Woche 6: Byret/Mora - B485697-6, Ri, Ag, NiDer Anflug auf den Raumhafen verläuft ruhig. Die Anlegekosten in Byret betragen 1500 Cr. Die transportierten Frachtcontainer werden zügig ausgeladen und die Passagiere verlassen das Schiff. Die verspätete Lieferung kostet allerdings 60% der erhofften Einnahmen, die nun lediglich 18.240 Cr betragen. Juan macht sich sogleich daran Ersatzteile zu kaufen und die restlichen Schäden am Schiff zu beseitigen. Die Reparaturen der Rüstung, des Geschützturms und Schiffsrumpfes verbrauchen 2,6 Tonnen Ersatzteile im Wert von 26.000 Cr. Außerdem kauft er noch 4 Tonnen auf Vorrat (40.000 Cr).
Derweil sucht Carmen einen Käufer für die restliche Fracht der Stardust. Dazu begibt sie sich zum Downport des Raumhafens. Aufgrund der planetaren Gesetze, ist es ihr als Außenweltlerin allerdings nicht gestattet den Raumhafen zu verlassen. Dennoch findet sie bereits nach einem Tag einen Käufer für ihre Waren und nach einigen Verhandlungen schafft sie es den außergewöhnlich guten Preis von 35.000 Cr pro Tonne herauszuschlagen.
Modifikatoren des Verkaufswurfes für Luxusverbrauchsmaterialien:
-2 weil Byret eine Agrarwelt ist
+2 weil Byret eine reiche Welt ist
+1 Handeln-Fertigkeit von Carmen
+2 Intelligenz-Modifikator von Carmen
+3W6(=15)
= 18, entspricht 175% des Standardpreises von 20.000 Cr pro Tonne
Damit erhält sie für die gesamte Fracht 770.000 Cr, was einem Gewinn von fast 600.000 Cr entspricht. Angesichts dieses guten Geschäfts wird der Plan die Bank mit den Ratenzahlungen hinzuhalten aufgegeben und die Rate für den ersten Monat, die sowieso schon 2 Wochen zu spät kommt, im Raumhafen eingezahlt. Abzüglich der Kosten für Lebenserhaltung etc. hat die Crew der Stardust nun knapp über eine halbe Million Credits zur Verfügung.
Carmen macht sich sofort daran einen neuen Verkäufer zu finden (durchschnittlicher Wurf auf Handeln/Sozialstatus, 1-6 Tage). Sie beeilt sich (WM -1, Dauer gesenkt auf 10-60 Stunden) und wird tatsächlich nach knapp 2 Tagen fündig. Sie findet einen Anbieter, der ihr neben den üblichen Waren auf Agrar- und Nicht-Industriewelten auch noch Fortgeschrittene Elektronik, sowie größere Mengen an Basis-Elektronik, Textilien und Basis-Verbrauchsmaterialien anbietet.
Zunächst muss jedoch erst einmal die Flugroute geplant werden anhand derer Carmen entscheiden kann, welche Güter am gewinnträchtigsten sind. Nach einiger Überlegung beschließt die Crew kernwärts in Richtung der Subsektoren Lanth und Rhylanor zu fliegen. Das nächste Ziel wäre dann Heroni, ein dicht bevölkerter Industrieplanet. Auf solchen Planeten sind nach Carmens Erfahrung verschiedenste ungewöhnliche Rohmaterialien für die großen Fertigungsanlagen gefragt. Ihr Verkäufer bietet ihr 20 Tonnen seltener Legierungen, die auf der Nicht-Industriewelt Byret nicht kommerziell weiterverarbeitet werden, zum Standardpreis von 20.000 Cr pro Tonne an. Carmen gelingt es jedoch mit Verhandlungsgeschick und Mengenrabatt die Tonne für lediglich 13.000 Cr einzukaufen. Die gesamten 20 Tonnen schlagen demnach mit 260.000 Cr zu Buche. Das restliche Budget steckt sie in 3 Tonnen Pflanzenextrakte (Biochemische Stoffe), die sie für 42.500 Cr pro Tonne ersteht, sowie 18 Tonnen lebender Tiere für 5500 Cr pro Tonne. Bei den Tieren handelt es sich um eine spezielle Art von Muscheln, die in der Lage sind auch in stark verschmutztem Wasser zu überleben und eine Vielzahl organischer Kontaminationen zu metabolisieren. Der Verkäufer versichert Carmen, dass auf Heroni gerade eine große Kampagne läuft, deren Ziel es ist, die Gewässer des Planeten auf schonende Weise von Industrieabfällen zu säubern. Diese Tiere könne man dort mit Sicherheit gewinnbringend verkaufen.
"Ob es schonend ist eine Spezies von einem fremden Planeten in ein angeschlagenes Ökosystem zu setzen?", fragt sich Carmen. Aber da sie keine Umweltministerin, sondern Händlerin ist, verfolgt sie den Gedanken nicht weiter. Außerdem würde sowieso jemand anderes diese Tiere exportieren, wenn sie es jetzt nicht täte. Die Folgen wären dieselben, nur das ihr ein womöglich gutes Geschäft durch die Lappen gegangen wäre. Während Carmen ihren Gedanken nachhängt, wird sie plötzlich von einem Mann angesprochen. Er trägt einen langen Mantel und eine Atemmaske, die gemeinsam mit der tief in die Stirn gezogenen Mütze fast sein gesamtes Gesicht bedeckt. Er stellt sich als Gibellini Antors vor - seinem Dialekt nach scheint er von Byret zu stammen - und fragt, ob sie ein Schiff hat, dass demnächst den Raumhafen verlässt und noch Passagiere sucht. Carmen bejaht die Frage.
"Es geht nach Heroni", sagt sie.
"Wieviel kostet der Flug?"
"1200 Cr die Unterdeckpassage, 6000 für das Mitteldeck und 12000 für das Oberdeck."
Da liegt scheinbar das Problem. Gibellini erzählt ihr, dass er momentan keinen Zugriff auf seine Konten auf Byret hat, aber das Geld für die Passage so schnell er kann nachzahlen wird. Inklusive Zinsen versteht sich. Carmen hat schon öfter mit Leuten zu tun gehabt, die kostenlose Passagen ergattern wollten und kennt derlei Ausreden schon. Sie schlägt eine andere Richtung ein und beschleunigt ihren Schritt, doch Gibellini bleibt hartnäckig. Er bittet sie ihr eine Minute zuzuhören und beginnt, während er neben ihr herläuft leise zu erzählen. Er berichtet ihr, dass Byret von einer Bürokratenkaste regiert wird, die den Planeten von einer einzigen Regierungsstadt aus kontrolliert. Über Jahre hinweg reagierten die Herrscher auf jede Form von Unruhe der Bevölkerung mit Repressalien und Einschränkungen der persönlichen Freiheiten. So wurde bereits kurz nach der Eingliederung Byrets in das Imperium das interstellare Reisen für Einwohner Byrets verboten. Die Medien dürfen nur zensierte Artikel über Ereignisse außerhalb Byrets veröffentlichen und der Handel mit anderen Welten wird komplett von der Regierung kontrolliert um Güter und Informationsfluss zu und aus den umgebenden Welten bestmöglich zu überwachen. Gibellini gehört einer Minderheit an, die sich seit Jahren für die Öffnung Byrets zum Imperium einsetzt. Doch statt angehört zu werden, werden sie verfolgt und wegen Kleinigkeiten verhaftet, damit sie nicht weiter Unruhe in der Bevölkerung stiften können. Gibellini selbst wurde wegen der Verbreitung systemkritischer Schriften und der Organisation konspiratorischer Treffen verurteilt. Er wurde in ein Arbeitslager verbannt, aus dem er mithilfe von Freunden und Bestechungsgeldern entkommen konnte. Sollte er aber nicht innerhalb kürzester Zeit den Planeten verlassen, wird man ihn auch hier, auf imperialem Territorium finden und eine Auslieferung nach Byret beantragen. Dort würde ihn dann lebenslängliche Einzelhaft erwarten.
Carmen kennt die Beschreibung Byrets nur aus den Datenbanken des Schiffscomputers:
Justizgrad 7. Verbot von Bibliotheksprogrammen und ungefilterten Daten über andere Welten. Redefreiheit wird eingeschränkt. Bürger dürfen den Planeten nicht verlassen, Besucher dürfen den Raumhafen nicht verlassen. Fortschrittliche Technik ist verboten.
Auch wenn sie sich die Daten des Schiffscomputers nicht so wortreich ausgemalt hat, passen Gibellinis Beschreibungen in dieses Bild. Dennoch ist es gefährlich einen verurteilten Verbrecher zu transportieren, wenngleich seine Straftaten auf vielen anderen Welten nicht als solche gewertet würden. Sie sagt ihm, dass sie es sich überlegen würde. Gibellini könne sie noch ein paar Tage am Highport antreffen. Dann begibt sie sich zur Fähre, die sie zurück ins Weltall bringt.
Juan und Worl suchen währenddessen nach normaler Fracht und Passagieren. Sie laden 2 kleine Frachten bestehend aus 10 bzw. 5 Standardcontainern zu je einer Tonne in den Frachtraum der Stardust. Wie schon zuvor nehmen sie 6 Unterdeck- und 4 Oberdeckpassagiere an Bord. Mit dem Gepäck der Oberdeckpassagiere ist das Schiff voll beladen. Bei den Passagieren handelt es sich um einen Wissenschaftler, einen Ingenieur, einen Journalist des Traveller News Service der TAS, sowie ein humanoides Alien, das statt einer Nase einen über den Kopf ragenden und leicht nach hinten gebogenen Hornkamm besitzt, mit dem es flötende Töne zur Verständigung produzieren kann. Ein kleines Gerät, das um seinen Hals hängt übersetzt diese Töne dann ins Anglische und gibt die Worte mit blechern klingender Stimme wieder.
Zurück im Raumhafen trifft sich die Crew im Travellers-Inn bei einem kühlen SkyBrew Bier und byretanischem Wein. Carmen erzählt Juan und Worl von dem Fremden, der sie im Downport angesprochen hat. Die Beiden sind skeptisch. Worl merkt an, dass seine Geschichte nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen muss. Sie beschließen sie deshalb, soweit das möglich ist, zu überprüfen. Dazu benötigen sie jedoch Infos von Byret selbst. Vielleicht hat der Journalist, der mit ihnen nach Heroni reisen will ein paar Verbindungen vor Ort.
Mythic GM:
Frage: Kann der Journalist die nötigen Infos erbringen? (Chaos 5, likely (ist immerhin ein Journalist, der sich Oberdeckpassagen leisten kann))
Antwort: nein
Leider stellt sich heraus, dass er keinen Kontakt zu den Bewohnern oder Behörden des Planeten hat. Für die imperiale Politik - sein Aufgabengebiet - ist die isolierte Bevölkerung von Byret kaum von Interesse. Aber er merkt an, dass vor wenigen Stunden ein Scoutschiff am Raumhafen angelegt hat. Da Byret weder eine Scoutbasis besitzt, noch als unerforschte Welt gilt, sind die Chancen gut, dass der Scout an Bord selbst von Byret stammt.
Mythic GM:
Frage: Stammt der Scout tatsächlich von Byret? (Somewhat likely)
Antwort: exceptional yes
Sie finden den Scout bei seinem Schiff im Gespräch mit einem Raumhafenarbeiter. Carmen gesellt sich dazu und fragt den Scout woher er ursprünglich kommt.
"Von Byret."
"Überraschend, wie kommt es denn, dass ein Byretianer den Planeten verlassen darf?"
Einen Moment zögert er, dann fährt er fort, dass sein Vater ein reicher Weinbauer ist, der einige einflussreiche Freunde in der Regierung hat. So war es ihm möglich seinem Sohn eine Ausnahmegenehmigung zur Ausreise zu besorgen. Auf die Frage wieso Carmen sich dafür interessiert antwortet sie, dass sie nur gefragt hätte, weil sie auf der Suche nach Handelspartnern am Verlassen des Raumhafens gehindert wurde und auch sonst sehr wenige Leute aus Byret am Downport getroffen hätte.
Der Scout glaubt ihr die Ausrede (Wurf auf Täuschung/Intelligenz, leicht (warum sollte er misstrauisch sein): geschafft) und fährt fort, dass er selbst mit der Situation auf Byret nicht 100%ig zufrieden ist. Man sollte den Menschen erlauben den Planeten zu verlassen, aber die festgefahrene politische Situation wird sich wohl nicht in absehbarer Zeit ändern. Im weiteren Gesprächsverlauf, erfährt Carmen im wesentlichen dasselbe, was sie von Gibellini weiß. Er scheint also tatsächlich die Wahrheit gesagt zu haben, zumindest was die Verhältnisse auf Byret anbelangt. Kurz überlegt sie, ob sie dem Scout die Geschichte von Gibellini offenbart, entscheidet sich dann aber dagegen. Je weniger Mitwisser es gibt, desto besser. Schließlich verabschiedet sie sich von ihm.
An Bord der Stardust wird daraufhin die Entscheidung gefällt Gibellini mitreisen zu lassen. Juan und Carmen stimmen für ihn, weil sie seiner Geschichte glauben, Worl dagegen. Worl besteht außerdem darauf ihn isoliert von den anderen Passagieren in einer abgeschlossenen Kabine mitzunehmen und sein Gepäck vorher selbst zu durchsuchen.
Wenige Tage später ist die Stardust startklar. Alle Passagiere sind an Bord. Gibellini ist in einer der leeren Kabinen untergebracht. Worl hat ein Messer, dass er bei ihm gefunden hat im Schiffsschrank verschlossen. Der Start verläuft ereignislos und auch die Reise zum Sprungpunkt ist ruhig. Kurze Zeit später taucht die Stardust in den Sprungraum ein.
Woche 7: Byret/Mora - Heroni/MoraDie Zeit im Sprungraum verstreicht wie zuvor ohne größere Ereignisse. Gibellini hält sich in seiner Kabine auf und erhält 3 mal pro Tag eine Mahlzeit, die Carmen vorbeibringt, während Worl es sich nicht nehmen lässt jedesmal die Kabine auf "Ausbruchsversuche" (wie er es nennt) zu untersuchen. Die anderen Passagiere merken von alldem jedoch nichts. Es stellt sich heraus, dass der Ingenieur nach Heroni reist um dort bei der Installation von Wasserfilteranlagen zu helfen, in denen Muscheln aus Byret angesiedelt werden sollen. Der Wissenschaftler ist Biologe und hochgradig von der Leichtsinnigkeit der Heronischen Behörden entsetzt. Die Crew verschweigt daraufhin, was sich gerade im Laderaum der Stardust befindet. Der Journalist ist kaum außerhalb seiner Kabine zu sehen. Gelegentlich bittet er um Zugriff auf die Schiffsdatenbank um Informationen über einige Grenzsysteme des Imperiums zu beziehen. Das fremdartige Alien verhält sich ebenfalls ruhig und hört meist den Gesprächen der Anderen zu. Während der Zeit im Sprungraum zeigt Worl außerdem den anderen Besatzungsmitgliedern, wie sie bei Enterversuchen das Schiff besser gegen Angreifer verteidigen können. Dazu hat er an verschiedenen Orten hinter den Wandverkleidungen der Innenräume kleine Pakete mit Waffen, Splitterschutzwesten und Medkits aus dem Schiffsschrank versteckt.
Worl steigert Taktik von ungelernt auf 0 nach 3 Wochen lernzeit (Gesamtfertigkeitsrang bestimmt Lernzeit. Wochen 4, 5 und 6 wurden zum Lernen verwendet)Sonst geschieht nichts weiter und etwa 1 Woche später taucht die Stardust im Heroni-System auf. Mal wieder war der Sprung ziemlich ungenau. Juan fragt sich inzwischen ob das Schiff in Ordnung ist.
Zunächst wird der Gasriese des Systems angeflogen um die leeren Treibstofftanks aufzufüllen, anschließend geht es zum Raumhafen. Währenddessen begegnet die Stardust keinen weiteren Schiffen.