Perfekt! (Und nein, ich meinte den Khan - ich hoffe, das war ein einmaliger Verschreiber. ::))

Insgesamt ist ja nochmal gut was zusammengekommen. Echt toll, vielen Dank! Ich glaube, da ist jetzt schon recht viel Stoff beisammen für drei Abende, aber vielleicht ziehen ja auch andere SLs aus diesem Thread Material für ihre Runden.

Online Lichtschwerttänzer

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Re: Wie spielt man Krieg?
« Antwort #20 am: 5.06.2012 | 13:54 »
Wenn der Sumpfpfad eine Abkürzung ist und das andere ein Umweg? :)
eine Armee durch den Sunpf führen ist betteln um ein Desaster, die Marschgeschwindigkeit bescheiden, ein paar km bestenfalls, Lagern macht auch keinen Spass...
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Re: Wie spielt man Krieg?
« Antwort #21 am: 5.06.2012 | 14:18 »
Du hast es erfasst. Das macht man nur, wenn man verzweifelt ist. Und meine Idee (vermutlich unzureichend ausgedrückt) war, eine Situation herbeizuführen, in der die SC entscheiden müssen, ob solch ein Himmelfahrtskommando tatsächlich notwendig oder das kleinere von zwei Übeln ist. Der Sumpf war nur ein Beispiel, passt ja aber anscheinend ganz gut. (Was man als Alternative zum Sumpfmarsch ansetzt - ob einen großen Umweg oder eine aussichtslose Schlacht durch heranrückende Feinde oder was immer - ist ja flexibel.)

Klassisches Beispiel für das Muster: Herr der Ringe, die Gefährten: Boromir will den Weg durch die Pforte von Rohan nehmen (unter Sarumans Nase), Gimli schlägt Moria vor, und Frodo entscheidet, dass die Gefährten den Weg am Caradhras versuchen. Drei Möglichkeiten, die alle ihre Problemchen haben.

Offline Dark_Tigger

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Re: Wie spielt man Krieg?
« Antwort #22 am: 5.06.2012 | 14:41 »
Aber bei HdR geht es um 7 Personen die da lang müssen.
Als Mensch der nie beim Militär war, war das auch eine Recht überraschende Erkentniss wie groß der Unterschied zwischen dem Marsch von 10 Personen und dem von 10k Personen ist.

Setzten wir vorraus das die Marschgeschwindigkeit 3km/h beträgt. Auf der Straße können 4 Personen nebeneinander gehen, und man geht in 50 cm abstand zueinander.
Sagen wir wir wollen 10 Personen 10 Kilometer verlegen. Wann erreichen die 10 Personen das Ziel? Nach 3,3 Stunden.
Sagen wir wir wollen einen verband von 10k Personen 10 Kilometer verlegen. Wann ist der gesammte Verband eingetroffen?
Nun die ersten paar Ränge der Kolonne ebenfalls nach 3,3 Stunden aber die Kolone ist 10000/4/0,5= 5000Meter lang. Das heißt die letzten Soldaten des Verbandes verlassen den Startpunkt erst 1,5 Stunden nach den ersten Soldaten. Der gesammte Trupp ist erst nach 4,8-/ergo fast  5 Stunden am Ziel.
Und wenn jetzt der Zustand der Straße schlecht ist, wird er sich von den Vorwegmaschirenden weiter verschlechtern, so das die Marschgeschwindigkeit weiter sinkt, und vll sogar plötzlich nicht mehr überall 4 Soldaten neben einander her Maschieren können, und die ganze Sache noch länger braucht.
Große Truppen durch schlechtes Gelände bewegen ist ein schmerz im Arsch sondergleichen. ;D
Und von den Problemen die ein Versorgungstross unter diesen Umständen macht will ich gar nicht erst Anfangen.

Sowas darf in einem RPG sicher gerne Sekundär sein, sollte man aber nicht ganz aus den Augen lassen.

Edit: Irgendwas stimmt da in meiener Rechnung über die Länge der Kolonne nicht...
Argh es muss natürlich 10000/4*0,5 heißen, und damit ist die Kollone nur noch 1250 Meter lang, was die Marschdauer entsprechend veringert. Aber der Punkt ist trotzdem klar nehm ich an.
« Letzte Änderung: 5.06.2012 | 15:27 von Dark_Tigger »
Zitat
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Offline Megan

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Re: Wie spielt man Krieg?
« Antwort #23 am: 5.06.2012 | 14:57 »
Also wir vermerken:
Kürzeren Alternativweg nicht durch den Sumpf führen lassen, weil das unrealistisch ist.
Abgesehen davon finde ich die Grundidee trotzdem gut, wenn auch jetzt in meinem speziellen Fall nicht so gut anzuwenden, weil die mit dem Schiff fahren werden.

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Re: Wie spielt man Krieg?
« Antwort #24 am: 5.06.2012 | 15:02 »
Du hast es erfasst. Das macht man nur, wenn man verzweifelt ist.
.
Diskutier das mit Hannibal Barkas.
Was für 100 Mann leicht ist, ist 1000 scf hwer und für 10.000 unmöglich.

Eine Kompanie von Rangern, easy... 500  Mann CrackInf höllisch schwer bestenfalls ohne Tross mit leichtem Gepäck + ´Mampf und Wasser, ein Heer mit Reitern, Tross etc begging for Disaster

Die Gefährten waren neun Mann, dafür finden sich Lagermöglichkeiten im Sumpf, ggf Wasser  für 500 oder gar 5000 mit Pferden andererseits
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”